Blog State of the Union

Eine Halbzeit ohne Stimmung gegen Darmstadt

Beim Spiel gegen Darmstadt am 1. Dezember wird es in der ersten Halbzeit einen Stimmungsboykott geben. Das kann man in einem Statement lesen, dem sich das Wuhlesyndikat angeschlossen hat.

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Die Kernforderung des Protests: Fan-freundliche Anstoßzeiten; Photo: Matthias Koch

Diese Maßnahme richtet sich nicht etwa gegen den Anti-Fußball, den die Mannschaft von Dirk Schuster dann wohl wieder spielen wird. Sondern – wenig überraschend – gegen die Ausrichtung des Fußballs an finanziellen Partikularinteressen. So handelt es sich auch nicht nur um eine Initiative der Union Fanszene, sondern um eine konzertierte Aktion von organisierten Fans bundesweit. Gemessen am zeitlichen Umfang des Stimmungsboykotts könnte das die größte derartige Aktion seit … längerem? jemals? werden.

Insbesondere sollen damit von den Verhandlungen über einen neuen TV-Rechte-Vertrag Fan-freundlichere Anstoßzeiten eingefordert werden. Dabei geben sich die Ultra-Gruppen relativ optimistisch, Montags-Spiele tatsächlich abschaffen zu können.

Beim Montagsspiel der ersten Liga in Nürnberg werden beide Ultra-Szenen nicht nur schweigen, sondern ihre Blöcke auch für die erste Halbzeit (Nürnberg) oder das ganze Spiel (Gegner Leverkusen) leer lassen. In Rostock soll sich der Stimmungsboykott über das ganze Spiel ziehen.

Was ist sonst noch bei Union los?

Nicht viel. Die BZ berichtet von Ken Reichels ungeborenem zweitem Kind.

Und Fabian Schönheim möchte uns zeigen, dass er, Christopher Schösswendter und Eroll Zejnullahu den Humor noch nicht verloren haben:

Außerdem hören wir aus den USA von diesem Transfergerücht:

Wer sich nun nicht genau mit den Spielern des New Yorker Raba franchise auskennt, erfährt von der dort ansässigen Union-Bloggerin und RB-Dauerkarteninhaberin Lee gleich noch, was für ein Spieler Sean Davis ist:

Dank wem steht jetzt Kölns Aufstieg fest?

Einige Schritt weiter auf dem Weg zwischen Twitter-Gerüchten und Trikot-Hochhalten ist Anthony Modest mit seiner Rückkehr zu Köln. Die Ausgangslage für die zweite Liga dürfte sich damit nicht allzu sehr verändern. Schließlich hat Köln schon jetzt einen viel besseren Kader als alle anderen in der Liga (einschließlich des HSV). Aber vielleicht ist Modeste ein Spieler, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, auch schwache Spiele zu gewinnen, und so einer Mannschaft wie Köln noch eine zusätzliche Absicherung gibt.

Auch aus Hamburg gibt es übrigens Neuigkeiten: Der HSV hat in der letzten Saison ein Minus von knapp 6 Millionen Euro erwirtschaftet.

Und sonst so

Der NDR hat begleitend zu den Football Leaks Recherchen einen Podcast veröffentlicht, der sowas wie ein Making of der Dokumentationen des Senders ist. Und wer noch mehr Football Leaks in Audioform möchte, kann auch Drei90 hören, wo Christoph Winterbach vom Spiegel zu Gast ist.

Und bei Hertha soll nach Berichten der BZ das Verbot von Fanutensilien wieder aufgehoben werden.

6 Kommentare zu “Eine Halbzeit ohne Stimmung gegen Darmstadt

  1. Sind es denn wirklich Partikularinteressen? Oder anders gefragt: handelt es sich nicht bei jeder Interessengruppe um spezielle, vor allem sie betreffende Interessen? Und ab wann ist es kein Teilinteresse mehr?

    Und ist nicht die reine Menge der Fernsehzuschauer und deren finanzieller Beitrag am Zirkus so groß, dass an ihre Stimme nicht so einfach unter den Tisch kehren kann?

    • @Sir Henry a) referiere ich ja an der Stelle die Kritik der Fanszenen, ohne sie mir in dem Moment anzueignen
      b) steht da ja ‚finanziellen Partikularinteressen‘, was die Rechteverwerter dann schon von anderen Teilen des Fußballkosmos abgrenzt, die zwar auch Partiklarinteressen, aber eben nicht primär finanzielle haben.
      c) ist Teil des Problems, dass die Interessen der Fernsehzuschauer, die immerhin wie du richtig sagst ein größerer Teil des Fußballs sind, nicht mit denen der Fernsehvermarkter zusammenfallen.
      d) stimmt schon, dass auch Fans Partikularinteressen verfolgen. Das Thema des Streits ist dann, welche Partikularinteressen den Ausschlag geben sollen und welche Partikularinteressen mit dem Guten insgesamt übereinstimmen

  2. Keine RB-Spieler im Union Trikot!

  3. HansOlo

    Das gleiche habe ich mir auch gedacht, garnicht mal so schön, das wir mal wieder (co Trainer Petersen) jemanden von red Bull holen.

    Dennoch ist es egal wen man aus den USA besorgt, sind die Vereine dort doch alle eher Plastikclubs, als traditionelle Vereine nach europäischer Vorstellung

  4. silberhacke

    @HansOlo @Wuhleblut Wieviel Tradition sollte denn ein um die 20 Jahre alter Spieler in sich tragen? Ein Spieler ist kein Fan. Zum Glück.

  5. Super-Unioner

    Es scheint sich doch etwas zu bewegen bei den Anstosszeiten, bislang allerdings nur in der 1. Liga:

    https://www.tagesspiegel.de/sport/bestaetigung-der-dfl-montagsspiele-werden-abgeschafft/23662616.html

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