Blog State of the Union

Spitzenreiter, Spitzenreiter hey, hey – und das gleich doppelt

Es gibt junge Menschen, die noch nie einen anderen deutschen Fußballmeister bei den Herren als Bayern München miterlebt haben. Seit nunmehr zehn Jahren reiht der Rekordmeister einen Meistertitel an den anderen. Es gibt aber auch Unionerinnen und Unioner, also zumindest wenn sie unter vier Jahre alt sind, die haben den 1. FC Union Berlin noch nie an der Tabellenspitze gesehen. Letztmalig war dies nämlich am dritten Spieltag der Saison 2018/19 am 26.08.2018 nach einem 4:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli der Fall.

Jedoch wurde dieser erste Platz in der Zweiten Liga errungen. Somit haben selbst Unioner*innen älteren Semesters, trotz vieler Auf- und Abstiege und trotz einiger Tabellenführungen, nicht erlebt, was wir nun mindestens eine Woche alle gemeinsam genießen können: Den ersten Platz. Und das nicht in der Regionalliga oder Oberliga, sondern in der Ersten Fußball-Bundesliga! Ein weiterer „fucking unfassbar 1. FC Wunderbar“-Moment.

Wenig überraschend und dennoch sehr schön zu sehen war dabei nicht nur das Spiel als solches, sondern vor allem auch die Reaktionen der Spieler und von Urs Fischer in den Interviews nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln. Sowohl Kapitän Christopher Trimmel, als auch der erstmalig für Union in der Bundesliga auflaufende Lennart Grill sowie der Cheftrainer himself ordneten das Ergebnis sowie die Gesamtkonstellation absolut passend ein.

„Ich bin zufrieden, großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir waren bereit für die Aufgabe, wir wollten es besser machen als am Donnerstag. Die Führung war verdient, aber vielleicht ein Tor zu niedrig. Wir haben es gut runtergespielt, ohne dass Köln gefährlich wurde.“ (Urs Fischer)

Für alle drei war der Sieg verdient, während Trimbo und Urs Fischer noch einmal auf den Auftritt vom Donnerstag verwiesen und darauf, dass noch viel Arbeit vor dem Team läge, hat Lennart Grill scheinbar schon nach wenigen Monaten die Union-Attitüte vollends verinnerlicht. Der Union-Torwart sprach nämlich davon, dass zunächst die 40 Punkte das anvisierte Ziel seien. Die Gefahr des Abhebens dürfte also weiterhin sehr gering sein.

Alles andere als gering war vor allem der Unterhaltungswert in den Anfangsminuten der Partie. Union riss von Minute eins das Heft des Handelns an sich und belohnte sich schon nach kurzer Zeit für den sehr engagierten Start. Nach einem langen Ball von Lennart Grill, der kurzfristig Frederik Rønnow im Tor vertreten musste, passte Jordan clever durch die Beine eines Kölner Verteidigers auf Sheraldo Becker. Sherry wollte das Spielgerät mit einem scharfen Flachpass gefährlich vor das Tor bringen. Dies gelang auch insofern als das Sheraldo Beckers Versuch von Timo Hübers ins eigene Tor abgefälscht wurde.

Schon wenig später hatte Union in Person von Jordan nach einem wohl regelkonformen, aber auch irgendwie fragwürdigen Handelfmeter die Möglichkeit, die Führung zu verdoppeln. Auch wenn Unions Stürmer die Szene wohl anders bewerten würde, erinnerte sein schwach und zentral geschossener Elfer fast an eine Fairplay-Aktion.

Wiederum nur ein paar Zeigerumdrehungen später jubelten alle anwesenden Unionerinnen und Unioner doch ein zweites Mal. Allerdings nur kurzfristig, da der Videobeweis Sherrys schönes Tor aus sehr spitzem Winkel aufgrund einer Abseitsposition wieder zurücknahm. Danach beruhigte sich das Geschehen zusehends. Union behielt bis zur Halbzeitpause aber weiterhin die Kontrolle.

Am kritischsten wurde es in den Minuten nach der Pause als Köln seine stärkste Phase hatte und Union einen starken Lennart Grill im Tor brauchte, um die Null zu halten. Um die 60. Minute herum arbeitete Union sich dann wieder nach vorne und kam zu Chancen. Unter anderen durch eine sehr interessant und einstudiert wirkende Freistoßvariante bei der Trimbo letztendlich die Latte traf.

Im Anschluss an diese Chance gab es auf beiden Seiten kaum noch wirklich Gefährliches. Genau das ist aber eine tolle Nachricht, da Union das knappe Ergebnis souverän, diszipliniert und völlig verdient über die Zeit brachte.

„Es ist ein verdienter Sieg, das muss man ganz klar anerkennen. Ich habe lange keine Mannschaft so gut hier spielen sehen wie Union.“ (Steffen Baumgart)

Alles in allem zeigte Union also wieder das diesjährige Bundesliga-Gesicht und grüßt durch das Unentschieden des SC Freiburgs gegen Borussia Mönchengladbach nun tatsächlich mindestens eine Woche von der Tabellenspitze. Und nochmal: In.Der.BUNDESLIGA. Wir sollten und werden das alle genießen.

András Schäfer schwingt sich derweil immer weiter zum Twitter-Spaßvogel auf und hat dementsprechend auch schon eine Idee wie das mit der Tabelle und so weitergeht …

Timo Baumgartl ist zurück

Mindestens genauso schön wie die Tabellenführung ist die Tatsache, dass Timo Baumgartl wirklich im Spieltagskader stand und somit den Sieg gemeinsam mit der Mannschaft und den Fans feiern konnte.

Medienberichte zu Unions Sieg in Köln

Die Union-Ladys grüßen auch von Platz eins

Nicht nur die Männer sind Spitzenreiter. Auch die Union-Frauen haben ihren grandiosen Saisonstart veredelt und stehen nach dem 4:0-Auswärtssieg in Erfurt ebenfalls auf Platz eins.

So ein erfolgreiches Union-Wochenende gab es wohl selten. Hoffen wir einfach, dass wir aus diesem Traum nie aufwachen … Genießt es!!!

Immerunioner

Während Max Kruses Bundesliga-Karriere nach seiner Ausbootung beim VfL Wolfsburg wohl beendet ist, hat gestern ein absoluter Schlüsselspieler für Unions Etablierung in der Bundesliga sein baldiges Karriereende angekündigt. Christian Gentner möchte zur Winterpause seine Fußballschuhe nach vielen Jahren an den Nagel hängen.

Und sonst so?

Oliver Ruhnert war am Wochenende im Sportstudio zu Gast und hat sich zu vielen Themen meinungsstark geäußert. Neben Union, den Ausschreitungen in der Conference League beim Gastspiel von Köln in Nizza ging es auch um Max Kruse.

Während auf dem Platz und auf den Rängen im Stadion alles glatt lief, gab es bei der Rückreise nach Berlin einige Probleme.

Bei der FuMa könnt ihr zudem eure Eindrücke zur Auswärtsfahrt nach Köln schildern.

2 Kommentare zu “Spitzenreiter, Spitzenreiter hey, hey – und das gleich doppelt

  1. Weiß man was Rønnow hat? Das war irgendwie nicht ganz klar.

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