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Union muss nach dieser Saison eine wichtige Frage beantworten

Es gibt auch einen Vorteil, dass bei Union vor dem Spiel weder Spieler noch Trainer (André Hofschneider muss allerdings bei der Pressekonferenz am Donnerstag auftreten) reden wollen und geheime Trainings veranstalten. So bekommen wir nämlich Geschichten, die sich auch mit dem Drumherum bei Union befassen, die normalerweise nicht so beleuchtet werden. So berichten Bild/BZ heute davon, dass der gerade erst zu dieser Saison verpflichtete Chef-Scout Oliver Ruhnert vielleicht schon wieder vor dem Abgang steht. Keine Ahnung, was da dran ist. Aber sollte das so sein, wirft das erneut kein gutes Bild auf die sportliche Leitung. Sicher gibt es bei Wolfsburg mehr Geld und andere Ressourcen und dafür können weder Sportgeschäftsführer Lutz Munack noch Helmut Schulte als Leiter der Lizenzspielerabteilung etwas.

Präsident Dirk Zingler und Sportgeschäftsführer Lutz Munack beim Training am 03.04. 2018, Foto: Matze Koch

Aber wenn ich Leute von einer Idee begeistern kann, ihnen Gestaltungsspielraum gebe und sie voll dahinterstehen, dann können sie auch Angeboten widerstehen. Dann wollen sie etwas aufbauen. Das gilt auch für Spieler, wie wir vergangene Saison an der Vertragsverlängerung von Steven Skrzybski gesehen haben, der auch da schon hätte Richtung Bundesliga wechseln können, sich aber für die Mission „Aufstieg jetzt“ begeistern ließ. Für mich ist das unabhängig von der Chefscout-Personalie nach dieser Saison die große Frage: Was ist eigentlich die kurzfristige Mission von Union für die nächsten 2 Jahre und wie soll das umgesetzt werden? Oder um noch deutlicher zu werden: Wer soll das eigentlich umsetzen? Ich bin auf die Antwort demnächst sehr gespannt. Wir werden sie sicher erhalten, wenn der Klassenerhalt auch rechnerisch sicher ist.

Kiel hat gestern 1:3 gegen Nürnberg verloren. Wer jetzt noch nach oben auf den Aufstiegsrelegationsplatz schielt, für den habe ich dieses kleine Bild:

Der Kurier rechnet uns vor, wie Union in Darmstadt den Klassenerhalt sicher machen kann. Und angesichts der Spannung in der Zweiten Liga fragt sich der Chef von 11Freunde zurecht, ob die Sportschau in der nächsten Saison nicht einfach das Programm drehen sollte:

Ein kurzes Porträt von Lennard Maloney gibt es auf Englisch bei American Soccer Now, in dem wir lernen, dass der U19-Kapitän, der in der Rückrunde seinen ersten Startelfeinsatz für Union hatte über seinem Bett ein US-Nationalmannschafts-Trikot hängen hat, auf dem John Brooks und Bobby Wood unterschrieben haben.

Und sonst so?

In der Tipprunde Twitterförsterei hat sich ein Trio abgesetzt und scheint den Titel unter sich auszumachen. Meine Hoffnungen auf die Top20 sind ähnlicher Natur wie die von Union auf einen Aufstiegsrelegationsplatz.

Der Union-Fanklub Dreki Ragnarök lädt zu einer Lesung mit Frank Willmann ein und zwar am Donnerstag, den 26. April um 20 Uhr nach Oberschöneweide in die Gaststätte Schulz (Plönzeile 19). Mehr Details gibt es hier.

Den Frühling in Köpenick genießt übrigens auch Familie Leistner.

8 Kommentare zu “Union muss nach dieser Saison eine wichtige Frage beantworten

  1. Ich hoffe inständig, dass intern bereits eine Nachfolge für AH gefunden wurde und die Kaderplanung nicht bei Schulte liegt.

    Als Chefscout haste bei Union gerade nen beschissenen Job. Ruhnert hat bis Winter fürs Keller-System gescoutet, dann ein paar Wochen fürs Nicht-System von Hofi (mit seinem zwei Jahresvertrag…) und intern sicherlich auch diese Bestrebungen schon vor einer Weile eingestellt, als die Zukunft doch düsterer wurde.

    Kommt alles davon, wenn Trainer rausgeschmissen werden. Aber wurde ja alles einstimmig beschlossen…

  2. Kreuzberger

    Es müssen nicht nur Fragen beantwortet werden, sondern es müssen auch Knöpfe rollen und zwar von oben nach unten, die mieße zusammenstellung des Kaders hat uns nicht nur die „unter die besten 20“ (DZ) gekostet, sondern auch richtig viel Geld.
    Von den TV Geldern die uns durch die Lappen gehen, mal ganz abgesehen.
    Ich würde den Herren Munack und Schulte die verkorgste Saison in Rechnung stellen.

  3. Super-Unioner

    Ganz toll, Kreuzberger. Du kritisierst, dass planlos Personal entlassen wurde- und deine Lösung ist, genau das selbe zu tun. Erst mal feuern, ohne jemand neuen zu haben. Und dann wird alles besser, ja?

    Unions Problem ist, dass es nur diese Idee „Aufstieg“ gibt, aber keinen Plan, wer das umsetzen soll- und wie. Wenn man sich die sportlich erfolgreichen Underdogs der Vergangenheit ansieht, also „kleine Vereine“, die aus eigener Kraft den Aufstieg geschafft haben, ohne Rückendeckung eines Milliardärs oder Konzerns, meine ich ein Muster zu erkennen. Sie hatten ZUERST einen Trainer, an den sie geglaubt haben. Dessen sportliches Konzept wurde vorbehaltlos unterstützt und alles danach ausgerichtet. Und der Trainer bekam ZEIT. Manchmal kommt der Erfolg eben erst nach der zweiten oder dritten Saison.

    Das einzige, was Union hat, ist diese ungestillte Sehnsuch nach Erfolg. Diese Gier, endlich zu den top 20 im deutschen Fußball zu gehören. Nicht bei den Fans, wohllbemerkt, sondern in der Chefetage. – das würde natürlich auch besser zum neuen Stadion passen.

    Ich finde diesen Wunsch verständlich, bin aber langsam etwas genervt, dass es das Einzige zu sein scheint, was der Verein, der früher als FC Wundervolll bekannt war, hervorbringt. All diese positiven Ansätze (wie das Eisernlab) scheinen verschwunden zu sein. Nur weil man etwas ganz doll will, wird man es trotzdem nicht bekommen. Es braucht gute, motivierte Mitarbeiter, auf und neben dem Platz. Und Konstanz. Eine tragfähige sportliche Idee. Und Geduld.

  4. Roggubruell

    „Es braucht gute, motivierte Mitarbeiter, auf und neben dem Platz. Und Konstanz. Eine tragfähige sportliche Idee. Und Geduld.“ 1elf!

  5. Vor allem braucht es eine vernünftige Mannschaft. Eine Mannschaft die sich auf dem Platz zerreißt, die den unbedingten Siegeswillen hat.

  6. Wenn man mal bedenkt, dass wir letzte Saison am 31. Spieltag auf Platz 4 mit 57 Punkten lagen. Und das nahezu mit dem gleichen Kader. Mit der selben Punktzahl wären wir jetzt Tabellenführer!! Wenn man dagegen sieht, was wir seit Wochen für einen Grottenfußball spielen. Mit einem verbesserten Kader haben wir ganze 16 Punkte weniger. Ich kann es immer noch nicht glauben.

  7. Burn out

    Vielleicht sollte man beim Thema trainerentlassung die sportliche Leitung etwas aus der schussbahn nehmen. Denn höchstwahrscheinlich haben zum trainerwechsel nicht nur sportliche Gründe gehabt, sondern nicht unwichtig auch private Gründe???
    Ps: beim Trainer babbel bei den charlottenburgern auch! ;-)

    • @burnout Sorry, aber ich glaube, dass wir über den Status dieser Gerüchte doch deutlich hinaus sind. Die sportliche Leitung hat sich ganz klar zu ihrer Verantwortung für die Entlassung von Jens Keller bekannt und sollte entsprechend auch daran gemessen werden.

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