Blog State of the Union

Auch wenn noch ein Punkt zur 40-Punkte-Marke fehlt, sind die Planungen bei Union für eine weitere Bundesliga-Saison in vollem Gange

Ich weiß nicht, ob die Kommunikation mit Urs Fischer so abgesprochen war oder ob sich Oliver Ruhnert von sich aus ganz weit aus dem Fenster gelehnt hat, als er auf der gestrigen Medienrunde verriet, dass die Verantwortlichen bei Union mittlerweile vom Klassenerhalt ausgehen und auch dementsprechend planen:

„Unsere Planungen laufen klar auf erste Liga hinaus, und das nicht erst seit gestern, auch wenn es theoretisch anders kommen könnte“

Zwar hat Union auch im zweiten Spiel in Folge verpasst, die 40-Punkte-Marke zu erreichen und kann rechnerisch wahrscheinlich (ich habe mir die Spielpläne nicht angeschaut und den Rechenschieber nicht rausgeholt) immer noch absteigen, statistisch ist der Klassenerhalt ja aber schon seit einigen Wochen klar.

Auch wenn die Kommunikation für Union-Verhältnisse ein bisschen offensiver als sonst ist, waren Ruhnerts konkretere Aussagen zu den bisherigen Kader-Planungen dann schon interessanter. Schließlich ließ der Union-Manager durchblicken, dass schon einige Neuzugänge aber auch Abgänge feststünden und sich auch niemand bei Union niemand über eine Europapokal-Teilnahme beschweren würde. Namen nannte Ruhnert wenig überraschend aber keine.

Allerdings schreibt nicht nur der Kicker, dass der ablösefreie Fürther Innenverteidiger Paul Jaeckel zur nächsten Saison bei Union anheuert. Im Offensivbereich wird sich Union laut Ruhnert zudem um eine dauerhafte Verpflichtung von Taiwo Awoniyi bemühen.

Wird den Durchblick bewahren: Oliver Ruhnert, Foto: Matze Koch

Mit Hinblick auf die vielen (anderen) Leihspieler wird Oliver Ruhnert also in den nächsten Wochen soviel zu tun haben, dass sich niemand Sorgen über einen möglichen Abgang des Managers in Richtung Schalke machen müsse, wie Ruhnert selbst durchblicken ließ.

Stadtderby-Nachtrag

Sebastian hat ja im gestrigen State of the Union eigentlich schon alles zum Spiel gegen Hertha BSC und die wenigen Aufreger geschrieben. Im Podcast gab es dann aber doch noch genügend Gesprächsbedarf für fast zwei Stunden.

Wer dann immer noch nicht genug hat, kann die recht launigen Schilderungen von Christoph Biermann („Wir werden ewig leben“) über das Berlin-Derby hier lesen. Falls es danach noch ein bisschen mehr sein soll, gibt es noch eine Analyse des RBB oder einen Hertha-Podcast, der die Sicht auf das Spiel aus der Gegner-Perspektive beleuchtet.

Und sonst so

Am Wochenende gab es in Spanien wohl einen Rassismus-Vorfall, nach dem die Spieler vom FC Valencia das Spielfeld verließen und das Spiel gegen Cádiz kurz vor dem Abbruch stand. Während der Betroffene, Mouctar Diakhaby, in der Kabine blieb, wurde das restliche Team anscheinend mehr oder weniger zum Weiterspielen gezwungen, da ansonsten das Spiel gegen Valencia gewertet worden wäre.

Deutlich schönere, wenn aufgrund der virtuellen Pressekonferenz auch skurille Bilder, produzierte da schon der Trainer von Real Sociedad nach dem gewonnenen Pokalfinale (aus der Saison 2019/20) gegen den baskischen Erzrivalen Athletic Bilbao.

Zsolt Petry, der Torwarttrainer von Hertha BSC, hat derweil mit äußerst fragwürdigen Aussagen über Homosexuelle und Migration mehr als nur irrtiert.

8 Kommentare zu “Auch wenn noch ein Punkt zur 40-Punkte-Marke fehlt, sind die Planungen bei Union für eine weitere Bundesliga-Saison in vollem Gange

  1. Wow, in einer Saison ohne Zuschauer eine Doku drehen. Grandiose Idee der Charlottenburger, irgendwie werden die immer sonderlicher :-)

  2. Wie wir in den vergangenen Tagen und Wochen im Blog aber auch in den Kommentaren über den Abstieg nur noch als theoretische Möglichkeit gesprochen haben, so gehe ich davon aus, dass bei Union spätestens mit dem Sieg gegen Köln der Klassenerhalt als sicher angesehen wurde. Sprich, die Kommunikation ist sicher abgestimmt.

  3. Der Sepp

    Puh, die Äußerungen von Zsolt Petry sind schon hart. Und dem vom ihm kritisierten Péter Gulácsi gebühren m.M.n., obwohl er bei RB Leipzig spielt, für sein Statement bzgl. Akzeptanz und Toleranz viel Respekt.

    Der Text von Biermann ist für mich ein schön launiges Ablästern über die Absurditäten des Profifußballs und der Medienwelt: „Aber so ist halt das Leben eines Big City Clubs, für den sich Enter­tain­ment-Schwer­ge­wichte aus den USA inter­es­sieren, weil Berlin natür­lich ?„fucking awe­some“ ist. Roa­ring Twen­ties, Hitler, The Wall, Techno im Berg­hain, der ganze crazy Shit halt, für den sich alle Welt inter­es­siert – vor allem durch das Prisma von Hertha BSC.“

  4. Wow. Hitler und Hertha BSC in einem Atemzug zu nennen hat schon was :-x

    Ansonsten ist zu dem Verein genug gesagt worden. Jetzt haben wir ein halbes Jahr Pause (oder ein ganzes?) und gut ist. Ich mag die nicht und das wird auch so bleiben.

    Bei 39 Punkten sollte der Klassenerhalt fix sein, so schlecht wie die letzten 5 der Liga sind. Deshalb in München ruhig was riskieren ;-)

    • Hitler und die spielstätte von hertha in einem satz zu nennen ist historisch korrekt ;-D

  5. dichtdaneben

    Dann war also Feuerwerk/Brand durch ein Filmteam inszeniert, um die roaring twenties und awesome Berlin mit BCC zu verbinden. Evtl. so kommunizieren

  6. […] auf die revanchistischen und queer-feindlichen Kommentare von Torwarttrainer Zsolt Petry, die wir gestern hier angesprochen haben, reagiert und ihn […]

  7. Senger, Alsexander

    Liebe Fußballfreunde,

    konzentrieren wir uns aufs nächste Spiel, bei den Bayern aus München.
    Vielleicht gelingt wieder ein Punkt und dann kommt das Heimspiel gegen den Stuttgarter VFB, wo man wieder 3 Punkte, ins VISIR, nehmen sollte.
    Alles andere ist doch Polemik, die wir sowieso nicht beeinflußen können.
    Immer sportlich und fair! Eisern UNION! Schauen wir auf uns und die noch zu gewinnenden Punkte und Möglichkeiten, um die Verbindlichkeiten, die uns die CORONA-Krise, eingebracht haben, vielleicht durch internationale Spiele, wieder ausgebügelt werden können

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