Blog State of the Union

Dass Marvin Friedrich bleibt, ist auch ohne Vertragsverlängerung gut

Marvin Friedrich ist immer noch ein Spieler von Union. Das ist aus Union-Sicht die wichtigste Nachricht des sogenannten deadline day, auch wenn wir gar nicht wissen, wie viel Zweifel daran überhaupt wirklich bestand. Und auch, wenn es tatsächlich noch den einen oder anderen Wechsel mit Union Beteiligung gab: Sebastian Griesbeck und Leon Dajaku haben den Verein noch verlassen.

Mit dem relativ späten Abgang von Robert Andrich musste Union schon einen sehr zentralen Spieler noch relativ spät ziehen lassen. Da ist es natürlich sehr gut, dass das mit Friedrich nicht auch noch passiert ist. Gerade weil Andrichs Beispiel ja auch zeigt, dass Ersatz für so jemanden zu finden, alles andere als leicht ist. In der Innenverteidigung wäre Union zwar  selbst ohne Friedrich noch okay aufgestellt gewesen, aber jemand, der seit einigen Jahren so konstant gut spielt wie Marvin Friedrich und eine Säule der Mannschaft ist, hat natürlich immensen Wert.

Dass Marvin Friedrich seine Karriere bei Union beendet, ist natürlich trotzdem unwahrscheinlich. Sein aktueller Vertrag läuft noch für diese Saison. Einen Bericht des Kuriers, in dem zu lesen war, dass der Vertrag verlängert worden sei, dementiert der Verein kategorisch. Das Fazit in Sachen Marvin Friedrich lautet also: Er ist hier und spielt in dieser Saison bei Union Fußball.

Sebastian Griesbeck und Leon Dajaku verlassen Union

Die beiden Spieler, die Union am Ende der Transferphase noch verlassen haben, gehen in die Transferbilanz von Oliver Ruhnert als Verpflichtungen ein, die nicht aufgegangen sind, die aber wohl auch mit wenig Aufwand und Risiko verbunden waren.

Für den Wechsel von Leon Dajaku zu Sunderland, der eine Leihe ist, hat Union zuerst die Kaufoption von Dajaku von Bayern aktiviert. Der Kicker berichtet dazu allerdings, dass es sich um eine Kaufpflicht gehandelt hat. Das bedeutet also nicht unbedingt, dass sich Union damit überzeugt von Dajaku zeigt.

Sebastian Griesbeck wechselt zu Fürth, nachdem er sich – ich würde sagen wegen seiner fehlenden Top-Athletik und spielerischen Qualitäten – nicht durchsetzen und für mehr Spielzeit empfehlen konnte.

Apropos Leihe mit Kaufverpflichtung: Ein solches Vertragskonstrukt, das de facto einfach ein Transfer mit in die Zukunft verschobenen Ausgaben ist, gibt es laut Kicker auch bei Marcus Ingvartsens Wechsel nach Mainz – zumindest, solange Mainz nicht absteigt

Was bedeuten die Transfers für Union?

Mit dem Ende der Wechselperiode ist jetzt auch der erste Zeitpunkt für eine Bilanz (wie sie auch die Bild zieht), auch wenn sich natürlich erst noch zeigen muss, was aus den neuen Spielern wird.

Vor etlichen Wochen, in der frühen Phase des Transferfensters, habe ich hier darüber geschrieben, wie früh Union seine Transfers über die Bühne gebracht und warum das ein Vorteil ist. Nun gab es am Ende der Transferperiode doch noch etwas Bewegung. Aber ich denke, im Prinzip stimmt trotzdem noch, was wir damals gesagt haben.

Denn Oliver Ruhnert konnte den größten Teil des durchaus beträchtlichen Umbruchs im Kader eben schon vor einer Weile durchziehen. Taiwo Awoniyi konnte schon in sechs Pflichtspielen Tore schießen – und Union konnte merken, was an den bisherigen Transfers vielleicht doch nicht funktioniert hat und entsprechend nachsteuern.

Das ist mit der Verpflichtung von Bastian Oczipka geschehen. Denn es wirkt so, als hätte „der Sport“ festgestellt, dass Tymo Puchacz zumindest im Moment defensiv nicht stabil genug ist, auf der Linksverteidiger/linken Flügelverteidiger-Position zu spielen. Jedenfalls nicht in den (nicht wenigen) Spielen, in denen Union prinzipiell in einer defensiven Haltung ist. Wenn man davon ausgeht, dass Puchacz in diesen Spielen keine Alternative ist, braucht es ein Backup für Niko Gießelmann, das soll nun Oczipka sein. Über ihn hört man aus Leverkusen, wo er in der Jugend ausgebildet wurde und Bundesligaspieler wurde, durchaus Positives. Dass Spieler in den letzten Jahren bei Schalke schlecht ausgesehen haben, ist ja ziemlich nachvollziehbar.

Heißt diese Verpflichtung aber nun, dass Puchacz auf einer anderen Position eingeplant ist? Ich glaube nicht wirklich. Denn solange Union mit Dreier/Fünferkette und zwei Stürmern spielt, gibt es einfach keine offensivere Position für ihn. Offensive Flügelspieler gibt es nicht, und zu den Achterpositionen passt ein Spieler wie Puchacz noch weniger. Der Weg für ihn, eine Rolle zu spielen, ist also, sich defensiv zu steigern.

Das schreiben die Berliner Medien heute

Spatenstich für das NLZ

Gestern erfolgte der Spatenstich für das neue Gelände des Nachwuchsleistungszentrums von Union, der auf eine lange Suche nach einer Lösung für einen neuen Standort folgt:

Darüber schreibt auch die Berliner Zeitung.

9 Kommentare zu “Dass Marvin Friedrich bleibt, ist auch ohne Vertragsverlängerung gut

  1. Wo dementiert denn der Verein? Ich habe noch nichts gelesen. Könnte ja auch taktisch sein, wegen der aktuellen omerta zu Vertragsdetails?

    Das klang schon sehr konkret vom Kurier, auch wenn die natürlich auch Fehlinformationen bekommen können. Denke mal von Christian Arbeit wird Bunki die Info nicht haben.

  2. Ronald Kurz

    Na Puchazc soll wohl laut Kurier ins Mittelfeld auf die linke Seite gezogen werden!? Was in meinen Augen auch Sinn macht! ?

  3. Staunewieeinkind

    Wie siehst Du den Fakt, dass gleich 2 Spieler an Vereine abgegeben wurden, die tabellarisch ähnliche Orientierungen erwarten lassen wie wir – sprich: potentielle Gegner im Abstiegskampf? Mich überrascht das schon sehr…

  4. silberhacke

    „Dass Marvin Friedrich seine Karriere bei Union beendet, ist natürlich trotzdem unwahrscheinlich.“ – glaub ich auch ?

    • Warum eigentlich nicht? Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr Friedrich von Augsburg wieder zurück zu Union wollte. Vielleicht gibt es ja doch noch etwas Romantik im Fußball und man widersteht dem großen Geld :-)

    • Versteh mich nicht falsch, ich hätte nichts dagegen. Aber noch viel Wasser die Wuhle runter und so…

  5. Musiclover

    Übrigens ist das Gelände für das NLZ nicht neu. Union betreibt dort schon seit vielen Jahren einen Teil seines Ausbildungsbetriebes. Neu ist nur der Umbau. ?

  6. Frank Thier

    Im Vorab: Textilvergehen gehört inzwischen fast täglich zu meiner Lektüre – neben der Berliner Zeitung (Abo in Papierform „wegen des Raschelns“) und Radio1 (wochentags immer der „Schöne Morgen“ u. auch die permanente Teilnahme am nichtkommerziellen Tippspiel) – Ihr liegt in meinem privaten Medienspiegel auf Platz 3.
    Eine Bemerkung zum Eisernen Transferkarusell: Überwiegend alles stimmig und durchdacht – Taiwo Awoniyi, der absolute Glücksfall (Glück im Sinne von verdient). Für mich nicht nachvollziehbar: 1. Rani Khedira. Viel Laufaufwand, schließt aber nicht immer die Lücken, oft einen Schritt zu spät, setzt kaum Akzente im Spielaufbau, Spiel läuft an ihm vorbei, gestikuliert zuviel, wirkt dabei oft hilflos und überfordert. Grießbeck wäre für mich eine bessere, ausbaubare Alternative gewesen (Körpersprache, Grundaggressivität). 2. Rick van Drongelen hat nach meiner Beobachtung seine erfolglose „HSV-Spielweise“ beibehalten: wirkt fast immer unsicher, spielt zuviele Alibipässe und macht das Spiel damit ausrechenbar. Ansonsten sehe ich den Verlauf der Saison optimistisch entgegen – die erste Pflichtspiele bestätigen das. Eisern ! Frank Thier

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