Blog State of the Union

„Mesi hat seine Sache sehr, sehr gut gemacht“

Jens Keller hätte die Torwartpersonalie gestern am liebsten in einem Nebensatz abgefrühstückt, das war ihm in der Pressekonferenz anzumerken (gibt es hier auf AFTV). „Das habe ich schon verkündet“, antwortete er gestern auf die Frage, wann er die Entscheidung Jakob Busk und Daniel Mesenhöler mitteilen werde. Und auf Nachfrage sagte er: „Wir werden nichts ändern.“

Screenshopt: AFTV

Auf mehrfaches Nachfragen (der Dank fürs Nachhaken geht hier an Matze Koch) erklärte Jens Keller sich dann doch etwas: „Am Dienstag habe ich es den beiden bekanntgegeben. Wir waren im Moment stabil. Jakob war vier Wochen weg, hatte noch ein bisschen Rückstand. Nichtsdestotrotz hat er vor seiner Verletzung auch sehr gut gehalten. Aber das war eine Bauchentscheidung, dass wir sagen, dass wir auf der aktuellen Position nichts verändern. Mesi hat seine Sache sehr, sehr gut gemacht.“

Ich finde interessant, wie emotional teilweise diese Entscheidung diskutiert wird. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich Jakob Busk nichts zuschulden hat kommen lassen, sondern nur verletzt war. Natürlich liegen da Analogien auf die Arbeitswelt nahe. Niemand möchte nach kurzer Krankheit ausgetauscht werden. Und Jens Keller hat seit seinem Antritt bei Union auch so agiert, dass er Spielern erst einmal vertraut hat. Ob diese Entscheidung jetzt dazu führt, dass Spieler Verletzungen eher verschweigen, kann ich nicht beurteilen. Ich sehe das im Profifußball sowieso als gegeben an, dass Verletzungen und Beschwerden eher kleingehalten werden. (Mehr zum Thema Schmerzmittel in der Bundesliga gibt es hier bei 11Freunde, Süddeutsche Zeitung und auch als Hinweis für Trainer beim DFB)

Foto: Matze Koch

Aber vielleicht ist es sinnvoll, diese Diskussion nicht als Entscheidung gegen Jakob Busk zu führen, sondern als Entscheidung für Daniel Mesenhöler. Keller entscheidet sich damit für Kontinuität während die Mannschaft auf der Erfolgswelle surft. Und damit bleibt sich der Trainer in meinen Augen treu, weil er einfach ungern die Mannschaft auseinander reißt.

Hier gibt es die Texte der Berliner Medien zu der Personalie:

Im Tagesspiegel gibt es ein Interview mit Jens Keller. Darin sagt er unter anderem: „Hier bei Union ist es eher wie in einer Familie. Ich kann hier in Ruhe arbeiten – auch wenn die Aufmerksamkeit zuletzt zugenommen hat und ich jetzt von Termin zu Termin renne.“ Der nächste Termin ist auch schon bekannt: Am Samstagabend sitzt er im ZDF Sportstudio.

Die Morgenpost blickt angesichts des Aufeinandertreffens von Jens Keller und Hannover Sportchef Horst Heldt auf deren gemeinsame Geschichte zurück.

Bei Eiserne Ketten gibt es eine ganz interessante taktische Vorschau auf das Spiel in Hannover, die ich euch ans Herz legen möchte. Ich bin in vielerlei Hinsicht sehr gespannt auf das Spiel. Einerseits, weil mich interessiert, was der neue Coach André Breitenreiter in der kurzen Zeit geändert hat. Dann möchte ich sehen, wie Jens Keller den Ausfall von Stephan Fürstner im defensiven Mittelfeld kompensiert. Und angesichts der großen Anzahl an Unionern, die nach Hannover reisen, möchte ich die Wiederauferstehung der Roten Wand sehen. Beim Heimverein twittern sie schon „Das ist unser Stadion“. Dabei will ihnen das ja niemand wegnehmen.

Wer nicht genug über Union lesen kann, wird hier noch gut bedient:

11mm Fußballfilmfestival

 

Gestern hat das 11mm-Fußballfilmfestival begonnen. Einen Text dazu gibt es von Daniel bei Eiserne Ketten und Fotos und einen kleinen Text hier beim Textilvergehen von Steffi. So begeistert, wie Steffi heute morgen davon erzählt hat, würde ich euch empfehlen: Geht dahin! Und ja, ich weiß, dass am Samstag ein Auswärtsspiel in Hannover ist ?

1 Kommentar zu “„Mesi hat seine Sache sehr, sehr gut gemacht“

  1. Im Standbild des Videos kann man mit viel Fantasie UNVEU lesen. Das finde ich amüsant.

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