Blog State of the Union

Unions defensive Neuverpflichtungen und „Fanpost“ für Max Kruse

Während eines Negativlaufs kann eine Länderspielpause für einen Verein wie Union mit wenigen Nationalspielern durchaus eine willkommene Unterbrechung des Liga-Alltags bedeuten. Allerdings braucht diese Länderspielpause angesichts von sechs ungeschlagenen Bundesliga-Spielen in Folge wohl niemand. Immerhin bietet sich solch ein Zeitpunkt für ein kleines Zwischenfazit über den bisherigen Saisonverlauf an.

Urs Fischer beogutachtet nicht nur die Neuzugänge, Foto: Matze Koch

Gestern hat Daniel schon schön analysiert warum Union derzeit so gut ist und wie Urs Fischers Plan von der Mannschaft umgesetzt wird. Einer der Schlüssel liegt dabei wieder einmal in der defensiven Stabilität, die sich auch in den expected Goals der Gegner ausdrückt (Platz drei).

Daher möchte ich heute mit Inspiration der Morgenpost (Artikel hinter Bezahlschranke) die defensiven Neuverpflichtungen etwas unter die Lupe nehmen.

Andreas Luthe

Andreas Luthe hat sich seinen Stammplatz mit seiner unspektakulären aber souveränen Art derzeit vollends verdient. In seinen bisherigen 39 Bundesliga-Spielen hat der 33-Jährige bisher noch kein Gegentor durch einen groben Patzer verschuldet. Und auch in den Einsätzen für Union spielte Luthe bisher äußerst abgeklärt. Vor allem in den Partien beim Karlsruher SC (Pokal), Gladbach und Hoffenheim hielt Luthe zum richtigen Zeitpunkt einige Male ganz stark. Darüber hinaus ist er meiner Meinung nach fußballerisch stärker als sein Vorgänger Rafa Giekewicz, sodass Union nun oftmals flacher und kontrollierter aufbauen kann.

Entgegen der öffentlichen Erwartungshaltung blieb Luthe auch nach der Verpflichtung von Loris Karius im Tor. Warum sich der Keeper für Union entschieden hat, wie das Verhältnis mit Karius ist und welche Rolle Torwarttrainer Michael Gspurning beim Wechsel spielte, verrät Luthe im „Kicker meets Dazn“-Podcast.

In vertauschten Rollen, Andreas Luthe schaut zu während Loris Karius das Tor hütet, Foto: Matze Koch

Loris Karius

Aufgrund der Leistungen von Andreas Luthe muss sich die Liverpool-Leihgabe Loris Karius derzeit noch mit einem Bankplatz begnügen. Bisher lief der ehemalige Champions League-Finalist nur im Testspiel gegen Hannover 96 im Trikot der Eisernen auf. In dieser Partie sah er beim Gegentor nicht ganz glücklich aus, hielt aber auch einmal stark. Ansonsten kann ich über ihn noch nicht viel sagen, auch da er sich im Training verletzt hatte und somit einige Wochen aussetzen musste. Trotz des eher schwierigen Starts gibt es immer noch einige Stimmen, die davon ausgehen, dass Karius über kurz oder lang zur Nummer eins aufsteigen wird. Ich bin mir dahingehend, insbesondere in Hinblick auf Urs Fischers Personalpolitik, alles andere als sicher.

Nico Schlotterbeck

Nico Schlotterbeck hat vor seiner Verletzung erst drei Pflichtspiele für Union absolviert. Diese drei Partien reichen für mich aber völlig aus, um mir jetzt schon zu wünschen, dass der U21-Nationalspieler, ähnlich wie sein Bruder im letzten Jahr, trotz fehlender Kaufoption irgendwie gehalten werden kann. Immerhin schoss der jüngere Schlotterbeck zwei der ersten drei Pflichtspiel-Saisontore und war somit als Innenverteidiger maßgeblich für das Weiterkommen im Pokal und den ersten Punktgewinn verantwortlich. Vor allem sein energischer aber nicht riskanter Offensivdrang, sein defensives Stellungsspiel sowie seine Fähigkeiten im Aufbauspiel haben mich bisher voll überzeugt. Im letzteren ist er sogar noch besser als sein sein Bruder Keven, dem diese Aufgabe im letzten Jahr auch oft zukam.

Innenverteidiger unter sich: Robin Knoche und Nico Schlotterbeck, Foto: Matze Koch

Robin Knoche

Auch Unions andere Verpflichtung auf der Innenverteidiger-Position hat sich bisher voll ausgezahlt. Bei der super funktionierden Kombination aus Marvin Friedrich und Neuzugang Robin Knoche frage ich mich aufgrund ihrer Leaderqualitäten ab und zu, wer nun eigentlich der Abwehrchef ist. Eigentlich aber auch völlig egal solange Knoche weiterhin so unaufgeregt vorangeht und Unions Defensive stabilisiert. Nach dem ersten Heimspiel gegen Augsburg hatte ich noch Bammel, da vor allem bei Flanken in den Strafraum die Zuordnung und Kommunikation noch gar nicht gestimmt hatte und so zwei Gegentore entstanden sind. Seitdem hat sich der erfahrende Knoche aber zumindest in der Defensive zum heimlichen Königstransfer entwickelt.

Niko Gießelmann

Niko Gießelmann wurde geholt um Christopher Lenz zu entlasten und gleichzeitig zu Bestleistungen zu treiben. Das klappt ganz gut. Allerdings spielt der Ex-Düsseldorfer daher selbst kaum und hat damit erst sieben Bundesliga-Minuten im Union-Trikot absolviert. Sein einziger Startelf-Einsatz war im Pokal. Gegen Karlsruhe versuchte er häufig über links das Spiel anzukurbeln. Jedoch gelang ihm das, auch aufgrund der noch deutlich schwächeren Mannschaftsleistung im Vergleich zu den letzten Wochen, kaum. Er wird somit selbst bei Rotationsfreund Urs Fischer wohl nur durch eine Verletzung von Lenz in die Startaufstellung gespült werden.

Sebastian Griesbeck holt den Elfmeter gegen Hoffenheim heraus, Foto: Matze Koch

Sebastian Griesbeck

In der internen Rangliste für das defensive Mittelfeld belegt Sebastian Griesbeck recht erwartungsgemäß hinter Robert Andrich, Christian Gentner und Grischa Prömel nur Rang vier. Ich bin allerdings nicht wie die Morgenpost der Meinung, dass Griesbeck oft hektisch wirkt und die Bundesliga eine Nummer zu groß für ihn ist. Vielmehr war ich positiv von seinem einzigen Startelf-Einsatz in Hoffenheim überrascht. Beim 3:1-Sieg zeigte er viel Dynamik und machte immer wieder intelligente Läufe in die Tiefe (bspw. vor dem Elfmeter). Dennoch sehe auch ich ihn aufgrund der Konkurrenz nur als Option von der Bank.

„Fanpost“ für Max Kruse

Max Kruse hat derweil „Fanpost“ bekommen. Und viel mehr als dem Verfasser, wie Max Kruse es in seiner Instagram-Story gemacht hat,„Guten Morgen“ zu wünschen, bleibt mir eigentlich auch nicht. Ich hoffe einfach, dass der Absender ein bisschen mehr relaxt und etwas Liebe abbekommt.

Cedric Teuchert lobt Kruse dagegen als extremen Teamplayer, der extrem wichtig für die Mannschaft ist. Ähnlich hatten sich zuletzt auch schon Grischa Prömel und Robert Andrich geäußert. Kruse scheint also mit seiner Art innerhalb der Mannschaft gut anzukommen und gut integriert zu sein. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Max Kruse sich von solch Grußkarten beeinflussen lässt, freut er sich sicherlich auch über andere Post:

Unions Testspiel-Absage gegen Braunschweig

Union hat das für Donnerstag terminierte Testspiel gegen Eintracht Braunschweig abgesagt, da es „aufgrund der Anzahl an kranken und verletzten Spielern, die bis Donnerstag nicht zurückkommen werden sowie der Länderspielabstellungen aktuell leider keinen Sinn“ ergibt, ein Testspiel durchzuführen, wie Oliver Ruhnert mitteilte.

Weitere Medienberichte

Und sonst so:

Einen wichtigen Transfer hat Union auch während der Länderspielpause und außerhalb der eigentlichen Transferperiode klar gemacht. Mit Martin gibt es einen neuen Busfahrer, der sich sichtbar über die ersten Tage freut.

Die Aktion „Winter, mollig, warm“ befindet sich auf der Zielgeraden. Bis Samstag können auf dem Parkplatz vor der Fanhaus-Baustelle (Lindenstraße 18/20) noch Sachen abgegeben werden. Oder ihr spendet weiter digital:

4 Kommentare zu “Unions defensive Neuverpflichtungen und „Fanpost“ für Max Kruse

  1. EisernerStorch

    Eintracht Braunschweig nicht Frankfurt

  2. Das Testspiel wäre gegen BS nicht gegen Eintracht Frankfurt gewesen ;) Aber weißte ja selbst :P

  3. Lienhardweg

    Hier auch noch kurz zu der netten Karte an Max Kruse der nichts beweisende Hinweis, dass Hertha-Fans über uns und unseren Verein gerne von „den Roten“ sprechen…

  4. […] Nachdem es gestern um die defensive Neuverpflichtungen ging, sollen heute die offensiv ausgerichteten Neuzugänge im Fokus stehen. Vornweg ist festzuhalten, dass neben Oliver Ruhnerts breitem Scoutingsystem vor allem eine Eigenschaft von Urs Fischer für die bisher überwiegend sehr verlockenden Leistungen der Neuzugänge verantwortlich ist. […]

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