Blog State of the Union

Zwei Union-Interviews erzeugen sehr unterschiedliche Reaktionen

Das Wichtigste zuerst. Sie hat „Ja“ gesagt.

Max Kruse hat gestern beim knappen und hart umkämpften 3:2-Sieg der deutschen Olympia-Auswahl gegen Saudi-Arabien viele Offensivaktionen initiiert und sich sichtbar verausgabt. Nach dem Sieg hatte er aber immer noch genügend Luft um eine Aktion zu bringen, die nicht nur die TV-Zuschauer*innen überrascht haben dürfte, sondern einfach in die Kategorie „typisch, Max Kruse“ einzuordnen ist.

Max Kruse hat seiner Freundin Dilara im Fernsehen einen Heiratsantrag gemacht. Besonders amüsant war dabei auch die Begründung für den Zeitpunkt: „Eigentlich wollte ich warten bis ich ein Tor schieße. Aber wer weiß ob das passiert.“

Max Kruse mit seiner Freundin Dilara, Foto: Matze Koch

Sehr schön waren auch die Bilder – die leider nicht mehr auf Instagram zu finden sind – aus dem Mannschaftsbus danach. Die gute Laune war ansteckend. Gerade die Tatsache, dass Nadiem Amiri und Cedric Teuchert nach den Vorkommnissen um das Leverkusen-Spiel im Januar im Bus zusammensitzen, hat sicherlich nicht nur mich sehr erfreut.

Über die Gesangskünste und die Musikauswahl lässt sich sicher streiten, passend war der Song aber natürlich allemal.

Sportlich gesehen war der Auftritt der deutschen Olympia-Auswahl vor allem von viel Kampf, aber auch von nicht wenig Krampf geprägt. Nach der Führung durch Amiri, die Kruse einleitete und Teuchert vorbereitete, hätte man vermuten können, dass nun der Knoten geplatzt sei und Saudi-Arabien auseinander gespielt wird. Dem war aus mehreren Gründen aber nicht so. Zunächst ist Saudi-Arabien scheinbar nicht mehr so ein Fußballzwerg wie noch vor Jahren (gerade im Nationalmannschaftsbereich sieht man die zusammenrückende Leistungsdichte immer mehr) und hat auch einige interessante und dribbelstarke Spieler in seinen Reihen.

Zudem konnte das DFB-Olympia-Team wohl aufgrund der klimatischen Bedingungen und der wiederholten eigenen Schwächung (im zweiten Turnier-Spiel kassierte man die zweite rote Karte) nur phasenweise das eigene Spiel durchdrücken. Hier gibt es den Spielbericht und die Zusammenfassung.

Bald gemeinsam vielleicht schon wieder auf dem Trainingsplatz für Union: Max Kruse und Cedric Teuchert, Foto: Matze Koch

Im letzten Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste braucht das Team von Stefan Kuntz nun einen Sieg um nicht auszuscheiden und zu verhindern, dass Cedric Teuchert und Max Kruse schon wieder früher bei Union aufkreuzen. Während wir Union-Fans sicherlich nichts dagegen hätten, würde sich vermutlich auch Max Kruses Noch-Freundin freuen, wenn er schneller als erhofft wieder in Berlin ist.

Dirk Zingler trifft in einer Medienrunde zum Teil schwierige Aussagen

Neben der verrückten Aktion von Max Kruse gab es noch ein weiteres Interview aus dem Union-Kosmos, welches ebenfalls hohe Wellen schlagen dürfte und auch schon tut. In einer Medienrunde im österreichischen Trainingslager äußerte sich Präsident Dirk Zingler zu einer Vielzahl an Themen.

Im Mittelpunkt standen dabei die Auswirkungen durch die Pandemie.

Insgesamt knüpft Zingler daran an, was er schon seit über einem Jahr sagt. Er fordert mehr Eigenverantwortung, Planbarkeit durch konkrete Regelungen (das Beispiel Frankfurt zeigt, dass wir davon derzeit noch weit entfernt sind) und vor allem lösungsorientierte Ansätze. Soweit so gut. Viele von Zinglers Aussagen und seine Kritik an einigen schwer nachvollziehbaren und nicht stringent wirkenden Regelungen seitens der Politik sind sicherlich plausibel.

Medienrunde mit Dirk ZIngler, Foto: Matze Koch

Es gibt aber auch Aussagen, die mich persönlich mit ziemlich viel Bauchschmerzen zurücklassen. Insbesondere folgenden Abschnitt, finde ich maximal schwierig:

„Wir tragen keine Maske im Hotel, hier brauchst du keine Distanz halten, auch im Stadion ist alles so wie früher. Das fühlt sich verdammt gut an. Da merkst du erst mal, was dir in Deutschland noch fehlt. Ich hoffe, dass wir auch zu Hause bald dahin kommen. (…) Die Bedingungen in Deutschland sind anders als in Österreich. Es sind manchmal Dinge, die mich verwundern, weil sich jede Regierung der unterschiedlichen europäischen Staaten auf wissenschaftliche Grundlagen beruft. Ich dachte immer, dass Wissenschaft länderübergreifend richtig oder falsch ist. Aber anscheinend ist das nicht so. Aber gut, wir haben die Regeln des deutschen Staates zu akzeptieren.“

Ich habe mich zwar nicht mit österreichischen Virolog*innen auseinander gesetzt, aber der breite Konsens der Wissenschaft ist weltweit schon ziemlich ähnlich. Darüber, dass Abstand, Maske etc. helfen um die Ausbreitung des Virus zu verringern, sind sich Wissenschaftler*innen zu einem sehr großen Teil einig. Was die Politik dann daraus macht, ist länderübergreifend allerdings immer sehr unterschiedlich. Dieser Umstand kann und sollte auch kritisiert werden. In meinen Augen allerdings nicht so, wie es Zingler in der Medienrunde getan hat.

Dirk Zingler mit Fans und Mannschaft, Foto: Matze Koch

Doch auch abseits von Zinglers Ausführungen zu Corona, hat sich Unions Präsident anders geäußert, als ich es mir gewünscht (was nebenbei gemerkt natürlich vollkommen ok ist) hätte. Der Kicker schreibt in seiner heutigen Montagsausgabe darüber, dass „Zinglers Erläuterungen zu den finanziellen Grundlagen“ beachtlich wären. Für Zingler sei Corona demnach auch eine Chance, da Union schon immer fleißig und mutig agiere.

Während auf der Mitgliederversammlung vor knapp einem halben Jahr noch Millionen-Verluste durch die Pandemie vermeldet worden, ist „von finanziellen Schwierigkeiten“ heute kaum noch etwas zu merken so der Kicker. Hinsichtlich der Finanzstrategie sei Fremdkapital laut Zingler „ein fester Bestandteil der Entwicklung.“ Auch wenn ich mir natürlich im Klaren darüber bin, dass Unions Werdegang der letzten Jahre ohne diese Art der Finanzierung schwierig umsetzbar gewesen wäre, ist mir insbesondere die fehlende Transparenz dahingehend ein Dorn im Auge.

Diese sei laut Zingler aber keine Option, wie er klar verdeutlichte: „Es darf niemals die Situation eintreten, dass Mitbewerber wissen, ob ich verkaufen muss oder mitbieten kann. Dieser Zustand muss mit aller Macht verhindert werden. Zahlen in der Öffentlichkeit sind das Schädlichste für die Klubs.“

Auch wenn ich diese Strategie aus Wettbewerbssicht verstehen kann, kann ich damit als Vereinsmitglied wenig anfangen. Insgesamt stelle ich persönlich nach allem was ich über die gestrige Medienrunde mit Unions Präsidenten gelesen habe, fest, dass ich noch nie zuvor mit so wenigen Aussagen von Dirk Zingler mitgehen konnte.

Und sonst so?

Sheraldo Becker ist für mich überraschend früh im Trainingslager in Österreich aufgetaucht. Schon einige Tage nach dem Ausscheiden von Suriname beim Gold-Cup, ist der Flügelspieler zurück bei Union. Vielleicht hat Becker nach der festen Verpflichtung von Awoniyi und den bisherigen sehr treffsicheren Leistungen von Andreas Voglsammer doch ein kleines bisschen Angst um seinen Stammplatz.

Auch Unions Neuverpflichtung für die Position zwischen den Pfosten, Frederik Rönnow, ist endlich da.

In der Frauen-Regionalliga gibt es derweil Kritik an der Strukturierung des Spielplans (bspw. unfaire Verteilung von Auswärtsfahrten.

62 Kommentare zu “Zwei Union-Interviews erzeugen sehr unterschiedliche Reaktionen

  1. Der Umstand, dass beim CSD zwischen 35000-65000 (je nach Pressemitteilung) ohne Abstand und größtenteils ohne Maske gefeiert haben und in die Stadien nur max. 50% mit Impfung/Genesung/Negativtest!!! gelassen werden, hätte mich an DZ Stelle auch zu solchen Aussagen verleitet.

    • Und schon wieder eine Falschmeldung. Die Teilnehmer des CSD hielten sich überwiegend an AHA.
      Zingler schießt hier M. M. deutlich über das Ziel hinaus. Hoffentlich bleibt es bei dem kleinen Sommertheater.
      Ich persönlich habe mich schon aus dem mittlerweile unerträglichen Unionforum verabschiedet. Eigentlich lese ich nur noch Textilvergehen. Danke, macht weiter so!

  2. Eiserner66er

    So unterschiedlich können die Sichtweisen sein…ich finde mit dem was Dirk Z. sagt hat er Recht. Zumal die Stimmung ohne Ultras bedeutend leidet wie man am Beispiel Dresden gesehen hat. Und auch was die Finanzen angeht bin ich völlig bei ihm. Niemanden geht es etwas an wie wir finanziell aufgestellt sind.

  3. Olaf Forner

    Ich bin gerade über@Textilvergehen erschüttert
    Ihr fordert im Ernst für euer eigenes Gefühl eine dem Verein wetbewerbsverzerende Nachteile bringende Transparenz?
    Braucht hier jemand Nachhilfeunterricht über die vereinsrechtliche Konstruktion des 1.FC Union?
    Wir haben einen Aufsichtsrat in dem explizit ein Fanvertreter sitzt.
    Wenn dieses Konstrukt, oder die Vertreter des Vereins euer Vertrauen nicht verdienen, könnt ihr gerne andere Verhältnisse auf den Weg bringen.
    Bisher ist die Verschwiegenheit des 1. FC Union Teilgarant für den momentanen Erfolg.
    Die vermeintliche Öffentlichkeit ( Bild Zeitung) ist ein realer Gegner unseres Erfolges. Wenn sich das Textilvergehen nicht erschließt bin ich fassungslos.

    • Felix Morgenstern

      Hallo Olaf, zunächst möchte ich betonen, dass dies meine Meinung und nicht zwangsläufig die des gesamten, recht großen Textilvergehen-Teams ist.

      Darüber hinaus schreibe ich ja, dass die Transparenz aus Wettbewerbssicht logisch und nachvollziehbar ist („Auch wenn ich diese Strategie aus Wettbewerbssicht verstehen kann, kann ich damit als Vereinsmitglied wenig anfangen.“).
      Ich habe auch nicht geschrieben, dass dadurch alle Zahlen rausposaunt werden sollen und mir ist zudem bewusst, dass natürlich gerade die Verschwiegenheit die Basis des nun schon jahrelange andauernden Erfolgs bietet. War sicherlich nicht immer so.

      Dennoch habe ich persönlich (!) schon gewisse Bauchschmerzen wenn ich an Quattrex denke oder an die Zahlen von der virtuellen Mitgliederversammlung (minus 10 Mio. Euro in knapp drei Monaten Pandemie). Natürlich erschließt sich mir, dass es Transparenz dahingehend trotzdem nicht geben wird. Vor allem da Mitbewerber dies auch nicht so machen. Gut finden muss ich das gesamte System was dahintersteckt aber auch nicht. Egal in welchem gesellschaftlichen Bereich bin ich persönlich nämlich der Meinung, dass viel mehr Transparenz geschaffen werden sollte. Solange dies nicht geschieht, wird Union natürlich nicht damit anfangen. Schon klar!

    • Musiclover

      Die Zahlen zu Kaderetat und ähnliche werden an die DFL gemeldet und sind dort größtenteils allen Vereinen bekannt. Warum Union da so koreanisch gegenüber seinen Mitgliedern ist, ist nicht nachvollziehbar.

  4. Auch fassungslos was hier gerade von euch geschrieben wird…

  5. Mich würde interessieren, ab wann denn die Menschen, die sich gegen eine schrittweise vollständige Öffnung der Stadien zum jetztigen Zeitpunkt aussprechen und dazu gehört für mich auch der Wegfall der Maskenpflicht, den Zeitpunkt gekommen sehen, selbiges wieder zu tun?

    • Idealerweise bei einem stabilen R-Wert von 0,5 über etliche Wochen hinweg, einer (vollständigen) Impfquote von 70% und ganz generell der Herabstufung der Pandemie durch die WHO zu lokalen Endemien.

    • @Robert also so 2040!? Viel Spaß!

    • @ Robert, perfekt in Berlin haben sie den R-Wert als Kriterium abgeschafft, weil ungeeignet und geimpft sind in Berlin voll knapp 48 % und zu ersten mal 60 %, die meisten davon haben auch sicher schon ihren Termin für die zweite Impfung. Jetzt noch die Kinder unter 12 Jahren abziehen dürfte deine gewünschte Impfquote erreicht sein.
      Also, Auf geht’s Unioner schiesst ein Tor, und das am besten mit voller Hütte.

  6. Maria Draghi

    Ich stimme Felix darin zu, dass das keine gelungene Medienrunde war. Von DZ nicht und auch von den beteiligten Journalisten nicht. DZ schießt bei etlichen Aussagen weit übers Ziel hinaus und die Journalisten nehmen die Statements so hin und betrachten es offenbar nicht als ihre Aufgabe, auch mal nachzufragen.

  7. silberhacke

    der absatz an goldwaagen ist wohl beträchtlich gestiegen. ich würde derartigen „medienrunden“ während eines trainingslagers nicht all zu viel bedeutung beimessen. die hocken da alle bei über 30 grad in der sonne, zischen ein paar bierchen, mampfen kaasnockerln und labern bisschen was, um den aufenthalt zu rechtfertigen. an dieser stelle sei allen eine schöne urlaubszeit gewünscht!

  8. Der Sepp

    Als Mitglied eines Vereins, der in der Vergangenheit schon ein oder zwei Mal finanziell gegen die Wand gefahren wurde, täten mich solche Details ja schon interessieren.

    Aber gut, wenn es denn dem Wettbewerb in der hochheiligen Bundesliga dient, dann muss es wohl richtig sein…

  9. Der Verweis auf angebliche Wettbewerbsverzerrung ist doch das klassische Scheinargument für bewusste Intransparenz, bei uns ebenso wie in anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen.

    Die DFL bekommt von den Vereinen nicht nur „irgendwelche“ Kennzahlen im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens, sondern geprüfte Jahresabschlüsse von Verein/Konzern und wird bei Unklarheiten sicherlich auch entsprechende Nachfragen stellen und Transparenz einfordern.

    Es ist doch naiv zu glauben, dass die anderen Vereine (= der Wettbewerb) entweder direkt über die DFL oder über andere Quellen (Finanzberater, Banken, Datenbanken, Transparenzregister etc. etc.) keinen Einblick in die finanziellen Strukturen und Verhältnisse von anderen Vereinen haben .

    Ebenso werden alle Vertragspartner des Vereins, die sich auf die Kreditwürdigkeit des Vereins verlassen müssen, Zugang zu geprüften Jahresabschlüssen und somit zu mehr Transparenz als die Mitglieder haben (insb. Kreditgeber wie Banken oder andere Fremd- und/oder Eigenkapitalgeber – Quattrex ?, Kölmel ?, N.N. ?)

    Ja, das Argument, dass die Mitglieder den AR als Kontrollorgan wählen ist, bekannt… Aber den Mitgliedern, die letztlich den Verein ausmachen, wird Transparenz bewusst vorenthalten. Nicht weil es zu Wettbewerbsverzerrungen führen könnte, sondern zu unerwünschten Nachfragen / Infragestellung von Entscheidungen des Präsidiums oder des Aufsichtsrates).

    Dass es gegenüber „den Medien“ diese Transparenz nicht gibt, ist zunächst berechtigt (Medien haben keinen unmittelbaren „Stake“ am Verein), zum anderen kann es natürlich zu einer tendenziösen Berichterstattung führen, der man aber mit einer professionellen Medienarbeit durchaus entgegen wirken kann.

    Das an sich ist aber kein Grund für Intransparenz, schon gar nicht mit der Begründung Wettbewerbsverzerrung, sondern nur Bequemlichkeit und der Widerwille, sich mit externer Kritik auseinander zu setzen.

    Auf der anderen Seite steht es den Medienvertretern frei, investigativ tätig zu werden und z.B. im Rahmen der Bilanzpressekonferenzen im Vorfeld der MVs finanzielle und wirtschaftliche Themen zu hinterfragen. Das scheitert dann aber i.d.R. an Desinteresse oder fehlendem Know how (Sport- statt Wirtschaftsredaktion)…

  10. Es ist natürlich ein herrlich plakatives Statement, dass Transparenz Union schaden würde, weil es so schön einfach daherkommt: „Wenn die Konkurrenz weiß, wieviel Geld ich in der Kasse habe, kann ich nicht mehr frei agieren im Markt“ – erschließt sich jedem und man kann die Diskussion abbrechen, weil alle sagen „Da hat Zingler Recht – das wäre ja schön blöd“.

    Dass es aber unterschiedliche Level und unterschiedliche Herangehensweisen gibt, die man unter dem Buzzword „Transparenz“ vereinen kann, wird dabei dann unter den Tisch fallen gelassen. Das ist schon… sagen wir „clever“ von Dirk Zingler.

    Ich glaube niemand argumentiert ernsthaft dafür, dass Union seine Bücher an sofort täglich aktualisiert auf seiner Webseite veröffentlicht. Dass oder ähnliches zu behaupten und dann zu verneinen ist mind. naiv, wenn nicht sogar unredlich.

    Man könnte sich aber ja z.B. eine Liste an Investoren vorstellen, die mit der Art ihrer Beteiligung öffentlich gelistet werden. Keine Zahlen, nur der Fakt, welche Firmen in welcher Weise bei Union investiert haben. Dies verschafft Konkurrenten keinen Vorteil, gibt aber den Mitgliedern ein Plus an Informationen, da sie ggf. drohende Abhängigkeiten bei Interesse hinterfragen und erkennen können.

    Weiter oben wurde ja auf die Vereinsstruktur von Union hingewiesen: Wie sollen denn Mitglieder von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, wenn ihnen Zusammenhänge und Vereinsvorgänge, über die sie mittelbar durch Entlastung des Aufsrichtsrates abstimmen sollen, vorenthalten und bewusst nicht dargelegt werden? Aus welchem Grund auch immer. Das ist keine informierte Abstimmung und entspricht nicht meiner Vorstellung von Basisdemokratie.

    Auch in der Position, in der sich Union nun im Rahmen der DFL und des DFB befindet, könnte man aktiv werden, ein solches „Investorenregister“ verpflichtend für alle Mitglieder zu machen, um auch noch den letzten Anschein von Wettbewerbsnachteil auszuräumen – wenn alle die Namen ihrer Investoren und die Art der Investitionen öffentlich machen müssen (nochmal: ohne konkrete Zahlen), hat niemand einen Nachteil, die Öffentlichkeit aber einen ligaweiten Informationsgewinn.

    Auch das wäre eine Art der Transparenz – weit entfernt von dem plakativen „NIemand darf unsere Zahlen sehen“ Abwiegeln. Man muss es nur wollen.

    • Gibt es da nicht schon eine Liste?
      Aller 14 Tage im Programmheft auf den letzten Seiten.

  11. Ich möchte hier auch nochmal festhalten: Jacek und ich sind zwei unterschiedliche Personen. :)

  12. So wie sich hier ein Investorenregister vorgestellt wird, scheint es dann eher die Basis eines Investorengerichts zu sein. Auch keine schöne Vorstellung.
    Die wirtschaftlich Verantwortlichen handeln aus einem unternehmerischen Sicht, dass ist ihre Verpflichtung und das sollte man akzeptieren, da das die Existenzberechtigung unseres Vereins sicherstellt. Zur unternehmerischen Sicht gehören natürlich auch die ethischen, moralischen und gesellschaftspolitischen Eckpfeiler unseres Vereins. Die habe ich für mich bei Herrn Zingler und seinem Team noch nie verletzt gesehen. Deshalb gilt mein Vertrauen auch in ihr wirtschaftliches Handeln.

    Über Herrn Zinglers Aussagen zum Thema „Corona“ habe ich mich gefreut, sie mögen vielleicht nicht populär sein, aber sie sind realistisch und zeigen – ganz ohne „Schaum vor dem Mund“ – die Schwäche vieler Coronaentscheidungen auf.

    Textilvergehen macht es für mich immer wirklich großartig und bin ich mal nicht mit etwas einverstanden, freue ich mich eigentlich, dass wir VIELFÄLLTIG sind und ggf diskutieren können.
    In diesem Sinne – Danke!

  13. silberhacke

    die zeiten von PLANE MIT – REGIERE MIT sind endgültig vorbei. das dürfte jedem klar sein.
    wir reden hier von union als akteur in einem der schmutzigsten geschäftsfelder, die es überhaupt gibt. es sollte mich doch sehr wundern, wenn man da dem wunsch nach transparenz in irgend einer weise ernsthaft nachkommen würde.
    wir sind ein verein in der ersten liga und keine gläserne molkerei.

  14. Maria Draghi

    Viel wahres, Jacek. Die meisten unserer Wettbewerberwerden einen viel besseren Überblick über unsere Finanzen haben als die meisten unserer Mitglieder. Aber es gibt ja genug, die DZs Behauptung des Wettbewerbsnachteils gedankenlos nachplappern, auch Betreiber dieses Blogs. Welchen Wettbewerbsvorteil sollte Bielefeld davon haben, wenn Union offiziell zugibt, eine Geschäftsbeziehung zu Quattrex zu haben? Das wissen die eh längst.

    Schlimm allerdings auch die Rolle der Medien in diesem Spielchen. Wenn ich den Reinhold-Artikel im Kicker lese, frag ich mich, ob der selber in einem solchen Gespräch mitdenkt oder ob er nur körperlich anwesend ist. Die Frage, woher Union die Kohle hat, stellt sich ihm offenbar gar nicht. Bunkus zitiert: „Entwicklung braucht Investoren“. Die naheliegende Frage, ob wir für unsere derzeitige Entwicklung neue (!) Investoren mit ins Boot geholt haben oder planen, sie ins Boot zu holen, stellt er nicht. Keine Frage zum Fortgang in Sachen Andrich und Friedrich. Usw. usf. Kollektives Desinteresse in Reinkultur. Leider seit Jahren.

  15. Sorgloser

    Kurt.und knapp, Recht hat er der Präsident und als Familie vertraut man sich, was die Entscheidungen betrifft…..Außerdem sieht man ja am Werdegang unseres Vereins , das seine Art im Umgang mit Informationen nicht die schlechteste ist…..von daher alles gut

    • Ich weiß nicht ob Zingler damit hinaus schießt. Er sagt ja nicht dass er es jetzt sofort fordert. Und man darf halt nicht vergessen in welchen Rahmen eine solche Veranstaltung abläuft. Alle vorher getestet viele geimpft da ist die Ansteckungsgefahr verdammt gering. Es gibt genügend Hygiene Konzepte die für gut befunden werden. Im öffentlichen Nahverkehr zu berufsverkehrzeiten bin ich mind 60 Minuten bis zu 90 Minuten auf annähernd gleich engen Raum wie im Fußballstadion hab allerdings keine frische Luft und ich denke die Ansteckungsgefahr ist dort weitaus höher als in einem Freilicht Areal wo vorher Kontakte aufgenommen werden und Tests verlangt werden. Da kann ich durchaus mitgehen dass es dringend Möglichkeiten Bedarf für den Fußball aber auch für die Eventbranche, dass man Planungssicherheit bekommt und klare Linien fährt und nicht heute so morgen so.
      Das lese ich aus seinen Kommentaren heraus und auch dass die Wissenschaft eine Ansteckung unter freien Himmel als weniger bedenklich sieht erst recht wenn dies kontrolliert abläuft.

      Die Regierung hat schlichtweg in der Pandemie versagt. Regelungen zu spät und nur halbherzig und dazu nicht einmal einheitlich usw. Und was wird voran getrieben statt vernünftige Wege zu gehen? Ihren beachissenen Wahlkampf der einfach verschoben hätte werden müssen.

  16. Maria Draghi

    In unserer Familie erwartet das Familienoberhaupt, dass ihm die Kinderchen vertrauen. Er selbst traut seinen Kinderchen nicht und sagt das auch ganz offen.

    Normalerweise geht sowas immer gut, solange es läuft. Motto: „Wir halten die Klappe, solange es nach oben geht“. Mich graut es vor dem Tag, an dem dieser Vertrag aufgekündigt wird, wodurch oder durch wen auch immer. Warum baut DZ z.B. nicht Oskar Kosche als potenziellen Nachfolger auf, solange er selbst alles unter Kontrolle hat? Ich kann mich noch sehr gut an die Grabenkämpfe am Ende der Ära Bertram erinnern…

    • Das ist genau das Problem. Solange es aufwärts geht, haben alle Spaß und schauen kritiklos zu. Kann gut gehen, muss es aber nicht, besonders je länger Personenidentität in Gremien gegeben ist und das Kontrollgremium (=AR) sich als Teil der Familie ansieht.

      Herrn Winterkorn fanden acht Jahre lang auch alle super, seine Vorstandskollegen, die AR, die Aktionäre, die Medien, die Politik… bis alle vor Macht und Geld so blind waren, das Verfehlungen nicht mehr gesehen wurden oder gesehen werden wollten. Beispiele gibt’s zuhauf wo der AR als Kontrollorgan versagt.

      Ja, es läuft im Moment super und es SCHEINT auf soliden Füßen zu stehen. Aber wie Du schreibt, MariaDraghi, wo kommt die Gewissheit her dass es bis in alle Ewigkeit so bleibt ?

      Und nein, es geht nicht um „Investorenbashing“. Jedes Finanzierungsinstrument kann in einem bestimmten Umfeld und zu einem bestimmten Zweck sinnvoll sein (auch Quattrex oder…). Aber darüber sollte es ein Mindestmaß an Rechenschaft gegenüber denen geben, die den Verein ausmachen (=die Mitglieder) und nicht nur gegenüber dem AR. Wenn es mal kracht, wird es zu spät sein, einen bestimmten AR in der MV abzuwählen (bevor der Shitstorm einsetzt: es geht nicht um die aktuelle Besetzung !).

      Ich gebe zu, dass mich das Thema mürbe gemacht hat. Wegen der Renitenz des Präsidiums gegenüber Transparenz in Richtung der Mitglieder, aber auch wegen des Desinteresses der Mehrheit der Mitglieder und dem grenzen- und kritiklosen Vertrauens in die handelnden Personen. Alles wird / bleibt gut – hoffentlich…

    • Maria Draghi

      „mürbe machen“ ist ein gutes Stichwort. Ich denke schon, dass es im Verein genug Intelligenz gibt, hier genannten Aspekten zuzustimmen. Aber dort ist man auch Gefangener der eigenen bisherigen Kommunikationspolitik. Viele würden sich fragen, „warum ändert ihr das plötzlich“ (wie im erstmaligen Falle des Dementis einer Transferspekulation durch OR im April) und im Verein hat man hat sich auch bequem eingerichtet. Fragen beantworten oder sich gar öffentlicher Kritik stellen ist zweifellos anstrengender, als dies nicht tun zu müssen. Und die Medien und die meisten Mitglieder bieten durch ihr Nichtstun die Gelegenheit dazu.

      Der Grenznutzen, dem Verein auf die Finger zu schauen, in dieser Situation, wo außer wenigen fast niemand fundierte Kritik äußert (ich rede nicht von der alljährlichen Schelte des Trikot-Designs), ist besonders groß. Irgendwas kritisches zu äußern, wenn sowieso alle pöbeln, ist billig und einfach. Kritisieren, wenn man seinerseits dafür angepöbelt wird, das kostet was. Und ich denke, es könnte auch was bringen. Natürlich werden die vormaligen Pöbler später ganz schnell ihr Fähnchen neu in den Wind hängen, wenn sich die Umstände ändern. Dann werden es alle schon immer gewusst haben.

      Kritik zu üben und sich einzubringen ist (noch?) nicht völlig nutzlos; hoffe ich jedenfalls. :-)

  17. Corona bleibt länger

    Leider werden wir weiter lernen müssen mit Corona zu leben. Wir erleben die 3.Virusgeneration und die 4.Welle, Wir werden auf Jahre bzw. Jahrzehnte mit weiteren rechnen müssen. Unser Leben ist ein ständiges Risiko. Bei 70% vollständiger Impfquote können meiner Meinung nach alle Masken fallen.

  18. Steffen Obst

    Unser Präsident hat völlig Recht! Und dass jetzt Sportredakteure sich auf wissenschaftliche Einschätzungen einlassen, ist spannend. Welches Fachgebiet hat Herr Morgenstern eigentlich?
    Ich finde die Aussagen sehr gut und unterstütze unseren Präsidenten. Und lasst bitte den Sport Sport sein und betreibt hier nicht auch noch Wahlkampf! Eisern!

    • Felix Morgenstern

      Bin erst jetzt dazu gekommen alle Kommentare durchzulesen und wollte dann doch noch wissen wo und vor allem für wen ich Wahlkampf betrieben habe? Auf den Rest deines Kommentars habe ich nicht wirklich Lust einzugehen. Würde auch schon hundertmal hier thematisiert. Eisern

  19. silberhacke

    maria draghi, woher weißt du, dass kosche damit einverstanden wäre, von zingler als dessen nachfolger aufgebaut zu werden? bring mal ein bisschen transparenz in deine gedankengänge. zingler ist 56 …

  20. Maria Draghi

    Deine Frage beantworte ich, wenn du mir zunächst meine weiter oben gestellte Frage beantwortest, welche Wettbewerbsvorteil Arminia Bielefeld erlangt, wenn Union die Geschäftsbeziehung zu Quattrex öffentlich zugibt.

  21. silberhacke

    na ja, maria d., das eine hat ja nun mit dem anderen rein gar nichts zu tun. ist es nicht vielmehr so, dass du überhaupt nicht weißt, ob zingler erwägt, einen nachfolger aufzubauen oder nicht. du weißt nicht ob überhaupt, ob nächstes jahr, ob übernächstes. du weißt nicht wen, du weißt diesbezüglich überhaupt nichts. aber du scheust dich nicht davor, ein derartiges, mit in der vergangenheit erlebt vermengtem, scheinargument vorzubringen, um zingler ins unrecht oder zumindest in ein ungünstiges licht zu setzen. das ist, meiner meinung nach, nicht seriös. sowas kann man einfach weg lassen.

  22. Maria Draghi

    Du kannst die Frage nach dem Nachfolger weglassen. Es war ein Beispiel für eine Frage, die öffentlich niemand stellt, obwohl man sich in jeder gut geführten Organisation damit beschäftigt.

    Konzentrieren wir uns wieder auf die Frage des vermeintlichen Wettbewerbsnachteils durch etwas transparentere Kommunikation. Also: Bielefeld / Quattrex. Antwort?

  23. silberhacke

    das abwegige ist, dass du glaubst, ich wäre hier, um deine fragen zu beantworten.
    ich habe die schule 1985 verlassen.

  24. Maria Draghi

    Du hast zuerst mir eine Frage gestellt. War es also abwegig, wenn ich dir danach auch eine Frage stelle?

    • silberhacke

      nee. du hast gefragt, warum zingler nicht kosche als nachfolger heranzieht, und ich habe dich daraufhin gefragt, was der quatsch soll.
      mir reicht das rumgeeiere. lass gut sein.

    • Maria Draghi & Jacek, oh weh habt ihr Probleme,

      Schade für Euch das Ihr nach den letzten 17 Jahren und der Entwicklung unseres Verein so wenig Vertrauen in die handelnden Personen habt.
      Und es tut mir für Euch leid, dass Ihr nicht einfach die Freude und Euphorie rund um das Team und den Verein genießen könnt.

    • Lieber Marco, du kannst beruhigt sein, meine Freude und Euphorie rund um die Mannschaft und den Verein ist ungetrübt. Ebenso das Vertrauen, dass die aktuell verantwortlichen Personen aus ihrer Sicht zum Wohle und zur Weiterentwicklung des Vereins handeln („in einem der schmutzigsten Geschäftsfelder“ wie @silberhacke richtig geschrieben hat). Freude und Euphorie bedeuten aber nicht, dass man blind und kritiklos jede Entwicklung hinnehmen muss, gerade im Hinblick auf die Solidität und Nachhaltigkeit dieser Euphorie… Der Pabst ist nicht unfehlbar – auch wenn das eine andere Religion seit Jahrhunderten propagiert.

  25. […] Sorge, die Felix gestern im State of the Union adressiert hatte beim Wunsch nach Transparenz, und die auch einige Kommentatoren hatten und haben, besteht in der Frage nach der […]

  26. Nach der Argumentation von Dirk zum Thema Transparenz müsste der BVB im der Regionalliga spielen.

    • Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen ! BVB ist eine Börsennotierte Aktiengesellschaft die haben andere Veröffentlichungspflichten als ein eingetragener Verein.

  27. @ Andreas: das ist doch nicht Punkt, den TimoEis macht. Das Argument von DZ ist: mehr Transparenz = Wettbewerbsnachteil. Aber BVB, Bayern, Borussia M‘Gladbach usw. sind alle erfolgreich OBWOHL sie transparent sind, ob als Kapitalgesellschaft dazu gezwungen oder nicht. Selbst der FC Augsburg (die Kapitalgesellschaft) veröffentlicht einen umfangreichen Jahresabschluss im Bundesanzeiger und spielt seit 11 Jahren konstant erfolgreich in der Bundesliga.

    • @ Jacek, doch das ist der Punkt, jeder nicht nur im Profifußball veröffentlicht genau das was er muß und nicht mehr. Und alle von Dir aufgezählten und insbesondere der BVB sind nun mal Kapitalgesellschaften und unterliegen anderen Veröffentlichungspflichten. Ob das nun ein Wettbewerbsnachteil ist, naja kann man drüber diskutieren wenn man Lust hat, ändert aber nichts daran das es ist wie es ist.

    • @ Andreas: wenn dem wirklich so wäre, das jeder nur das veröffentlicht wozu er gesetzlich verpflichtet ist, dann gäbe es keine Geschäftsberichte, die mehrere hundert Seiten umfassen, keine Lageberichte, in denen Sachverhalte detailliert erläutert werden, keine umfangreichen Rechenschafts-/Jahresberichte von non-profit-Organisationen, keine Nachhaltigkeits- oder Umweltberichte, sondern nur dröge Bilanzen und Zahlenkolonnen. Das ist vielmehr eine Frage einer gesunden und nachhaltigen Unternehmensführung. Ob man als Führung bereit ist, gegenüber den Mitgliedern detailliert Rechenschaft über sein Handeln abzulegen und ob man Transparenz als Chance ansieht oder nur als Gefahr für sich.

  28. Du schreibst: „Darüber, dass Abstand, Maske etc. helfen um die Ausbreitung des Virus zu verringern, sind sich Wissenschaftler*innen zu einem sehr großen Teil einig.“
    Sicherlich helfen Abstand und Maske gegen die Ansteckung mit fast alle Krankheiten, die über Tröpfchen oder Aerosole übertragen werden. Aber die Frage ist doch, wie schlimm und gefährlich ist diese Ansteckung wirklich noch. Warum werden nicht endlich Kennzahlen zur Bewertung der Situation verwendet, die diese auch wirklich realistisch beschreiben, wie z. B. die Anzahl der Krankenhauseinweisungen oder die Todesfälle.
    Wenn es dir Felix und auch Sebastian, der immer wieder in dieses Horn tutet, zu gefährlich ist, ins Stadion zu gehen, dann bleibt doch einfach zu Hause und verzichtet auf eure Dauerkarte. Das ist ja eure Entscheidung. Aber Pnaikmache haben wir in den ör Qualitätsmedien schon seit Monaten mehr als genug. Wenn ihr schon die Wissenschaftler bemüht, dann empfehle ich mal den Konsum von Publikationen der Leute, die ihre Seele nicht für die Aussicht auf zukünftige Forschungsfördergelder an die Regierung verkauft haben und deshalb eine etwas differnziertere Sicht auf die Dinge haben, wie z. B. Jonas Schmidt-Chanasit. Wenn ihr warten wollt, bis auch der letzte Corona-Virus vernichtet ist, dann werden wir auch in hundert Jahren noch nicht wieder in voller Stärke im Stadion sein. Ihr habt ja bei den Berichten aus Österreich gesehen, dass es genügend Menschen gibt, die bereit sind das „Risiko“ auf sich zu nehmen und ins Stadion zu gehen. Anstatt unseren Präsi, der nicht müde wird, dafür zu kämpfen das wir Union wieder erleben dürfen, wie wir es kennen, zu bashen, solltet ihr ihn lieber mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Er käpft seit über einem Jahr einen Kampf gegen Windmühlen mit Namen Panik-Karl und Pullover-Müller, und wird dafür ständig geteert und gefedert und trotzdem wird er nicht müde, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen. Dafür zolle ich ihm meine Hochachtung und bin froh, dass wir so einen Präsi haben.

    • @Solara bei 90,000 Toten und gleichzeitigen extremem nicht-pharmazeutischen Interventionsmaßnahmen grenzt schon an Querdenker Leugnung der Realität.

    • @TimoEis: Es ist wie immer einfach mit der Querdenker-Keule zu schwingen. Vieleicht machst du dir mal die Mühe, beispielsweise die Äußerungen von Herrn Schmidt-Chanasit zu befassen. Dann würdest du sehen, dass der vom Leugnen meilenweit entfernt ist. Er hat einfach nur eine weniger reißerische, differenzierte Sicht auf die Dinge, die vielen Menschen gut tun würde. Leider gehört er eben nicht zu der Gruppe der Wissenschaftler, die den Panikmodus „unserer“ Oberen unterstützen und deshalb verhallen seine konstruktiven Vorschläge, die von Leichtsinn weit entfernt sind, leider ungehört. Dafür macht er sich jetzt Sorgen, dass die Mitarbeiter seines Institutes wegen seiner Offenheit künftig bei der Vergabe von Forschungsgeldern benachteiligt werden könnten (Quelle: Berliner Zeitung vom 20.06.2021). Panikmache hilft uns nicht weiter. Corona wird nicht verschwinden, und wenn wir nicht lernen, mit einem Restrisiko zu leben, werden wir zwar vieleicht am Leben sein, aber zukünftig auch nichts mehr erleben.

    • Das halte ich für ein sehr gutes Beispiel einer unbelegten Behauptung: „Wenn es dir Felix und auch Sebastian, der immer wieder in dieses Horn tutet, zu gefährlich ist, ins Stadion zu gehen, dann bleibt doch einfach zu Hause und verzichtet auf eure Dauerkarte.“

      Ich war bei jedem Spiel, bei dem ich dabei sein durfte und konnte. Und ganz sicher nicht mit der Faust in der Tasche.

    • Felix Morgenstern

      Und ich habe leider seit einigen Jahren keine Dauerkarte mehr. Aber glaube mir, es gibt nichts was ich seit Pandemiebegimn mehr vermisse als mal wieder eng gedrängt auf der Waldseite zu stehen.

      Persönlich hätte ich davor auch wenig Angst und würde mich unglaublich freuen. Trotzdem muss ich nicht alle Aussagen von Zingler in dem Zusammenhang gut finden. Andere finde ich ja völlig legitim.

    • @Sebastian Fiebrig und @Felix Morgenstern
      Das Wörtchen „wenn“ am Anfang meines Satzes weist darauf hin, dass es sich hier nicht um eine Behauptung sondern um eine Möglichkeit handelt. Leider habe ich gerade nicht genug Zeit, um alle Zitate aus euren vergangenen Posts und Podcasts herauszusuchen, in denen ihr immer wieder auf ein Risiko beim Stadiongang (Öffis, vieleicht ist ein Test falsch negativ…) hingewiesen habt. Da müsst ihr euch nicht wundern, wenn der Eindruck entsteht, dass ihr erst wieder ins Stadion wollt, wenn alles 150% sicher ist. Dahin werden wir aber vieleicht nie wieder kommen. Wenn es nach den Bestimmern in Senat und Regierung geht, werden wir aber erst dann wieder (also vieleicht niemals) ein halbwegs gefülltes Stadion haben. DZ versucht im Kampf dagegen für uns das Beste herauszuholen indem er auch manchmal provoziert und Grenzen überschreitet, aber immer auch konstruktive Lösungen anbietet. Da sollte er, von den Leuten, die wirklich ins Stadion wollen, auch die volle Unterstützung bekommen. Solche Äußerungen mit wenn und aber sind dabei nicht hilfreich. Letzendlich muss jeder für ich selbst entscheiden, ob er mit dem Restrisiko leben kann oder nicht. Eure Texte erscheinen aber eher so, als ob ihr dass nicht könnt. Vieleicht denkt ihr darüber mal nach.

    • @Solara Das mit der Behauptung bezog sich auf die einzige Behauptung in dem zitierten Satz: „auch Sebastian, der immer wieder in dieses Horn tutet“.

  29. @Andreas: Zingler argumentiert, dass mehr Transparenz zu einem Wettbewerbsnachteil führt. Am Beispiel BVB kann man zeigen, dass der Zusammenhang so möglicherweise nicht existiert bzw. komplexer ist.

    • @TimoEis, eben möglicherweise. Generell ist der Vergleich BVB und Union etwas schwierig. Das die Erfolgreicher sind hat mit ziemlicher Sicherheit nichts mit irgendwelchen Veröffentlichungen oder Transparenz zu tun sondern das sie einen 40 jährigen Vorsprung im westlichen Profifussball haben, und durch frühere Erfolge natürlich auch ein Polster haben wo Union nur von träumen kann.
      Und wenn man BVB oder Bayern als Beleg dafür anführt, kann man mit Achen, Braunschweig, Uerdingen 05, Duisburg u.s.w. eben auch das Gegenteil belegen.

    • Aachen, Braunschweig, Uerdingen 05, Duisburg… – als Beleg wofür ? Dass Transparenz zu Misserfolg führt ?!? Ja, wohl eher das Gegenteil, dass nämlich fehlende Transparenz die Mitglieder dieser Vereine nicht in die Lage versetzt hat, Fehlentwicklungen und Missmanagement rechtzeitig zu erkennen. Oder der (kurzfristige) Erfolg und die Euphorie das jeweilige Verinsumfeld blind dafür gemacht. Bis irgendwann nur noch die „Umwandlung zu einer Kapitalgesesellschaft“ als Lösung propagiert wurde (Uerdingen), die am Ende alles nur noch schlimmer gemacht hat.

    • @Jacek, nein es ist kein Beleg für Irgendwas und genauso wenig gibt es einen Beleg dafür das Bayern oder Dortmund weil transparenter erfolgreicher sind. Diese Beispiele sind genauso wie meine vom Gegenteil nonsens.
      Was aber kein Nonsens ist was sich grade bei Bayern abspielt. Mit seinem Ausplaudern von Vertragsangeboten an Spieler hat Rummenige dem Verein sicher keinen Gefallen getan und da kann dann zu viel „Transparenz“ auch mal ganz schön teuer werden.

  30. Maria Draghi

    @Andreas: Wer hat denn das Ausplaudern von Vertragsdetails seitens Union gefordert?

    • Och nee, denke du hast schon verstanden was gemeint ist.

  31. @Andreas die Argumentation ist nicht mehr Transparenz mehr Erfolg sondern mehr Transparenz nicht gleich weniger Erfolg.

  32. silberhacke

    wer transparenz verhindert, hat dafür einen grund. ich schätze, dass es ein launiges geschiebe von geldern vom einen topf zum anderen, von diesem zum nächsten und fünf töpfe weiter wieder zurück in den ersten herrscht. da wäre es nicht verwunderlich, wenn bisweilen dem einen oder anderen topfverwalter selbst die transparenz oder schlicht der durchblick abhanden kommt.
    ich sehe es so: transparenz lässt sich von hier aus nicht einfordern. die vereinsführung will es so handhaben, wie sie das tut. wenn sie sagen, sie wollen sich nicht in die karten gucken lassen, sollte man das wörtlich nehmen. es ist der stil, in dem sie diesen verein führen.
    sollten wir uns finanziell verheben und sogar anstürzen und in die fußballerische bedeutungslosigkeit sinken, dann ist das eben so. alle reden immer von der dynamik in der entwicklung – die hätten wir dann trotzdem.
    ich will gar nicht wissen, welche kapriolen man schlagen muss, um in diesem bundesligageschäft mitmischen zu können. augenblicklich tun wir das. ich habe allerdings ein eher ambivalentes verhältnis zum begriff ERFOLG. wenn ich mir überlege, die zukunft des sporterlebnisses mit union bestünde jetzt nur noch im beten um die plätze 15 bis 8, bekomme ich das große gähnen.
    letztes jahr (’20) habe ich am 30.06. hier in den kommentaren geschrieben, dass das ziel dieser saison der einstellige tabellenplatz ist und bin dafür ausgelacht worden.
    ich sage jetzt noch etwas viel lächerlicheres: zingler will ganz nach oben. platz 6 bis 1 . er will geschichte mit union schreiben. und er hat leute an seiner seite, die das unterstützen. und es soll anders laufen als bei hertha mit deren vollmundigen ankündigungen.
    lasst es euch alle gut gehen!
    eiserne grüße!

  33. Maria Draghi

    Witzig, dass du jetzt viel Wahres sagst, während du zuvor mit schiefen Vergleichen („gläserner“ Verein) die Befürworter von mehr Transparenz zunächst in ein ebensolches Licht gerückt hast.

    Es wird vieles wahrscheinlich genau so sein wie du sagst: DZ denkt „groß“ (und das m.E. übrigens nicht erst seit 2 Jahren). Für unsere Intransparenz wird es sehr triftige Gründe geben (und das sind ganz sicher keine „Wettbewerbsnachteile“). Union geht erheblich ins Risiko, um (so) erfolgreich zu sein. Ich hab kein Problem damit, Risiken einzugehen, wenn es intelligente Risikomanagement-Systeme gibt. Ich lasse den sich an dieser Stelle anbietenden Exkurs darüber mal weg.

    Die Frage ist also, wie weit das tatsächliche Bild vom öffentlich gezeichneten Bild abweicht. DZ hat die Unioner „gelockt“ mit dem Argument, wir machen mal „Urlaub“ in Liga 1. Tatsächlich dürfte er schon seit langem von Größerem träumen. Urlaub machen wir nach seinem Plan gelegentlich – in Europa. Stellt sich nur die Frage, ob auch in anderen Punkten die öffentlich geäußerten Ziele so stark von den internen Zielen abweichen.

    Was man im Hinterkopf haben sollte: Es gibt im realen Leben keine unendlichen Erfolgsstories. Z.B. weil Erfolg zu Leichtsinn und Selbstüberschätzung führen kann. Auch DZ hat schon mal trotz angeblich sorgfältiger Prüfung schwer daneben gegriffen (ISP). Drücken wir die Daumen, dass Union wirklich gut vorbereitet ist für alle Eventualitäten, die ganz sicher irgendwann kommen werden.

  34. Knut Krüger

    Ohne die Fans, Heiner Bertram und Dr. Michael Kölmel wäre Union schon vor Jahren zu Grabe getragen worden !
    Fan sein heißt für mich nicht, „blind“ gehorsam sein zu müssen. Heiner Bertram zeichnete eine große Fannähe aus.
    Er beantwortete Briefe an ihn persönlich. Von Herrn Zingler kommt in dieser Hinsicht absolut nichts ! Muß auch nicht, sagt aber einiges über den Charakter aus. Das „Finanzierungsmodell Zingler“ geht solange gut, wie die erste Mannschaft in der 1. Liga spielt. Und deshalb kann man nur wünschen, daß Oliver Ruhnert ( Herrn Zinglers beste Entscheidung für den Verein) -als Architekt der Mannschaft- Union möglichst lange erhalten bleibt.
    Übrigens wäre es wieder einmal schön, Union in rot-weißer Spielkleidung zu sehen. Die jüngeren Fans werden mit den eigentlichen Vereinsfarben überhaupt nichts mehr anfangen können. Union war nie rot !!

    • Felix Morgenstern

      Und ich habe leider seit einigen Jahren keine Dauerkarte mehr. Aber glaube mir, es gibt nichts was ich seit Pandemiebegimn mehr vermisse als mal wieder eng gedrängt auf der Waldseite zu stehen.

      Persönlich hätte ich davor auch wenig Angst und würde mich unglaublich freuen. Trotzdem muss ich nicht alle Aussagen von Zingler in dem Zusammenhang gut finden. Andere finde ich ja völlig legitim.

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