Blog State of the Union

Daniel Mesenhöler kann sich für seine gute Leistung im Pokal nichts kaufen

Da hat der Kurier heute eine wirklich berührende Überschrift für seinen Text über Daniel Mesenhöler gewählt: „Das war wohl mein letztes Spiel für Union …“ Der Keeper, der das Rennen um den Stammplatz im Tor knapp gegen Jakob Busk verlor, sagte diesen Satz nach dem Ausscheiden im Pokal gegen Leverkusen. Jens Keller hatte dieses Jahr von Beginn an klargestellt, dass der Keeper, der nicht in der Liga Stammtorhüter wird, dafür im Pokal zwischen den Pfosten stehen wird. Mit dem 1:4 am Dienstag ist diese Stammplatzgarantie abgelaufen. Sollte sich Jakob Busk nicht verletzen oder andere Umstände eintreten, dürfte Daniel Mesenhöler recht haben. Es war sein letztes Spiel für Union. Denn sein Vertrag läuft im Sommer 2018 aus und er ist zu gut, um als zweiter Keeper zu bleiben.

Foto: Matze Koch

Was mir persönlich nicht gefällt, sind Diskussionen, die Mesenhölers Situation gegen die Entscheidung pro Jakob Busk ausspielen. Hätte sich Jens Keller für Mesenhöler als Stammkeeper ausgesprochen, hätten wir die gleiche Situation, nur eben mit einem anderen Namen. Union wollte richtigen Konkurrenzkampf zwischen den Keepern und dazu noch zwischen zwei sehr jungen Torhütern. Und den haben sie auch bekommen. Ich jedenfalls könnte mich nicht eindeutig zwischen Busk und Mesenhöler entscheiden. Ich finde sie beide sehr gut für die Zweite Liga. Und von der Karriereplanung ist klar, dass einer von beiden nach dieser Saison Union verlassen wird.

Bitter ist es allerdings für Mesenhöler, anhand der Vertragssituation quasi schon im Oktober zu wissen, dass er kein Spiel mehr machen wird, wenn nichts Schlimmes passiert. Ich hoffe für ihn, dass er trotzdem motiviert bleibt.

Dazu passt auch der Text der Morgenpost, die von der Ausgeglichenheit des Kaders spricht, der es quasi verbieten würde, von einer B-Elf zu sprechen. Dem kann man sich aktuell anschließen und hoffen, dass es so bleibt.

Unter die Rubrik „Dafür kann man sich auch nichts kaufen“ fallen die salbungsvollen Worte von Rudi „The Rage“ Völler, der über Unions Auftritt sagte: „Das ist eine sehr gute Mannschaft. Ich lehne mich weit aus dem Fenster: Union steigt auf!“ Ob er das so auch bei einem anderen Spielausgang gesagt hätte (wenn beispielsweise Union so einen Witz-Elfer für sich gepfiffen bekommen hätte), wage ich angesichts von Völlers Einlassungen zu Schiedsrichtern eher zu bezweifeln.

Eine Fazit zum Pokalspiel auf Englisch gibt es wie immer bei Union in English: Union’s dignified cup-exit in Leverkusen (ignore the result)

Im österreichischen Fußballmagazin Ballesterer gibt es zwei Texte über Union: Einen über die Stadionpläne (online) und einen viel längeren über Veränderung und das Misstrauen gegenüber den Begleitumständen bei einem möglichen Aufstieg (nicht online):

Foto: Stefanie Fiebrig

Bleiben wir noch kurz beim Pokal:

Maxi Thiel hat gestern zwei Tore und einen Assist beim 5:2 von Heidenheim in Regensburg beigesteuert. Ich hoffe, dass sich Thiel und Heidenheim mit dem endgültigen Aufschwung noch Zeit bis nach dem Spiel gegen Union am 18.11. lassen.

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Was für ein Abend ????#dfbpokal @fch_1846

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Ein an Widerwärtigkeit kaum noch zu überbietendes Plakat hängte gestern in der Ostkurve von Hertha. Auf dem stand „Domplatte for one – Selbst an Silvester tanzt eure Schwester alleine“. Es gehört nur wenig Phantasie dazu, daraus zu lesen, dass hier die Schwestern von Kölner Fans als zu hässlich um sexuell missbraucht zu werden, dargestellt werden. Mich macht das sprachlos. Dieser Satz sagt über die Absender so viel mehr aus als über die, die er vermeintlich damit treffen möchte. Da kann Hertha als Verein seine Spieler noch so oft an der Mittellinie knien lassen. Solange solche Sprüche im Stadion Platz haben, ist das nichts wert.

Überhaupt zeigte das 1:3 gegen Köln einige Verwerfungen, die vielleicht durch den Erfolg des vergangenen Jahres etwas überdeckt wurden und fast nur durch die Auseinandersetzung um die pinken Ausweichtrikots an die Oberfläche traten:

Twitter: @bjoernmahe

Und sonst so?

Der Berliner Fußballverband versucht sich seit langem gegen aggressive Eltern bei Kinder- und Jugendspielen zu wehren. Hier eine neue Initiative:

Dortmund singt Weihnachtslieder. Naja, ich finde das Original besser und hoffe, dass bald die Karten für das Weihnachtssingen im Stadion an der Alten Försterei erhältlich sein werden:

Und Torsten Mattuschka zeigt beim Feriencamp in Waltersdorf, dass er es immer drauf haben wird. Am besten sein Kommentar nach dem Kunstschuss „“Kannst ma früh um fünfe wecken Du Eierkopp”:


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11 Kommentare zu “Daniel Mesenhöler kann sich für seine gute Leistung im Pokal nichts kaufen

  1. Musiclover

    Hat Mesenhöler diesen Satz wirklich gesagt? Im Artikel steht nämlich ein ganz anderes Zitat von ihm.

  2. Wie auch immer: Angesichts ihrer offensichtlich guten Leistungen müssen sich weder Busk noch Mesenhöler Sorgen um die weitere Karriereplanung machen. Kann mir gut vorstellen, dass da schon der eine oder andere Erstligist ein bisschen Kohle für den Spielerberater beiseite gelegt hat. Vielleicht verkauft Union Mesi ja auch im Winter teuer nach England, wie letztes Jahr Collin.

  3. Steht auf dem Spruchband nicht noch ein EU zwischen tanzt und eure??

    • @andy Ja. Aus meiner Sicht sind das zwei Banner, die nicht perfekt übereinander gelegt sind. Zwei Plakate . Nach dem Motto: Ihr druckt bis „Eure“, wir drucken ab „Eure“. Anders ergibt das EU für mich keinen Sinn. Eisern Union wird es ja nicht heißen.

  4. Meiner Meinung nach sprach das Pokalspiel im Olympiastadion gestern auch Bände in Bezug auf die Fankultur bei Hertha. Kam liegt die Mannschaft hinten, wird der (schon so eher dürftige) Support eingestellt.
    Meinem Fußball-Herz tat es weh, dass die eigenen Spieler bei Ballbesitz aufgepfiffen wurden. Ach Hertha, … .

  5. Ich würde eine Roman Bürki schlechter sehen, als einen unserer zwei Keeper.

    Über Hertha möchte ich mich nicht äußern, da ist so viel Peinlichkeit

  6. @Jan Grobi: Witzigerweise war ich in der Kneipe von BVB-Fans umgeben, und einige hätten Mesi auch gern anstelle von Bürki gehabt ;)

  7. Rudi kann schon mal planen: bald muss Leverkusen erstmal an Union vorbei, um international zu spielen.

  8. Mario Draghi

    ich finde das unterirdisch, jemand worte in den mund zu legen, die er ganz offensichtlich nicht gesagt hat…

    • ganz so weit würde ich nicht gehen, aber ‚in dieser saison‘ mit ‚für Union‘ gleichzusetzen zieht zumindest einen schluss, für den es weitere prämissen braucht, auch wenn es wahrscheinlich aufs selbe hinausläuft.

      übrigens hätte die gewerkschaft der zweiten Torhüter bei der notbremsen-rote karten regeländerung einen streik ausrufen sollen – die leiden darunter, dass stammtorhüter seltener rot bekommen, am meisten. merkt man nur eben auch nicht so, wenn die streiken

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