Blog State of the Union

Es kann nur ein Ziel geben

Auf der Pressekonferenz gestern haben Urs Fischer und die Berliner Medien ihren Diskurs über die Ansprüche, Ergebnisse und Leistungen von Union im Rennen um den Aufstieg fortgesetzt. Dabei gibt es dabei eigentlich gar keine verschiedenen Meinungen. Schließlich sind sich alle einig, dass es der Aufstieg für Union im Rest der Saison das einzige Ziel ist, um das es geht. Und dass dieses Ziel zu erreichen aus der aktuellen Ausgangsposition heraus sehr möglich ist. Oder wie es Christian Arbeit in einem poetischen Anflug sagte: „Auf die Schönheit der Chance.“ (Das klingt nicht nur wie ein früher Tomte-Song, sondern ist auch einer.)

Wie der Zufall es will, liegt eins der Spiele von Union gegen Regensburg ziemlich genau sechs Jahren zurück.

… als Union mit einer Aufstellung antrat, die in der Rückschau bei allen ein kollektives ‚hach!‘ auslöste:

An dieses Spiel erinnert auch Union selbst.

Das hier sind die Vorberichte der Berliner Medien:

Spiel-Plan

In gewisser Hinsicht präsentiert Regensburg die entgegengesetzte Herausforderung zu Dresden am letzten Sonntag. Denn Dynamo stellte sich gegen den Ball eher tief auf, spielte dann nach vorn aber mit kontrollierten, auf Kurzpässen aufgebauten Angriffen.

Dagegen ist Regensburg dafür bekannt, im Pressing hoch anzugreifen und mit vielen langen Bällen agiert (im Angriffsdrittel aber schon immer wieder auch Momente großer Qualität zusammenbringt).

Es wird da interessant sein, ob Union die Anpassungen aus dem Dresden Spiel beibehält. Mit einem Felix Kroos, der öfter die Aufbauposition einnahm, sollte man da flexibler werden. Das hat tatsächlich auch funktioniert, ging dann aber auch etwas auf Kosten spielerischer Präsenz im offensiven Mittelfeld. Weil man zur Lösung dieses Problems aber nicht Grischa Prömels Platz in der Mannschaft opfern will, kommt dazu eher in Frage, das die Außenspieler, die dazu die Anlagen mitbringen, sich öfter im offensiven Zentrum einschalten. Das hat Akaki Gogia in Dresden schon vereinzelt getan, und könnte noch systematischer und öfter vorkommen.

Ehrlich gesagt basieren die vorhin geschilderten Wahrnehmungen von Regensburg aber nicht unbedingt auf den letzten paar Spielen der Oberpfälzer, von denen ich nicht sehr viel gesehen habe. Aber immmerhin decken sie sich mit Urs Fischers Beschreibung des Schwimm- und Sport-Vereins. Trotzdem ist es so empfehlenswert, den Regensburger Podcast 1889fm zu hören. Umso mehr, als in der aktuellen Folge aus dieser Woche mit Oli Hein auch ein Spieler zu Gast ist.

Nachwuchsleistungszentrum

Davon, dass Union gestern im Haushaltsausschuss des Bundestages 4,5 Millionen Euro für den Bau des neuen Nachwuchsleistungszentrums zugesichert worden berichtet die Morgenpost.

Ich tue mich schwer damit, nachzuvollziehen dass die Förderung von Spitzen-Nachwuchs-Sport so sehr im öffentlichen Interesse steht, dass dafür einschließlich der Berliner Beteiligung gut 13 Millionen Euro ausgegeben werden. Ja, vielleicht gibt es Argumente über die „städtebaulichen Aufwertung des Ortsteils“, die in dem Artikel der Morgenpost dem Bezirksbürgermeisters Oliver Igel (SPD) zugeschrieben werden (die SPD Treptow-Köpenick begrüßt auch auf Facebook die Förderung). Und ja, auch Unions nicht professionell aufgestellte Frauen-Abteilung profitiert von dem Projekt.

Dem gegenüber stehen aber große Zweifel, dass auf Profifußball hin ausgerichtete Nachwuchsarbeit im allgemeinen Interesse steht. Dem kann man zwar entgegnen, dass es die bei Union ja schon gibt, und sich durch das neue NLZ ’nur‘ die Bedingungen dafür verbessern. Aber auch dann kann man geteilter Meinung sein, ob dass so viel öffentliche Förderung wert ist.

Und sonst so

Ich habe eben gelesen, dass Duisburg gegen Köln zuerst zweimal geführt, dann 4-2 zurückgelegen und am Ende 4-4 gespielt hat, und weiß auch nicht mehr weiter, was in dieser Liga passiert. (Zu diesem Spiel gelten aber vor allem unsere besten Wünsche Markus Anfangs Vater, der offenbar dringende medizinische Hilfe benötigte.)

Siehe dazu auch: Die Entlassung von Markus Kauczinski und Uwe Stöver bei St. Pauli. Aber die kann man sich wenigstens von Tim vom Millernton erklären lassen.

8 Kommentare zu “Es kann nur ein Ziel geben

  1. umunioner

    Weiß eigentlich jemand, was Pfertzel heute so treibt?

  2. http://www.immerunioner.de/pfertzel-marc
    Nicht der schnellste, aber ein ungemein zweikampfstarker Typ. Ich mochte den sehr.

  3. @umunioner: Marc Pfertzel ist nach Sandhausen (2015) zurück nach Frankreich gegangen und spielt seit 2017 beim FC Sète. So zumindest bei http://www.immerunioner.de nachzulesen und die Quelle ist eigentlich sehr zuverlässig.

  4. @bunkinho

    @umunioner Wenn du mehr zu Pfertzel wissen willst, im neuen UNVEU ist zu ihm eien größere Geschichte drin.

  5. @bunkinho

    PS Was mich interessiert, ob diese 4,5 Mio. Wirklich zusätzlich sind, oder aber aufgrund der zu erwarteten Mehrkosten bezüglich der ursprünlichen Planung fällig wurden, weil der Boden dort kontaminiert ist udn als Altlast aus der Wiedervereinigung gilt.

  6. @bunkinho: wenn ich die Rechnung richtig verstanden haben kostet alles ca. 15 Millionen, davon kommen 8,8 Millionen vom Land und eben die 4,5 Millionen vom Bund, die Zweckgebunden ausgegeben werden müssen und davon wiederum sollen 1,5 Millionen zum beseitugen des kontaminierten Bodens verwendet werden. Der Rest kommt vom Verein. Aber keine Garnatie auf Vollständigkeit oder Richtigkeit der Summen :-).

  7. DDR Altlasten werden gesondert mit Mitteln des Bundes bedacht, das lässt sich nur schwer verallgemeinern. Da muss man dann mal genau in die Bücher schauen.

    @Daniel:
    machste nix oder für das falsche – bekommste Mecker.
    machste watt: is och nich richtig.

  8. mario draghi

    apropos fc sete: alle, die bei unserem tabellenstand schon die pfanne heiß haben oder sonstwie hyperventilieren: in der fc-sete-liga liegen die ersten 7 in der tabelle gerade mal 5 punkte auseinander. sowas (!) nenne ich spannend…

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