Blog State of the Union

Champions-League mit Real Madrid, Leonardo Bonucci, Nationalmannschaft: Mehr Hype geht kaum noch bei Union

Der Bundestrainer nominiert das Team für die kommenden Länderspiele, irgendwo in Europa werden von der Uefa mit Pomp und Glamour die Gruppen der Champions League ausgelost und rund um den Hype eines schließenden Transferfensters werden hektisch Flugzeuge bei Flightradar gecheckt. All das konnte uns noch vor wenigen Jahren egal sein und der State of the Union hätte am nächsten Morgen vermeldet: In Berlins Südosten nichts Neues.

Doch jetzt ist alles anders beim 1. FC Union und der in diesem Sommer häufig genannte Hype-Train lief am Donnerstag noch einmal richtig heiß. Wie sollen wir dabei alle noch normal bleiben?

Real und Neapel als Gegner in der Champions League

Doch der Reihe nach: Fangen wir mit der Auslosung der Champions-League-Gruppen an. Ein Traum wird wahr, denn Toni Kroos kommt zu Union. Eigentlich war das mal eine fixe Idee, die wir hatten, um die Brüder Kroos einmal gemeinsam auf dem Platz zu sehen. Aber wenn Felix als Experte auf dem Rasen steht und sich sein Bruder im Hintergrund bei Union warm macht, nehme ich das auch.

Das sind also die Gruppengegner:

  • Real Madrid
  • SSC Neapel
  • Sporting Braga

Wenn die Uefa heute oder am Sonnabend die genauen Terminierungen herausgibt, heißt es wieder schnell sein. Was Neapel betrifft, kann ich aufgrund der unsicheren Situation für Auswärtsfans in Italien nur dazu raten, alles auch kurzfristig stornierbar zu buchen. Es könnte wieder sein, dass Gästeanhänger kurzfristig nicht zugelassen werden.

Aufgrund der Gegner ist das Thema Olympiastadion und Champions-League-Dauerkarte für den Verein zu fast 100 Prozent aufgegangen. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann wäre es ein Heimspiel gegen Braga am letzten Spieltag.

Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich schon wieder extrem gehyped. Es war tatsächlich gut, dass wir während der Auslosung mit dem Rad durch die menschenleere Heide gefahren sind und uns zur Beruhigung zwischen blühendes Heidekraut gelegt haben …

Der Hype-Ausgleich: Die blühende Kleine Schorfheide, Foto: Sebastian Fiebrig
Der Hype-Ausgleich: Die blühende Kleine Schorfheide, Foto: Sebastian Fiebrig

Transfer von Bonucci zu Union

Ich höre seit gestern diverse Italo-Pop-Playlists und laufe nur noch mit Sonnenbrille herum. Denn Leonardo Bonucci ist in der Stadt (Bild). Und ja, er will tatsächlich zu Union. Ist das nicht verrückt?

Aber gemessen an unserer Gehypedtheit (lasst mir dieses schräge Wort bitte durchgehen), ist so ein ultracooler italienischer Verteidiger vielleicht wirklich genau das, was wir brauchen. Jemand der uns klarmacht: „Ja, ich weiß, dass ihr gerade wegen Real ausflippt. Aber Leute, dass sind auch nur elf Typen, die auf dem Rasen ein bisschen zocken wollen. Lasst uns dafür sorgen, dass sie dabei keinen Spaß haben.“

Wir hatten den Transfer vor ein paar Wochen als Christian Gentner für die Champions League bezeichnet. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso treffender finde ich das.

Ansonsten wird Urs Fischer sicher heute um 13 Uhr in der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen Rasenballsport Leipzig (live auf AFTV) dafür sorgen, dass der Hype runtergefahren wird

Verlassen haben Union auch einige Spieler:

Ob noch weitere dazukommen, werden wir heute am letzten Transfertag erfahren.

DFB nominiert erstmals Union-Spieler für die Nationalmannschaft

Und dann war da noch Hans-Dieter Flick, der am Donnerstag seinen Kader für die nächsten Länderspiele bekannt gab. Vom 1. FC Union Berlin ist Robin Gosens dabei. Und damit haben wir ein weiteres erstes Mal erlebt: ein aktueller Unionspieler spielt für die A-Nationalmannschaft des DFB.

Für mich stellt sich die Frage, ob ich deshalb vielleicht wieder ein Länderspiel des DFB schaue. Meine letzte Partie war 2018 gegen Südkorea. Und ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl gehabt, seitdem etwas verpasst zu haben. Ich könnte jetzt noch länger über den DFB schreiben, aber ich will mir das gute Union-Gefühl bewahren.

Wie sollen wir das alles begreifen?

Ich glaube, wir werden noch einige Wochen benötigen, um alles zu verarbeiten und zu begreifen, was an diesen Donnerstag passiert ist. Wahrscheinlich sind am Sonntag über 20.000 Unionfans im Stadion, die einfach die ganze Zeit ungläubig ihre Köpfe schütteln.

Und ich denke schon wieder daran, was wohl diejenigen dazu sagen würden, die Union mit am Leben gehalten haben in den schweren Jahrzehnten und das jetzt nicht mehr erleben können? Wahrscheinlich würden sie uns auf die Schulter klopfen und sagen: „Genießt es! Saugt alles auf! Denn es kommen auch wieder andere Zeiten. Und denkt daran: Es bleibt immer unser 1. FC Union Berlin. Ob in Torgelow, Augsburg oder eben in Madrid.“

Das sind die Medienberichte zum Union-Donnerstag:

5 Kommentare zu “Champions-League mit Real Madrid, Leonardo Bonucci, Nationalmannschaft: Mehr Hype geht kaum noch bei Union

  1. Danke Sebastian!!!!
    Unfassbar, wie Du es immer wieder und wieder schaffst, die Gefühle, das ungläubige Staunen, das Surreale, das absolute Unfassbare dieser letzten Tage, Wochen, Monate und Jahre sprachlich auf den Punkt zu bringen!
    Egal was wir am Sonntag gegen die Dosen auf den Platz bringen. Ich freu mich auf euch und alle, die die Chance haben (leider viel zu wenige) sich in unserem Wohnzimmer (#proAF) Luft zu machen, um nicht vor lauter Vorfreude auf das was kommt in Verbindung mit dem was war komplett wahnsinnig zu werden!!!
    Was sind das für Zeiten!

  2. Oliver Arndt

    Bonucci ist fix. Irgendwie muss das diese Parallelldimension sein von denen die Physiker immer sprechen.
    CL-Gruppe? Der Wahnsinn …. Punkt.
    Leonardo mit der 23 auf einem Union-Trikot? Gestört …. aber geil!

    Hype!

    • Herrlich, Herr Ruppert hat mir die unsägliche sonntägliche Ansicht der Konstruktdarsteller inkl. ihre gekauften Laienschauspieltruppe in dem Block, in dem wie normalerweise Gäste empfangen, etwas erleichtert.
      Egal wie dreckig und unverdient er sein mag, ein Sieg feiert ganz Fußballdeutschland mit uns!!!!
      Eisern! Union!

  3. Momentaufnahme

    Real hätte ich lieber erst im Finale gehabt. ;-)

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