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Unions Position zum Thema neue Anstoßzeiten: Samstagabend nur, wenn dafür der Montag wegfällt

Dass es zwischen den Klubs der zweiten Liga Beratungen über einen neuen Spieltermin am Samstagabend gegeben hat, und sich die Vereine einem Bericht der Sportbild nach dafür aussprachen, haben wir gestern hier schon erwähnt. Am Rand des Trainings hat sich nun Dirk Zingler zu Unions Position in dieser Angelegenheit geäußert.

Union-Präsident Dirk Zingler bei Sky am 07.10. 2018, Foto: SF/Matze Koch

Diese scheint im Wesentlichen darin zu bestehen, den Termin am Samstag als Alternative zum ungeliebten Montag vorzuschlagen, weil sich für die reine Abschaffung des Montagsspiels keine Mehrheit gefunden hat. Auch wenn sicherlich viele Fans den Samstagabend als Termin für Fußballspiele wenig begeisternd finden werden, könnten sich Stadiongänger schon darauf einigen, dass diese Anstoßzeit besser als die am Montag ist.

Es ist gar nicht so leicht, in den Berichten der Berliner Medien herauszufinden, worüber die Zweitligisten eigentlich abgestimmt haben. So schreibt der Tagesspiegel: „In den Vereinen, von denen ganz wenige auch für Exklusivspiele am Samstag- und Montagabend votieren, soll jetzt diskutiert werden.“ Das widerspricht der Darstellung der Sportbild, die behauptet, dass die Mehrzahl der Zweitligisten für eine zusätzliche Anstoßzeit gestimmt hätten, wie auch Bild/BZ weiter schreiben. Auch darüber wie bindend diese Abstimmungen waren, herrscht keine Einigkeit.

Unions Position ist jedenfalls durch Zinglers Äußerungen deutlich geworden: Am liebsten reine Abschaffung der Montagsspiele. Wenn aber ein Exklusivtermin, dann lieber Samstagabend als Montagabend.

Eine Mehrheit für einen Kompromiss zwischen Fanbelangen und wirtschaftlichen Interessen der Klubs zu finden, wird eine schwierige Aufgabe sein. Wenn ein Klub wie Union solche Maßnahmen in der DFL durchsetzen will, muss er also wohl zeigen, dass die Vereine auch wirtschaftlich davon profitieren. Sprich: Es dürfte bei der Samstagabend-Vermarktung nicht weniger herausspringen als bei der Montagabend-Vermarktung. Aber es steht auch in Frage, wie viel Wert so ein Termin am Montag noch hat, wenn da auch Bundesliga und 3. Liga spielt.

Und vor allem scheint es in der Diskussion der Zweitligisten am 12. Oktober bei der DFL auch um mehr gegangen zu sein als um eine reine Anstoßzeiten-Diskussion. Das jedenfalls liest sich aus dem Bericht der Berliner Zeitung heraus. Die nächste DFL-Versammlung am 13. Dezember könnte spannend werden, wenn Union es tatsächlich gelingt, in einer Allianz mit anderen Klubs für eine strategische Veränderung der DFL zu werben und die kosmetischen und personellen Vorschläge von DFL-Vize Peter Peters erst einmal nicht zur Abstimmung gestellt werden.

Hier noch einmal alle Berichte der Berliner Medien auf einmal:

Sportteil

Bis zum Spiel gegen Dresden am Sonntag ist es noch ein bisschen hin. Aber das Florian Hübner wegen Beschwerden mit dem Training aussetzen musste, lässt uns zumindest die Augenbraue heben. Mal sehen, ob er heute wieder trainieren kann. Ansonsten gibt uns Union in dieser Saison keine allzu großen Rätsel auf: Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass Robert Žulj wieder statt Felix Kroos in der Startformation stehen wird.

Allerdings gibt es an diesem Wechsel zwischen Heim- und Auswärtsspielen, der sich in den letzten Spielen als quasi turnusgemäß herausgestellt hat, zwei Dinge, die sich mir nicht ganz erschließen: Man kann annehmen, dass Žulj die offensivere und Kroos die defensivere Option sein soll. Aber warum sollte man auswärts immer defensiver spielen wollen? Und warum genau ist Kroos eigentlich defensiv besser? Defensiv wirklich anfällig und vor allem im Pressing schwächer war Union ja auch in den Heimspielen nicht.

Steven Skrzybski hat gestern auf Instagram dokumentiert, dass er nach Istanbul gefahren ist.

Das wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn das Skrzybski in Istanbul war, konnte man auch im Spiel sehen, als er seine erste Viertelstunde für Schalke spielte.

Wer sich noch ein bisschen mehr aus einer taktischen Perspektive mit den Schwierigkeiten befassen will, die Steven Skrzybskis Schalke in dieser Saison hat, kann das gleich an zwei Orten tun: Entweder im Podcast mit dem schönen Namen Halbfeldflanke. Oder bei der ‚Talking Tactics‘ Serie von DAZN mit Jérôme Polenz. Gerade dieses Video zeigt schön und sehr anschaulich, was bei Schalkes Verteidigung im Zentrum schief läuft. Das ist auch unabhängig von der Mannschaft, um die es geht, interessant:

Und wo wir schon in der Sektion „Immer Unioner“ sind: Damir Kreilach und Real Salt Lake City haben ihr letztes regular season Spiel gegen Portland verloren. Das heißt, dass sie darauf hoffen müssen, dass die LA Galaxy am Wochenende gegen Dynamo Houston Houston Dynamo verliert, um nicht von Los Angeles ge-zlatant zu werden.

Union-Boulevard

Das super-süße Schwangerschafts-Announcement von Simon Hedlund haben wir euch hier neulich schon gezeigt. Gestern konnten wir dann sehen, dass der Kleiderschrank des Nachwuchs schon gefüllt wird. Klar ist: Es wird ein Sohn.

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Can’t wait to meet you my son???

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Und sonst so

Wer gerade festgestellt hat, am kommenden Mittwoch doch Zeit zu haben, nach Dortmund zu fahren, kann noch an Karten kommen:

11 Kommentare zu “Unions Position zum Thema neue Anstoßzeiten: Samstagabend nur, wenn dafür der Montag wegfällt

  1. Was mich wundert, das erst gemeckert wird über den Samstag abend und jetzt, wo sich Zingler geäußert hat und den Termin befürwortet die meisten der Kritiker umschwenken. Ich bleib dabei. Sowohl Montag als auch Samstagabend lehne ich ab. Mag es bei Heimspielen noch gehen sehe ich für Auswärtsfahrer ohne Auto schwarz. Mit der Bahn kommt man selten nach 22 Uhr noch irgendwo weg was auch zum nicht mehr vollen Auswärtsblock an der AF führen kann und das wäre gg. Pauli/ Dresden/ Aue stimmungsmäßig schade.

  2. Weiß gar nicht wie der Samstagabend-Termin mit der 1. Liga überhaupt in Einklang gebracht werden soll, geht ja fast nur mit einer Parallel-Partie und davon ist die DFL alles andere als begeistert. Weiß nicht, ob es viel Sinn macht ein Zweit-Liga-Spiel am Samstagabend um 20:30 Uhr oder noch später anzusetzen…

  3. @Michael natürlich wäre ein Samstagabend nicht gerade fanfreundlich. Aber wenn dafür das Montagsspiel wegfallen würde, und nur dann, dann wäre es eine Verbesserung zum Ist-Zustand. Aus meiner Sicht wäre es sogar als Erfolg für Unions Initiative zu werten, falls es so kommt.

    Mit Fundamentalopposition und nur sagen was man nicht will, erreicht man aus meiner Sicht nichts. Wenn so viele Parteien beteiligt sind, muss man zwangsläufig Kompromisse eingehen. Ich finde es besser diese aktiv mitzugestalten, als sich in die Ecke zu stellen und zu sagen, dass einem das alles nicht passt.

  4. @Anhalter, glaubst du wirklich das die dafür den Montag abschaffen? Darf ich dich naiv nennen? ;-)

    Fällt das Montagspiel weg wird Nitro meckern oder weniger zahlen wollen.

  5. mario draghi

    @Michael: das muster ist bei Union oft zu beoachten. auf meinungsäußerungen abseits des Mainstream wird erstmal kritisch reagiert. wenn dann zingler aber plötzlich dasselbe sagt wie der Kritiker, dann applaudieren plötzlich dieselben leute, die vorher noch den kritiker in die schranken gewiesen haben… :-)

  6. silberhacke

    Wen Montagsspiele nerven oder ankotzen, der sollte da nicht hingehen und auch nicht einschalten. Das selbe gilt für späte Samstagspartien. So regelt die Nachfrage das Angebot. Solange aber alle schäfchenbrav kommen und ihre Lieder blöken und ab und an mal ein wiederständiges Banner in die Luft halten, diktiert die Kasse das Geschehen. Allerdings ist die Bemerkung, dass Fußball in erster Linie im Stadion stattfindet, leider nur eine romantische Fußnote, die den Besuchern schmeichelt, dem TV-glotzenden Rest aber herzlich Wurscht sein kann.

  7. mario draghi

    die welt ist nicht schwarz-weiß. auch der tv-glotzende zuschauer möchte unterhalten werden und im tv etwas sehen, was mehr bietet, als bloß die zeit totzuschlagen. ein bisschen action – etwa durch blökende und devotionalien schwenkende fans – sichert langfristig sicherlich mehr aufmerksamkeit, als wenn das gleiche Fußballspiel vor komplett leeren rängen stattfinden würde.

    wenn es so wäre, wie du sagst, würden manchester oder madrid ihre heimspeile längst 3 Uhr nachts austragen, weil dann in China mehr leute zugucken.

  8. silberhacke

    Du beschreibst da sehr präzise das Problem.

  9. Sicherlich ist eine Samstagsabend Partie nicht was man sich erhoffen will. Und ja natürlich gibt es erst einmal Kritik und wenn Zingler sich dazu äußert gibt es bei vielen ein Umschwenken. Das mag daran liegen, dass Zingler mit seiner Art wie er Dinge erläutert die Leute anders erreicht als ein Zeitungsarktikel. Und ja man muss sehen, was es für positive und negative Aspekte bringt. Eine Auswärtsfahrt wird dadurch nicht wirklich schöner, aber durchaus einfacher zu gestalten. Und man kommt auch recht weniger Problematisch von dort weg, als man vermutlich denkt, denn am Wochenende kommt man auch Nachts recht gut weg. Nicht unbedingt mit dem ICE aber immerhin mit dem Nahverkehr. Allerdings entfällt dann die Möglichkeit mit einem WET zu fahren.

    Wenn es die Möglichkeit dafür die Montagsspiele entfallen zu lassen, dann ist es immerhin ein kleiner Sieg. Du wirst die Profitgier der Vereine nicht heraus bekommen, gerade in der Zweiten Liga braucht man jeden Cent um die Chance zu ergreifen nach oben zu klettern beziehungsweise nicht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

  10. Für Damir und Real Salt Lake reicht es, dass Los Angeles Galaxy gegen Houston unentschieden spielt. Die Tordifferenz ist nicht das was bei Punktgleichstand zählt, sondern wer die meisten Siege hat und das wäre dann eben Salt Lake.
    Mehr von den MLS-Regeln hier:
    https://www.mlssoccer.com/league/official-rules/competition-rules-and-regulations#tiebreakers

    • Oh, du hast wohl recht. Ich meinte gelesen zu haben, dass das erste Kriterium die Zahl der Siege im direkten Vergleich, das zweite die Tordifferenz ist.

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