Blog State of the Union

Union hat sich deutlich verbessert, nur das verdammte Ergebnis stimmte nicht

Ich weiß gar nicht, wie ich das 1:1 gegen Braunschweig beschreiben soll. Vielleicht war die Totenstille nach Abpfiff genau das richtige. Ich war fertig und wusste nicht, was ich mit dem Ergebnis anfangen sollte. Und so ging es nicht nur mir, sondern auch den Spielern, die eine kämpferische Partie abgeliefert hatten, die tatsächlich kaum einem Zweikampf aus dem Weg gegangen sind. Das feine Näschen von Wumme (oder er hatte wegen des 30 Minuten später stattfindenden Anpfiffs keine Musik mehr ?) sorgte dafür, dass wir alle mal ein paar Minuten schweigen und unseren Gedanken nachhängen konnten.

Bei uns auf den Stehplätzen war es der Gedanke, dass wie in jedem der letzten Spiele hier auch mehr drin war und sich das Team nicht für seinen Einsatz belohnt hat. Die Chefetage von Union dürfte wiederum angesichts des Mannschaftsetats vielleicht den Gedanken gehabt haben, dass dies momentan der teuerste 6. Platz der Vereinsgeschichte ist.

Insgesamt bin ich aber mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Sie war geduldig, aber nicht passiv. Sie hat sich selten in der Vorwärtsbewegung im Braunschweiger Mittelfeld den Ball abnehmen lassen, sondern lieber geduldig Jakob Busk mit einbezogen. Es gab kaum lange hohe Bälle. Union hatte (bis auf die 5 Minuten rund um das Gegentor) eigentlich die Spielkontrolle. Aus meiner Sicht stimmte die Balance zwischen den Mannschaftsteilen. Ein Sonderlob geht an die dänisch-schwedische linke Seite mit Kristian Pedersen und Simon Hedlund, die mir sehr gut gefallen hat.

Selbst wenn in der ersten Halbzeit keine wirklich gefährliche Chance dabei heraussprang, so war Union doch im Spiel und ließ im Gegenzug auch nur weit gestreute Fernschüsse der Braunschweiger zu. Union kam dank der Braunschweiger Defensive aber auch nicht zu viel besseren Schuss-Situationen:

Screenshot: whoscored.com

Ich hatte mir für das Spiel vorgenommen, mal die Schiedsrichterentscheidungen bei Sebastian Polters Zweikämpfen genauer anzuschauen. Am Ende standen da so viele Notizen, dass ich Referee Sören Storks nach dem Spiel auch hätte gegenübertreten und ihm laut entgegenrufen können: „Ich klage an!“

Twitter: @knutapelt

Insgesamt halte ich es mit Jens Keller, der nach dem Spiel sagte, dass die drei Punkte kommen werden, wenn die Mannschaft so weiter spiele.

Hier gibt es die Medienberichte zum Spiel:

Fotos vom Spiel gibt es hier:

Podcast

Gestern vor dem Spiel hat Daniel einen Podcast mit Björn Kopplin aufgenommen, in dem der ehemalige Union-Spieler erzählt, wie es ihm in Dänemark bei Hobro geht. Ich kann die Folge nur wärmstens empfehlen: Teve303 – Union-Bettwäsche im Bayern-Internat

6 Kommentare zu “Union hat sich deutlich verbessert, nur das verdammte Ergebnis stimmte nicht

  1. Ein-zwei ziemlich gute Chancen hatte Union in der ersten Halbzeit (nach 2½ min Hedlund aus elf Metern nach kurzer Doppelpass-Ecke, und nach einer halben Stunde nach einer sehr schönen Kombination und super Kroos Pass…)

  2. So toll fand ich es gestern nicht. In den letzten 10 Minuten hatte man auch nicht den Eindruck, dass wir da noch was reißen können. Schon enttäuschend. Top und Flop: Hedlund bester Mann, Gogia langsam und ineffektiv. :(

  3. Gogia fehlt die Bindung zur Mannschaft, defensiv wie offensiv. Als Steven kam, war die rechte Seite wie verwandelt. Außerdem ist er etwas spät im Denken bzw. Handeln. Das zeigen die beiden frühen gelben Karten in den letzten beiden Spielen. Daube hat mich positiv überrascht. Trimbo eher negativ. Das 1:1 war zu 75% sein zögern im Zweikampf.

  4. Ich sah Daube eigentlich nie schlechter als Kroos, daher wundert mich seine gute gestrige Leistung nicht. Mit Steven kam auch endlich Zug auf der rechten Seite rein, da kann ich dir voll zustimmen. Und ja, Trimmel sah gestern nicht gut aus. Da tränt mir wieder das Auge, wenn ich lese, dass Kessel bester Mann in Lautern ist. Überrascht mich leider auch nicht. :(

  5. Ich stimme allen obigen Kommentaren zu. Und Trimbos Defensivverhalten, auch schon in den Spielen zuvor, erinnerte mich insgesamt stark an Benni Kessel. Bei dem hatte man auch immer den Eindruck, offensiv ist er ne Waffe, aber hinten sollte man in nicht alleine lassen. Wird Zeit, dass Uschi sich richtig einlebt ins Team und die beiden sich gegenseitig ein bisschen zu besseren Leistungen treiben. Ist es nur mein subjektiver Eindruck, oder fiel tatsächlich ein großer Teil der bisherigen Gegentore über Trimbos Seite? Hab auch den Eindruck, Pedersen wird vom Gegner eher gemieden. Allerdings von der eigenen Mannschaft genauso. Gestern in der ersten Halbzeit wurde er allzu selten einbezogen.

  6. Und warum wird eigentlich immer direkt nach einer Führung in den Passiv-Modus umgeschaltet? Wenn es wenigstens ordentlicher Catenaccio wäre…

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