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Norbert Düwel wundert sich

Foto: Koch

Der Presseraum bei Union wurde zur neuen Saison umgestaltet. Statt in weiß und etwas rot gehalten, nimmt er nun die Backsteingestaltung der Haupttribüne auf. Als einziger Spieler hat es Christopher Trimmel geschafft, separat gewürdigt zu werden. Nach nur einem Pflichtspiel für den Verein. Aber das kann ja noch werden.

Foto: Koch

Die Pressekonferenz vor der Heimpartie gegen Düsseldorf geriet zu einem kleinen Disput über die Deutungshoheit der Personalie Torsten Mattuschka. Sichtlich angenervt von den ständigen Nachfragen der vergangenen Tage versuchte sich Norbert Düwel in einer Erklärung. Grund war die Frage, ob der Ex-Kapitän nur noch ein Mann für die letzten 23 Minuten sei (beim 0:0 Karlsruhe wurde er in der 67. Minute eingewechselt).

Torsten Mattuschka war kein Mann für 23 Minuten, sondern für 90 Minuten. Er war saß aus einem Plan heraus zunächst auf der Bank. So wie im übrigen viele andere Spieler auch. Es gab auch namhafte Spieler, die viele Bundesligaspiele auf dem Buckel haben und in Karlsruhe auf der Bank saßen. Und das ohne eine einzige Einsatzminute. Das ist Fußball. Das ist normal.

Vielleicht war Norbert Düwel nicht klar, wie sehr er als Cheftrainer einer Profimannschaft in Berlin im Fokus stehen würde. Doch mit der Erkenntnis, dass Berlin ein anderes Pflaster als andere Bundesligastandorte ist, steht er nicht alleine da. Das haben auch andere Trainer erfahren müssen. Auch Hertha-Coach Jos Luhukay war in seiner ersten Saison bei den Blau-Weißen verwundert, wie sehr vor allem die Spieler interessieren, die auf der Bank oder der Tribüne saßen. Düwel äußerte auf der Pressekonferenz sein Unverständnis darüber.

Ich finde es schon etwas seltsam, dass sich hier permanent mit Spielern beschäftigt wird, die auf der Bank sitzen. Stattdessen wird ein bisschen vernachlässigt, die Spieler zu betrachten, die auch tatsächlich gespielt haben. Die haben in Karlsruhe etwas geschafft, was viele Spieler vorher, auch in Situationen, in denen zum Beispiel Torsten Mattuschka auf dem Feld stand, nicht geschafft haben. Sie haben auswärts in Karlsruhe einen Punkt geholt. Mit einem zu null bei einer Mannschaft, die am Ende sicher oben stehen wird.

Deshalb finde ich das schade. Aber wenn dem so ist, dann ist es so. Mir wäre es lieber, die Leute würden sich mit den Spielern beschäftigen, die auf dem Feld stehen.

Ich meine eine neutrale Bewertung der Spiele und der Spieler. Das wäre ja schon ganz okay. Für die Geschichten bin ich nicht verantwortlich. Ich bin kein Journalist.

Mein Job ist es, die besten elf für den 1. FC Union Berlin aufzustellen.

Vielleicht sollte Düwel sich ein Beispiel an Herthas niederländischem Coach nehmen. Der hatte nach seiner ersten Saison kurzerhand erklärt, keine Fragen mehr nach Spielern zu beantworten, die nicht gespielt haben.

Die Berliner Medien zu dem Thema:

5 Kommentare zu “Norbert Düwel wundert sich

  1. Dein Vorschlag hätte in diesem Fall allerdings nicht gegriffen, da Torsten M. – wenn auch nur kurz – gespielt hat.
    Ansonsten: Ziemlich dünnhäutig der Mann… Wenn der (neutral bewertet!) beste Scorer der letzten Saison nun weder Kapitän ist und noch dazu nur noch als Einwechsler taugen soll, kann man da schonmal nachhaken…

  2. Ich finde es verwunderlich, dass er es verwunderlich findet, dass wenn er einen Spieler wie Tusche, mit demStanding, in der Mannschaft und im Umfeld und seiner Geschichte) raus lässt, dass dann alle darüber erst einmal reden, egal wer da noch auf der Bank sitzt. Er hat mal gesagt, dass er weiß was Tusche für den Verein bedeutet, ich glaube da hat er sich geirrt, weil es so etwas in der Liga nicht so oft gibt. ND sieht die Welt aus den Augen eines Profis, dass ist ok, aber ich glaube er hat keine Ahnung von Köpenick (woher auch) und ich wünsche mir sehr, dass er sie bekommt, weil sonst wird das nüscht.

    Eiserne Grüße vom Nachbarn

  3. Aber, wir sollten ihm dabei helfen. Jeder hat 100 Tage „Schonzeit “ oder „Bewährung“ verdient …. auch vor dem strengen Auge des Fußballfreundes Koch …. der um “ versch….. “ zu haben bei dem vormaligen Trainer Monate gar Jahre gebraucht hat .

    Partnerschaftliches Handeln zahlt sich immer aus . EISERN UNION. Matti

    PS. In Jena nur der FCC !

  4. Was Matti sagt. Und zwar alles!

  5. Nacktduscher

    Ich verbuche das mal unter Anfängerfehler und Lernphase.

Kommentare sind geschlossen.