Blog State of the Union

Viel Zeit im Gefühl des Spiel gegen Dortmund zu schwelgen

Länderspielpausen wie die, die gerade beginnt, sind ja oft nervig. Unter anderem, weil dann die deutsche Nationalmannschaft spielt – mit dem Fanklub Nationalmannschaft und solcher Tormusik. Aber sie haben auch ihr Gutes: Zum Beispiel, dass zwei Wochen lang nichts die Eindrücke von Unions erstem Sieg in der Bundesliga, den ersten drei Bundesliga-Toren im Stadion an der Alten Försterei, überlagern kann.

Das Blöde ist natürlich, dass man jetzt auch wieder zwei Wochen warten muss, bis man wieder zu Union gehen kann. Aber weil Union ja gerade jetzt zwei Heimspiele nacheinander hat, bleibt wenigstens dieser Rhythmus bestehen. Um das Spiel und wie sich die Pause danach nun anfühlt geht es auch im englischsprachigen Blog Rot Weiss Richard.

Anthony Ujah 1. FC Union
Anthony Ujah wird zu einem wichtigen Teil der Mannschaft. Photo: Stefanie Fiebrig.

In den Berliner Medien schreibt der Kurier über Anthony Ujah.

Cihan Kahraman, dessen Vertrag bei Union aufgelöst wurde, spielt jetzt in der Regionalliga beim BAK. Dafür bekommt Torwart Leo Oppermann einen Profi-Vertrag – auch um die Vorgaben für die Zahl von in Verein und Verband ausgebildeten Spielern zu erfüllen.

Im Blog Eisern NYC schreibt Lee (die ihr hier schonmal in unserem Podcast hören konntet) über das Spiel von Union gegen Dortmund, und wie sie das als Anhängerin beider Vereine erlebt hat.

Neues von Unions Hauptsponsor

Bei Unions Hauptsponsor könnte sich etwas ändern. Nein, nicht das Geschäftsfeld. Aber die Firmenstruktur, und das Betätigungsfeld, denn Aroundtown wird wohl mit „TLG Immobilien“ fusionieren. TLG ist ein Unternehmen, das aus der Treuhand hervorgegangen ist. Dabei gehören dazu seit einer Spaltung der Vorgängergesellschaften 2012 nur noch Geschäftsimmobilien.

Nettigkeiten

Wer noch ein paar Eindrücke vom Drachenbootrennen bekommen will – inklusive des Gastauftritts von Urs Fischer in unserem Podcast und unserem klaren (3/10 s) und glorreichen (ziemlich langsamen) Sieg gegen das Boot mit Sebastian Polter – kann sich auf AFTV ein kurzes Video davon ansehen.

Auch auf Unions Klub-TV ist ein Video erschienen, das offenbar der erste Teil einer von einem Sponsor präsentierten Serie ist, wird Mannschaftsbetreuerin Susi Kopplin vorgestellt. Das ist ganz nett anzuschauen.

Wenn man sich dieses Torwart-Tor anschaut…

… könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, das wäre eine gute Steigerungsform für Rafal Gikiewiczs Tor aus der letzten Saison. Aber ehrlich gesagt kann ich auch ganz gut damit leben, die beiden Momente darin auf den Comeback-Fallrückzieher von Sebastian Polter und eben Gikies Tor aufgeteilt zu haben.

Und im oft sehr unterhaltsamen Podcast Drei90 wurden in der letzten Folge (ab 1:46h) die Stadionhymnen der Bundesligavereine gerankt. Ich bin sehr froh, dass Union rechtzeitig aufgestiegen ist, um darin vorzukommen und viel Liebe zu erfahren. Im Votum von Alex, Basti und David ist Nina Hagens Eisern Union zwar nur Dritter, aber die Hymnen von Köln und Frankfurt sind in der Tat auch ziemlich gut.

Ich habe dann unwillkürlich auch meine eigene Rangliste formuliert. Und das Segment ist auch gut zur Vorbereitung Abhärtung für viele Auswärtsfahrten – zum Beispiel auch nach Leverkuusen.

Und sonst so

In Italien versuchen Fans von Inter ihrem Spieler Romelu Lukaku zu erklären (Statement auf Italienisch und Englisch), dass die rassistischen Rufe, die ihm von gegnerischen Kurven in Cagliari entgegen schlugen, nicht rassistisch gemeint seien. Sondern nur ein taktisches Mittel, das man auch in Zukunft wieder anwenden wolle.

Zum Schluss

Zum nochmal Grinsen:

19 Kommentare zu “Viel Zeit im Gefühl des Spiel gegen Dortmund zu schwelgen

  1. Ich oute mich mal. Ich bin kein riesen Fan unserer Hymne. Neben diversen Textpassagen „wer läßt sich nicht vom Westen kaufen“, die ich 30 Jahre nach dem Mauerfall schwierig finde, stört mich am meisten, dass das Lied nicht „von Herzen“ kommt. Gesungen von Nina Hagen, die mit Union null zu tun hat und produziert von Kölmel, der vor 20 Jahren noch kein Fan war und es eher aus Marketinggründen in Sinne des Investments produzieren lassen hat. Das ist bspw. beim Effzeh (Höhner) oder HSV (Lotto King Karl) anders, wo Fans an der Komposition beteiligt waren und singen.

  2. Rochen-Paul

    Zu Ujah: Ich habe ihn nach Abpfiff lange beobachtet. Er schien anders durch das Stadion zu laufen als alle anderen. Blickte lange in unsere Gesichter, sog einzelne Anhänger komplett auf. Hielt sich gelegentlich die Ohren zu, strahlte über beide Ohren. Gab schon auf der Gegengerade sein Shirt weg und pickte dann an Sektor 2 sich Kids raus, um sein Trikot zu verschenken. Sehr starker Typ, bin gespannt ob sich das noch weiter entwickelt. Hoffe, dass da noch einige mitbekommen, was das für ein guter Mensch bezogen auf so Dinge ist.

  3. Nina Hagen ist sicher kein Ultra oder Dauerkarteninhaber, jedoch hat sie und ihr Vater schon Verbindung zu Union (gehabt). Die Hymne muss ja nicht unbedingt aktuelle Themen aufgreifen. Sonst hätten wir ja jede Saison eine neue wie Trikots. Man kann Teile des Textes auch in Relation setzen zu dem, was mal war. Und die Erinnerung daran bewahren! Sonst reißen wir eben auch die Anzeigetafel ein. Ist auch nicht mehr aktuell… Was ist eigentlich die Quintessenz dessen? Eine neue Hymne? Na da mal viel Spaß. Bei dem HSV Beispiel kommt mir als Hörer ehrlich gesagt die Galle hoch. „Wenn du aus der Hauptstadt kommst…“

  4. Die Hymne ist unantastbar. Sie am Zeitgeist auszurichten, wäre töricht.

  5. @Andy ? Dem kann ich mich einfach nur anschließen. Zeitgeschichtliche Zeugnisse des Ostens wurden ja nun auch zu genüge abgeschafft. „Und wir aus dem Osten gehn immer nach vorn …“ steht dann als nächstes auf der Streichliste. Boykottieren zum Erhalt unserer Werte, aber gleichzeitig das überholte Alte ? abschaffen wollen. Großartig

  6. Ich habe auch nichts von abschaffen geschrieben. Ich bin da Traditionalist. Mir wäre lieber gewesen, das Lied kommt direkt aus der Fanszene aber es ist, wie es ist.

    Nach ca. 50% hören des Drei90 Segments muss ich auch sagen, das unsere Hymne schon echt gut im Vergleich zu vielen anderen Vereinen ist. Das ist teilweise sehr schrecklich.

  7. Sebastian Rochow

    Es geht doch nicht darum den „Osten“ als Herkunft zu streichen, sondern diese blödsinnige regionale Abgrenzung des „guten“ Ostens vom „bösen“ Westen. Das Ruhrgebiet oder die Hanseaten bekommen das auch hin, ohne sich explizit als Gegenpol zu irgendeiner anderen Region zu sehen. Die einzigen, die diesen geografischen Zinnober noch veranstalten, sind die Bayern. Für mich bleibt die Hymne so wie sie ist, nur brüll ich den angesprochenen Satz nicht lauter als den Rest, weils halt auch inhaltlich nicht stimmt.

  8. … aber stimmtE! Der Osten wurde nach der Wende ganz sicher stark ausgegrenzt – auch im Fussball. Deswegen sang man seine Zeit von deinem zitierten „bösen Westen“ und grenzte sich ab zur Ausbeutung und zum Ausverkauf von ostdeutschen Traditionvereinen. Steffen baumgart hat es jüngst im Sportstudio gesagt – selbst heute fehlen (finanzielle) Strukturen im Osten um aufzubauen, was nach der Wende zusammengebrochen ist. Das Ruhrgebiet hatte solch eine Ausgrenzung eben nicht. Da herrscht nur Lokalpatriotismus. Wir haben aber nun mal unsere Geschichte. Zeitgemäß hin oder her. Ich verstehe den Unterschied zwischen gern gesehener Tradition und der „veralteten“ Hymne nicht. Es darf ja jeder den Text als veraltet deklarieren oder ihn eben nicht mitsingen, das ist völlig ok. Nur wenn man etwas als blödsinnig betitelt frage ich mich, was man damit erreichen möchte? Etwas nur doof finden oder etwas besser machen bzw. ändern? Aber das wäre dann zu viel des Guten oder wie? Wo geht die Richtung hin?

    Ich stelle mir gerade vor, wie wir uns in den 90ern die Hymne selber gestalten, einsingen und etablieren als Gegenstück zu dem was wir heute haben. Ich denke, kann man so lassen.

  9. Überlege jetzt grade was den da inhaltlich nicht stimmt ?

  10. ick wees janisch wat ihr alle habt. Meine heimliche wahre Hymne läuft an jedem einzelnen Spieltag genau vor Nina Hagens Song. Die Hymne kann man mögen oder sie hängt einem langsam zum Halse raus…
    Aber schon die ersten drei Takte des Eisernen Lieds machen mich hippelig, lassen mich anfangen zu hüpfen und mit zu grölen. Ick schmeiße die Faust in die Luft und freue mich einfach nur wie wild uff allet, wat uns die nächsten zwee Stunden bringen werden….

  11. @tsl:
    Genau so ist es! Bestes (bzw bestet) Unionlied wo gibt!

    (Und dann hab ich ja noch eine Schwäche für Frank Schöbels Unionlied. Niemand reimt so waghalsig „eisern“ auf „verscheißern“.)

  12. He Daniel, mach doch bitte einen Axel aus dem Alex, sonst rankt er uns nachträglich runter.

  13. diskussionen um die nina-hymne, die längst nicht mehr meine bevorzugte ist, wird es immer (wieder) geben.
    dennoch bin ich dagegen, sie „zu schleifen“…denn sie ist in gewissen – wahrscheinlich genau in jenen auch hier immer wieder anstoß erregenden – teilen ein relikt ihrer zeit.
    und die älteren unter uns – und erst recht unsere eltern und (ur)großeltern – können
    arien berichten von teils absolut sinnlosen umbenennungen im geiste der immer wieder einmal anbrechenden „neuen zeiten“.

    ick hab dit für mich so geregelt, dass ick bestimmte passagen:
    a) nicht mitsinge
    b) abgewandelt mitsinge oder
    c) entsprechend mehr oder minder lautstark kommentiere.

    überschneidungen zwischen diesen varianten sind jederzeit möglich.

    und das geht dann zB so:

    „wer lässt sich nicht vom westen kaufen?“ – mein kommentar: LÜGE! oder HAHA!

    „WIR sind Berliner (oder auch: UNIONER) und wir gehn nach vorn…“
    „Wer lässt sich nicht die Seele rauben?:“

    und MIR jehts jut damit!

    p.s.
    meene zu tiefst jeliebte unionhymne is und wird immer bleiben:
    SPORTIS EISERNET LIED!

    eisern!

  14. Meine seit Jahren bewährte Variante d):

    Während „Wer lässt sich nicht…“ immer einen langen Schluck Bier oder Limo nehmen, im Winter alternativ Nase putzen oder Hustenbonbon aus der Tasche pulen.
    Und dann bei „Den Sieg vor den Augen…“ frisch gestärkt und mit freien Atemwegen wieder lautstark einsteigen.

  15. Der Guido aus Pasewalk

    Jenau Tschechow. Gute Idee. Meine. Meinung. Kann man so praktizieren. Nicht alles in Frage stellen, aber trotzdem hier und da kritisch sein. So is gut. ?

  16. Der Guido aus Pasewalk

    Warum wird mein Kommentar denn gleich freigegeben? Ich hätte ja auch was radikales schreiben können….

  17. @ Der Guido aus Pasewalk
    Hast wohl schon öfter nichts verbotenes geschrieben oder die Kommentarfunktion anderweitig ausgenutzt. Ich finde die Funktion gut. Hoffentlich wird sie nicht missbraucht und deshalb irgendwann abgeändert.

  18. gleima testen die toleranz hier!
    ICK OUTE MICH:

    ick bin radikal eisern – extremunionistisch einjestellt und obendrein unbelehrbarer agitator der ultrawuhdliologischen weltanschauung.

    so!

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