Blog State of the Union

Was Fürstners Verpflichtung für Parensen, Polter und Jopek bedeutet

Das nenne ich mal eine ganz schnelle Einigung. Nur eine Woche nach dem Besuch von Stephan Fürstner im Stadion an der Alten Försterei kam die Unterschrift unter den Vertrag zwischen dem defensiven Mittelfeldspieler und Union. Persönlich hätte ich bei einem 27 Jahre alten Profi durchaus eine längere Vertragslaufzeit als zwei Jahre erwartet. Aber wahrscheinlich wollen beide abwarten, ob der gemeinsame Wunsch Aufstiegskampf (nicht nur oben mal anklopfen) auch verwirklicht werden kann. Für diesen Fall gibt es eine leistungsbezogene Option auf ein weiteres Jahr. Artikel dazu findet ihr bei Kurier und Bild.

Union - F¸rth 2014/15Foto: Matze Koch

Mein Lieblingskommentar zu Fürstner kommt von Benjamin, der auf unserer Seite bei Facebook kommentiert hat:

Fürstner ist so ein Spieler den man lieber im eigenen Team hat. Er geht dahin, wo es weh tut und langt mal zu. Ähnlich wie Brandy. Bei uns kann er alles machen, wofür wir ihn woanders hassten.

Mit der Verpflichtung dürfte die ständig vakante Stelle des Sechsers seit dem Weggang von Markus Karl wieder eindeutig besetzt sein. Ja, Damir Kreilach hat dort lange gespielt und kann das auch, doch wäre dadurch das offensive Potential des Kapitäns verschenkt. Der Vertrag hat aber noch weitere Bedeutungen neben der Besetzung einer offenen Planstelle. Für die möglichen Gespräche mit Stürmer Sebastian Polter ist das ein deutliches Zeichen, dass Union sich qualitativ verstärken möchte, um oben anzugreifen. Könnte ein Mosaiksteinchen dafür sein, um Polter zum Bleiben zu überreden, wenn Mainz ihn nicht haben möchte. Ich hebe mal die Kurier-Prognose für einen Polterverbleib von 20 auf 21 Prozent ;)

Union Training 2014/15Foto: Matze Koch

Sehr direkte Auswirkungen hat die Verpflichtung auf die Verhandlungen mit Michael Parensen (28) über eine Vertragsverlängerung. Dabei wäre wichtig zu wissen, was der Allrounder in seiner Karriere als Fußballprofi noch vorhat. Ich kann mir eine Verlängerung gut vorstellen. Dann allerdings nicht mehr als klare Nummer eins auf einer Position, sondern als Backup für viele. Schnelligkeit und Kopfballstärke sind nicht seine Stärke, was einen Einsatz auf der linken Abwehrseite immer mehr zu einem Risiko macht. Einen Abschied halte ich aus objektiver Sicht ebenfalls für möglich (die Morgenpost auch), auch wenn das emotional sehr schwer wäre. Kaum jemand hat sprichwörtlich so seine Knochen für Union hingehalten wie Michael Parensen. Aber vielleicht geht er und bleibt gleichzeitig. Das wäre dann das, was Torsten Mattuschka nicht geschafft hat.

Bleibt noch Jopek. Dem Jungen alleine für die Doppelsechs einen neuen Vertrag geben, halte ich für verschenkt. Gemessen an dem Potential. Woran es liegt, dass er es momentan nicht abrufen kann, weiß ich nicht, doch mir blutet das Herz ein bisschen. Vor allem, wenn ich an seine Leistungen vor seinem Kreuzbandriss denke. Die Mannschaft wird solche Leute im Team brauchen, wenn es darum geht, sich gegen massiert stehende Vereine durchzuspielen. Norbert Düwel, übernehmen Sie!

Weitere Nachrichten: Im Kicker stand, dass Präsident Dirk Zingler und Trainer Norbert Düwel die Top20 bzw. Top21 (Relegationsplatz) anpeilen. Das ist nicht neu, aber wichtig für alle bei Union, sich dieses Ziel noch einmal in Erinnerung zu rufen: Wenn extern (Sponsoren/mögliche Anteilseigner einer noch auszugliedernden Kapitalgesellschaft) nicht mehr Geld zufließt, können die Einnahmen durch sportliche Erfolge gesteigert werden. Ich mag die etwas offensivere Herangehensweise im Vergleich zum ewigen „oben mitspielen und mal sehen, was dann geht“ unter Uwe Neuhaus. Vom finanziellen Volumen hatte Union schließlich 2013/14 einen Aufstiegskader.

Sonst so: Christopher Trimmel war wieder nicht im Kader für Österreich (BZ). Und Simon Terodde will in die Bundesliga (Kicker). Dafür hätte er aber auch bei Union bleiben können.

Die BVG plant an der Straßenbahn-Haltestelle am Stadion herum (Berliner Zeitung). Ich lese vor allem viel „soll“ und andere Absichtserklärungen, garniert mit etwas „wenn“ und „könnte“ heraus. Am Ende läuft es bestimmt darauf hinaus, dass Dirk Zingler persönlich den Betonmischer vorfährt, um die Haltestelle zu verlängern und die BVG fährt zur Eröffnung mit dieser Straßenbahn vor …

herthatramFoto: Sebastian Fiebrig

2 Kommentare zu “Was Fürstners Verpflichtung für Parensen, Polter und Jopek bedeutet

  1. Da laufe ich lieber als in so eine Tram zu steigen ;)

  2. Na Tobi, du weißt eben nicht was gut ist! :)

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