Blog State of the Union

Urs Fischer besteht auf einer sportlichen Steigerung

Nach einer 0-4 Niederlage zum Saisonstart gibt es natürlich Kommentare, die sagen, das sei ein Realitäts-Check zur richtigen Zeit und dürfe sich nicht schön geredet werden. Tatsächlich ist so eine Niederlage aber eine gute Erinnerung daran, wie unterschiedlich die Ausgangsposition von Woche zu Woche ist, wenn man als Spitzenmannschaft in einer Liga oder als Mannschaft, die gegen den Abstieg spielt, antritt.

Denn während man sich, um eine Liga zu gewinnen, eher wenige Fehler erlauben darf (okay, außer in der 2. Bundesliga, aber trotzdem), sind Niederlagen wie die von Union gegen Raba Leipzig auf gewisser Ebene egal. Denn es geht nur darum, genug Spiele zu gewinnen, um in der Liga zu bleiben – aber nicht so sehr darum, konstant Ergebnisse einzufahren.

Wie das mit dem hin und wieder, oft genug gewinnen vielleicht klappen könnte hat man aber in einigen Ansätzen selbst gegen Leipzig gesehen. Welche das waren, und an welchen Stellen das Spiel von Union dann trotzdem auseinander gebrochen ist und sich Leipzigs Qualität gezeigt hat, habe ich gestern in der Taktik-Analyse (jetzt hier im Blog) geschrieben. Neben Leipzigs technischer Überlegenheit und Handlungsschnelligkeit war vor allem der Umgang mit den Flügelverteidigern ein großes Problem für Union.

Urs Fischer findet jedenfalls recht deutliche Worte zur Einschätzung der Leistung (nachzulesen im Kicker).

Heute beginnt übrigens das Nachwuchs-Turnier Baltic Sea Cup, bei dem die Perspektivspieler des Profikaders und die U19 antreten. Wer dabei spielt, steht im Kurier.

Nach dem Spiel am Montag mit seinen starken emotionalen Momenten gibt es noch einige Texte, die sich damit beschäftigen. Etwa dieser von Stephan Uersfeld bei N-TV:

Direkt nachdem Nina Hagens Vereinslied von den Eisernen verklungen war, die beeindruckenden Gedenktafeln eingepackt und das Spiel angepfiffen war, blieb es … nicht still, sondern der normale Sound eines normalen Fußballspiels in einem normalen Stadion war zu vernehmen. Aber das hier war die Alte Försterei, die man Kilometer vorher riechen kann. Das hier war kein normales Stadion.

Gerade das Gedenken an verstorbene Unioner und Unionerinnen bekommt weltweite Aufmerksamkeit (zum Beispiel hier im Spielbericht der BBC).

1. FC Union Endlich dabei
Die Endlich dabei Aktion war sehr Union. Foto: Daniel Roßbach

Über die Stimmung, vor allem in der Zeit nach dem Abpfiff, schreibt das Englisch-sprachige Blog ‚Rot Weiss Richard‘, während Lee im Eisern NYC Blog ihre Eindrücke vom sportlichen Geschehen schildert.

Große Podcast Empfehlung

Steffi und M. C. Lücke haben gestern die erste Ausgabe des neuen Union-Podcasts ‚Union am Ball‘ aufgenommen und veröffentlicht und – so meine ganze unparteiische Einschätzung – die ist sehr schön geworden.

Den beiden gelingt es, da Dinge zu sagen, die für (noch) nicht-Unioner*innen verständlich sind, aber auch für Leute die sich mehr mit dem Verein interessant. Aber vor allem haben sie eine schöne Gesprächsdynamik, von der man hofft, dass sie nicht durch format- und sachfremde Längenverkürzung beschnitten wird.

Abonnieren könnt ihr den Podcast mit diesem RSS-Feed.

Kleine Podcast Empfehlung

Im Podcast mit dem wohlklingenden Namen ‚kicker meets DAZN‘ (Feed) war gestern Sebastian Polter zu Gast. Die Folge ist tatsächlich interessant weil Polter recht offen und detailliert darüber spricht, wie Union das Spiel gegen Leipzig angehen wollte, und wie er seine Rolle und Ambitionen in dieser Saison.

Wirklich witzig ist, wie Polter seine Insider-Informationen aus dem Training für die Aufstellung seiner Fantasy-Mannschaft nutzt. Jedenfalls so lange das kein wirkliches Insider Trading wird oder so Informationen durchsickern…

Und unseren eigenen Podcast nehmen wir am Dienstag auf.

Neven Subotic ist ein guter Typ

Das Wissen wir ja schon. Aber ein gutes Indiz dafür ist auch noch einmal, dass er nach dem Spiel am Sonntag mit der S-Bahn nach Hause gefahren ist.

https://twitter.com/pentti_s/status/1163170297060745216

Zu den Foren, in denen Union jetzt in der Bundesliga öfter vorkommt, zählt auch der Drei90 Podcast, der sich (ab 1:10 Stunde der Folge) über Skys Umgang mit dem Protest gegen Raba Leipzig aufregt. Und sagt, wie beeindruckend die ‚Endlich dabei‘ Aktion selbst über Sky gewirkt hat.

Scheiß DFB

… so lautet paraphrasiert ungefähr die Ansicht, die verschiedene Personen aus dem Amateurfußball zur Präsidenten-Kandidatenfindung des DFB einnehmen.

Neben Uta Grothe, die sich für das Amt beworben hat, in diesem Video äußern diese Kritik zum Beispiel auch Vertreter Berliner Vereine (FC Internationale und SFC Stern) im Tagesspiegel. Sie kritisieren sowohl die Ausrichtung der Entscheidungen des Verbands auf den Profifußball, als auch das intransparente und undemokratische Verfahren zur Präsidentschaftswahl.

Und sonst so

Heute in der Kategorie ‚What could possibly go wrong, das wird bestimmt total vertraulich und datensparsam gehandhabt und ist auch eh keine totalitäre Idee‘:

In Dänemark, bei Brøndby IF, wird Gesichtserkennungs-Software eingesetzt, um alle Stadionbesucher*innen zu scannen und solche mit Stadionverbot zu erkennen (mehr dazu beim Deutschlandfunk).

Der Chemnitzer FC – insolvent und von der Verwurzelung von Nazis in seinem Umfeld geplagt – hat gestern versucht, eine Mitgliederversammlung durchzuführen. Dabei ist die Wahldes Aufsichtsrats gescheitert, sodass auch der nicht besetzte Vorstand nicht neu benannt werden kann (Freie Presse) .

Union hat für September ein Testspiel gegen Chemnitz geplant.

Grüße

Und zum Schluss noch Geburtstags-Grüße nach London:

8 Kommentare zu “Urs Fischer besteht auf einer sportlichen Steigerung

  1. Dann sollte Fischer mal wieder mit 2 Angreifern ab ohne anderson!

  2. Der Link zu Neven Subotic geht ins Leere

  3. Protest gegen Leipzig. – Wie wär’s denn dann mit Haltung gegen Chemnitz? Wobei allein die Verabredung zu diesem Test aroundtown toppt.

  4. Ich muss uli49 unbedingt zustimmen.

  5. Ich sehe den Test eher als Unterstützung für die guten beim Chemnitzer FC.

  6. @Terrazzo: versuch es mal über diesen Link. Einige BVB’ler haben das Foto auch weiterverbreitet: https://twitter.com/bvbschwarzgelb/status/1163391939200344064

    @uli49: sehe ich ähnlich. Beim derzeitigen Theater innerhalb des CFC und der unklaren Position des Vereins gegenüber den Nazi-Fans halte ich – auch wenn es nur ein Testspiel ist – das Spiel für nicht vertretbar.

  7. Bin in einer Zwischenhaltung zwischen @uli49 und @Maddow: Man kann argumentieren, dass das gerade gar nicht geht, weil die Rassismusthematik nicht geklärt ist. Aber man kann eben auch sagen, sind ja bestimmt nicht alle CFCler Nazis und diese Leute müssen gestützt werden.

  8. Da gibt es grade niemanden der etwas klären kõnnte, keinen Aufsichtsrat, keinen Vorstand nur Chaos. Wer weiss ob es den Laden bis zum Testspiel überhaupt noch gibt.

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