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Weihnachtssingen hin oder her: Wer will eigentlich überhaupt am 23. Dezember spielen?

Gestern kamen die Spieltermine für den Rest des Jahres heraus und der wohl aufregendste Teil war wahrscheinlich, dass das Spiel von Union in Aue für den 23. Dezember angesetzt wurde. Union hatte, wie der Verein mitteilte, darum gebeten, dass dieses Spiel wegen des Weihnachtssingens eben nicht an diesem Tag stattfindet.

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??? #weihnachtssingen #unverschämtheit

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Dass diese Ansetzungen auch der DFL nicht angenehm ist, merken wir schon dadurch, dass der Ligaverband selbst eine Mitteilung dazu verfasste, in der er schreibt: „Der 1. FC Union Berlin hatte im Rahmen der Spielplangestaltung wegen des „Weihnachtssingens“ für den 18. Spieltag um ein Auswärtsspiel und um Vermeidung einer Ansetzung am Sonntag gebeten. Im Zuge der Gestaltung des Rahmenspielplans konnte die DFL dem 1. FC Union Berlin mit einer Auswärts-Ansetzung am 18. Spieltag entgegenkommen. Bei der nun erfolgten termingenauen Spielansetzung haben Vorgaben der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Sicherheitsbehörden) eine Ansetzung des Spiels FC Erzgebirge Aue gegen 1. FC Union Berlin an einem Sonntag unausweichlich gemacht. Die DFL hat Union Berlin vorab über diese Tatsache informiert.“

Welche Vorgaben die ZIS, die zur Landespolizei Nordrhein-Westfalen gehört, gemacht hat, erfahren wir nicht. Und wir wissen nicht, ob der Schwarze Peter zurecht dorthin weitergeschoben wurde. Wichtig wäre zu wissen, welche Prioritäten jeweils für die Verschiebung der Spiele ausschlaggebend waren. Ich vermute, dass wie so häufig nicht zu viele Spiele gleichzeitig in einem Ballungsraum stattfinden oder sich Wege kreuzen sollten und dass dann von der Bundesliga runterdekliniert wurde.

Weihnachtssingen 2017, Foto: Matze Koch

Für mich ist das allerdings nicht der ausschlaggebende Punkt. Der liegt aus meiner Sicht dort, dass man es echt für eine gute Idee hält, am 23.12. zu spielen. Ich weiß nicht, wie dieser Tag bei euch aussieht, aber bei uns steht der im Zeichen der Weihnachtsvorbereitungen und das letzte, woran ich an diesem Tag denke, ist Fußball. Die DFL schreibt dazu:

Das DFL-Präsidium hat vor Saisonbeginn beschlossen, das Wochenende von Freitag, 21. Dezember bis Sonntag, 23. Dezember als Regel-Spieltag anzusetzen, auch um einen noch früheren Start der Rückrunde nach der Winterpause zu vermeiden. Somit wird es am Sonntag die üblichen Anstoßzeiten geben, in der Bundesliga um 15:30 und um 18:00, in der 2. Bundesliga um 13:30 Uhr.

Es liegt durchaus nahe, hier zu vermuten, dass die Grenze Richtung Weihnachtsspiele wie in England verschoben wird (absichtlich oder nicht). Und das halte ich für ein ganz schlechtes Zeichen. Sollte ich mich zwischen Fußball und Familie entscheiden müssen, würde ich mich immer für die Familie entscheiden. Und ich fange nicht an, im Zusammensein mit meinen Eltern oder Schwiegereltern zu sagen: „Leute, ich bin mal für 5 Stunden weg, weil Union spielt. Habt eine schöne Zeit!“ Das gilt auch für Fernsehübertragungen.

Was das Weihnachtssingen betrifft, ist das natürlich eine unschöne Situation, weil sich Unionfans nun entscheiden müssen, ob sie nach Aue fahren oder zum Weihnachtssingen wollen. Zwar schreibt Union: „Der Verein prüft aktuell, ob der Beginn des Weihnachtssingens um 19:00 Uhr verschoben werden kann, damit alle Auswärtsfahrer rechtzeitig zurück in Köpenick sein können.“ Aber bei Lichte betrachtet können die Witterungsbedingungen im Erzgebirge eine schnelle Rückfahrt unmöglich machen und niemand kann sich darauf verlassen. Und von gut 28.000 Besuchern des Weihnachtssingens kann nur eine Minderheit von knapp 1000 nach Aue fahren. Ärgerlich ist und bleibt es trotzdem, in dieser Zwickmühle zu stecken.

Über die mögliche Verschiebung des Weihnachtssingens schreiben auch: Bild/BZ, Kurier, Morgenpost und Berliner Zeitung.

Und sonst so?

Der DFB fordert tatsächlich eine Erklärung vom Karlsruher SC für die Pyroshow zum Abschied aus dem Wildparkstadion, die nach der Drittligapartie stattfand. Der Verein weist drauf hin, dass die Punktspielveranstaltung beendet war und es alle behördlichen Genehmigungen für die Abschiedsveranstaltung gab (Kicker).

Bei Hertha stehen die Zeichen noch immer nicht auf Deeskalation. Der Förderkreis Ostkurve teilt mit, Polizei und auch Hertha-Manager Michael Preetz wegen übler Nachrede anzeigen zu wollen. Mindestens das letztere halte ich (ohne juristische Kenntnis) für wenig erfolgversprechend. Und erst recht für kontraproduktiv, für den Fall, dass irgendjemand aus dem organisierten Fankreis Interesse hat, vielleicht wieder gemeinsam an der Zukunft des Klubs zu bauen. So kann man sich auch selbst in seinem (aus meiner Sicht durchaus gerechtfertigten) Protest demontieren.


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16 Kommentare zu “Weihnachtssingen hin oder her: Wer will eigentlich überhaupt am 23. Dezember spielen?

  1. Schöner neuer Fußball.

    Nicht.

    „Nicht zuviele Spiele im Ballungsraum“?
    Kommenden Samstag:
    13 Uhr Köln-Dresden
    15.30 Fortuna-Hertha
    18.30 BVB-Bayern.

    Gladbach, Schalke und Leverkusen hab ich jetzt nicht auf dem Schirm.

    Die DFL zeigt somit wer den größeren hat.
    Ein Unding das die Polizei vorschreibt wer wann zu spielen hat.

  2. Kein Wort zu der Wochentagsansetzung nach der Winterpause (Donnerstag 20:30 Uhr im Winter). Das halte ich persönlich für mindestens genauso schlimm. Aber die Termine werden ja von Leuten gemacht, die Fußball eh nur im TV haben wollen

  3. Vor allem: welche Spiele im Ballungsraum sollen es denn sein ? Für den Samstag ist ansonsten im (sehr weit) gefassten Umfeld nur Leipzig-Werder um 15:30 Uhr angesetzt, Dresden spielt am Sonntag in Duisburg, 3. Liga ggf. Halle gegen Zwickau ist noch nicht terminiert…

  4. Wie es aussieht, gibt es z.B. am Freitag, den 21.12. kein Spiel von der 1. bis zur Regionalliga in dem Ballungsgebiet, dass sicherheitsrelevant scheint..

  5. Es fließen nicht nur Fußballspiele in die Beurteilung der ZiS, sondern auch andere Veranstaltungen die von der Polizei begleitet werden.

    Man könnte über eine kleine Anfrage an den Innenminister im Sächsischen Landtag, sich erkundigen was an diesem Wochenende die Polizei alles für Veranstaltungen begleitet :D

  6. Onkel Günter Hoge

    Ich verstehe nicht ganz,mit welchen Fangruppen man auf dem Wege nach Aue Zusammentreffen könnte.Mir fällt da spontan nur Leipzig ein.Aber,das sollte doch eigentlich händelbar sein.Oder habe ich da was nicht auf dem Schirm,was die ZIS angeht?

  7. Gorilla-im-Nebel

    Werdet Ihr noch was zum gestrigen FUMA schreiben? Danke.

  8. Ich denke es geht nicht zwingend um Spiele im Ballungsraum Aue/Sachsen sondern auch um die Frage, welche Spiele sonst möglicherweise alternativ für Aue – Union am 23.12. hätten stattfinden können. Ich habe mir die möglichen Konstellationen dazu jetzt im Detail nicht angeschaut.

    Ich finde es aber auch zum Kotzen, dass man uns mit St.Pauli – Union (Montag Abend) und Union – Köln (Donnerstag Abend) gleich noch weitere unschöne Termine reingedrückt habt.

  9. Mich wuerde mal interessieren, was du dazu sagst Sebastian:
    Also dieser Situation allgemein.

    https://www.youtube.com/watch?v=d_GWETuHBOA

  10. Ja, das Thema Football-Leaks in Verbindung mit Union würde mich auch mal interessieren.
    Ein Teil der in den Football-Leaks kritisierten Punkte ist ja der „Menschenhandel“ und die diversen Geschäftspraktiken, die im Hinblick auf Spielerwechsel stattfinden.
    Inwieweit sind denn die Transfergeschäfte von Union da als lediglich „kreativ“ oder schon kritikwürdig einzustufen? Reichen die bekannten Details, um sich da ein Urteil zu erlauben?

  11. Hatten wir unter Votava oder Wassilew den Fall das Koilov eine bestimmte Anzahl Spiele brauchte damit sich sein Vertrag automatisch verlängerte, aber der damalige Trainer ließ ihn draußen, damit er dieses eine Spiel nicht mehr bekommt?

  12. Hmm. Ich verstehe den Frust über die Spieltagsansetzung, aber nicht diese shitstorm, der auf diversen Kanälen zu finden ist.
    1700 unioner passen bei aue rein. Da der 23. (viele sind schon verplant wegen Familie) werden vllt 1500 hinfahren.
    Davon würden wahrscheinlich 500 weiter zur Familie fahren die „auf dem Weg“ liegt und einige würden garnicht erst zum Weihnachtssingen fahren (weil Kommerz kacke) und wiederum einige sind exilier und wohnen in Sachsen und bleiben dort.
    Bleiben so gesehen 1000 potentielle unioner die zum Singen wollen. Vom Stadion in aue bis zur AF braucht man mit Auto 2:45. geht man pünktlich (ca. 15:30) aus dem Stadion in aue, so wäre man 18:15 in Köpenick am Stadion und hätte einen Puffer von 45 min.

    Nun fahren aber nicht alle mit Auto, einige mit Bussen oder auch mit Zug. Mit Bus bräuchte man Wohl gut 3:30, sprich 19 Uhr wäre schon sehr knapp, mit der Bahn fährt man über 4 Stunden, dann mit den öffis zum Stadion gut 5 Stunden.

    Ich schätze die meisten fahren mit Bus und Auto. Also ca. 700 unioner wovon ca. 350 höchstwahrscheinlich ins Stadion kommen. 650 unioner kommen wohl zu spät oder garnicht zum Singen. 650 im Vergleich zu 28.000-30.000 die beim Singen sein werden. Das ist schon sonderbar, das der Verein sich für so wenig Leute einsetzt, obwohl die Hütte voll ist.

    Ich frage mich, ob es eher um das Team (Spieler, Trainer, PR etc) geht. Wovon einige beim Singen dabei sein sollen. Wie wird das mit Christian Arbeit sein, welcher immer auswärts dabei ist aber auch zum Singen durch den Abend führt.

    Naja egal. Die eigentliche Frechheit ist die Ansetzung, mit dem wissen das Union diese Tradition hat und das man überhaupt am 23. spielt.

  13. @ Wuhleblut: denke mal es geht ums Prinzip, deutlicher kann man als DFL nicht zeigen was man von uns hält, für mich ist das als ob mir jemand vor die Tür ko***t UND: die Ausreden der DFL von wegen die Polizei sei schuld etc. sind dann noch die Krönung. Ich glaube auch, wie einige hier vermuten dass die DFL immer wieder Stöckchen hinhält, immer höher und schaut wie weit wir mit gehen, man will halt vorallem so weit möglich die Vermarktung der TV-Rechte voran bringen.

  14. Und Schuld sind aber auch die Länderspielpausen jährlich! Der Punkspielkalender verschiebt sich durch die 3 Länderspielpausen enorm nach hinten!
    Gefühlt (oder real?) finden von Mitte November bis Weihnachten sowie im Januar u. Februar ein Viertel bis ein Drittel der Punkt-Spiele der Saison statt! Eigentlich in einer Zeit wo die äußeren Verhältnisse bescheiden sind!
    Zur Not wird im Winter dann noch ein neuer Rasen ausgerollt!
    Wir trösten uns mit Glühwein!

  15. Habe das Gefühl,es geht nicht ums Spiel,Polizei & Co. Es geht viel mehr um die Tradition des Unioner Weihnachtssingens,welches jährlich in vielen deutschen und ausländischen Medien publik gemacht wird. Bereits die letzten Male haben auch andere Stadien und Vereine versucht, sich mit eigenen Weihnachtssingen imedientechnisch in den Vordergrund zu drängen,doch das Augenmerk lag dennoch immer auf Union. Hier vereinten sich Spieler,Fans,Verein und Gäste um gemeinsam die Weihnachtszeit einzuläuten. Aus meiner Sicht findet hier ein „ netter Versuch“ statt,dies zu zerstören.

  16. @Katha Witzig, dass du das ansprichst. Die Dortmunder singen am 16.12

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