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Union findet mit Andreas Voglsammer den ersten Baustein für eine neue Angriffsreihe

Union hat gestern den nächsten Neuzugang präsentiert: Andreas Voglsammer, der ablösefrei von Arminia Bielefeld kommt. Oder „geruhnert“ wurde, wie manche es inzwischen nennen, wenn Spieler rekrutiert werden, die wenig kosten aber viel zu einer Bundesliga-Mannschaft beitragen können.

Dass Voglsammer schon 29 ist und in der letzten Saison wegen Verletzungen nur ein Drittel der Spielzeit auf dem Platz stand, könnte allerdings für Zweifel daran sorgen, dass er auch in den kommenden Jahren (zur Vertragslaufzeit macht Union wie immer keine Angaben) noch produktiv sein kann. Allerdings mache ich mir dabei nicht allzu große Sorgen, vor allem, weil Voglsammer nach seiner Verletzung seit dem 20. Spieltag wieder spielen konnte und das auch oft über die volle Distanz gemacht hat. Trotzdem ist Voglsammer auch wieder ein Spieler, der eher in die Kategorie ‚kurzfristige Verstärkung‘ als ‚Perspektive‘ fällt. Aber gerade im Sturm, wo Union gezwungenermaßen viel Personal rotieren muss, ist das eben auch absolut notwendig.

Voglsammer Union Berlin
Christopher Trimmel im Duell mit Andreas Voglsammer in der 2. Liga. Photo: Matze Koch

In der Vereinsmeldung zur Verpflichtung zitiert Union Oliver Ruhnert so: „Andreas ist ein robuster und kraftvoller Stürmer, der eine Mannschaft mitreißen kann.“ Das kann man so sagen: Voglsammers Stärken sind, dass er in Abschlusspositionen kommt, gut im Kopfballspiel ist und stark defensiv mitarbeiten kann. Und er hin und wieder auch spektakuläre Tore schießt:

Dabei war es in der vergangenen Saison noch so, dass Voglsammer mit seinen Toren und Vorlagenwerten hinter dem zurückgeblieben ist, was man von den Situationen erwarten konnte, in die er sich gebracht hat. Vor allem wenn sich das wieder korrigiert, kann der gebürtige Rosenheimer auf sehr ordentlichem Niveau für einen Bundesliga Außen- oder Zweitstürmer abliefern.

Diese beiden Positionen sind auch die, die Voglsammer bei Union einnehmen könnte: Als eine der beiden Spitzen im 352 oder als Außenstürmer im 343. Jedenfalls sollte Voglsammer dazu beitragen können, Unions Angriff neu aufzubauen: Taiwo Awoniyi, Joel Pohjanpalo und Petar Musa, die den Verein verlassen, haben in der letzten Saison zusammen knapp 3000 Minuten (also einmal die komplette Spielzeit) gespielt. Das schafft Raum für Voglsammer, Stammspieler zu werden, aber auch für noch weitere neue Stürmer.

Das schreiben die Berliner Medien:

Außerdem gibt es mit Athletic Club einen sehr schönen Testspielgegner:

Und sonst so

Zur wieder mal aufgewärmten Forderung von Innenpolitikern nach personalisierten Tickets, die wir hier gestern erwähnt haben, äußert sich die Eiserne Hilfe:

3 Kommentare zu “Union findet mit Andreas Voglsammer den ersten Baustein für eine neue Angriffsreihe

  1. Gregor Beushausen

    Hallo,
    ich verstehe nicht, warum Union offenbar kein Interesse mehr an Joel Pohjanpalo hat. Wisst ihr vielleicht mehr?
    Er ist verletzungsanfällig, okay. Andererseits aber ein Strafraumspieler, der vor dem Tor jederzeit für Alarm sorgen kann. Oder liegt es daran, dass er „nach hinten“ nicht richtig mitarbeitet, die Gegenspieler zu wenig anläuft?
    Schade, würde Joel wünschen, endlich mal ne feste Heimstatt zu finden, statt immer nur Gastpiele geben zu müssen.

    • Ich vermute, ablösefrei würde man ihn nehmen. Vielleicht lässt er sich ja im Andrich-Deal verrechnen.

  2. […] Somit gibt es darüber hinaus gute Chancen, dass auch in den nächsten Tagen weiter fleißig „geruhnert“ wird und die Begrifflichkeit völlig zurecht in den Wortschatz von vielen Unionerinnen und Unionern […]

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