Blog State of the Union

Susanne Kopplin: „Ich habe noch nie ein Spiel komplett gesehen“

Einen Vortrag über eine Berliner Sehenswürdigkeit müsse er machen, sagte der Jungunioner beim Abendessen. Und er habe das Stadion an der Alten Försterei gewählt. Ich muss zugeben, dass ich wirklich ein bisschen stolz war. Weil vielleicht geklappt hat, woran ich beim großen Kind zu Beginn gescheitert bin, nämlich den ominösen Union-Virus zu verpflanzen. Während mein großes Kind mit 6 Jahren lieber in Bayernbettwäsche schlief, als sich zu Daniel Göhlert und Michael Bemben zu bekennen, wird der Jungunioner nun beim Vortrag den eilig von mir entstaubten Stadionbauerhelm tragen. Zur Beruhigung an alle Eltern: Auch später gibt es noch Chancen, dass Kinder den Weg zu Union finden. Mein großes Kind fährt mittlerweile sehr gerne auch mal auswärts mit und hat diese merkwürdige Zuneigung zum FC Bayern komplett abgelegt.

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Das Spiel von Union gegen Chemnitz gestern in Hoyerswerda war für mich beim Zuschauen eine echte Erholung. Denn auch wenn die erste Halbzeit durchaus den Zug zum Tor vermissen ließ, so ging es doch um nichts. Außer für die Spieler auf dem Platz, die aber trotzdem nicht voll in die Zweikämpfe gingen. Urs Fischers Team fehlte schon ein wenig die Abstimmung und das Timing bei den Pässen. Und vor allem fehlte Sebastian Polter das Abschlussglück. Einmal traf er den Pfosten, dann vergab er in der zweiten Halbzeit und am Ende passte er lieber halbherzig zu einem Mitspieler als es doch selbst zu versuchen. Für ihn war gegen Chemnitz ein bisschen der Wurm drin. Alle Spielberichte findet ihr hier: Morgenpost, BZ, RBB, Kicker, Vereins-Website. Eine Zusammenfassung der Partie gibt es bei AFTV.

Das Team von Urs Fischer hat jetzt 3 Tage frei. Am Montag geht es mit der Vorbereitung auf das Spiel gegen Werder Bremen weiter. Dafür ging gestern die zweite Verlosung über die Bühne. Das führte sicher wieder zu vielen Enttäuschungen (auch bei mir zogen beide Kinder wieder eine Niete). Aber ich kann hier wirklich den privaten Zweitmarkt in eurer Bezugsgruppe empfehlen. Gebt rechtzeitig Bescheid, dass ihr eine Karte braucht. Irgendwer wird immer krank oder hat den runden Geburtstag der Oma vergessen.

In Hoyerswerda kann man übrigens nicht nur Union gegen Chemnitz sehen, sondern auch das Grab des singenden Baggerfahrers Gerhard Gundermann besuchen.

Die Bild hat heute noch einen Text im Angebot, in dem Urs Fischers schweizerische Begriffe ins Hochdeutsche übersetzt werden.

Eine neue Episode gibt es vom Union-Podcast Alte Podcasterei. Ich werde sie mir nachher auf der Fahrt in die Uckermark anhören.

Union im Fernsehen

Beim RBB gibt es nächste Woche (12. September um 21.15 Uhr) einen Film zu sehen, wie Union die ersten Wochen in der Bundesliga meistert. Vor allem geht es aber darum, ob am Stadionerlebnis nun so etwas Besonders dran ist oder ob das alles nur Marketing ist, wie einige behaupten. Ich bin da tatsächlich auf einen gewissen Blick von außen gespannt. Denn für mich ist das Stadionerlebnis bei Union normal und ich bewerte alle anderen Stadionbesuche an der Messlatte Union. Bisher würde ich sagen, dass das einzige, was sich in der Bundesliga geändert hat, der volle Gästeblock ist.

Bei AFTV gibt es eine Episode einer kleinen Serie mit den heimlichen Helden, die alle irgendwie dafür sorgen, dass es beim Verein läuft. Ich stoße mich am Begriff Helden, wie sich sicher alle, die da porträtiert wurden, diesen Begriff sicher nicht auf ihre Arbeit bezogen wollen wissen. „Ich mache hier einfach meine Arbeit“, wäre vielleicht der passendere Titel. In der ersten Episode wird kurz Mannschaftsleiterin Susanne Kopplin vorgestellt und ich könnte ihr einfach immer zuhören. Sie überhöht nichts. Weder sich selbst noch die Spieler. Und ich fühle es ihr nach, wenn sie sagt: „Ich habe noch nie ein Spiel komplett gesehen.“

Der Sponsor der Serie hat auch noch die Straßenbahnhaltestelle An der Alten Försterei umdekoriert, was die BVG-Kampagne zu diesem Schenkelklopfer verleitete:

Ich würde ja gerne wissen, in welcher Farbe man die Haltestelle anstreichen muss, damit dort mehr Bahnen fahren … (ja, ich weiß, dass es nicht genug Straßenbahnen, Straßenbahnfahrerinnen und Straßenbahnfahrer und erst recht keine Straßenbahnkehre am Stadion gibt).

Sport und Politik

Für alle Freunde der ewigen Diskussion, ob Sport und Politik etwas miteinander zu tun haben oder nicht: Gestern fand wieder der sportpolitische Dialog der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus statt. Dabei waren Klaus Teichert (Oberster Stadionbaubeauftragter bei Hertha BSC) und Christian Arbeit (Kommunikations-Chef beim 1. FC Union). Vor  allem ging es dabei um das riesige Thema „neues Stadion für Hertha“, aber Christian Arbeit brachte einen Punkt  ein, den ich schon wieder vergessen habe: Für das Nachwuchsleistungszentrum von Union gab es im Prinzip über viele Jahre keine Lösung und eigentlich kaum jemanden, der sich jenseits von Union für eine Suche nach einem dauerhaften Standort des Nachwuchsleistungszentrums interessiert hatte. Ein paar Dimensionen größer gedacht ist das bei Hertha ähnlich. Außer Hertha hat offensichtlich niemand ein Interesse an einem neuen Stadion für Hertha auf dem Olympiagelände. Mehr zur Veranstaltung gibt es beim Tagesspiegel zum Nachlesen.

Auf den anderen Plätzen

Am Samstag um 14 Uhr spielen Unions B-Junioren in der Bundesliga gegen Dynamo Dresden. Das 2. Frauen-Team tritt in der Berlin-Liga am Sonntag um 10 Uhr morgens zu Hause gegen Hertha 03 an.

Gewinnspiel

Die Gewinner unserer Verlosung von Matze Kochs Aufstiegsbuch sind: E.G., Strand und Filutek. Ihr habt eine E-Mail von uns bekommen.


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