Blog State of the Union

Eine unglückliche Minute für Sebastian Andersson

Union trainiert heute wegen Sebastian Andersson erst am Nachmittag (das aber nichtöffentlich, wie der Kurier schreibt). Der Stürmer landet irgendwann in der Zeit davor in Berlin. Beim 3:3 von Schweden in Norwegen machte der Angreifer gestern Abend eine unglückliche Figur. In der 5. Minute der Nachspielzeit eingewechselt, konnte er den Treffer zum 3:3 in der 96. Minute nicht verhindern (Andersson ist der Spieler zwischen dem norwegischen Torhüter Rune Jarstein von Hertha BSC, danke für den Namens-Hinweis in den Kommentaren, und dem Torschützen). Was für ein verrücktes Spiel in den letzten zehn Minuten. Schließlich lag Schweden noch in der 85. Minute 1:2 hinten und führte dann bis wenige Sekunden vor Abpfiff.

In der Bild/BZ geht es heute vor dem Spiel gegen Paderborn noch einmal um Steffen Baumgarts Verbundenheit zu Union, seine Frau, die bei Union arbeitet, und dem Stein, den der frühere Stürmer im Tunnel unter der alten Anzeigetafel hat platzieren lassen. Ich denke ein bisschen daran, wie gereizt Baumgart in der Pressekonferenz nach dem Hinspiel auf jegliche Verweise in diese Richtung reagiert hat. Aber vielleicht muss Union noch ein bis zweimal gegen den Trainer Steffen Baumgart spielen, bis sich das normalisiert hat. Ich freue mich jedenfalls, dass er sich bei Paderborn als Trainer eines Teams im DFL-Bereich etabliert hat. Und vor allem hat er erreicht, dass ich Paderborn das Team ist, das ich mir bei Sky in der Einzeloption anschaue. Nicht weil Steffen Baumgart dort im Bild ist, sondern weil die von ihm trainierte Mannschaft so einen attraktiven Fußball spielt. Das ist mit Abstand das unterhaltsamste Team der Liga. Ja, Paderborn. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich so einen Satz mal schreibe.

Im Kurier (noch nicht online) geht es noch einmal kurz um die Vorstellung des unveu-Magazins am Montagabend. Darin wird Michael Parensen so zitiert: „Lasst uns nicht so viel über den Aufstieg reden, sondern alles dafür tun.“ Nun erinnert der Defensivspieler nicht nur äußerlich durch sein langsam ergrauendes Haar an einen Elder Statesman, sondern auch durch seine Äußerungen. Ich sehe ihn schon förmlich vor mir, wie er sich das Mikro von Stadionsprecher Christian Arbeit schnappt und ruft: „Fragt nicht, was Union für euch tun kann.“ Dann eine kurze Pause. „Fragt euch, was ihr für Union tun könnt!“

Steffi hat ein paar Bilder von Christopher Trimmel am Montagabend beim 11mm-Fußballfilmfestival gemacht, die der Union-Kapitän auf Instagram veröffentlicht hat. Bei ihm frage ich mich auch immer: Gibt es eigentlich etwas, was Christopher Trimmel nicht kann?

Auf den anderen Plätzen

Heute um 19 Uhr spielt das 1. Frauenteam beim SC Staaken (Kunstrasenplatz 2, Sportpark Staaken, Eichholzbahn 116, 13591 Berlin) im Halbfinale des Berliner Pokals. Wir erinnern uns, dass diese Staakener Mannschaft, die aktuell Tabellenführer der Verbandsliga ist, am vergangenen Wochenende mit 5:1 gegen Unions zweites Frauenteam gewann.

Und sonst so?

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Bezahl-Link) hatte am Dienstag berichtet, dass viele Klubs der Bundesliga und Zweiten Liga eine DFL-Umfrage zum Thema 50+1 boykottiert hätten. Kritisiert würde die tendenziöse Fragestellung der DFL, schreibt die FAZ. Und dass genaue Antworten auf die 22 Fragen der anonymen Umfrage Rückschlüsse auf die Klubs zulassen würden. Gefragt würde beispielsweise nach Spielklassenzugehörigkeit der vergangenen Jahre, Umsätze und Europapokaleinsätze. Leider veröffentlicht die FAZ nicht den Fragebogen, so dass wir uns als Leser auch ein eigenes Bild machen können. Aber dafür schreibt sie: „Die Mainzer lehnten den Fragebogen ebenso wie beispielsweise der FC St. Pauli oder Union Berlin rundum ab.“

Dagegen schreibt der Tagesspiegel heute in einem Text, in dem es um die DFL-Umfrage und die Situation bei Hannover 96 nach der Mitgliederversammlung geht: „Ursprünglich hieß es, darunter sei auch der 1. FC Union, der dies am Dienstag aber dementierte.“

Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht

Gestern wurde vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig der Fall des Bundeslandes Bremen verhandelt, das für selbstdefinierte Risikospiele die Mehrkosten als Gebührenbescheid von der Bundesliga zurückholen will. Der Deutschlandfunk berichtet, dass überhaupt nicht erkennbar sei, in welche Richtung das Gericht tendiere. Es habe sehr direkte Fragen an beide Parteien gestellt. Eine sei beispielsweise gewesen, ob denn der Mehraufwand eines solchen Einsatzes genau abzugrenzen sei von einem normalen Einsatz. Es geht also nicht darum, ob es einfach mehr Geld ist, sondern auch darum, dass eine Gebühr immer für eine konkrete Leistung steht. Die DFL steht auf dem Standpunkt, dass sie als Steuerzahler ebenso das Recht auf Wahrung der öffentlichen Sicherheit habe, wie alle im Land. Bremen besteht darauf, dass sie das nur bei gewinnorientierten Veranstaltungen machen würden. Das Urteil wird am Freitag erstmals in der Geschichte des Gerichtes live vor Kameras verkündet.

Und dann waren gestern noch diejenigen, die für sehbehinderte Unionfans an der Alten Försterei Spiele kommentieren, bei Radioeins. Ich habe den Beitrag nicht zum Nachhören gefunden, aber vielleicht schafft das jemand von euch.

6 Kommentare zu “Eine unglückliche Minute für Sebastian Andersson

  1. alorenza

    Übrigens: Der Union-Stürmer ist der Spieler zwischen Herthas Rune Jarstein und dem norwegischen Torschützen Ole Kamara, der eben von Los Angeles Galaxy zum FC Shenzen gewechselt ist (8730 km von Berlin). Den Union-Stürmer und Rune Jarstein trennen hingegen heute wieder nur 31 km (Olympiastadion – Stadion an der Alten Försterei).

    Kurze Erklärung, ehe es was hagelt: Musste schmunzeln, dass Sebastian vom „norwegischen Torhüter“ schreibt, ohne den „naheliegender“ Namen anzufügen. Wollte also kontern mit einer Umdribblung des Namens Sebastian Andersson.

    Ansonsten: #pfanneheiß.

    Maximalen Erfolg gegen Paderborn gewünscht.

    Drei Derbys in der kommenden Saison, eins davon im Pokalfinale!

    • Oh mein Gott, das hatte ich null auf dem Schirm. Ich habe Rune Jarstein nicht mit Absicht weggelassen. Es fällt mir einfach nur manchmal schwer, über meinen Union-Horizon hinaus zu schauen :) Danke für den Hinweis.

  2. Gorilla_im_Nebel

    Ich finde es eigenartig, dass das Training auf die Ankunftszeit eines einzigen Spielers ausgerichtet wird (so gerne ich Sebastian Andersson auch mag).

  3. alorenza

    Null Problem, Sebastian!

    Ich bewundere jeden Tag das, was ihr Textilvergeher produziert.
    Erste Liga in puncto Spielstärke UND Kondition.

    ???????????????
    Osten und Westen, unser Berlin!

  4. Der radioeins-Beitrag scheint heute zwischen 10:12 und 13:00 Uhr zu kommen, wenn ich es gerade richtig gehört habe.

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