Blog State of the Union

Jens Keller ändert wegen Sebastian Polter nicht das Spielsystem

Jens Keller machte gestern einen ganz gelösten Eindruck bei der Pressekonferenz (gibt es bei AFTV). Als ihn Mathias Bunkus vom Kurier hinsichtlich der vakanten Position im Mittelfeld (Stephan Fürstner fehlt wegen einer Gelbsperre) etwas aus der Reserve locken wollte, hat sich der Trainer einfach nur kaputt gelacht.

Jens Keller bei der Pressekonferenz, Screenshot: AFTV

Viel Wissenswertes zum Spiel gegen Bochum verriet der Trainer nicht. Union werde das Spielsystem wegen Sebastian Polter nicht ändern (das zum Thema „die Mannschaft wird mit mehr Flanken den Angreifer suchen“). Bei einem Verbleib von Collin Quaner wäre der Systemwechsel vielleicht in Betracht gezogen worden. Mehr über die Integration von Sebastian Polter und das Spielsystem von Union gibt es aktuell bei Eiserne Ketten zu lesen: Die Polter Schienen

Der Trainer mag die Diskrepanz nicht zwischen dem Fokus auf Sebastian Polter von außen im Gegensatz dazu, wie der Angreifer sich ins Team einbringt. Der Angreifer sei ein Spieler und müsse keine Spiele alleine gewinnen. So ein bisschen spiegelte sich diese unterschiedliche Wahrnehmung auch gestern bei uns in den Kommentaren auf Facebook wider.

Ich finde, dass das kein Widerspruch ist. Natürlich projizieren wir alle unsere Wünsche und Hoffnungen auf den Angreifer. Allein schon aus der Erfahrung des einen Jahres, das er bereits hier gespielt hat. Und natürlich werden diese Projektionen auch medial aufgenommen. Mir zum Beispiel ist das mit Polter auch etwas viel. Aber andererseits merke ich allein schon an den Zugriffszahlen hier, wie sehr er interessiert, wenn er in Überschriften oder Vorschaubildern auftaucht. Deswegen vor ein paar Tagen auch mein Vergleich mit Torsten Mattuschka. Bei ihm war das genauso.

Und für Union als Verein ist dieses Interesse wichtig. Das macht den Verein interessant. Das führt dazu, dass der Verein sichtbar wird. Auch im Fernsehen. Das führt im besten Fall zu mehr Zuschauern, mehr verkauftem Merchandise und mehr Sichtbarkeit für Sponsoren. Die bezahlen ja nicht nur Geld, weil Union so toll ist (das sicher auch), sondern weil sie auch einen Werbewert erwarten.

Die andere Perspektive ist die Reduzierung auf den Sport und da hat Jens Keller vollkommen recht. Sebastian Polter ist ein Angreifer in der Mannschaft von Union. Ich mag aber, dass Jens Keller beide Dimensionen, die den Wert eines Fußballprofis für einen Verein ausmachen erkennt und akzeptiert. Wahrscheinlich genau bis zu dem Punkt, an dem es in den sportlichen Bereich eingreift.

Deswegen würde ich sagen, dass beide Seiten ihre Berechtigung haben. Amen ?

Das ist Union heute in den Medien:

  • Für Unions Kroos kann es „nur um den Aufstieg gehen“ (Ein Interview mit Felix Kroos in der Morgenpost)
  • Unions Ex-Kapitän Kreilach sicher Wir werden alle durch Polter besser (Kurier)
  • Für Zejnullahu zählt nur Union (Bild nimmt das Thema Länderspiele für den Kosovo auf)

Krankenstand:

  • Benjamin Kessel trainiert, es reicht aber nicht für den Kader
  • Maxi Thiel probiert es Anfang nächster Woche mit dem Training
  • Fabian Schönheim steigt vielleicht Ende nächster Woche ins Training ein
  • Dennis Daube trainiert, aber vor allem Laufen und Kraft, da wegen der Schulter keine Zweikämpfe erlaubt sind. Für eine Rückkehr ins Mannschaftstraining gibt es noch keinen Termin.

4 Kommentare zu “Jens Keller ändert wegen Sebastian Polter nicht das Spielsystem

  1. Jan Grobi

    Das Medienecho finde ich auch etwas übertrieben, man stelle sich nur mal vor, unser Jens holt vielleicht noch seinen Lieblingsschüler Kevin Prince Boateng von den Kanarischen Inseln.

  2. Musiclover

    Bei „Eiserne Ketten“ steht etwas von einem neuen Tool auf der Union-Webseite, das bei Spielen zum Einsatz kommen soll. Gibt es dazu irgendwo genauere Infos? Klingt ja durchaus spannend.

  3. Musiclover

    Danke! :)

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