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Der Wechsel von Collin Quaner ist ein Gewinn für alle Seiten

Collin Quaner hat die Chance genutzt, die sich aus der Situation seiner sehr guten Hinrunde und der Winterverpflichtung von Sebastian Polter ergeben hat und hat beim englischen Zweitligisten Huddersfield Town einen Vertrag über 3,5 Jahre unterschrieben (Mitteilung von Union). Wenn ich bedenke, dass ich Fußball-Nichtskenner ihm vor Saisonbeginn einen Karriereneustart in der 3. Liga angeraten habe, ist das eine sehr enorme Entwicklung und ich gratuliere ihm, dass er seine Chance genutzt und allen gezeigt hat, dass ich nie wieder professionell was mit Fußball machen sollte.

Huddersfield war so freundlich, mal die Highlights von Collin Quaner im Trikot von Union zusammenzuschneiden:

Wir alle wissen, wie man Szenen eines Spielers so zusammenschneiden kann, dass es so aussieht, als wäre der Verein und Trainer blind, so einen Wahnsinnsspieler ziehen zu lassen. Doch wir alle kennen auch die andere Seite von Collin Quaner und ich glaube, dass es kaum jemanden gibt, der die Situation des Angreifers für die zweite Saisonhälfte nach der Verpflichtung von Sebastian Polter rosig eingeschätzt hätte.

Okay, es gibt Leute:

Und ich muss zugeben, dass gerade jetzt für die ersten Partien ein gewisses Risiko bleibt, da sich Sebastian Polter fitnessmäßig erst an Jens Kellers Maßstäbe und die Spielidee von Union heranarbeiten muss. Aber dieses Risiko ist normal. Und ich halte es persönlich für kalkulierbar.

Was ich eigentlich ganz interessant finde, ist die Bewegung bei Union in der Winterpause. Jens Keller hatte ja mitgeteilt, dass alle Spieler wüssten, woran sie seien, sich Union aber an Verträge halten und niemanden vom Hof jagen würde. Und trotzdem ist es gelungen, den Kader zu verschlanken und ich habe nicht das Gefühl, dass irgendein Spieler im Schlechten von Union weggegangen ist. Nicht Christopher Lenz (der im Sommer aus Kiel zurückkehren wird), und auch nicht Sören Brandy und Christopher Quiring (bei denen neben der sportlichen Perspektive auch der auslaufende Vertrag im Sommer eine Rolle gespielt haben dürfte). Und auch Collin Quaner dürfte jetzt einen besseren Vertrag bekommen haben, als er vielleicht im Sommer drin gewesen wäre.

Und Union kassierte auch eine Ablöse für den Angreifer. Fast alle Medien berichten von etwas mehr als 500.000 Euro. Nur die Berliner Zeitung macht eine größere Rechnung auf:

Quelle: Berliner Zeitung

Mir kommt angesichts von Collin Quaners Gesamtperformance und der Restlaufzeit des Vertrags von einem halben Jahr die mittlere sechsstellige Summe plausibler vor als mehr als mindestens 1,6 Mio Euro, die von der Berliner Zeitung in den Raum gestellt werden. Aber wie immer gilt bei den Ablösesummen: Über die Höhe wurde Stillschweigen vereinbart.

Was bleibt von Collin Quaner? Für mich die Erinnerung an den Herbstrausch von 2016, als wir nach der Verletzung von Philipp Hosiner im ersten Spiel schon den typischen verpatzten Saisonstart erwarteten. Und Collin Quaner war immer ein feiner Kerl gewesen, egal wie schlecht die Situation sportlich für ihn aussah. Und außerdem hat er mit diesem Video bei AFTV dafür gesorgt, dass so ein Standmixerungetüm bei uns in die Küche eingezogen ist und hier ab und irgendwelche Smoothies herausfallen. Ich wünsche Collin Quaner jedenfalls alles Gute!

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Ein Bild welches verdeutlicht mit welchen Gefühlen ich immer an Union Berlin denken werde! Wir hatten Höhen und Tiefen, gute und schlechte Zeiten, aber hatten immer die Unterstützung der Fans. Ich bin dankbar Teil dieses ganz besonderen Vereins gewesen sein zu dürfen und werde ihn immer in guter Erinnerung behalten. Ich habe besondere Menschen kennen gelernt, welche ich niemals vergessen werde! Ich wünsche dem Verein und meiner Mannschaft alles erdenklich gute und hoffe das ihr alle zusammen eure Ziele erreicht! Also gehe ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber wie man so schön sagt, man sieht sich immer zweimal im Leben…also liebe Unioner, und niemals vergessen Eisern Union…????? #EinmalUnionerImmerUnioner #unveu #eisernunion #unionberlin #thankful #seeyousoon

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Hier sind alle Medienberichte zum Wechsel von Quaner:

Hier ist noch das erste Interview mit Quaner bei Huddersfield Town:

Gehen wir weg von Collin Quaner hin zu Sebastian Polter, der heute beim letzten Test der Wintervorbereitung gegen Dukla Prag (14 Uhr, Stadion an der Alten Försterei) sein Heimdebüt nach seiner Verpflichtung gibt. Der Kurier schreibt, dass Jens Keller die Spieler in der Partie länger spielen lässt als die jeweils 45 Minuten in den Tests im Trainingslager.

Apropos Stürmer: Etwas Nostalgie verbreitete gestern Adam Nemec, der dieses Bild auf Instagram postete:

 

Dann war noch dieses Turnier:

Und als Letztes kann ich euch das kleine Video nicht vorenthalten. Mir ist beim ersten Mal Ansehen der Kaffee durch die Nase wieder rausgekommen:

2 Kommentare zu “Der Wechsel von Collin Quaner ist ein Gewinn für alle Seiten

  1. Fischsocke

    Mich würde ja mal interessieren, wie man die Aussage b) der Berliner Zeitung zu interpretieren hat, dass Keller sich mit dem Abgang von Quaner noch einen kleinen Personaltraum erfüllen könnte. Klingt nach einem besonderen Transfer, der schon länger in der Warteschleife hängt oder nicht?

  2. Danke für die Verlinkung des Interviews. Es ist eines meiner allerliebsten … ;)

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