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András Schäfer wird behutsam aufgebaut. Baut Andreas Luthe dagegen ab?

Heute sollen zwei Union-Spieler im Fokus stehen, die beim Spiel in München zumindest was die Gegentore anbelangt, einen ganz unterschiedlichen Tag erlebt haben. Während Andreas Luthe viermal den Ball aus dem Tor holen musste, kassierte Union in der Spielzeit von András Schäfer kein Gegentor mehr.

András Schäfer drängt nach vorne, Foto: Matze Koch

András Schäfer durfte am Samstag in dem Stadion, in dem er wohl sein wichtigstes unwichtiges Tor seiner bisherigen Karriere (2:1-Führungstor beim EM-Gruppenspiel von Ungarn gegen Deutschland) erzielte, wieder für einige Minuten aufs Spielfeld. Für immerhin 28 Minuten lief er, in der zu diesem Zeitpunkt schon entschiedenen Partie, in München auf. Während der ungarische Nationalspieler, der auch für die kommenden Länderspiele nominiert wurde, in der Vorwoche gegen Stuttgart teilweise noch etwas orientierungslos wirkte, war er diesmal selbstbewusster und Pass-sicherer, konstatiert die BZ.

„Bei András kommt hinzu, dass er angeschlagen zu uns kam und er sich dann nochmals verletzt hat. Es ist ein anderer Fußball als das, was er kannte. Es sind sehr viele Informationen, die er umsetzen und verinnerlichen muss.“ (Urs Fischer)

Generell scheint Urs Fischer mit András Schäfer einen langfristigen Plan zu haben und ihn behutsam aufzubauen. Für mich scheint diese Vorgehensweise absolut schlüssig. Und auch wenn wir alle noch nicht viel von Schäfer gesehen haben, ist zumindest bei mir die Hoffnung da, dass er nächste Saison eine tragende Rolle einnehmen kann. Gerade mit Hinblick auf das durch den schon feststehenden Abgang von Grischa Prömel ausgedünnte Mittelfeld wäre das eine tolle Entwicklung.

Sollte im Union-Tor ein Wechsel vorgenommen werden?

Andreas Luthe steht im Gegensatz zu András Schäfer eher am Ende seiner Karriere. In München absolvierte er nicht seine beste Partie im Union-Trikot und zeichnete sich für mindestens ein Gegentor hauptverantwortlich. Da dies nicht Luthes einziger Fehler sowohl in diesem Spiel als auch in dieser Saison war, dürften die Diskussionen ob Urs Fischer Frederik Rønnow die nächsten Spiele ins Tor stellen sollte, wieder lauter werden.

Gibt es vor Saisonende noch einen Torwart-Wechsel?, Foto: Matze Koch

Auch Oliver hat gestern im Podcast seine Meinung dahingehend noch einmal betont, die er auch hier im Blog schon mehrmals beschrieben hat. Er wünscht sich Rønnow im Tor. Neben dem Fakt, dass „wir mit Rønnow noch nicht verloren haben“, begründet Oliver seinen Standpunkt vor allem mit mindestens vier direkt durch Luthe verschuldeten Gegentoren in dessen Einsätzen und auch mit weiteren großen Schnitzern, die Unions Nummer eins immer wieder drin habe.

Darüber hinaus bemängelt Oliver vor allem Luthes fußballerische Qualitäten und die daraus resultierenden Anfälligkeiten in Unions Spiel. Nadine war sich dagegen nicht so sicher, ob mit Rønnow im Tor wirklich deutlich mehr Stabilität vorhanden wäre.

Schaut man sich alleine die Statistiken zu den Passwerten der beiden an, ist es zumindest überraschend, dass Andreas Luthe die besseren Werte aufweist. Die Stichprobe ist aufgrund der erst zwei Liga-Einsätzen von Frederik Rønnow natürlich gering. Dennoch lässt sich die These wonach Rønnow fußballerisch deutlich besser als Luthe sei, zumindest anhand dieser Statistiken nicht belegen.

Hinzu kommt, dass Octo-Luthe in meinen Augen auch auf der Linie besser ist, sodass ich nicht weiß, ob ein Torwart-Wechsel wirklich soviel positiven Einfluss hätte. Mit Blick auf die Tabelle, bei der nach oben wohl nicht mehr viel gehen wird und nach unten nichts mehr anbrennen dürfte, gäbe es aber natürlich für Urs Fischer schon die Chance, ein paar Sachen auszuprobieren. Ob dazu auch ein Torwart-Wechsel gehört, werden wir in den nächsten Wochen sehen.

Da gibts was auf die Ohren

Neben dem Spiel in München und der Torwart-Frage haben Nadine, Robert und Oliver gestern auch über die Professionalisierung des Frauenfußball-Bereichs bei Union gesprochen. Hört doch mal rein!

 

 

10 Kommentare zu “András Schäfer wird behutsam aufgebaut. Baut Andreas Luthe dagegen ab?

  1. „nach oben wohl nicht mehr viel gehen wird“ finde ich etwas zu defensiv, da man auch Platz 7 für Europa einkalkulieren kann, wenn Werbung Leipzig Pokalsieger wird!

    • waschweiber

      Warum gibst du schon auf. Union hat doch auch selbst die Chance Pokalsieger zu werden. Drücken wir die Daumen.

  2. Schöner Text!
    „nach oben geht nicht mehr viel“ finde ich auch etwas – na ja. Der 7. Platz ist nur 2 Punkte weg. Mit dem Spiel gegen Köln ist das durchaus erreichbar.

    Eine kleine Bitte noch:
    Könntest du bitte drauf achten, Frederik Rønnow richtig zu schreiben?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Frederik_R%C3%B8nnow

    • Felix Morgenstern

      Danke, habe es mal mit Copy+Paste geändert! :)

  3. Bin auch Team Freddy im Tor.
    Einfach weil Luthe die ganze Saison immer wieder Fehler drin hat.
    Für Rønnow‘s Moral ist es bestimmt nicht gerade zuträglich dauernd von der Bank aus zusehen zu dürfen wie Luthe Fehler macht und trotzdem die Nummer 1 ist.

    Ansonsten bin ich noch recht optimistisch das die Leistungskurve noch einmal nach oben zeigt gegen Ende der Saison.

  4. Schubert

    Für mich ist es auch total unverständlich, dass wir einen dänischen (2.) Nationalkeeper auf der Bank versauern lassen. Sicher würde er ein paar Spiele brauchen um in den Rhythmus zu kommen, aber von der Qualität dürfte er (bei allem Respekt) deutlich über Luthe stehen. Zumal er der TW mit Perspektive für die nächsten Jahre bei uns wäre. Lässt man ihn jetzt nicht spielen könnte ich das nur nachvollziehen, wenn man loswerden will, weil zur neuen Saison ein richtig guter geholt wird und schon sicher ist.

  5. Odense BK

    Ach nee, bitte Federike Rønnow auf der Bank lassen. Flutschfingergefahr a’la Karius.

  6. Selbst wenn „nach oben wohl nicht mehr viel gehen wird“, ist jeder bessere Tabellenplatz bares Fernsehgeld für die nächsten Jahre wert. Allein schon deshalb wäre es wichtig ob, nicht abzuschenken, weil es unsere Optionen der nächsten Transferperioden erweitert.

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