Blog State of the Union

Der Teil von Unions Plan gegen Stuttgart, der funktioniert hat

Unions Spiel am Samstag war frustrierend. Eine seltsam passive zweite Halbzeit und mal wieder ein spätes Gegentor haben die Mannschaft und uns einen Sieg gekostet, der mehr als nur möglich war – und das nach dem Spiel eine Woche zuvor in Wolfsburg, das auch schon mit einem sehr unglücklichen Ergebnis zu Ende ging. Trotzdem gab es in beiden Spielen, auch dem gegen Stuttgart, positive Ansätze, die für den Rest der Saison Grund für Optimismus geben können.

Das gilt aus meiner Sicht vor allem für Unions Angriffsspiel aus dem eigenen Ballbesitz heraus, das wir in der ersten Halbzeit gesehen haben. Stuttgart hat eine passive Herangehensweise gewählt und darauf spekuliert, dass Union dagegen nicht viel einfallen würde und es genug Fehler geben würde, die man mit Kontern bestrafen kann. Stattdessen hat Union in seinen Ballbesitzphasen einen klareren Plan gezeigt als zum Beispiel gegen Augsburg und Bielefeld.

Gegen Stuttgart bestand dieser Plan darin, mit Grischa Prömel, Niko Gießelmann und Sheraldo Becker für Überzahl auf der linken Angriffsseite zu sorgen und sich dort von den Flügeln oder aus den Halbräumen in den Strafraum zu spielen. Diese Option wurde mit flachen Pässen in diesen Raum aus der Dreierkette immer wieder forciert, und der Plan ging mit einigen guten Kombinationen auch auf. Union kam damit zumindest zu ordentlichen Torchancen und war gefährlich genug, sich die Führung zu verdienen und eigentlich auch um das Spiel zu gewinnen.

Dass man diese Spielweise dann nicht bis zum Ende durchziehen konnte ist ärgerlich, aber immerhin nicht so schlimm, wie eine Partie ganz ohne gute Ansätze. Über die positiven und negativen Aspekte des Spiels haben wir auch gestern in unserem Podcast gesprochen.

Und beim Blick auf die Tabelle relativiert sich Unzufriedenheit mit dem Spiel sowieso. Vor allem, weil Union absolut nichts mit dem Abstieg zu tun hat und sehr weit vom Morast um die Striche im Tabellenkeller herum entfernt ist. Aber auch, weil immerhin Platz sieben – der in der vergangenen Saison ein phantastischer Erfolg war und es auch in dieser wieder wäre – absolut noch in Reichweite ist. Durch die in den letzten beiden Partien zerronnenen Punkte gibt es jetzt aber eine signifikante Distanz zu den Plätzen drei bis sechs.

Union Stuttgart
Union hat gegen Stuttgart spielerisch auch Verbesserungen gezeigt. Photo: Matze Koch.

Leider müssen wir auch mal wieder über Nazis und Rassisten sprechen, die sich in unserem Stadion zeigen – und darüber, dass es offenbar Probleme mit der angemessen Reaktion der Ordner*innen und Einlasskontrollen darauf gibt, die es zulassen dass solche Widerwärtigkeiten im Stadion gezeigt werden und auf Hinweise augenscheinlich nicht reagieren. Vom Verein kam nach der Beschwerde darüber eine Zusicherung, dem nachzugehen:

Auf den anderen Plätzen

Die B-Juniorinnen von Union haben am Samstagmittag mit 2-1 gegen den VfL Wolfsburg gewonnen.

Und auch die B-Junioren (U17) haben einen Sieg eingefahren, mit einem 1-0 gegen Chemnitz (Spielbericht von Union).

5 Kommentare zu “Der Teil von Unions Plan gegen Stuttgart, der funktioniert hat

  1. Der o.g. offensive Plan war tatsächlich zu erkennen – aber komplett von Sheraldo und dessen Geschwindigkeit abhängig. Spätestens mit seiner Auswechslung war das hinfällig und deshalb gab es auch kaum noch Entlastung in den letzten 20 min. Daran muss die Mannschaft dringend arbeiten.

    • zentralesMittelfeld

      Beckers Entwicklung über die letzten Wochen (oder Monate, was ist schon dieses Zeitgefühl) stimmt mich durchaus positiv. Ich habe den Eindruck, er übernimmt mehr und mehr Verantwortung für das Offensivspiel und fühlt sich in der Rolle auch wohl, vor allem jetzt nach Kruses Abgang. Manchmal fehlt mir noch etwas mehr (spielerische) Unterstützung für ihn, damit seine Ideen und Stärken nicht in einer Verzweiflungsflanke von der Seitenlinie aus enden.

  2. wenn sich so Leute aus einem mittelgrossen Dorf am Nadelwald neben der Autobahn sich als „Herrenrasse“ titulieren spricht das ja für sich.
    Vermutlich kommen die nur vorbei, um voller Inbrunst „wir sind Eure Hauptstadt ihr Bauern“ anzustimmen, und dann geht’s im Regionalexpress wieder nach Hause (mit Zwischenhalten in Erkner, Fangschleuse, Hangelsberg).
    Hahaha!

  3. herrdoesi

    Also mir wird bei solchem Anblick einfach nur schlecht.

  4. Wuhleblut

    Die herrenaffe-Fraktion behauptet bestimmt auch, das Politik nichts im Stadion zu suchen hat.

    Besonders helle sind die alle nicht, in meinen Reihen möchte ich die pfeifen auch nicht haben.
    Abschaum

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