Blog State of the Union

Eine Doku verdeutlicht einmal mehr in was für einem Traum wir mit Union gerade leben

Seit gestern Abend gibt es im RBB eine neue Doku über Union zu sehen. Die Meinungen zu „Unser Verein: Eisern Union“ sind dabei relativ klar. Die Doku ist sehr gut und damit absolut sehenswert. Und sie verursacht beim Schauen das ein oder andere Mal Gänsehaut.

Insbesondere die Anfangssequenz, die mit den Bildern vom verpassten Zweitliga-Aufstieg 2000 in Osnabrück und den Jubelszenen nach dem besten 0:0 der Fußballgeschichte gegen den VfB Stuttgart unterlegt ist, während Union-Präsident Dirk Zingler über das Scheitern spricht, sagt viel über Union aus.

Darüber woher der Verein kommt. Über die DNA. Und auch darüber, dass das was wir gerade seit einigen Jahren erleben eben nicht selbstverständlich ist und auch wieder vorbei sein kann.

In den knapp 90 Minuten wird die ganze Union-Geschichte pointiert und mit bedeutenden Köpfen (Potti, Tusche, Andora, Stadionbauerin Sylvia Weisheit, dem taz-Unioner und vielen mehr) und spannenden Anekdoten umrissen.

2006 zu den beiden wertvollsten Union-Spielern aller Zeiten gewählt: Texas (2. Platz) und Potti (1. Platz, rechts), Foto: Matze Koch

Von der Flucht des halben Teams gen Westen (1950) über die DDR-Zeit mit vielen Tiefen und dem sensationellen FDGB-Pokalsieg, über die anfangs sportlich recht erfolgreichen aber letztendlich doch sehr tristen 1990er, über den ersten Höhenflug seit dem Mauerfall Anfang der 2000er und raschen Abstieg kurze Zeit später. Über „Bluten für Union“, das 8:0, die selbstorganisierte Stadionrenovierung, das 2:1 im Olympiastadion bis hin zur Explosion am 27. Mai 2019. Mit diesem Neubeginn der Zeitrechnung endet der Film von Tim Evers. Teilweise erfährt man auch Sachen, die wohl die wenigsten wussten…

Zurück bleiben Bilder, die wir wohl alle mehr oder weniger irgendwo in unserem Herzen tragen. Aber vor allem auch Bilder, davon, dass die Tabellenführung in der fucking Ersten Fußball-Bundesliga, ja sogar die Teilnahme an diesem Wettbewerb immer etwas Besonderes bleiben werden. Dass wir Europa-Pokal-Spiele wie morgen gegen Braga, ganz intensiv genießen sollten.

Vor allem wenn sie nach über 100 Jahren Alte Försterei auch endlich in Berlin-Köpenick stattfinden können. Wer weiß wann wieder andere Zeiten kommen. Denn irgendwie gehört das von Dirk Zingler beschriebene Scheitern ja auch zu Identität von Union. Genau deswegen sind wir ja u.a. auch Union-Fans geworden. Und genau deswegen sollten wir das hier und jetzt umso mehr aufsaugen.

Europokal gegen Braga

Morgen gibt es also das nächste absolute Highlight-Spiel. Gegen Sporting Braga können mit einem Heimsieg die Weichen für ein Überwintern in der Europa League sehr klar gestellt werden. Ab 13 Uhr könnt ihr die Pressekonferenz zum AFTV verfolgen und vielleicht kleinere Rückschlüsse über Unions Herangehensweise für die Partie ziehen.

Von András können wir Donnerstag Abend gegen Braga anscheinend ganz großes Tennis oder zumindest das gewohnt brillante Ballgefühl erwarten.

Union-Presseschau

Die BZ bringt die steile These, wonach Bochum den „Union-Code“ entschlüsselt hätte. Ich persönlich glaube, dass es da gar nicht soviel zu entschlüsseln gibt und Bochum einfach eine fantastische und vor allem höchst effiziente Partie gespielt hat, während Union halt nicht den besten Tag erwischt hat.

Vor allem der verschossene Elfer von Milos Pantovic hätte dem Spiel noch einmal eine Wendung geben können. Der Kurier thematisiert daher Unions kleine Elfmeter-Schwäche.

Außerdem spekuliert die BZ über Unions Stadionausbau. Demnach könnte die Alte Försterei nach dem Umbau deutlich anders aussehen als auf den Modellen, die 2017 präsentiert worden. Auf der Mitgliederversammlung werden wir wohl mehr zu den Plänen erfahren.

Beim RBB gibt es eine Keeper-Analyse zu Frederik Rønnow und seinem Herthaner Pendant Oliver Christensen. Beide werden wohl bei der WM für Dänemark auf der Bank sitzen und sind ganz unterschiedliche Torwart-Typen.

Apropos WM. Einen interessanten Artikel über die Gefahren von zwei WM-Apps gibt es bei 11Freunde.

Und sonst so

Das DFB-Pokalheimspiel gegen den VfL Wolfsburg ist terminiert worden.

Der Lego-Stadionbauer Joe kommt am Sonntag in die Alte Försterei und bringt dabei auch die Alte Försterei mit. Etwas kleiner und in Lego versteht sich. Mal sehen ob er sie dalässt oder wieder mitnimmt.

Während das U17-Perspektivteam nach der Niederlage gegen Odense morgen auf den FC Kopenhagen trifft, sucht Union talentierte Nachwuchskicker.

3 Kommentare zu “Eine Doku verdeutlicht einmal mehr in was für einem Traum wir mit Union gerade leben

  1. Pessimistisch wie ich immer bin, sehe ich die Chance auf ein Weiterkommen in der EL sehr sehr gering.
    Man müsste morgen besser als 1-0 gewinnen um auch den direkten Vergleich zu entscheiden und dann entweder in Belgien gewinnen (sehe ich ehrlich gesagt nicht, USG ist aktuell sehr gut drauf) oder darauf hoffen, dass Malmö etwas in Braga holt (auch höchst unwahrscheinlich, für Malmö ist die Saison quasi vorbei und die stehen vor 6 Monaten Urlaub).
    Zweiter Platz in der Gruppe wäre ein mittelgroßes Wunder.

    • @Richy,
      Dafür hat Malmö nichts zu verlieren, können also ganz entspannt aufspielen.
      Ebenso haben sie rein rechnerisch die Chance auf 1,2 Millionen Euro. Nicht gerade wenig, allen voran in der schwedischen Liga. Da bei denen auch bald Ende der Saison ist, wollen sich vielleicht noch ein paar Spieler zeigen, um auf dem markt attraktiv zu sein, bzw sich für die nächste Saison zu „qualifizieren“. Also abschreiben würde ich die nicht.

      Ansonsten:
      Schon genial, welch ein Glück wir mit diesem verein haben. All diese Dokumentationen, Bücher, Filme. Diese Zeitkapseln sind so unfassbar wichtig.

  2. Durch die Wolfsburg-Terminierung dürfte feststehen daß das Derby zuvor, am Samstag stattfinden wird im Oly.

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