Blog State of the Union

Felix Kroos gibt Entwarnung, aber sein Einsatz für das St.-Pauli-Spiel ist noch nicht sicher

Felix Kroos selbst sagte gestern auf Twitter Bescheid, dass es ihm nach seiner wahrscheinlichen Gehirnerschütterung beim Pokalsieg am Sonntag in Jena (4:2) wieder besser gehe. Aber sicher ist sein Einsatz nicht, wie Urs Fischer in der BZ sagte: „Wenn es Richtung Gehirnerschütterung geht, sind die ersten zwei, drei Tage entscheidend. Er wird Mittwoch individuell trainieren, dann schauen wir.“ Einerseits ist das vielleicht gerade ein Rückschlag für den Mittelfeldspieler, der sich einen Startelfplatz erkämpfen will und den überraschenderweise mit der Zehnerposition noch einen Platz weiter vorne finden kann, als wir das zu Beginn der Vorbereitung angenommen hatten. Da waren wir alle der Meinung, er würde von der 6 auf die 8 rutschen. Doch diese Position hat zunächst einmal Grischa Prömel im Griff.

Twitter: @felixkroos18

Trotzdem ist die aktuelle Situation für den Vizekapitän gar nicht so schlecht, wie sie sich oberflächlich nach der Verletzung in der Vorbereitung und der geringen bisherigen Einsatzzeit darstellt. Das liegt daran, dass er in seiner Zeit auf dem Platz Tore macht und sich damit Erfolgserlebnisse holt. Ich hoffe, dass er sich in den Kader kämpft und wir auf diesem Weg einen präsenteren Felix Kroos sehen werden als noch in der vergangenen Saison.

Die Berliner Medien arbeiten sich noch am Pokalsieg ab:

Natürlich ist es schön, wenn die Schweden treffen oder Union sich vom zweimaligen Ausgleich durch Jena nicht hat beeindrucken lassen, aber ich halte es ein bisschen wie Urs Fischer in der Pressekonferenz nach dem Spiel (gibt es auf AFTV), der auf die Frage, ob dies eine neue Qualität des Unionteams sei, antwortete: „Es sind doch erst drei Spiele gespielt. da kann man doch noch nicht von einer neuen Qualität sprechen. Es war wichtig, dass wir heute in den entscheidenden Phasen die Ruhe bewahrt haben. Ob das ein neues Markenzeichen von Union wird, da können wir nach zehn Spielen nochmal drüber reden.“ Das dürfte die Marschrichtung von Union sein. Auf Stabilität in der Mannschaft und Spielweise achten im ersten Saisondrittel und schauen, wohin das trägt.

Eine Taktik-Analyse vom Spiel findet ihr bei Eiserne Ketten. Dort geht Daniel auch auf die Rolle von Grischa Prömel ein.

Und sonst so?

Aus einem kleinen Tweet entspann sich gestern eine Diskussion, in der sich mal wieder zeigte, dass die BVG mit ihrer Werbeagentur zwar witzig sein kann, sich diese Herangehensweise für manche Themen wie das Thema An- und Abfahrt bei Union-Spielen nicht eignet (hier ein anderes Beispiel aus der vergangenen Woche). Da reicht ein einfacher Tweet nicht, wenn über das Thema Fahrzeugmangel bei den Straßenbahnen (Kurier), Personalmangel (Tagesspiegel) und die komplexe Verkehrssituation rund um Spiele im Stadion an der Alten Försterei (Tagesspiegel) bereits viel geschrieben wurde und aktuell wegen des geplanten Stadionbaus an einem Verkehrsgutachten gearbeitet wird. Da könnte die BVG-Werbeagentur auch mal schreiben, dass die gegenwärtige Situation schlecht ist und es aktuell noch keine Lösung gibt, anstatt immer wieder zu versuchen, den schwarzen Peter woanders hinzuschieben und dabei noch witzig sein zu wollen.

Es gibt so viele Beteiligte beim Thema Verkehr (Bezirk, Land, Deutsche Bahn, BVG und 1. FC Union) und es ist ja nicht nur der 1. FC Union mit seinen Punktspielen, sondern ein wachsender Bezirk Treptow-Köpenick, dessen Verkehrsinfrastruktur nicht mit dem Bevölkerungszuzug mitwächst. Einfache Thesen wie die vom BVG-Twitter-Account sind halt nur das: einfach. Aber dadurch ändert sich am Thema Verkehr rund um Spiele bei Union gar nichts.

Screenshot: Twitter

Aber es ist ja nicht alles schlecht auf Twitter. Denn so können wir auch an kleinen Szenen teilhaben, die wir sonst nicht mitbekommen würden. So wie diese hier:

7 Kommentare zu “Felix Kroos gibt Entwarnung, aber sein Einsatz für das St.-Pauli-Spiel ist noch nicht sicher

  1. man möchte der B*_kampagne zurufen, updatet doch mal euer Twitter, dann habt ihr 280 Zeichen und könnt differenzierter sein.

  2. Jens Otto

    ich poste hier gerne nochmal den Link zum Verkehrsvertrag der BVG mit dem Senat: https://fragdenstaat.de/files/foi/4425/bvg_vertrag.pdf > § 6 Anforderungen an das Fahrplanangebot,
    Absatz (3) „Bei außergewöhnlichen Großereignissen (z.B. Kirchentagen, Weltmeisterschaften)entfällt die Leistungspflicht der BVG insoweit, als sie nicht
    über die für einen bedarfsgerechten Einsatz erforderlichen betrieblichen
    Möglichkeiten verfügt. In einem solchen Fall ist die BVG verpflichtet,
    dem Aufgabenträger die fehlenden betrieblichen Möglichkeiten
    Fahrzeug- und Personalsituation, einschließlich der Ausschöpfung von Möglichkeiten, Tochter- oder Subunternehmen einzusetzen) plausibel darzulegen. Der Aufgabenträger kann jedoch von der BVG gegen Kostenübernahme verlangen, dass sie andere Verkehrsunternehmen mit der
    Einbringung der zusätzlich erforderlichen Leistungen beauftragt. Die
    Koordination des Einsatzes dieser Auftragsunternehmer unterliegt der
    BVG im Rahmen ihrer Stellung als Genehmigungsinhaberin.“
    Und noch was: am letzten Samstag, 18.8. war in der Wuhlheide Stars for Free, nach dem Konzert herrscht ebenfalls Chaos, keine zusätzlichen Straßenbahnen und das obwohl in den Tickets eine ÖPNV-Anteil enthalten ist: http://www.wuhlheide.de/de/besucherinfo/anfahrt Zitat: „Die im Vorverkauf erworbenen Eintrittskarten beinhalten in der Regel den Fahrpreis für die Hin- u. Rückfahrt mit S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus (VBB-Tarifbereiche ABC) ab zwei Stunden vor Einlass bis 3:00 Uhr am Folgetag. “ Was unsere Situation angeht so sollten wir uns um Shuttle-Busse (von privaten Anbietern/Anbietern aus Brandenburg) kümmern und die Kosten dem Senat als Ersatzleistung für die nicht erbrachte Leistung der BVG in Rechnung stellen, wobei ich auch 1 bis 2 Euro dafür zahlen würde, aber die Argummente oben dass ja die Mehrzahl der Unioner schon ein BVG-Abbo (bzw. VBB-Abbo) oder eine Monatskarte bezahlt halte ich auch für richtig! #BVG-weil wir dich verarschen!

  3. Jens Otto

    Ergänzung: der wichtige Punkt ist Absatz (2) Die BVG gewährleistet im Rahmen ihrer betrieblichen Möglichkeiten einen bedarfsgerechten Einsatz von Verkehrsmitteln bei besonderen Anlässen
    (z.B. bei Sportgroßveranstaltungen, Volksfesten, Konzerten,
    Messen). Die erforderlichen Angebote sind bei ausreichender Planungssicherheit
    im regulären Fahrplan (§ 5) zu berücksichtigen, andernfalls
    durch einen Sonderfahrplan (§ 7) zu regeln.

  4. Thomas SF

    Der Twitter-Account der BVG ist nur ein Unterhaltungsprogramm und kein Kommunikationskanal. Was anderes als Comedy hab ich da noch nicht bewusst wahrgenommen.

  5. S. Lindemann

    Die Antwort der #BVG würde ich gerne im Kurier lesen, verbunden mit der Frage ob das Unternehmen seinen Öffentlichen Auftrag verstanden hat und weiß was es bedeutet einen Anstalt öffentlichen Rechts zu sein?

  6. MehlGipsen

    Die BVG will einfach nur ein Stück vom Kuchen (=erhöhte Zuschauerzahlen bei Union) abhaben und versucht deshalb öffentlich Stimmung zu machen um endlich den Zuschlag für den ÖPNV bei den Tickets durchzudrücken (was eine Doppelzahlung wäre da viele Besucher bereits eine Monatskarte besitzen). Die wollen Abkassieren ohne Gegenleistung, so siehts doch aus…

  7. Jens Otto

    @ MehlGipsen: genau so isses, die halten uns für blöd, da laufe ich lieber bei JEDEM Wetter oder fahre mit dem Rad #BVG-weil wir dich verarschen!

Kommentare sind geschlossen.