Blog State of the Union

Mit der Verpflichtung von Robert Zulj wird es eng für Eroll Zejnullahu und Marcel Hartel

Wenn wir heute in die Berliner Medien schauen, dann lernen wir viel über Robert Zulj, den Union gestern als einjährige Leihe von Hoffenheim verpflichtet hat (Vereinsmitteilung). Wir erfahren, dass der Offensivspieler gerne auf der Zehn spielt, aber auch auf der Acht oder im Sturmzentrum zum Einsatz kommen kann, dass er sich das WM-Finale im Kroatientrikot in Frankfurt angesehen hat und vor allem spielen möchte und deshalb diesen Schritt zurück in die Zweite Liga unternommen hat. Wer Probleme mit der Aussprache hat, kann sich den Namen hier vorsprechen lassen.

Wie schnell es für Fußballprofis geht, zeigen die neuesten zwei Bilder in Robert Zuljs Instagram-Account; Screenshot Instagram @robertzulj

Noch mehr zu Robert Zulj und seinem ersten Tag bei Union könnt ihr in den Berliner Medien nachlesen:

Wir wissen also jetzt erst einmal, was Robert Zulj mit seinem Wechsel zu Union bezweckt. Doch was will Union mit Robert Zulj? Mehr Variabilität im Angriff und jemanden, der zumindest kurzzeitig auch Sebastian Andersson ersetzen könnte (Sowohl Sebastian Polter als auch Suleiman Abdullahi können das in den nächsten Wochen nicht). Aber Robert Zulj ist aus meiner Sicht nicht Stürmer X, der als Backup geholt wurde. Sondern Robert Zulj wurde für die Zehn geholt und daraus können wir schließen, dass die Analyse der Vorbereitung und ersten Spiele durch Trainer Urs Fischer und Manager Oliver Ruhnert, dass dort Bedarf herrscht. Das ist erst einmal eine schlechte Nachricht für Marcel Hartel und vor allem für Eroll Zejnullahu. Für Felix Kroos vielleicht auch, der in Jena dort zum Einsatz kam. Aber eigentlich ist er schon eher auf der Acht zu Hause.

Vielleicht will Urs Fischer auf der Zehn mehr Struktur und Verlässlichkeit. Etwas, das er von einem im positiven Sinne chaotischen Spieler wie Marcel Hartel nicht bekommt? Etwas, das Eroll Zejnullahu (jetzt auch durch die Verletzung) nicht zeigen konnte? Wir können aber sicher festhalten, dass Robert Zulj verpflichtet wurde, um zu spielen. Das heißt, dass es im Kader eng wird. Der Tagesspiegel hat im heutigen Text auch geschrieben, welche Spieler eher keine Rolle spielen dürften: Christoph Schösswendter (der Innenverteidiger ist auch bei Trainer Nummer 3 nicht einmal eine Alternative für die Bank), Peter Kurzweg (die Konkurrenz mit Christopher Lenz und Ken Reichel ist für den Linksverteidiger zu groß), Beko Taz (der Spieler aus dem Nachwuchs dürfte die Zeichen aus den Offensivverpflichtungen selbst lesen können). Und dazu vielleicht Eroll Zejnullahu.

Mir ist nicht ganz klar, worauf der Text der Berliner Zeitung hinaus will, der die Kaderzusammenstellung durch Manager Oliver Ruhnert als Thema hat und mit folgenden Sätzen endet: „Das Einzige, was auf der Liste der Zugänge bis dato fehlt, ist einer, der eine natürliche Bindung zur Kurve hat. Einer, mit dem sich die Anhänger umgehend identifizieren können. Was noch nicht ist, kann ja aber noch werden – oder eben gekauft beziehungsweise geliehen werden.“

Mal davon abgesehen, dass Union deutlich gemacht hat, jetzt niemanden mehr verpflichten zu wollen. Es gibt doch im Kader schon Spieler mit „Bindung zur Kurve“ (Kurve ist ja auch so ein Wort, das eigentlich niemand bei Union verwenden würde. Einerseits weil es im Stadion schon von der Architektur her keine Kurven gibt. Und andererseits weil der Begriff Kurve meint, dass es im Stadion nur einen Ort geben würde, wo die treuen Fans sind. Das dürfte bei Union allerdings auf den gesamten Heimbereich zutreffen). Ich wüsste auch nicht, was die Kaderplanung mit einem Publikumsliebling zu tun hat. Für mich hat das eine nicht zwangsläufig etwas mit dem anderen zu tun. Aber ein Publikumsliebling ist gerade Mannschaftskapitän. Und ein anderer … ach schaut selbst:

Und sonst so?

Durch die schlechte Stimmung in Dresden hatte es sich ein bisschen angekündigt: Trainer Uwe Neuhaus wurde nach nur 3 Saisonspielen (in der 1 Sieg und 1 Niederlage und das Pokalaus gegen Rödinghausen) entlassen (Kicker). Aus meiner Fernsicht ist das jetzt eine Entscheidung, zu der man sich im Verein nach Saisonende nicht hat durchringen können. Jetzt kurz vor Transferschluss einen neuen Trainer zu suchen, der die mit der Dreierkette nicht so zurecht kommende Mannschaft stabilisieren soll, ist zumindest eine Herausforderung. Wir kennen so eine Situation aus Unionsicht ja durchaus. Optimal ist jedenfalls anders.

Livestreams sind eine tolle Sache. So auch dieser gestern vom bayerischen Landespokal …

Ach ja, eins noch zum Schluss. Ich hätte gerne nur einen Tag im Leben mal das Selbstbewusstsein von Martin Kind:

2 Kommentare zu “Mit der Verpflichtung von Robert Zulj wird es eng für Eroll Zejnullahu und Marcel Hartel

  1. Bei den Publikumslieblingen muss unbedingt auch Micha erwähnt werden, zumal ich nicht gedacht hätte, dass er von Anfang an spielt ;)

  2. Jens Otto

    denke mal dass der Autor des Artikels (übrigens zu seinem Karriereende beim Köpenicker SC) sich mit „Kurve“ einer gängigen Formulierung bedient, der Artikel richtet sich ja nicht nur an Unioner sondern an alle Leser, wir sind von Bunki und Matze Koch da doch eher verwöhnt sind und mir auch Alexander Ludewig beim Neuen Deutschland positiv aufgefallen ist, inhaltlich zielt die Formulierung sicher darauf ab dass in den letzten 4, 5 Jahren einige Spieler mit sehr starker Bindung an uns Unioner den Verein verlassen haben wobei für mich weiterhin viele da sind die diese Bindung noch haben (unser neuer Kapitän Christopher Trimmel, Micha Parensen, wenn auch noch nicht wieder voll dabei auf jeden Fall Polti), andere sind dabei sich diese Bindung zu erarbeiten. Klar ist dass so Zeiten wie mit Tusche (wie oft höre ich auch heute noch „den hätte Tusche rein geacht“) und Karim (um mal bei den letzten 10, 15 Jahren zu bleiben) so nicht wieder kommen. Mir persönlich haben in diesem Jahr die Weggänge von Damir und Stevie sehr weh getan und ich denke das geht vielen so

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