Blog State of the Union

Wie Urs Fischer auch bei den Mittelstürmern die Anspannung hoch hält

Ein bisschen bin ich froh, dass der Kelch des Vereinsnamens Rotation an Union in der DDR vorbeigegangen ist. Nicht auszudenken, welch gut abgehangenen Wortspiele wir dann jetzt ertragen müssten angesichts der im Ergebnis erfolgreichen Wechsel von Trainer Urs Fischer. Wie dem vom Angreifer Sebastian Polter zu Sebastian Andersson in der Startaufstellung beim 3:1 gegen Darmstadt, dem der Kurier und der Tagesspiegel heute ihre Aufmerksamkeit schenken. Einem Spieler das Vertrauen schenken, der einige unglückliche Szenen, aber ansonsten gute Spiele gemacht hatte, ist das eine. Dafür einen anderen Angreifer draußen zu lassen, der getroffen hat zuletzt, auch wenn er spielerisch Luft nach oben hatte, ist das andere. Diese Baustelle macht sich vielleicht nicht jeder Coach auf. Und dass Urs Fischer das macht, finde ich gut. Denn so wird die Anspannung in der übervollen Offensive hochgehalten.

Urs Fischer und Sebastian Andersson im Spiel gegen Darmstadt, Foto: Michael Hundt/Matze Koch

Ein bisschen Euphorie angesichts der Serie von 15 ungeschlagenen Spielen in der Liga verbreitet die Bild, die dazu den Text des nicht ganz einfach mitzusingenden Liedes von der Bundesliga, die zum greifen nah sei, aufschreibt. Das wurde zum Ende des Spiels vor allem auf der Waldseite gesungen. Auch noch einen Text zum Spiel hat die Berliner Zeitung im Programm.

Über das Spiel gegen Darmstadt und den Stimmungsboykott haben wir in der aktuellen Episode des Textilvergehen-Podcasts gesprochen, in dem wir vielleicht auch eine neue Kategorie eingeführt haben, nämlich die „Schmiedebach-Szene des Spieltages“.

Und noch ein Nachtrag zum Darmstadt-Spiel: Noch mehr Fotos von der Partie findet ihr bei unveu.de

Wer am Dienstag Zeit hat, kann um 19 Uhr zum Fantreffen gehen, bei dem Michael Parensen und Christopher Trimmel zu Gast sein werden.

Auf den anderen Plätzen

Das erste Frauenteam hat gestern sein letztes Ligaspiel in diesem Jahr mit 2:0 bei Rasenballsport Leipzig gewonnen und steht damit weiter auf Rang 2 in der Regionalliga. Trainer Falk Grothe ist jedenfalls zufrieden:

Twitter: @lucagroti

Die zweite Mannschaft gewann ihr Heimspiel gegen Lichtenberg 47 mit 7:1 und steht damit weiter auf Rang 3 in der Berlin-Liga.

Und sonst so?

Das Spiel von Dynamo Dresden beim FC St. Pauli hat einige Wellen geschlagen. Grund war nicht nur der Stimmungsboykott, sondern auch ein medizinischer Notfall im Zuschauerbereich der Hamburger, der dazu führte, dass der Support im Heimbereich auch in der zweiten Halbzeit größtenteils eingestellt wurde. Dazu kam ein Banner, das in der gewollten Grenzüberschreitung schon Tradition zwischen beiden Vereinen hat. Wenn ihr euch für Details interessiert, dann lest diesen Beitrag des Millernton dazu.

Ans Herz legen möchte ich euch noch diese halbstündige NDR-Doku über Bundesliga-Schiedsrichter Pattrick Ittrich, der eine Zeit von einem Fernsehteam begleitet wurde.

Wir haben am Sonntag die erste  Episode unseres Union-Geschichts-Podcasts „Und niemals vergessen“ veröffentlicht, die ihr hier hören könnt. Abonniert den Podcast und gebt uns unbedingt Feedback. In zwei Wochen kommt die nächste Folge.

2 Kommentare zu “Wie Urs Fischer auch bei den Mittelstürmern die Anspannung hoch hält

  1. silberhacke

    „Dafür einen anderen Angreifer draußen zu lassen, der getroffen hat zuletzt, …“ ??
    „Zuletzt“ hat Polter gegen Fürth getroffen. In Hamburg war er eher unauffällig. Will Fischer Andersson nicht vollkommen demoralisieren, bringt er ihn, wie er es auch getan hat, statt in einem zu erwarten zweikampfbetonten Spiel Polter den Vorzug zu geben, der seine Form noch nicht gefunden hat. Für mich ist das eher die konsequente Vermeidung von Baustellen.

    Euer Geschichtspodcast ist schön geworden und macht Lust auf mehr. Die eingespielten O-Töne machen eine tolle Atmosphäre und versetzen einen sofort in eine andere Zeit.
    Auch in meinen Ohren klingt die stellvertretende Verwendung von „Eisern Union“ für den Verein schrecklich. Allerdings tragen wir da alle eine gewisse Mitverantwortung, wenn vor jedem Heimspiel 20000 Leute auf solche Fragen wie „Wer spielt immer volles Rohr?“ „Eisern Union!“ antworten.

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