Blog State of the Union

Christopher Trimmel versteigert eine selbstgemachte Zeichnung und tätowiert sie auf Wunsch auch selbst

Die Fantagung, die die Fan- und Mitgliederabteilung gestern im Stadion an der Alten Försterei verannstaltet hatte, wurde von über 100 Fans besucht, die verschiedene Themen in immer wieder verschiedener Besetzung diskutiert haben. Von den Themen abgesehen hat mir besonders gut gefallen, dass die Veranstaltung dazu geführt hat, dass wirklich sehr verschiedene Unionfans miteinander ins Gespräch kamen und so andere Perspektiven kennengelernt haben. Ich würde so etwas gerne öfter haben, weil das den eigenen Erfahrungshorizont erweitert, und kann eine Teilnahme nur empfehlen.

Christopher Trimmel war schon wieder bei einem Podcast zu Gast. Dieses Mal bei der Hörbar Rust von Radio Eins. Im Gegensatz zum Sky-Podcast aus der vergangenen Woche ist das Ziel des Gespräches tatsächlich der Union-Kapitän als Mensch gewesen und es geht nicht einmal ansatzweise um Sport. Das macht das Ganze sehr angenehm und floskelfrei. Mich hatte Christopher Trimmel schon alleine dadurch, dass er als erstes Lied sich ein Stück der EAV ausgewählt hatte. Das war die Band, die ich nach der Wende zuerst live gesehen habe. Schön, dass ich zumindest bei der Musikauswahl als Kind mit dem Union-Kapitän etwas gemeinsam habe.

Zum Ende hin hat der Union-Kapitän versprochen, dass er nicht nur eine Zeichnung anfertigt, die als Tattoo-Vorlage dienen kann, die zugunsten des Frauenhauses Cocon versteigert wird, sondern dass er es persönlich auch tätowieren wird, wenn das gewünscht ist. Das ist mal ein Einsatz! Ein von der Mannschaft signiertes Trikot gibt es obendrauf. Sobald die Versteigerung online ist, geben wir hier noch einmal Bescheid.

Vor dem Spiel gegen Duisburg macht der Kurier Daniel Mesenhöler zum Thema, der von Union zum MSV gewechselt ist, aber bisher noch nicht zum Einsatz kam. Falls sie in Duisburg nach bisher sieben Gegentoren und keinem eigenen Treffer in der Liga noch keine Motivation gefunden haben, dürfte die Kurier-Zeile „Armer Daniel Mesenhöler: Union haut ihm Freitag die Hütte voll“ auf jeden Fall helfen.

Bei Bild/BZ geht es um Kenny Prince Redondo, der mit den Ergebnissen bei seinen 5 Einsätzen bisher noch nicht so zufrieden sein kann. Ihm fehlen bisher die Torbeteilungen. Ein Wert an dem er sich selbst misst.

Und sonst so?

Ich habe es nicht so mit Länderspielen. Und dass Choreographien vom Coca-Cola-Fanklub Nationalmannschaft und damit von einer Agentur produziert werden, sehe ich sehr kritisch. Das ist nur eine Simulation einer Ultrakultur ohne deren Kern, nämlich die Ultras. Deshalb stehe ich der Verwendung des Hashtags #Wirsindmehr, das aus den Protesten gegen rechte Ausschreitungen in Chemnitz entstanden ist, beim Spiel in Sinsheim auch gespalten gegenüber. Wie viel ist eine Haltung wert, wenn sie nicht von Menschen kommt, die auch hinter ihr stehen? Ist das nicht auch einfach nur Marketing?

Apropos Sinsheim. Der DFB hat gerade die rhetorische Nebelkerze gezündet, man habe das Spiel von Frankfurt dorthin verlegt, damit das Stadion ausverkauft ist. Die E-Mails, die dem Spiegel vorliegen und die gestern auf Twitter gepostet wurden, unterstützen diese DFB-Sicht überhaupt nicht. Dort wird ganz deutlich, dass es Befürchtungen wegen Ultras in Frankfurt gegeben hat. Ultras bei einem Länderspiel … auf solche Ideen muss man erst einmal kommen.

Im Fifa-Prozess in New York wurden die ersten Urteile gesprochen und eine Einschätzung zu diesen komplexen Vorgängen gibt es beim Rasenfunk im Gespräch mit dem Journalisten Jürgen Kalwa, der aus den USA unter anderem für die FAZ und den Deutschlandfunk arbeitet. Ich fand das knapp einstündige Gespräch sehr hilfreich, um bei dem Thema auf dem Laufenden zu bleiben.

Und noch eine Folge-Empfehlung auf Twitter. Dort ist jetzt auch die Eiserne Hilfe vertreten.

5 Kommentare zu “Christopher Trimmel versteigert eine selbstgemachte Zeichnung und tätowiert sie auf Wunsch auch selbst

  1. EAV war bei mir die einzige Platte aus der Musiksammlung meiner Eltern, die ich toll fand, habe die rauf und runter gehört. Auch sonst deckt sich mein Musikgeschmack größtenteils mit dem von Christopher Trimmel

  2. „An der Copacabana und am Wöthersee
    Starke Männer sind nie passe“
    – herrlich, jetzt habe ich für den Rest des Tages die EAV im Ohr.

  3. Redondo soll sich lieber steigern als öffentlich Ansprüche zu stellen.
    Erst will er ein Erstligaangebot nun 10 Vorlagen. Also manchmal… :-x

    • @Michael Ich habe nicht gelesen, dass Kenny Prince Redondo Ansprüche stellt. Ganz im Gegenteil: Er äußert sich kritisch zu seiner bisherigen Leistung.

  4. @ Michael: Ergänzung: man kann seinen Unmut (warum auch immer) auch anders ausdrücken, dachte ich eigentlich dass wir nicht so mit unseren Spielern umgehen

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