Blog State of the Union

Mit Kessel und Fürstner steigen die Erwartungen

Benjamin Kessel (27) heißt der nächste neue Spieler bei Union. Der Abwehrspieler kann in der Innenverteidigung und auch auf rechts spielen. Und wenn das, was wir so über seine Körpersprache lesen (Bild) und gesehen haben, dann ist er wohl so etwas wie Fabian Schönheim, nur eben auf rechts.

Wenn ich eine Bitte an den Berliner Kurier frei hätte, dann diese: Bitte nichts mit „Kessel unter Dampf“, „einkesseln“ oder „Kessel soll Union einheizen“ titeln. Danke.

Foto: Matze Koch

In der BZ wird gemeint, dass die Zeit der Talente oder Profis aus dem Ausland damit vorbei sei. Das würde ich so nicht sagen. Die Mischung macht es. Es ist ja nicht so, dass Union plötzlich keine jungen Spieler mehr im Kader hätte. Aber fertige Profis, die nicht immer für einen Klops gut sind, passen ganz gut in die aktuelle Strategie der gezielten qualitativen Verstärkung des Kaders. Und natürlich in die alte Weisheit: Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Titel.

Außerdem ist es natürlich eine Preisfrage, fertige Spieler zu holen. Das war in der vergangenen Saison für Düwel nicht drin. Sowohl Fürstner (die Berliner Zeitung berichtet noch einmal zusammenfassend über ihn) als auch Kessel kommen ablösefrei. Ich bin mir sehr sicher, dass beide entsprechend verdienen werden. Das Geld ist dann allerdings auf mehrere Jahre gestreckt. Die Verpflichtung von Kessel bedeutet auch, dass wir uns wohl endgültig von Björn Kopplin verabschieden müssen. Schade. Aber sportlich verständlich. Ich bin sehr gespannt auf den Linksverteidiger, der noch geholt werden soll.

In der BZ stand auch, dass Polter sich im April zu seiner Zukunft erklären wolle. Ich vermute dabei ein klares Zeichen erst am Ende des Monats, so lange der Abstiegskampf in der Bundesliga noch offen ist. Mainz hat nur fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Und solange dort nicht alles klar ist, passiert bei Unions Noch-Stürmer gar nichts. Auf Zitate des Mainzer Managers wie im Wiesbadener Tagblatt gebe ich gar nichts:

„Das ist doch eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, reibt sich 05-Manager Christian Heidel die Hände. „Sebastian sammelt Spielpraxis, Union profitiert von seinen Toren und wir freuen uns über seine Entwicklung.“ Deshalb geht Heidel auch davon aus, dass Polter im Sommer wieder in Mainz aufschlagen wird.

Das ist das übliche Gerede in der Crunchtime der Kaderplanung. Da heißt es einen ruhigen Kopf zu bewahren. Die Chancen für Union sind nicht gut. Aber das ist allen Beteiligten auch so klar. Wichtig sind die Zeichen, die der Verein mit den Verpflichtungen aussendet und die offensive Herangehensweise an die Zielsetzung für die nächsten zwei Jahre, die Angriff auf die Bundesliga lautet. Laut Kicker (allerdings ohne direktes Zitat) plant Union sechs bis acht Verpflichtungen. Inklusive der Weiterbeschäftigung von Polter und Maxi Thiel kann das hinkommen.

Ich bin Frank Willmann sehr dankbar, dass er die Narrenfreiheit, die der Tagesspiegel ihm bietet, benutzt. Mit seiner Fußballfolklore kann ich (wahrscheinlich altersbedingt) wenig anfangen, aber ich mag seine Direktheit. Er setzt sich in „Ein kleiner Fußballkrieg in Berlin“ mit dem öffentlichen Aufflammen der Union-BFC-Feindschaft bei den jüngsten Spielen auseinander und verteilt fröhlich Respekt-Schellen. An alle. Damit sie merken, was passiert, wenn es so weiter geht. Sicherheitsauflagen, Infragestellen der Stehplätze, personalisierte Karten …

Kurz zur Ausgabe von gestern: Ja, die Meldung zu AFTV war ein Aprilscherz. Und ja, wir alle (auch die Leute bei AFTV) hoffen, dass die Relive-Spiele der Zweiten Liga auf irgendeine Art und Weise eine Minutenanzeige bekommen.

5 Kommentare zu “Mit Kessel und Fürstner steigen die Erwartungen

  1. Oh fein! KURIER-Überschriften ausdenken!
    „Es POLTERt im KESSEL An der Alten FÜRSTNERei! BRANDY LEIST(N)ERt MAXImales, KOCHt alle ab und schickt Gegner SCHÖN HEIM.“

  2. Ein Kessel buntes Fürstner Art? Gegenr vertrimmelt! So etwa? Und nein, Seb, na deinem Bashing zulketzt, werde ich mir erheblich MÜhe geben, dich persönlich zu quälen. Versprochen.

  3. Kein Bier vor Vier!

  4. @Hannes Dir ist schon bewusst, dass du mir gherade öffentlich unterstellt hats, besoffen gewesen zu sein um diese Uhrzeit, Kannst du das belegen? Wenn nicht, bitte ich Abstand zu nehmen von Äußerungen, die missverstanden werden können. Danke,.

  5. EinProsit

    Ich lese da eine allgemeine Aufforderung zur Vorsicht ohne direkte Ansprache. Kein Grund die dünne Haut vom Seelchen zu reißen.

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