Blog State of the Union

Sebastian Andersson ist kein Ersatz-Polter

Zwei Spieler waren gestern zum Medizin-Check in Berlin, doch nur eine Verpflichtung hat Union bekanntgegeben: Sebastian Andersson kommt für die durch Steven Skrzybskis Weggang vakante Stürmerposition (Vereinsmitteilung).

Die Verpflichtung finde ich gut und vor allem die Frage dahinter, ob er mehr ein Skrzybski-Ersatz oder ein Polter-Ersatz ist. Für mich spricht gegen Polter-Ersatz vor allem, dass Sebastian Polter gegen Ende des Jahres wieder fit wird (im Gespräch ist Oktober/November). Für das Attribut Polter-Ersatz spricht allein die Körperlichkeit von Andersson bei 1,90 Meter Körpergröße. Aber ich sehe ihn spielerisch absolut in der Lage, auch neben Sebastian Polter spielen zu können. Und für die Zwischenzeit gibt es auch mal wieder einen Spieler, der auch hoch anspielbar ist. Wir erinnern uns, dass mit der Polter-Verletzung und dem Kreilach-Transfer offensiv die Option weggefallen ist, auch mal mit einem hohen Ball zum Erfolg zu kommen. Apropos Optionen: Damit steht eine Doppelspitze mit Philipp Hosiner genauso im Raum wie ein 4-3-3 mit Andersson als alleiniger Stürmer. Vielleicht einigen wir uns darauf, dass Sebastian Andersson gar kein Ersatz-Irgendwer ist, sondern vor allem Sebastian Andersson mit seinen eigenen Qualitäten.

Hier die Medienberichte zur Verpflichtung:

Mit der Verpflichtung von Sebastian Andersson hat Union seine Stürmer-Verpflichtung abgeschlossen, wie der englische Twitter-Account des Vereins auch offensiv mitteilte:

Mal sehen, ob heute bei Florian Hübner Vollzug gemeldet wird.

Dennis Daube hat in der 3. Liga beim KFC Uerdingen unterschrieben (Kurier).

Dann wurde Union gestern noch für das Fairplay im vergangenen Jahr ausgezeichnet und bekommt 25.000 Euro dafür (Mitteilung des Vereins).

Kurz mal rüber zur WM

Ich höre gerade ein bisschen rein in die vielen WM-Podcasts, die es gibt und gebe euch hier gerne mal meine kurze Zwischenwertung ab:

Rasenfunk – Kurzpass

Das tägliche Format aus dem Hause Rasenfunk bekommt von mir 5 Sterne. Es fasst täglich zusammen, was los war und hat dazu eine wahnsinnig große Reihe an Experten an der Hand. Der Vorteil ist, dass Max vom Rasenfunk nicht zu einem Medienhaus gehört und deshalb nicht nur die Sportreporter aus dem eigenen Haus fragen darf. Und diese Vielfalt macht es auch möglich, dass wir viele verschiedene Einschätzungen bekommen. Absolute Empfehlung. (Ich kenne Max und war auch schon mal zu Gast beim Rasenfunk.)

Immer Hertha – WM Edition

So sehr mir die ruhige und infromative Herangehensweise des Immer-Hertha-Podcasts gefällt, die sehr von der Art des Hertha-Reporters Uwe Bremer lebt, so wenig sagt mir die WM-Edition (noch ohne Uwe Bremer) zu. Die selbst auferlegte Begrenzung auf 11 Minuten gibt nicht viel Raum für Tiefe. Dazu der Anspruch, wirklich jedes Thema zu behandeln. Der Podcast bleibt so oberflächlich wie die Moderationen von Morgensendungen im Radio. Dass dazu das Intro von einem Deutschen mit gespieltem russischen Akzent eingesprochen wird … hach, das fühlt sich alles nicht so gut an. Es gibt mit Jörn Meyn einen Reporter, der aus Russland ab und zu zugeschaltet wird. Aber zumindest in der ersten Schalte war die Verbindung schlechter als die von Markus Merk, wenn er bei Sky als Schiedsrichter-Experte angerufen wird. Und das hört sich schon an, als ob er aus einem Keller in Kabul heraus telefoniert. Das Fatale ist, dass ich alle Ex-Kollegen, die am Podcast beteiligt sind, sehr mag, aber mit dem WM-Format so gar nichts anfangen kann.

Steilvorlage – Der WM-Podcast der Süddeutschen Zeitung

Ein sehr informativer Podcast, der nicht täglich erscheint und sich ein bisschen mehr Zeit nimmt, was dem Format wirklich gut tut. Wir erfahren hier viel aus erster Hand von den Reportern vor Ort, die ihre persönlichen Einschätzungen und Erfahrungen schildern. Absolute Empfehlung von mir.

Russisch Brot – WM-Podcast von taz und detektor.fm

Der Podcast von taz und dem Online-Radio detektor.fm kommt jeden Tag. Hier wird ein bisschen mehr Wert auf die Ereignisse rund um die WM gelegt und weniger auf den reinen Sport geschaut. Das ist ein angenehmer Kontrast. Kann man gut weghören und weiß dann gut Bescheid. Aber bis jetzt hat der Podcast auch ein bisschen das Problem, dass er zuviel auf einmal will. Es würde dem Format gut tun, wenn man nicht zu jedem Thema was sagen will, sondern nur, wenn man wirklich was zu sagen hat. Trotzdem Anhör-Empfehlung von mir.

Textilvergehen und Mikrodilettanten

Hier sollen andere entscheiden, ob die Episoden zur WM eine Hör-Empfehlung bekommen. Wer auf Unterhaltung und weniger auf fundierte fußballfachliche Einschätzungen steht, ist aus meiner Sicht hier sicher gut aufgehoben.

Wen ihr selbst noch WM-Podcasts empfehlen wollt, schreibt das bitte in die Kommentare. Ich höre gerne in neue Formate rein.

Und sonst so bei der WM?

Der Tweet des Tages kam aus meiner Sicht von Kevin Kuranyi:

Twitter: Kevin Kuranyi

Und wenn ihr 5 Stunden übrig habt, schaut euch doch mal die ARD-Doku „Die Geschichte der Fußball-WM aus deutscher Sicht“ an.

Und was machen die Union-Spieler im Urlaub?

Felix Kroos golft:

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Playing Golf in St Andrews?? #homeofgolf

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Und sein Bruder beweist, dass er genauso witzig auf Insta sein kann, wie sonst der Union-Kapitän:

Christopher Trimmel tritt in die Fußstapfen vieler Unioner vor ihm und angelt:

Und Toni Leistner wird auch in Mexiko an Union erinnert:

10 Kommentare zu “Sebastian Andersson ist kein Ersatz-Polter

  1. Jan Grobi

    Euer WM Podcast war relativ anstrengend, weil keiner Regie geführt hat und alle durcheinander gesprochen haben. Ansonsten informativ, aber bitte nicht schlechte Musik promoten.

  2. Tom Kohlschmidt

    Beim Intro von der morgenpost habe ich auch gedacht, dass sich in dieser Stadt ein russischer Muttersprachler oder auch Muttersprachlerin sicher gefunden hätte, der/die auch Spaß gehabt hätte, so was zu machen – selbst in charlottenburg. Oder grad, hieß ja mal nicht umsonst Charlottograd.
    @jan: das Korrektiv Sebastian hat gefehlt, aber nicht so sehr. Damit im Ohr Fahrrad zu fahren, war lustig und hat für überraschte Blicke gesorgt, ob des prustenden Radfahrers.

  3. Mario Draghi

    vorschlag: begrenzt euren normalen Podcast mal auf maximal jeweils eine stunde. vielleicht zunächst testweise. Vorteil für euch: weniger arbeit :-)

    • @mario Ddraghi Der Spieltags-Podcast ist ja im Schnitt eine Stunde lang. Das schaffen wir sogar ohne Uhr. Nur zum Ende der Saison gab es mehr zu reden.

  4. Bloß nicht begrenzen, ich finde gerade das am Medium Podcast so angenehm, dass so lange gesprochen wird, bis alles ausreichend besprochen ist.

    Ich habe mich auch vom WM Podcast von Textilvergehen sehr gut unterhalten gefühlt, war aber auch nach so langer Zeit ohne Podcast auch schon ein wenig auf Entzug.

  5. Christian

    Eine Empfehlung von mir als Fan von ‚Bohndesliga‘ ist ganz klar das WM-Studio von Rocket Beans TV mit u.a. Tobias Escher, das es zwar als als Youtube-Video gibt, jedoch auch im Podcast-Format zum anhören.

  6. Hans Olo

    Da muss ich leider Jan Grobi recht geben. Das solltest du Sebastian, dann moderieren. Ich hab nach 15 Minuten ausgeschaltet.

  7. Da schließe ich mich Jan Grobi und Hans Olo an. Das war mir zu viel durch einander. Da fehlt etwas die Linie und ein Leitwolf wie Sebastian ;-)

  8. Ich hab mich vom WM-Podcast *sehr* unterhalten gefühlt. Also bitte so lassen.
    Man darf ja nicht vergessen, dass es sich (auch) um einen Mikrodiletanten-Podcast handelt.
    Wenn ich ernsthaft strukturiert WM hören will, dann hör ich mir den WM-Rasenfunk an.

    Wenn‘s um Union geht, leg ich allerdings auch Wert auf Ernsthaftigkeit und Struktur. Das is aber was anders, da geht‘s ja um was Wichtiges ;-)

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