Blog State of the Union

Ein (fast sicheres) pragmatisches JA von Union

Ist schon komisch. Übermorgen wird sich das alles sicher anders anfühlen. Da werde nicht nur ich mit den Hufen scharren. Endlich, früh, sehr früh, losgehen. Reingehen. Alles einatmen. Mitnehmen. So früh wie möglich rausschreien und -singen. Es kann und wird einfach nur magisch werden. Heute ist jedoch zumindest in meinem Union-Herzen noch eine ganze Menge Unbehagen und Unschlüssigkeit.

Diese Aussagen ist wohl bei „uns“ mehrheitsfähig. Also außer beim anderen „uns“. Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

Keine Ahnung wie es euch damit geht, gerne lesen wir eure Kommentare dazu: Für mich war gestern klar, dass der Investorendrops gelutscht ist. Dass es nur noch die Vollzugsmeldung geben wird und sich dann jeder Verein a) mit dem Geld und b) mit den Reaktionen der eigenen Mitglieder und Fans auseinandersetzen kann. Dass dann kurz nach dem Mittag die Nachricht von der Ablehnung kam, hat mich persönlich schon überrascht.

Investoren-Housekeeping

Falls ihr eine sehr schöne Zusammenfassung des gestrigen Tages inklusive beleidigter Pressekonferenz lesen wollt, schaut einfach im Blog des Millernton vorbei. Die Zitate und auch die dort verlinkten Artikel (Sportschau!) lohnen sich wirklich sehr:

Bei BAFF gibt es einen interessanten Twitter Thread, der die bekannten Abstimmungsergebnisse einzelnen Vereine sammelt:

https://twitter.com/BAFF/status/1661415094817783821

Und last und auf keinen Fall least: Wenn ihr noch mal schauen wollt, wie Union auf sachlicher Ebene vom nun geplatzten Investorendeal hätte profitieren können, schaut gern im State of the Union von Sebastian von vor 20 Tagen nach. Es geht dort auch um einen/den (vermeintlichen) Widerspruch zwischen dem Positionspapier von Union 2018 und der gestrigen Abstimmung. So aufregend, neu und unfassbar doppelmoralisch, wie es gestern von einigen in den sozialen Medien dargestellt wurde, ist es dann vielleicht doch nicht.

Was macht das JA mit uns? Mit dir?

Es gibt wenig Gründe, nicht davon auszugehen, dass Union als Verein (oder wohl besser Dirk Zingler als Präsident des Vereins) gestern für den Einstieg gestimmt hat. Das ist schon seit langem klar und offen kommuniziert worden und auf einer sachlichen, finanziellen und „Union-egoistischen“ Ebene bekomme ich es auch hin, dass irgendwie nachzuvollziehen. Allein die Garantie zu wissen, dass der Stadionausbau sicher finanziert wird, macht „es“ irgendwie erklärbar. Und kapitalistisch nachvollziehbar.

Nachdenkenswert. Foto: Matthias Koch

Ich persönlich fühle mich dennoch überhaupt nicht wohl mit diesem Wissen. Gestern Nachmittag, Abend war ich sogar richtig „Nicht mein Präsident!“ wütend. Aus den oben genannten Gründen hat sich dieses Gefühl jedoch gelegt. Allerdings bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob das was jetzt gefühlsmäßig da ist, so wirklich besser ist. Denn ich gehe zum einen davon aus, dass die Fundamental-Opposition zum Investorendeal bei Union in der Fanszene mehrheitsfähig ist. Und dem gegenüber steht dann die Entscheidung des Vereins.

Mit diesen Punkten im Hinterkopf, lässt mich das gestrige Thema und das sehr wahrscheinliche „JA“ von Union einfach nur leer zurück.

Mmh Foto: Matthias Koch

Und wenn wir dann nach den Gründen suchen. Wie „sowas“ passieren kann. Dann wird irgendwie klar, dass es ja schon seit Jahren so läuft. Dass Dinge, die den Verein „nach vorne“ bringen gemacht werden, und dass da sehr autoritär und marktwirtschaftlich zugeht. Wie in fast jedem Unternehmen der Welt halt. Das meiste davon, siehe Finanzierungen am grauen Markt und die generelle finanzielle Transparenz, passiert dann auch an uns vorbei.

Der Ärger und die Ohnmacht kommt dann bestimmt auf der nächsten Mitgliederversammlung wieder hoch. Spätestens wenn dann die „Satzungskommission“ berichtet. Oder Anträge nicht zugelassen werden.

Und na klar. Mit allem Gesagten. Ich bin froh und dankbar, dass wir/ich diese unglaubliche Zeit erleben dürfen. Und wir das natürlich auch denen verdanken, die wir an anderer Stelle kritisieren. Es ist dennoch ein Scheißgefühl.

Union in der Presse

Gegen Werder Bremen spielen wir auch. Es wird gefeiert werden. Das wird zusammengefasst. Und Tusche schaut schon mal voraus:

Zudem gibt es ein wirklich schönen Portrait und Video einer jungen Frau aus Brandenburg, die toll über Union zeichnet und Mitglied bei den „Welsh Union Kings“ ist:

Und es gibt noch einen Blick auf die Final-Historie von Urs Fischer sowie einen Saisonabschluss in Kolumnenform bei Morgenpost (+):

Und sonst so?

Die englischsprachige Union-Podcast „Mattuschka`s Right Peg“ schaut auf die letzten beiden Spiele zurück und auf den Samstag nach vorn:

Am Samstag gibt es einen wichtigen Grund für einen Besuch am Szenecontainer bzw. für ein kurzes Gespräch im Umlauf:

27 Kommentare zu “Ein (fast sicheres) pragmatisches JA von Union

  1. Mathias

    Laut den Düsseldörflern war die Frage offenbar nicht: „Soll der Deal geschlossen werden“, sondern „wollen wir weiter über das Thema diskutieren“. Bin immer für miteinander reden und kann daher auch mit Dirks mutmaßlichen „Ja“ leben: Vielleicht wäre nach ganz viel ehrlicher Diskussion sogar noch was sinnvolles rausgekommen. Okay… Profifußball… Ehrliche Diskussion…

    https://twitter.com/f95/status/1661427208089419777

  2. Besser den Präsidenten im Boot der Verlierer sitzen sehen als die Mannschaft am Sonnabend gegen Werder.

  3. Ich finde die Diskussion um DZ interessant, ohne eine feste Meinung dazu zu haben. Wir können davon ausgehen, dass er gegen die Mehrheitsmeinung der einfachen Mitglieder im Verein gestimmt hat. Eine Mitgliederbefragung gab es zwar nicht, aber die Banner im ganzen(!) Stadion beim Spiel gegen Freiburg sprechen eine deutliche Sprache.

    Auf der anderes Seite kann man sich zusammenreimen, dass Stand heute der Deal für Union vielleicht gar nicht so schlecht war. In der Investitionsphase, in der man sich gerade befindet (Stadion, NLZ, Frauenmannschaft und Etablierung in der 1. Liga), wäre das eine willkommene Finanzspritze.
    Allerdings fühle ich mich als Mitglied nicht ausreichend von DZ darüber informiert. Von dem Fantreffen Anfang Mai, dass auf einem Dienstag Abend oder so stattfand und vorher kurzfristig verlegt wurde, hat man als Nicht-Anwesender keine weiteren Informationen erhalten.

    Worin besteht jetzt also die Kritik (von uns – an DZ):
    Ungenügende Informationslage, Abstimmung entgegen der Mehrheitsmeinung.

    Wäre es möglich gewesen, mit mehr Aufklärung darüber, was der Deal für Union (finanziell) bedeutet, die Mehrheitsmeinung zu drehen? Wäre es andersrum möglich, DZ Einschätzung und Haltung zu diesem Deal zu ändern? Wenn es um eine Abstimmung innerhalb der DFL geht, nimmt man eine Position ein um für sich selbst den besten Deal herauszuholen, oder denkt man in erster Linie an „das Beste“ für alle Mitglieder, obwohl man mit knapp der Hälfte konkurriert?

    Und inwiefern ist es problematisch, wenn ein Vereinspräsident entgegen der Mehrheitsmeinung abstimmt, wenn es (aus seiner Sicht) positiv für die Entwicklung des Vereins ist?

  4. Union hätte mit den Geldern aus dem Investorenangebot einen guten Teil des Stadionneubaus finanziert. Das Argument überwog wohl alle anderen, weil der Stadionausbau überdringend und strategisch extrem wichtig ist.
    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass aus diesem Kontext heraus der Aufsichtsrats eine Ablehnung sogar als geschäftsschädigend bewerten könnte.

    Zudem Union hat viel Erfahrung mit Investoren und der Abtretung von Vermarktungsrechten. Provokant formuliert ist Union nur durch den Investor und dem Verkauf von Vermarktungsrechten (also im Prinzip das gleiche Vorhaben wie die DFL angestrebt hat) da hingekommen, wo es jetzt ist.
    Bei aller völlig berechtigter Kritik an Investorenmodellen und deren Folgen, Union ist hier ein positives Musterbeispiel.

    Daher kann ich verstehen, dass die Vereinsleitung für die Investorenbeteiligung war. Ganz unabhängig von meiner eigenen Meinung.

  5. Ich finde, dass sich Union gestern (vermutlich, denn genau wissen wir es ja nicht) auf die falsche Seite gestellt hat, und das nehme ich unserem Präsi übel. Da finde ich den St. Pauli Präsidenten konsequenter, auch, was das Aufgreifen der Stimmung im Verein betrifft. Und in seinem Interviem im Spielgel letzte Woche hat er dafür auch, wie ich finde, sehr überzeugende Argumente geliefert.

    Ja, ich bin auch über die sportliche Entwicklung der letzten Jahre begeistert. Persönlich verzichte ich aber gerne auf die CL, wenn wir dafür weiter den von unserem Präsi behaupteten Credo „Wir machen Fussball für die Leute im Stadion“ treu bleiben.

  6. Einfach Samstag die Champions League klarmachen und die eingenommene zusätzliche Kohle (im Vergleich zur Euro League) ins Stadion stecken, schon ist ein großer Teil der Investorengelder nicht mehr nötig. ;)

  7. Ich bin auch eher ein Freund von klarer Verteilung von Kompetenzen, worauf ich unseren anhaltenden Erfolg gerne auch zurückführe – DZ, OR und UF haben ihre Aufgabengebiete und lassen einander die benötigten Freiheiten im abgesprochenen Rahmen. Das lässt sich vermutlich auch auf Christian Arbeit und andere im Verein (Physio und anderes med. Personal, Susi, Kopplin, etc.) übertragen. Deshalb finde ich es auch legitim, dass ein Vereinspräsident Entscheidungen ohne großartige weitere Beteiligung der Mitglieder trifft und im Namen des Vereins abstimmt, auch wenn das gegen die Meinung Vieler ist. Hierbei gehe ich einfach davon aus, dass DZ mehr weiß und mehr Kompetenzen hat als „wir“.
    Sehr ärgerlich finde ich aber eben die Kommunikation darüber. Sowohl innerhalb unseres Union-Kosmos, wie auch durch die DFL. Alle Informationen, die mir bekannt sind, stammen aus den klassischen Medien (also Kicker und andere Zeitungen sowie hier im Blog). Warum publiziert die DFL nicht selbst transparent ein Informationspapier oder Ähnliches, um valide zu erläutern, was der Stand ist und was die Ziele sind.
    Inhaltlich hätte mich „dieser Deal“ gestört, weil die Verteilung der Gelder, die Liga / Ligen nicht weitergebracht hätten, in dem Sinne, dass es mehr Spannung gibt. Alle hätten etwas profitiert und einige halt mehr – Union aktuell vielleicht auch. Mir hätte die Nachhaltigkeit gefehlt, weshalb ich mich frage, ob die entscheidenden und handelnden Personen wirklich so kompetent sind, wie sie sollten. Die DFL sollte an einem spannenden Wettbewerb arbeiten, um sich international bessere vermarkten zu können und nicht einfach mehr Geld reinpumpen um bestehende Verhältnisse zu zementieren.

    Von daher freue ich mich riesig über den geplatzten Deal ohne DZ für seine Einstellung zu arg zu kritisieren. Ich hätte mir mehr Beteiligung beim Prozess gewünscht, aber da ist Union in den letzten Jahren eben nicht dem Wachstum gefolgt. Noch nicht?!

  8. Da versucht ein Präsident, für seinen Verein eine riesige Chance zu nutzen, noch mehr Leuten das Erlebnis Fußball im Stadion möglichst schnell und risikoarm zu ermöglichen und er erntet dafür Kritik, teilweise in völliger Unkenntnis des konkreten Vorhabens.
    Alternativ zum Investor sehe ich das Hinauszögern des Stadionneubaus bis durch den eher unwahrscheinlichen weiteren sportlichen Erfolg die notwendigen Gelder erarbeitet sind oder man verschuldet sich durch Kredite mit damit deutlich höherem Risiko. Der Investor wäre ins Risiko involviert worden, beim Kredit bleiben Zins und Tilgung bestehen, unabhängig ob es uns wirtschaftlich gut oder schlecht geht.

    • Wir sind keen Verein, wo die Euros wehn
      Die richtig dicke Kohle hat hier nie eener jesehn
      Doch die Mannschaft weiß, dass wir hinter ihr stehn
      Und wer dit nich kapiert, der soll zu Hertha jehn
      Union Berlin, du bist jenau wie ick
      Union Berlin, dit is unser Kick
      Union Berlin, dit is unser Hab und Jut
      Keen Jold, keen Silba, aber eisernet Blut

  9. kleinkeul

    Moin,
    ich denke nicht das man den DFL Investoren Deal, mit dem Investor bei Union vergleichen kann (auf vielen Ebenen).

    Ich kann nachvollziehen, dass DZ das Beste für Union herausholen will.
    Für mich stellt sich die Frage, ist das Beste aus finanzieller Sicht, dass Beste für Union. Mit dieser Entscheidung wurde sich nämlich aus der „Solidargemeinschaft“ DFL verabschiedet. Solidarität fordern, wenn man mehr haben möchte und aufgeben wenn man was abgeben muss, ist keine Solidarität. Genau das ist der Punkt der mich wütend und traurig zurücklässt.

    Welcher Aussage kann ich noch trauen? Machen wir alles für mehr Geld? Wo sind unsere roten Linien?

    Wir leben unsere Leidenschaft in einem System Fussball das kaum einem gefällt. Die Frage ob Union die BL verändert oder die BL Union verändert, ist beantwortet. Es gibt Zeiten da Kotzt mich der Erfolg an. Genau bei diesem Thema und dem Umgang der Verantwortlichen damit, wurde mir das wieder sehr deutlich.

    Trotzdem werde ich Samstag meine Stimme in der AF abgeben um diesen Kindheitsträumen entgegenzufiebern.

    NICHT OHNE LIEBE EISERN UNION

    und Grüße kleinkeul

    • Wenn Du „mit der Entscheidung“ das Abstimmungsergebnis gegen den Investoreneinstieg meinst, bin ich bei Dir. Egoismus einzelner Vereine haben verhindert, dass solidarisch Geld für Investitionen gewonnen wird, wo die „Großen“ einen höheren Beitrag leisten als die „Kleinen“ für eine Maßnahme für alle Profivereine.

  10. Hallo,
    ich verstehe die aktuell formulierte Abhängigkeit zwischen dem Stadionausbau und zusätzlichen Geldern durch den Investorendeal oder die CL nicht.
    Als der Stadionausbau vor Jahren vorgestellt wurde, waren wir 2. Liga und es hieß, der Ausbau erfolgt auch unabhängig vom Aufstieg. Da hatte man doch eine Finanzierung ohne diese neuen Quellen geplant.
    Nur die Probleme mit dem Bebauungsplan haben den Bau verzögert.
    Insofern sollte aus meiner Sicht der Stadionausbau nicht als Feigenblatt für gewisse Entscheidungen, auch wenn es natürlich positive Effekte hätte.
    Eisern!

    • @tom Die Rahmenbedingungen für den Stadionbau haben sich verändert:

      – deutlich höhere Baustoffkosten
      – keine Preisgarantien bei Baustoffen, was die Kalkulation erschwert
      – teilweise unterbrochene Lieferketten bei Baustoffen
      – Umschwung bei der Niedrigzinspolitik, was zu höheren Bauzinsen führt. Und für Union macht es einen riesigen Unterschied, ob im Schnitt 5 Mio/Jahr an Zinsen fällig werden oder nicht (Zahl habe ich jetzt einfach mal aus der Hüfte geschossen, ist keine echte Zahl von Union)
      – Änderungen am Stadionbau (teilweise durch Bauvorschriften, die es 2017 noch nicht gab)

      Da macht es aus meinner Perspektive schon viel aus, ob man einen Teil aus Eigenkapital via DFL-Investor stemmen kann oder mehr Fremdkapital (Bankdarlehen) benötigt.

  11. @SF: Sicher haben sich die Bedingungen in letzter Zeit ziemlich extrem geändert, wie Du beschreibst und da wäre zusätzliches Kapital von Vorteil. Aber ein professioneller Bauherr, und DZ ist ja aus der Branche, hat auch so etwas in einem gewissen Rahmen vor Augen (gehabt).
    Ich bin nur gegen einseitige oder dramatische Argumentationen, die Zusammenhänge sind vielfältig.
    Und für genauere Betrachtungen fehlen uns die Zahlen, wie so oft.

    • @tom Dass irgendwer diese Baustoffkrise aus der Kombination Corona-Pandemie und Krieg gegen die Ukraine bereits 2017 vorhergesehen hat, möchte ich bezweifeln. Da wurde wahrscheinlich mit gewöhnlichen Teuerungsraten kalkuliert. Aktuell gibt es bei Lieferanten keine Preis- oder Liefergarantien für bestimmte Zeitpunkte weiter in die Zukunft. Und wenn das schwer kalkulierbar ist, wird es nicht einfacher mit einem Bankdarlehen. Dazu kommt, dass der Druck auf den Stadionausbau nicht nur von der wachsenden Anzahl der Unionfans kommt, die immer schwieriger an Karten für Heimspiele kommen, sondern auch die Liga Druck ausüben wird, dass Union nun im fünften Jahr Bundesliga endlich mal das Stadion an die Lizenzbedingungen anpasst. Denn bisher spielt Union jedes Jahr mit einer Ausnahmegenehmigung. So wie es aktuell ist, dürfte kein Bundesliga-Fußball im Stadion an der Alten Försterei stattfinden.

    • Musiclover

      Ich bin da ganz bei dir, Tom. Die Argumentation von Sebastian überzeugt mich nicht. Sicherlich haben sich in Teilen Rahmenbedingungen geändert und es gibt eine veränderte Preisentwicklung, aber damals haben wir auch ganz anders kalkuliert bzw. hatten viel schlechtere Vorzeichen. Wir waren ein überschuldeter Zweitligist! Jetzt als CL-Anwärter können wir uns keinen Umbau mehr leisten? Kann doch nicht sein. Wurde damals bei der ersten Vorstellung etwa mit falschen Karten gespielt?

  12. Argumente liegen alle auf dem Tisch! Das genaue Vertragswerk jedoch nicht! Wer kennt das Pamphlet genau???
    Ich vertraue UNSEREN Beteiligten. Überzeugt hat mich, das ALLE Bundesligaclubs mit e.V. – Status dafür gestimmt haben.

    • Du weißt, wer alles dafür gestimmt hat? Der Schalke 04 e.V. hat übrigens nicht dafür gestimmt (ob dagegen oder ob sie sich enthalten haben, ist unbekannt).

  13. Wasselboo

    Zu dem für und wieder ist ja schon viel gesagt. Deshalb nicht auch noch von mir.
    Aber die ernsthafte Auseinandersetzung mit der Frage hier in den Kommentaren und das akzeptieren verschiedener Meinungen ist leider selten in Kommentaren noch zu finden. Deshalb einfach mal Danke an alle die hier geschrieben haben und damit auch etwas mehr Licht in mein Oberstübchen gebracht haben.
    UNVEU

  14. Felix Morgenstern

    Ja, wirklich tolle Diskussionskultur und reichlich informativer Input in den Kommentaren. Danke an alle Beteiligten, gerne immer so!

  15. @Sebastian: Der Ausbau sollte ursprünglich zum 100jährigen fertig sein. Gewagte These: Der Einfluss von Corona oder Ukrainekrieg hätte gen Null tendiert.

    Und was bedeutet der geplatzte Deal nin für das Stadionprojekt? Das wird ja sicherlich nicht abgeblasen? Sondern verzögert sich wahrscheinlich nur noch einmal etwas. Ganz ehrlich: So oft und lange wie sich das jetzt schon verschoben hat, kommt es nun auch nicht mehr darauf an, ob es durch die Zusatzmillionen 12 Monate früher oder später fertig geworden wäre. (Und ob man die Lieferketten durch zusätzliche Gelder geschlossen bekommen hätte..?)

  16. DZ hat grad an alle Mitglieder eine Mail versandt in der er erklärt, warum er bei der Investorenabstimmung mit Ja gestimmt hat. Für mich nichts Neues enthalten, außer, dass er nochmal mit neuen Argumenten gegen die Nein-Abstimmer austeilt. Erfahren habe ich das wir jetzt ein neues Motto haben. „Fußball für Menschen“. Aha. Nu wees ick det och. Dachte für … Gratulation an unsere Marketing-Abteilung.

  17. Michael

    Ich finde die Ablehnung ok, denn im Vorfeld wurde nicht geklärt wieviel Euros jeder Klub bekäme und wer überhaupt die Bieter sind. Transparenz sieht anders aus. Da wundert es mich nicht wenn man die Fans nicht mitnehmen konnte,
    Wenn am Ende nur die Bayern und der BVB profitieren, hilft es auch keinem und hat mit Solidarität wenig zu tun. Rein rechnerisch würden jedem der 36 Profiklubs 5,5 Mio zustehen.

    • Hi,

      in der Rechnung ist ein kleiner Zahlendreher, die Zahl 2 Mrd. hat neun Nullen.

      2.000.000.000,- € : 36 Profiklubs entspricht 55.555.555,56 € je Klub bei gleichmäßiger Verteidigung

      Eine schöne Summe die sofort zur Verfügung steht, allerdings denke ich persönlich über 20 Jahre gesehen – ordentliche Arbeit unterstelle ich einmal – würde jeder Klub mehr erhalten.

      BG
      Phil

  18. Leider werden immer wieder die Dinge durcheinander gebracht und polemisiert. DZ hat NICHT dem Einstieg von Investoren zugestimmt. Er zugestimmt, den Prozess der Vertragsgestaltung und Verhandlung fortzusetzen. Er hätte also später immer noch die Möglichkeit gehabt NEIN zu sagen, wenn mit dem Vertrag rote Haltelinien überschritten worden wären.

    Was mich aber tatsächlich stört sind die Aussagen, dass er gegen die Mehrheit der Fan‘s entschieden hat. Woher kommt diese Gewissheit? Wie kann man davon ausgehen, dass die Mehrheit MEINE Meinung teilt? Selbst wenn es viele Tapeten im Stadion gab, sagt das noch nicht valide, wie viele der ca. 55T Mitglieder dafür oder dagegen wären.

    Und auch die Art der Diskussion ist mindestens manchmal grenzwertig. Schreibt man (wie gerade und manch anderer vorher) etwas sachlicher und nicht direkt gegen Investoren, kommt der Vorwurf: „Was bist du denn für ein UNIONER?“ oder geh zur Hertha.

    Und zum Schluss noch einmal ganz klar. Union hat eine Satzung als Verein. Da steht nichts von Basis-Demokratie und das bei allen Themen jedes Mal ALLE UNIONER gefragt werden. Da steht, dass die Mitgliederversammlung den Aufsichtsrat wählt und dieser das Präsidium bestellt. Und genau dieser Weg hat uns aus der 4. Liga bis nahe an die CL geführt. Dieser Weg hat auch dazu geführt, dass heute rund um Union jede Menge soziale Aktionen unter Einbindung von Fans im V.I.R.U.S, in den Fan-Clubs, in der FuMA, im Wirtschaftsrat oder der Stiftung stattfinden. Es gibt also jede Menge Möglichkeiten sich als Fan einzubringen und mitzugestalten. Das sollte wohl nicht vergessen werden.

    • @Maik, ich bin Deiner Meinung.
      Fakt ist, dass die Vereinsführung (nicht zum ersten Mal) einen Spagat hinlegen muss. Einerseits gilt es wirtschaftliche Ziele zu verfolgen. Und die sind knallhart, sonst wird das in Bundesliga I nicht funktionieren (und da wollen wir doch alle bleiben, oder?).
      Andererseits macht uns doch ein besonderer Zusammenhalt in diesem besonderen Verein aus. Das hat viel mit Emotionen und weniger mit Ratio zu tun.
      Wie bekommt man beides unter einen Hut? Ein erster Schritt wäre mehr Transparenz und bessere Kommunikation. Da sehe ich Defizite.
      Durch die Investoren-Nummer der DFL hat das Vertrauen in die Vereinsführung einen Dämpfer bekommen. Hier wünsche ich mir gerade jetzt ehrliche Kommunikation.
      Aber jetzt wünsche ich mir erstmal einen Sieg gegen Werder.

  19. hier übrigens ein überaus auflussreicher Podcast mit Andreas Rettig als Gast, der viele Details zum geplanten Vorhaben erklärt.
    Unter anderem sollte die lockende Summe von 2 Mrd € nur in 5 Tranchen über 5 Jahre gezahlt werden, aber vom ersten Jahr sollten die Vereine 12.5% der Einnahmen (aus der TV Vermarktung und anderem, aber nicht dem eigenen Merchandise) an den Investor fällig. Das kann für einzelne Clubs ein Minusgeschäft sein, dafür wiederum war ein Fond vorgesehen. Ungeklärt ist auch wie mit Absteigern in die 3. Liga und Aufsteigern in die DFL umgegangen wird (wenn zB ein Verein in 5 Jahren aus der BL2 absteigt, hat er bis dahin Geld erhalten und Einnahmen abgegeben, aber der Aufsteiger in die BL2 bekommt im sechsten Jahr keine Ausschüttung, darf aber die 12.5% Einnahmen bezahlen – die sind ja auf 20 Jahre angelegt). Usw.

    Interessant ist auch, das die DFL von Anfang an nur einen Investor aus dem Private Equity Bereich in Betracht gezogen hat. Das ist aber die teuerste Finanzierung, andere denkbare Modelle wurden nicht ausgearbeitet und somit nicht in Betracht gezogen.

    Der folgende Satz aus Zingler Anschreiben gestern an die Mitglieder verstehe ich so, dass diese Bedenken und Kritikpunkte aus Union-Sicht noch zu verhandeln wären:
    „Im Rahmen der gestrigen Versammlung wurde entgegen vielfacher Berichterstattung nicht über einen Vertragsabschluss abgestimmt, sondern darüber, ob der DFL-Führung das Mandat erteilt werden soll, den begonnenen Prozess fortzusetzen und mit interessierten Partnern einen Vertragsentwurf zu verhandeln.“

    https://dersechzehner.podigee.io/192-bundesliga-investoren (der Teil mit Rettig kommt ab Minute 21)

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