Blog State of the Union

Wunsch für die zweite Pokalrunde: Ein Abschiedsspiel für Steven Skrzybski im Stadion an der Alten Försterei

Auf der Rückfahrt aus Jena haben wir gestern Abend nach dem 4:2 in der ersten Pokalrunde ein wenig spekuliert. Wen würden wir uns denn für die nächste Runde wünschen? Ein Thema, das auch der Kurier aufgenommen hat. Für mich ist es eigentlich klar: Ein Heimspiel sollte es endlich mal wieder sein. Das wäre das Wichtigste. Davon abgesehen wäre ein offizielles Abschiedsspiel für Steven Skrzybski gegen Schalke wirklich toll. Oder noch einmal ein Ausflug zur BSG Chemie in den Alfred-Kunze-Sportpark nach Leipzig. Den DFB-Pokal als Wettbewerb zur Traditionspflege zu nutzen. So könnten wir den Wettbewerb für uns ein wenig umdeuten.

Dass wir so leicht über das Thema Pokal reden konnten, hatte sehr viel damit zu tun, dass Union letztlich sehr abgeklärt gespielt hat und trotz zweier Gegentore selbst nie in Rückstand geraten ist. Und je länger das Spiel dauerte, desto klarer wurde die Überlegenheit. Auch wenn es fast schon fahrlässig war, wie in der zweiten Halbzeit beste Torchancen liegengelassen wurden. In der ersten Halbzeit hingegen waren große Torraumszenen eher selten, aber wenn war sofort Gefahr da.

Die Berliner Medien bewerten das Spiel durchaus unterschiedlich. Der Tagesspiegel sah Jena besser als alle anderen Medien, der Kurier bezeichnete das nur noch als Torso existierende Ernst-Abbe-Sportfeld als Hexenkessel und die Morgenpost empfand die ausdauernde Pyroshow der Jenaer Südkurve als „unsäglich“ (ganz im Gegenteil zu allen, die rings um mich herum im Gästeblock standen und der Party auf der anderen Seite Respekt zollten). Ich muss nicht alle Einschätzungen teilen, aber ich hätte diese mediale Vielfalt gerne auch bei anderen Auswärtsspielen von Union. Die Berliner Zeitung und die BZ schreiben auch über das Pokalspiel.

Fotos vom Spiel findet ihr hier:

Felix Kroos hat durch seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 und seine verletzungsbedingte frühe Auswechslung eine beachtliche Tor-Quote im Verhältnis zur Einsatzzeit. In den bisherigen 3 Spielen stand er nur 45 Minuten auf dem Platz, hat aber schon 2 Tore erzielt. Ich würde es nicht überbewerten, dass er gerade alle 23 Minuten ein Tor schießt, weil bisher nur 3 Partien absolviert wurden. Aber mich freut für den Vize-Kapitän, dass er jetzt schon doppelt so viele Treffer wie in der vergangenen Saison erzielt hat und die negativen Erlebnisse mit der Verletzung während der Saisonvorbereitung und der geringen Einsatzzeit durch solche Erfolgserlebnisse aufgefangen werden.

So angenehm wie das Pokalspiel war, so unangenehm waren die Zustände im Gästeblock, der sehr schmal war und dessen Fluchtwege sicher keiner intensiven Prüfung standhalten würden. Ein paar Dixies für 1500 Gästefans hinzustellen und an zwei Ständen Getränke zu unterschiedlichen Preisen zu verkaufen muss man auch erst einmal hinbekommen. Wer auf den Bus-Shuttle zum Gästeparkplatz angewiesen war, musste sehr viel Wartezeit auf der Rückreise mitbringen. Und was die zwei Wasserwerfer sollten, weiß auch nur die Thüringer Polizei.

Dafür waren die Einsatzkräfte, auf die wir getroffen sind, jederzeit sehr freundlich und hielten die verordnete Fantrennung selbst nur lax ein, so dass alle die, die auf anderen Wegen nach Jena gefahren sind, auch ohne Probleme zum Stadion kamen und wieder gehen konnten. Ich schreibe das, weil das eben nicht so selbstverständlich ist, wie diese Stellungnahme der Lilien-Fanhilfe nach dem Spiel in Magdeburg sehr deutlich macht. Magdeburgs Einsatzkräfte fallen damit nach dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli (Faszination Fankurve) nun schon zum zweiten Mal hintereinander negativ auf.

Wir haben gestern auf der Rückfahrt im Auto mit Erik von der Band Prag und Daniel den Podcast zum Pokalspiel aufgenommen. Ich würde mich über Feedback zur Audio-Qualität freuen und gerne auch wissen, ob ihr mit dem Format einer Aufnahme kurz nach dem Spiel etwas anfangen könnt. Denn klar ist, dass es durch die Beschränkung auf die Stadionsicht dabei häufiger zu inhaltlichen Fehlern kommt. Aber gerade für Auswärtsfahrten bietet es sich aus meiner Sicht an, auch mal direkt auf der Rückfahrt eine Aufnahme zu machen.

Und sonst so?

Dass es jetzt auch für jedes Pokalspiel eine „Man of the Match“-Auszeichnung gibt, finde ich ehrlicherweise etwas übertrieben. Und auch die Freude in Simon Hedlunds Gesicht ähnelt ungefähr meinem Gefühl als Kind, wenn im Geschenkpaket zu Weihnachten oder Geburtstag mal wieder etwas zum Anziehen drin war.

Dazu muss auch klar gesagt werden, dass Simon Hedlund trotz seiner zwei Treffer auch teamintern durch Christopher Trimmel (2 Assists, ein Eigentor) große Konkurrenz hatte:

Instagram: Christopher Trimmel

18 Kommentare zu “Wunsch für die zweite Pokalrunde: Ein Abschiedsspiel für Steven Skrzybski im Stadion an der Alten Försterei

  1. Die 23 schießt alle 23 Minuten ein Tor? Bitte nur flüstern! Hinter vorgehaltener Hand! Sonst fliegt das mit den Eisernen Illuminaten auf!
    ?

  2. simpson1984

    Genau. Das ist doch der wuhlige wuhDoo-Zauber, der da wieder weht. Mal sehen, wo wir am 23. Spieltag stehen. (Tippe auf Platz 5)
    ?

  3. würde Stevie (in seinem Abschiedsspiel) dann auch eine Halbzeit bei uns spielen :D

  4. Ich fand das Polizeiaufgebot an Personal und Material auch übertrieben, aber alles blieb freundlich. Selbst als zu Fantrennungszwecken die Fußgängerbrücke über die Saale zum Bahnhof gesperrt wurde, durften wir Berliner, die einen Ausweis zeigten, noch hindurch.

    P.S.: Wobei zu den Magdeburger Vorfällen zu bemerken ist, dass aus der Hamburger Stellungnahme auf die Polizei Magdeburg und aus der Darmstädter Sicht auf die BFE Thüringen verwiesen wird.

    • @Strand Das ist ein berechtigter Hinweis im Detail. Danke dafür. Den jeweiligen Auswärtsfans wird das natürlich egal sein, wer ihnen gerade die Reise versaut.

  5. Meckerkopp

    Dadurch das wir im Pokal zweimal Bubdesligastadien sehen durften von Vereinen, die uns nicht durch Abstieg besuchen wollten, tippe ich diesmal auf Bremen,BMG oder Schalke auswärts oder sogar Sinsheim.

  6. Karl Kreuzberger

    Einmal Unioner immer Unioner
    schön dass ein Exunioner die „Anderen“ aus dem Stadion geschossen hat
    AUTSCH muss das weh getan haben.
    So richtig freuen kann ich mich über den Sieg unserer Mannen leider nicht.
    Oder vieleicht doch :-)
    Aber:
    Zu viele einfache Fehler in der Abwehr – Vorne die Großchancen liegen gelassen – Das Mittelfeld immer wieder mit hohen Bällen überbrückt.
    Gorgia hingt weiterhin seinen Ansprüchen sehr weit hinterher.
    Und Hedlunds Elfmeter war mir viel zu überheblich geschossen.
    Und zu guter Letzt: Warum stand Busk nicht im Tor Hr. Fischer!?

  7. Der Podcast war qualitativ durchaus hörbar, sowohl inhaltlich als auch akustisch. Für meinen Geschmack vielleicht etwas kurz.
    Das Pfeifen des Intros könnt ihr gerne beibehalten, viel schöner als vom Band.

  8. Zum Spirit der heißen Pfanne, mir gefiele ein Abschiedsspiel für Stevie im Oly ganz gut.

  9. Jens Otto

    Podcast: fand ich gut so, Daumen hoch, so kurz nach dem Spiel bekommt man sehr viel von der Stimmung mit, evtl. solltet ihr 2 Teile draus machen, 1 Teil kurz nach Spielende, 2. Teil Analysen nach Sichtung von strittigen Szenen im TV/WWW, denn Daniels genaue Analyse ist schon wichtig; Status: ich muss sagen dass mir von den neuen Spielern vorallem Andersson neben Ginkiewicz sehr gut gefällt und auch die angesprochene Taktik von Urs Fischer, zu erst die Struktur zu verstetigen und darauf dann auf zu bauen funktioniert aus meiner Sicht in Ansätzen, auch dass Felix sich jetzt mehr auf sich und sein Spiel konzentrieren kann, auch auf einer etwas andeen Position und ihm die, wie ich glaube Last der Kapitänsposition genommen wurde wirkt sich sichtbar posirv aus; Wunsch-Pokal-Gegener vs. Abschiedsspiel von Steven Skrzybski: also ich würde mich mal über ein Heimspiel ebenz.B. gegen Schalke freuen, allerdings ein Abschiedsspiel sollte doch eher wie das 2017 für Tusche und Karim sein; Jena: interessante Details, danke, ich denke wir können alle froh und auch stolz sein dass wir einen andere Entwicklung genommen haben, war (und ist) schwer genug, Jena hat das typische Problem vieler Ostvereine und man kann nur hoffen dass es der Stadt dank noch einiger erfolgreicher Unternehmen weiter gut geht; Polizei: man merkt dass bei der Lageeinschätzung viele Ereignisse eine Rolle spielen, nicht nur auf uns bezogen sondern auch auf die jeweilige Heimmannschaft, ist so ne Mischung aus Generalverdacht gegen alle Fußballanhänger und Auf-Nummer-Sicher-Gehen, in Jena kommt auch noch die räumliche Lage ins Spiel, wir hatten ja bis vor 2 Jahren (gefühlt) auch eine etwas restriktivere Polizeitaktik, erst einige unschöne Ereignisse (um nicht Übergriffe von seiten der Polizei zu sagen) und sehr erste Gespräche zwischen Verein, Innensenat und Polizeiführung haben zu einer merklichen Entspannung beigetragen (was da in Magdeburg passiert ist ist auch aus neutraler Sicht ein Skandal)

  10. Vollpfosten

    Mir bleibt von Jena vor alem die Erinnerung, dass 90 Minuten langes Blockfahnengeschwenke super egoistisch ist!

  11. Die Audioquali aus dem Auto war gut. Da ich euch selbst immer im Auto höre, war das Hintergrundrauschen erst beim Abstellen meines Motors hörbar ;)
    Weiter so!

  12. Ich stimme Delong zu. Also bis auf das Pfeifen….

  13. Kein Szene-Mitglied

    @vollpfosten immer das gleiche bla bla. Wer A sagt muss auch B sagen. Diese Doppelmoral hinsichtlich der Ultras nervt einfach nur.

    Bzgl. der Pod-Quali bin ich sehr zufrieden, Fahrgeräusche überhört man schnell und inhaltlich fühlen sich vor allem andere Auswärtsfahrer sehr gut abgeholt und solange Daniel auf der Pressetribüne sitzt, kommt auch die gewohnte Tiefe im Detail. Man merkt aber in der Länge, dass noch nicht alles verarbeitet ist.

    Mein Wunsch für die nächste Runde ist auf jeden Fall Chemie, allerdings bin ich 99% sicher, dass die im Zentralstadion spielen werden, weil A die bestimmt 10.000 Tickets verkaufen können. Wenn die eigenen Fans mitmachen … für uns wäre das auch besser, weil es wohl sonst nur offzielle Fanclubs im Stadion geben wird (500 Tickets).

  14. Alles gut beim Podcast, Daumen hoch!
    Tonqualität gut (–> anders als bei dem von der Raststätte…), Dauer bei drei Leuten sehr gut und inhaltlich stimme ich auch zu, dass es ein guter, ich ergänze noch: vielversprechender Saisonstart ist!
    Ich freue mich auch wieder auf Küchen-Aufnahmen mit mehr Leuten, fand dieses ausprobierte Format nun aber echt gelungen!

  15. Ein Podcast ohne Steffi, Gero, Hans-Martin oder Robert ist besser, als einer ohne.
    Dennoch war es inhaltlich gut, Tonqualität war klasse

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