Blog State of the Union

Rani Khedira: Der Unterschiedspieler auf den zweiten Blick

In der Woche vor dem Auswärtsspiel in München hat sich Rani Khedira am gestrigen Montag zum Spiel gegen Bayern und zu ein paar anderen Themen geäußert. Bezüglich der Partie beim Branchenprimus sei es wichtig, selbstbewusst und ohne Angst ins Spiel zu gehen.

Dabei könnten gerade die schnellen Stürmer Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker den nicht immer sattelfesten Rekordmeister vor Probleme stellen, so der defensive Mittelfeldspieler. Zudem äußerte sich Rani zur bisherigen Saison-Bilanz von Union, sein Warten auf sein erstes Union-Tor und auch zu Hertha. Gerade dahingehend war Ranis Antwort, auch wenn uns Hertha natürlich maximal peripher tangiert, schon sehr treffend.

Rani Khedira ist ganz wichtig für Union

Khediras Gespräch mit einigen Medienvertretern ist generell ja ein ganz guter Anlass, dass ich mal wieder Abbitte leiste. Wie hier zu lesen, war ich ja einigermaßen skeptisch was die Verpflichtung des Ex-Augsburgers anbelangt. Dabei spielte Ranis Vergangenheit aber weniger eine Rolle als dessen vermeintlich nicht allzu große sportliche Qualität.

Knapp ein Jahr und eine Dreiviertel-Saison später, kann ich nur festhalten, dass Rani nicht nur ausgesprochen sympathisch rüberkommt, sondern er einer der wichtigsten Eckpfeiler und Leistungsträger des aktuellen Union-Teams ist. Alleine seine Einsatzzeiten verdeutlichen dies. Schließlich brachte Union-Trainer Urs Fischer Khedira in sage und schreibe 35 von möglichen 38 Pflichtspielen in der laufenden Spielzeit von Anfang an.

Doch nicht nur die Wertschätzung von Urs Fischer spricht für Rani. Auch seine Leistungen sind mehr als stabil. Natürlich hat er bisher weder ein Tor erzielt noch eine Vorlage gegeben. Dafür ist er vielleicht der wichtigste Union-Defensivanker, an dem sich Unions gelegentlich wechselnde Innenverteidiger-Dreierreihe orientieren kann. Dabei spielt Khedira meist so, dass eine typische Fußball-Phrase äußerst passend erscheint: Bei ihm merkt man erst wie gut er ist, wenn er fehlt (und die Mannschaft deswegen Probleme bekommt).

Dementsprechend sind seine reinen Statistiken nicht sehr auffällig. Doch gerade defensiv ist Khedira enorm wichtig. So ist er einerseits oftmals Ausgangspunkt für Pressingaktionen, während er anderseits viele Bälle des Gegners abfängt und somit die Gefahr vorm eigenen Tor weghält.

Rani Khedira bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Bälle gewinnen, Foto: Matze Koch

Zudem sind natürlich sowohl seine Lauf– als auch Zweikampfstärke (als bester Union-Spieler in dieser Kategorie belegt er derzeit den 39. Platz von allen Bundesliga-Spielern) Tugenden, mit denen er nicht nur uns Union-Fans überzeugt.

Rani Khedira ist also nicht nur ein Unterschiedspieler auf den zweiten Blick, sondern in dieser Spielzeit meiner Meinung nach auch der wichtigste Mittelfeldakteur. Gerade im Hinblick auf den Abgang von Grischa Prömel können wir mehr als froh sein, dass Rani bei uns ist und hoffentlich auch bleibt.

Insgesamt war meine Skepsis also mal wieder völlig unangebracht, Oliver Ruhnert weiß schon was er macht…

Und sonst so

Kevin Behrens ist nach seiner Corona-Infektion ebenso wie Andreas Luthe zurück im Training.

Ab dem ersten April zocken die Eisernen Legenden um Tusche wieder.

Auf dem Trainingsplätzen an der Alten Försterei ist es derzeit etwas voller als sonst. Grund sind mehrere Schweizer Traineranwärter*innen, die sich bei Urs Fischer einiges abschauen wollen.

Aufruf zur Hilfe für Geflüchtete

Das ist der aktuelle Bedarf in der Flüchtlingsunterkunft Allende II, die unter anderem von der AG Soziales vor Ort unterstützt wird. Was gebraucht wird, steht in diesem Aufruf. Wer helfen möchte, kann per Mail direkt nachfragen: info@allende2hilft.de

4 Kommentare zu “Rani Khedira: Der Unterschiedspieler auf den zweiten Blick

  1. Diese Lobduselei über Khedira kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Es stimmt zwar dass er einiges an Bällen abfängt, aber die abgefangenen Bälle sind so schnell verloren wie er sie gewonnen hat. Ich würde sogar behaupten, dass 90% seiner Pässe (auch auf kurzer Distanz) erst gar nicht ankommen.
    Hier von Unterschiedsspieler zu sprechen halte ich für schwer überzogen und die erwähnte Wertschätzung (in 35 Spielen) liegt wohl eher daran, dass Urs keine adäquaten Alternativen zu Verfügung stehen.
    Er macht wofür er eingekauft worden ist, nicht mehr aber auch nicht weniger und das er in all seinen Spielen kein einziges Tor geschossen hat macht ihn erst recht nicht zu einem unverzichtbaren Mittelfeldakteur.
    Aber sympathisch kommt er schon rüber ;-)

  2. Rani Khedira ist kein Ballkünstler, er ist ein fleißiger Arbeiter, erspielt was er kann, er ist ein Unioner.
    Eisern

  3. Heinz-Dieter

    Meckern geht zwar immer, aber Rani ist für mich definitiv kein Unterschiedsspieler!
    Er ist sympathisch und er passt gut zu Union, er kämpft und hat Charakter.
    Aber nicht mehr!
    Bälle, die er erkämpft und erobert, sind meist schnell wieder weg, er kann keinen Ball halten, gerade wenn dies mal sehr wichtig wäre und er hat eine hohe Fehlpassquote …und seine Torgefahr ist gleich Null!
    Leider gibt es bei Union kaum noch Unterschiedsspieler, außer Prömi!
    Nicht unbedingt Kruse, aber Motivationsmonster und extrem spielstarke Leute wie Andrich und Friedrich, aber auch Gentner und Polter fehlen an jeder Ecke.

  4. 90% Fehlpassquote?

    Lieber Karlsson vom Dach, da spielt dir deine Wahrnehmung einen Streich!

    680 gespielte Pässe! – 500 angekommen!! Fehlpassquote 26%!!! – Quelle: Kicker

    Da Rani als alleiniger 6er vor der Kette die Knochen hinhalten muss und Urs schnelles bis riskantes Umschaltspiel auf die Spitzen verlangt, kann er weder T. Kroos’sche Passquoten oder Kimmisch’e Scorerpunkte sammeln. Wichtiger sind die Balleroberungen und die Absicherung. Nur so können die Vorne glänzen. Für ihn selbst ist der Weg bis zur Box zu weit. Am Ende ist es doch Rille ob er ein Tor macht, solange wir eins mehr machen, weil er der Abteilung Attacke den Rücken freihält.

    Ich will einen sehen der es für das Ablöse/ Gehalt-Paket besser macht, und für uns erschwinglich wäre. Ick mag den – is’n Unioner!

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