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Den Schreier an die Wand malen

Seit Freitag weiß man auch als Unioner, wie sich Hertha diese Spielzeit anfühlt. Big Points, ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel, vor Augen. Selbst der Trainer gibt offen zu, dass nach einem Sieg in Frankfurt der Klassenerhalt wohl durch sei, und rückt damit von seinem Mantra der 40 Punkte ab. Und dann gleich nach drei Minuten ein Stürmertor für den 1. FC Wundervoll. In Sack und Tüten werden die drei Punkte gepackt, als Mosquera auf den Frankfurter Torhüter Ischdunat zuläuft. Mitnichten. Der Rest ist Historie. Mosquera vergibt. Younga spielt zu lässig zurück, woraufhin Bemben musterhaft auf den gegnerischen Stürmer vorlegt. 1:1. Ähnlich in Hälfte zwei. Younga patzt, Göhlert schlägt sehenswert über den Ball und Mölders markiert den Siegtreffer. 2:1.

Und danach? Keine Wut. Keine schlechte Laune. Eher blankes Entsetzen. Und die Erinnerung an die Saison 2006/07 als man bei noch zu spielenden sechs Partien vermeintlich lockere elf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hatte. Niemand dachte da noch an Abstieg. Und doch blieb die Mannschaft nach dem letzten Spieltag nur aufgrund des besseren Torverhältnisses in der Liga. Es gibt zwar noch keinen Grund, den Schreier an die Wand malen, aber sicherer Klassenerhalt sieht auch anders aus.

Hoffnung? Die B-Junioren gewinnen in der Bundesliga gegen den FC Carl Zeiss Jena (2:0) und bewegen sich seit dem Wochenende wieder über dem Strich, der die schlecht gelaunten vom Rest der Liga trennt.  Die A-Junioren gewinnen gegen den gleichen Verein, die Nummer eins im Land der rauchenden Grillfeuer, mit 1:0 und sehen ebenso dem Klassenerhalt entgegen. Und Union Zwee gewinnt in der Berlin-Liga nach einem 0:2 Rückstand zur Pause noch 3:2 und hält somit Kurs Richtung Aufstieg in die Oberliga. Spielpraxis haben sich beim Spiel der zweiten Mannschaft Daniel Schulz, Bernd Rauw (schoss den Anschlusstreffer zum 1:2) und Christoph Menz (holte den Strafstoß zum Ausgleich heraus) geholt. Es ist also an der Zeit, dass die erste Mannschaft dem Beispiel der Jugend folgt.

3 Kommentare zu “Den Schreier an die Wand malen

  1. […] könnte von einem Grottenkick reden, ein Spiel auf unterirdischem Niveau oder wie die Berliner von blankem Entsetzen – wobei das wohl eher dem Ergebnis geschuldet ist, statt der Spielweise. Wir alle wollten […]

  2. Wie viel Tore hat die Zweite gefressen? Wer kickte da alles mit? Wieso sind die 0:2 in Rückstand geraten bei so einer Besetzung? Komisch das ganze.

  3. Stefan (aka Mycrosoft )

    Es gibt noch mehr Zusammenhänge mit der Saison – ohne den Schreier an die Wand malen zu wollen. Damals war bereits ein neuer, uns bekanntet Trainer in der Warteschlange und jeder der Spieler, wußte, dass es erst ab der neuen Saison wieder zählt sich für diesen Mann zu beweisen. Ungewissheit über die eigene Zukunft und die anstehenden Spieler-Neuverpflichtungen waren da bestimmt nicht gerade eine Motivationsspritze im Mannschaftsgefüge…

    Heute gibt es wieder einige Dinge, die man kritisch sehen könnte. Von den Signalen and die anderen Stürmer, durch einen „immer-auflaufenden“ aber nicht treffenden Mosquera wurde gesprochen. Doch auch der Fakt, dass das Herzstück der 3.Liga-Mannschaft, die Erfahrenen um Bemben, Gebhardt und Younga, alle nicht mehr für die nächste Saison eingeplant sind. Aussortiert zum Begin der Rückrunde sollen sie jetzt wieder die Kohlen für unseren FCU aus dem Feuer holen. Natürlich sollte jeder Profi genug sein um 100% zu geben – aber das letzte bisschen Herzblut und Konzentration fehlt vielleicht zuletzt – wenn man sich über seine sportliche Zukunft ungewiss ist? Und was ist das für ein Signal an die neu verpflichteten Spieler – sind sie jetzt schon zweite Wahl (gegenüber aussortierten Spielern)?

    Zuletzt wurde bekannt gegeben, dass auch Dogan nicht verlängert wird, was sicherlich auch nicht gerade zu Begeisterungsstürmen bei Union’s erfolgreichsten Torschützen (3 Tore) der letzten 10 Spiele geführt haben dürfte…

    Wir haben bereits einen der kleinsten Kader der Liga (26 Spieler) und dazu zählen auch Spieler wie Antunovic, Hollwitz, Jahn und Haker mit 0 Spielminuten!, Schulz mit 97 Minuten über die ganze Saison, Brunnemann ohne Spiel seit dem 18. Spieltag. Sorry, aber auch dass werden leider nicht die Leistungsträger der nächsten Saison sein (außer vlt. Brunne).

    Spiele werden auf dem Platz gewonnen – aber die Grundlage für eine gute Ausgangsposition wird woanders gelegt. Bis zum Ende der Saison ist noch einiges zu tun auf dem Platz, danach dürfte es im Forsthaus auch ein bisschen hektischer werden. Mit finanzstarken Aufsteigern (Ingolstadt) und Absteigern(Nürnberg, Freiburg, Hannover, Hertha), dürfte die Liga nächste Saison noch um einiges härter werden.

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