Blog State of the Union

Die beste (und vielleicht auch einzige) Chance auf Bundesliga für die Spieler ist der Aufstieg mit Union

Wenn es nach mir gehen würde, hätte Union die restlichen Saisonspiele alle am Freitag austragen können. Die Mannschaft ist voll im Rhythmus und ich habe mich auch irgendwie daran gewöhnt, am Freitag früher mit der Arbeit Schluss zu machen und das ganze Wochenende zu genießen. Und wenn ich das so recht sehe, haben das die Spieler auch, die so Zeit mit ihren Familien und Freunden verbringen können.

Jetzt liegen zwischen dem Spiel in Hamburg und der kommenden Partie gegen Nürnberg 10 Tage. Aber das ist im besten Fall auch Zeit für Regeneration. Vielleicht sind die beiden Dänen Jakob Busk und Kristian Pedersen auch langsam wieder fit und haben sich von ihren Muskelverletzungen erholt. Für Jakob Busk ist die Situation besonders tricky. Denn sollte er länger ausfallen, könnte er tatsächlich seinen Stammplatz an Daniel Mesenhöler verlieren, der ihn ausgezeichnet vertritt. Will heißen, dass er zügig wieder zwischen die Pfosten zurückkehren muss, aber anderseits nicht zu früh, um die Verletzung nicht wieder aufbrechen zu lassen.

Ich bin insgesamt schon sehr überrascht, wie nahtlos die Mannschaft die Ausfälle von Stammkräften wie Pedersen, Busk und jetzt auch Puncec wegsteckt (der Kurier beleuchtet noch einmal den Einsatz von Pogatetz in Hamburg). Vielleicht ist es tatsächlich diese Erfolgswelle, die das ausmacht. So wie Adrenalin ja auch dafür sorgt, dass der Körper Schmerzen nicht spürt. Fabian Schönheim schrieb bei Instagram: „TEAM ist … wenn du nicht spielst und trotzdem mit jeder Faser dabei bist … GLÜCKWUNSCH MÄNNER ZUM SIEG!!!“

 

Vielleicht sind sich auch einfach alle bewusst, dass sie gemeinsam etwas wirklich Großes schaffen können. Und wie André Hofschneider es letztes Jahr zum Ende seiner Interimszeit als Cheftrainer sinngemäß sagte: Die beste (und vielleicht auch einzige) Chance auf Bundesliga für die Spieler ist der Aufstieg mit Union.

Interessant finde ich den Aspekt, den der Tagesspiegel heute bringt, indem er auf eine Verschiebung in der Hierarchie aufmerksam macht, die durch die Rückkehr von Sebastian Polter stattgefunden hat. Darin geht es um die Magnetwirkung, die von Polter ausgeht. Wie er die Mitspieler mitreißt. Und ehrlich gesagt uns auch. Und gleichzeitig ist er wahnsinnig integriert und integrativ. Er ordnet sich der Mannschaft komplett unter. Für mich fühlt es sich gerade an, als wäre er nie weg gewesen.

Foto: Tobi/unveu.de

Über einen Satz im Tagesspiegel-Text musste ich ein wenig länger nachdenken. „Polter ist aktuell vielleicht der einzige Star bei Union“, heißt es da. Qutasch, dachte ich zuerst. Gibt doch Felix Kroos oder Steven Skrzybski. Dann noch Toni Leistner und Damir Kreilach. Aber wenn wir mal von der rein sportlichen Bewertung eines Stars weg gehen, ergibt die Bewertung Sinn. Sebastian Polter interessiert auch jenseits des Sports. Er ist Celebrity. Und er macht das auch noch so authentisch.

Es fällt uns unglaublich leicht, ihn zu mögen. Ich merke das im Blog immer wieder. Steht Polter in der Überschrift oder ist sein Bild zu sehen, gehen die Klickzahlen hoch. Er interessiert. Und zwar auch jenseits des Sports. Ich bin unglaublich froh, dass das eine sehr unionische Art des Starseins ist und nicht so exaltiert, wie es in Berlin im Fußball ja auch geht. Es ist dieses „Er ist einer von uns“ und „Harte Arbeit lohnt sich“-Art des Starseins.

Hier sind die restlichen Betrachtungen der Berliner Medien:

Auf unveu.de gibt es auch noch Fotos vom Spiel in Hamburg. Und bei turus gibt es noch einen Bericht vom Spiel.

7 Kommentare zu “Die beste (und vielleicht auch einzige) Chance auf Bundesliga für die Spieler ist der Aufstieg mit Union

  1. Mache nie einen Spieler zum Sündenbock/Celebrity. ?

    Vielleicht sollte es beim Textilvergehen weiter wie gewohnt (und geliebt) um Union gehen und für die Klickzahlen macht ihr einfach „Poltis supi sympatischen lifestyle blog“ auf!?

    …wenn es aktuell einen Star gibt (oder geben muss, warum auch immer), wäre das für mich nach Unionmaßstäben Michael Parensen.

    • @Robert Wenn es mir nur darum gehen würde, Klickzahlen zu generieren, würde ich hier was ganz anderes machen. Dann hättest du zum Beispiel heute auch Polti in der Überschrift gelesen und auch nur ihn auf dem Vorschaubild für Facebook gesehen. Was ich damit nur sagen wollte: Das Interesse an Sebastian Polter schlägt sich absolut auch in diesen Zahlen nieder. Vielleicht auch in der Anzahl der Trikotbeflockungen mit seinem Namen oder so. Und nein, keine Sorge, das hier wird keine Fußball-Celebrity-Seite. Außer wenn die Spieler im Urlaub Bilder vom Pool und Strand schicken … ? ?

  2. Jan Grobi

    Was für ein geiler Text von dir, Sebastian. Ich meine, ich bin ja inzwischen Fan von Textilvergehen und freue mich jeden Tag drauf. Aber diese Bodenständigkeit, die du dir beibehälst, ist hervorragend. Bei aller Euphorie ist die ja sehr wichtig.

    Danke

  3. Mit ein bisschen Clickbaiting könnte ich aber auch noch leben, solange der Inhalt dahinter stimmt. Ich würde sogar Werbung anklicken, wenns euch hilft. ?

    • @basti Das ist sehr nett. Aber wir wollen das nicht. Wir leben ganz gut damit, dass hier als Hobby zu betreiben. Und ganz ehrlich: Von dem bisschen, was Bannerwerbung bringt, kann ja auch keiner leben :) Dann lieber eine saubere Seite. Wir freuen uns aber über jede Unterstützung, die wir bekommen. Zum Beispiel durch Fotografen, durch Hinweise, durch Wein und Bier und auch ab und zu durch Geld. Danke auf jeden Fall!

  4. @Sebastian: Eure Intentionen sind mir klar. War nur als Ausdruck der Wertschätzung gemeint.

  5. Musiclover

    Was ist denn mit Kroos? Ist der nicht eigentlich unser heimlicher Star, also ähhh aufgrund seines Namens ähhh also so international betrachtet!? ^^

    ;-)

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