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Houston, wir haben ein Stasiproblem.

Es ist Wahlkampf in Berlin. Da liegt es auf der Hand, den Straßenwahlkampf ins Netz zu verlagern. Allerdings macht das Wählerstatements nicht durchdachter. Das gleiche gilt auch für den Wahlkämpfer. Stellvertretend dafür stehen die Berliner Grünen, denen im Netz eine Aufgabe gestellt werden kann. Zum Beispiel diese:

Sicher ist das Ansinnen dieser „Aufgabe“ schwer zu erkennen. Kommt die Aktion doch ähnlich subtil daher wie der Wunsch einiger BVB-Fans, das Schalker Stadion in Google Street View unkenntlich zu machen. Aber zu jedem Spaß gibt es eben auch jemanden, der ihn ernstnimmt. In dem Fall Heiko Thomas, Kandidat der Grünen für das Berliner Abgeordnetenhaus.

Mögliche Antworten gibt es viele. Zum Beispiel diese: Ein Verein kann nicht mit einem anderen zwangsfusioniert werden. So charmant die Idee auch durch die Brille eines anderen Vereins sein mag. Doch darauf geht Heiko Thomas nicht ein. Es wäre auch eine viel zu klare Antwort. Vereine können innerhalb strenger Regeln durch die Innenminister verboten werden. Auch das ist nicht die Antwort. Die müsste eigentlich lauten: „Wir können das nicht regeln.“ Stattdessen kommt etwas überraschend daher:

Es gehört zum guten Ton, sich zu bedanken. Allerdings nicht in Berlin. Und schon gar nicht für sinnfreie Aufgaben. Dafür wurde hier der Ausspruch erfunden: „Mir kann keener, aber mich könnse alle!“

Wie Heiko Thomas, der immerhin bei der letzten Bundestagswahl kandidierte, darauf kommt, dass eine Fusion das Stasi-Problem sicher nicht lösen würde, bleibt sein Geheimnis. Suggeriert er doch damit, dass sowohl der 1.FC Union als auch der BFC Dynamo zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands noch ein „Stasi-Problem“ hätten. Das trifft bei Lichte betrachtet aber auf keinen der beiden Vereine zu. Überhaupt wird es nicht einfach sein, noch „Stasi-Probleme“ in Deutschland zu finden. Schließlich wurde das Ministerium für Staatssicherheit bereits 1990 aufgelöst.

Die große Kunst der Fettnäpfchentreterei ist übrigens, nicht nur auf solch leicht durchschaubare Provokationen hereinzufallen, sondern sich ihnen auch noch anzubiedern. Ich hoffe, dass Heiko Thomas das Spiel von Hertha gegen Nürnberg ausreichend genossen hat.

4 Kommentare zu “Houston, wir haben ein Stasiproblem.

  1. MontiBurns

    Wenn die Aussicht auf eine Wählerstimme oder ne Schlagzeile auch die letzten verzweifelt ums Überleben kämpfenden Synapsen vernebelt…..

  2. Grüne und FDP – Zwangsfusion
    Zusammenlegung beider Parteien – Eine Partei der Mitte reicht.

  3. „Zusammenlegen von Vereinen löst das Stasiproblem nicht“ Schöner Brüller, zwei Ideotien in so einem kleinen Satz, der Mann hat einen deutlichen Vorsprung und wird es ins Abgeordnetenhaus schaffen.

  4. quietschie

    http://www.fc-union-berlin.de/sponsoring/wirtschaftsrat/news/detail/Renate-Kuenast-zu-Gast-beim-Wirtschaftsrat-1-FC-Union-e-V–16871C/

    na, dann haben die grünen ja jetzt wohl auch ein stasi-problem, wenn frau künast beim wirtschaftsrat von union zu gast ist. wahrscheinlich wurde sie da als IM angeworben um die zum westfußball gehenden kollegen auszuspionieren.

    scheiß öko-fritzen

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