Blog State of the Union

Der März ist der Monat der Wahrheit für Union

Der März ist der Monat der Wahrheit für Union. Denn im März spielt das Team von Urs Fischer nacheinander gegen Kiel, Ingolstadt, Heidenheim und Paderborn. Und damit gegen 3 Mitbewerber um einen Aufstiegsplatz. Ich habe zwar die Pfanne heiß, bin aber gleichzeitig schon in der Lage, die Wirklichkeit anzuerkennen. Wenn diese Spiele erfolgreich gestaltet werden, ist Union nicht einmal ansatzweise aufgestiegen. Es geht vor allem darum, sich in direkten Duellen mit Tabellennachbarn zu behaupten und mindestens weiter gut im Rennen zu bleiben. Denn von Union auf Rang 3 bis zum SC Paderborn auf Platz 7 sind es nur 3 Punkte Abstand. Ich gehe davon aus, dass ein bis zwei Teams innerhalb der der nächsten 4 Spiele abreißen lassen müssen. Und ich würde mich freuen, wenn Union sich nach unten behauptet und oben dran bleibt. Mein Traum ist, dass Hamburg und Köln weiter Angst haben müssen, sich nicht direkt für die Bundesliga zu qualifizieren.

Damit das so kommt, darf sich Union laut Christopher Quiring im Kurier keine Schwäche erlauben. Oder wie es der frühere Flügelspieler ausdrückt: „Eigentlich darfst du kein Ding mehr verlieren.“ Dank Dauerkarte ist Quiring immer noch häufig im Stadion, wenn es der Spielplan der VSG Altglienicke zulässt, und kann sich so selbst ein Bild machen.

Bild/BZ (noch nicht online) befassen sich heute mit der interessanten Frage, wie denn die Perspektive der Leihspieler bei Union aussieht. Ich habe mich erst gewundert, dass da 6 Spieler aufgezählt wurden, aber es ging zum einen um Spieler wie Carlos Mané, Robert Zulj und Suleiman Abdullahi, die Union ausgeliehen hat. Und zum anderen um die Profis Lars Dietz, Peter Kurzweg und Cihan Kahraman, die Union verliehen hat. Über die ersten 3 Spieler kann man aus meiner Sicht erst sprechen, wenn klar ist, in welcher Liga Union in der nächsten Saison spielt. Bisher hat sich niemand der 3 so konstant gezeigt, dass man schon jetzt sagen muss: Unverzichtbar. Carlos Mané fällt da aus meiner Sicht heraus, weil er erst zur Winterpause kam und jetzt immer noch angeschlagen ist. Aber aufgrund der kolportierten Kaufsumme von 5 Millionen Euro muss man wohl sagen, das hier erst recht klar ist, dass dieser Transfer im Sommer nur wirtschaftlich machbar wäre, wenn Union aufsteigt.

Und bei den 3 verliehenen Spielern dürfte klar sein, dass bis auf Lars Dietz niemand eine  sportliche Perspektive bei Union hat. Bei Dietz steht so ein bisschen für uns Betrachter von außen die Frage im Raum, wo Union ihn in der Defensive einsetzen möchte und ob er tatsächlich am vorhandenen Personal vorbei kommt. So sieht das auch die Bild, denn bisher hatte Dietz noch keinen Zweitliga-Einsatz für Union.

Auf den anderen Plätzen

Die Nachwuchsteams von Union haben am Wochenende beide verloren. Die U19 verlor das Derby gegen Hertha mit 1:2. In der Tabelle der Bundesliga hat sich allerdings nichts getan, da auch die Konkurrenz im Abstiegskampf keine Punkte holen konnte. Die U17 verlor trotz Führung noch 1:2 gegen Cottbus. bleibt aber in der Bundesliga weiter auf Platz 6. Beide Union-Nachwuchsteams spielen nächstes Wochenende am Samstag jeweils um 12 Uhr gegen Rasenballsport Leipzig (die U19 daheim und die U17 auswärts). Bilder vom U17-Spiel gegen Cottbus gibt es hier beim Eisernen Virus auf Instagram.

Mit einem Sieg (3:1 bei Blau-Gelb) bleibt das 2. Frauen-Team in der Berlin-Liga an Spitzenreiter Staaken und sichert Platz 2. Hier das obligatorische Siegerselfie nach der Partie:

Foto: Hauptstadtarroganz

Und sonst so?

Bei Radioeins hat Lea Streisand erklärt, warum sie als Kind zwar bei Union war, aber Fußball nie hat so lieben lernen wie ihr Vater, der nun in Köln lebt. Aber sie weiß, dass man als Unioner im Exil die Liebe zum Verein nicht verliert. Als sie davon erzählt, dass sie Männern mit rot-weißem Schal und Ziegenlogo begegnet ist, hatte ich erst an die Ziegen-Unioner gedacht. Es waren dann aber doch Fans des Effzeh.

Seit ein paar Tagen macht noch einmal dieses Video von Dresdner Fans beim Auswärtsspiel in Hamburg die Runde:

https://www.youtube.com/watch?v=hbnihVbdhSI

Ich finde es gleichzeitig irritierend und witzig. Irritierend, weil ich stolz auf eine Herkunft, zu der man nichts beigetragen hat, immer als etwas merkwürdig empfinde. Witzig finde ich es allerdings, weil sie hier mit dem Hamburger Vorurteil und Ängsten gegenüber „Dunkeldeutschland“ spielen und gewollt provozieren. Das ist so ein bisschen wie der martialische Auftritt in Tarnfleck in Karlsruhe (Youtube). Und darauf nimmt dieser Auftritt in Hamburg ganz klar Bezug. Ab Donnerstag übernimmt Cristian Fiel als Cheftrainer in Dresden (immerunioner).

Das Video von Dresden hat  natürlich auch massives Meme-Potential, wie dieser Twitter-Thread zeigt:

https://twitter.com/MaicoTheMan/status/1100147966344654853


Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

4 Kommentare zu “Der März ist der Monat der Wahrheit für Union

  1. silberhacke

    Diese Dresdener in Hamburg sind maximal gruselig. Ich meine, kann sich jemand vorstellen, dass irgendwelche, sagen wir, Kölner Fans West-West-Westdeutschland-skandierend durch den Magdeburger Gästeblock marschieren? Mal abgesehen davon, dass Hamburg als weltoffene Stadt sowieso der falsche Ort für diese Art Statement ist, muss man sich doch fragen, wem derartige Bekundungen in die Karten spielen. Aber wahrscheinlich werden dir 80 Prozent dieser Spaßvögel dann beibringen wollen, dass Politik nun wirklich nichts im Stadion verloren hat. Mir kommt da regelrecht die Kotze. Ja, es handelt sich hier um eine Provokation, aber um eine, die man nicht so einfach weg lächeln sollte. Ich bin im Osten aufgewachsen. Das macht mich aber nicht besser oder schlechter als sonst jemand. Man muss schon ein beträchtliches Gefühl der Minderwertigkeit in sich tragen, um sich derart lächerlich zu machen.
    Dü-dü-dü-dü-dü-dü-düüüü-na-na-na-na-na-na-naaaa …

  2. Karl Kreuzberger

    Die Wahrheit liegt auf dem Platz, nicht im März.?

  3. Als Dresdner, der in Dresden wohnt, kann ich mit Dy…o und diesen Fans schon unendlich lange nichts mehr anfangen. Geht aber – zum Glück – ganz vielen Freunden und auch deren Nachwuchs so. Dafür ist es im weiteren Umland schon noch anders. Habe, da fussballbegeistert irgendwann Union für mich entdeckt, sehe jedes Spiel und fahre ab und an in die AF. Stimmung, Stadion und Fans klasse..und mehrere Klassenunterschiede zum K-Block. Den erlebe ich nur wenn Union in Dresden spielt..und ich eine Karte dafür erhaschen kann. Mich gruselts wenn ich das Video sehe..wie wenig muss man haben und von sich halten wenn man sich derart zum Affen macht..

  4. Naja, ich setze das nicht sofort zwingend mit falschem Regional-/Nationalstolz gleich. Ich bin ja z.B. in H’Hausen in der Platte groß geworden – auch eine Gegend, über die schon viel negatives gesagt und geschrieben wurde. Und manchmal ist es dann ein kleines bisschen Balsam für die Seele, wenn ich das dann halt abfeiere. Bei mir war das ein bisschen das Lied „Mein Block“ von Sido. Das darin enthaltene Gefühl: Manche finden’s vielleicht von außen sort asi, aber wir sind gut klargekommen.

    So ähnlich könnte auch einige Dresdner das sehen. Nur halt mit dem Abfeiern des Wortes „Ostdeutschland“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert