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„Kiekt euch dit an – so wird jekämpft!“

Mit diesen Worten wurde gestern die Mannschaft des 1.FC Union Berlin beim alljährlichen Drachenbootrennen der Unioner begrüßt. „Begrüßt“ heißt nicht unbedingt „Willkommen geheißen“. Nach der Niederlage in Dresden war die Stimmung fühlbar angespannt. Dennoch kam man schließlich miteinander ins Gespräch. Umlagert wurde vor allem Torsten Mattuschka, bevor sich Uwe Neuhaus („… und jetzt schnappen wir uns den Coach“) den Fragen der Fans stellte. Viel zu erklären hatten beide Seiten. Etwa, seit wann es bei Union üblich ist, die eigene Mannschaft auszupfeifen und mit Bechern und Feuerzeugen zu bewerfen. Aber auch die Ursachen für das Dresdner Debakel.

Und wie jetzt weiter? Heile, heile Gänschen? Sicherlich ist nicht alles wieder gut, weil man mal drüber geredet hat. Dem beiderseitigen Verständnis hat es aber gewiss nicht geschadet. Ein geschickter diplomatischer Zug allemal, denn es fällt schwer, „die Mannschaft“ pauschal zu beschimpfen, wenn sie einem in Gestalt von Christian Stuff, Michael Parensen, Jan Glinker und Christopher Quiring gegenüber steht.

Den Werfern von Gegenständen sei gesagt, dass diese wunderbare Stadt andere sehr schöne Stadien für sie bereit hält. Und andere Bundesländer erst! Und Europa ist auch sowas von groß! Ich gehe zum 1.FC Union Berlin, nicht zum 1. FC Nullachtfuffzehn. Den Unterschied machen die Fans, nicht der Fußball.

18 Kommentare zu “„Kiekt euch dit an – so wird jekämpft!“

  1. […] « “Kiekt euch dit an – so wird jekämpft!” […]

  2. bimmelbammel

    „Den Unterschied machen die Fans, nicht der Fußball.“

    Vielen dank dafür!

  3. „Den Werfern von Gegenständen sei gesagt, dass diese wunderbare Stadt andere sehr schöne Stadien für sie bereit hält.“

    Auch diesen Satz kann man änderungsfrei immer wieder verwenden, vereinsunabhängig.

    Schöner Text. Irgendwie leide ich bei Union immer mit Ihnen, ich hoffe, es geht bald wieder aufwärts!

  4. Den letzten Absatz solltet ihr auf ein großes Plakat drucken lassen und nächstes Heimspiel einfach mal über die Tribüne wandern lassen. Das was ich in DD sehen musste, war einfach nur traurig!

  5. Dankeschön euch allen! Ich war ehrlich gesagt fassungslos und stinkesauer gleichzeitig. „Verbales Abgrätschen“ hat´s der Mann genannt.

    @Jekylla Ja, auf bestimmte Phänomene trifft man bei allen Vereinen, und sie sind überall gleichermaßen doof, aber es wird sich nicht hinreichend dagegen gewehrt, finde ich. Beehren Sie uns bald wieder persönlich, bitte!

  6. Vielen Dank für die wieder mal trefflichen Worte die ihr gefunden habt um dieses Verhalten zu bewerten und auch den nötigen Unterschied klar zu stellen.

    Was ich mich bei der Szenerie nach Spielschluss gefragt habe, woher sich die Ultras das Recht herausnehmen so überreagieren zu dürfen? Wer hat ihnen geflüstert, dass wir nach Paderborn jede Mannschaft wegputzen dürfen? Woher kommt das?
    Das spiegelt im Übrigen auch meine Befürchtung nach dem UNzufrieden-Banner dar, dass sich unsere Liebe gerade an einem Scheideweg befindet und das Anspruchsdenken sich verändert hat. Vielleicht ein Thema für den Podcast?

    Ich hoffe, dass sich die Entgleisten ihren Taten bewusst sind und auch mitbekommen haben wie peinlich diese Aktion war.

    Mal sehen was euer podcast dazu sagt :)

    Schönes Restwochenende noch

  7. @Philipp Leider scheint dem nicht so zu sein. Die „Entgleisten“ haben es noch nicht gemerkt, zumindest diejenigen mit denen ich versucht habe zu reden. In letzter Zeit geht mir bei diesen Aktionen unserer Fans zudem dann auch immer wieder das Plakat aus’m Olympiastadion nicht aus dem Kopf.

  8. […] ich immer noch fassungslos registriere, was dort nach dem Spiel abgelaufen ist, findet Steffi bereits passende Worte: Den Werfern von Gegenständen sei gesagt, dass diese wunderbare Stadt andere […]

  9. @Philipp guter Einwurf im richtigen Moment – ich hab´s mit auf den Zettel genommen. Wir fangen dann jetzt mal an.

  10. @phillip
    die frage ist viel schlimmer. eskalieren die handelnden die situation vielleicht sogar künstlich? weil es ihnen zu ruhig war im verein? weil ihnen die ganze richtung nicht passt? wir haben noch 30 spieltage und es wird ein hysterisches bohai veranstaltet als wären es nur noch 5… bei aller wut über mäßige spielsysteme und schlechtes gekicke – das ist mir irgendwie unheimlich – echt.

  11. @Sohle: Die „Entgleisten“ haben glaube ich es noch nicht verstanden Situationen zu reflektieren und vor allem auch Realitäten anzuerkennen. Ich hatte während des Spiels schon wieder zwei, drei Cheftrainer neben mir, die natürlich einiges besser wussten. Die Selbstdarstellung ist immer wieder belustigend aber wird auch irgendwann umschlagen in Wut…
    Ich hoffe, dass dies auf jeden Fall nachbearbeitet wird und vor allem die Kollegen Ultras die sicherlich viel Zeit hineinstecken in allem was sie tun und erkennen was sie damit erreichen. Sowohl postiv wie auch negativ…

    @honeypie: Diese Histerie trage ich auch nicht zumal man eigentlich gesagt hat, dass man sich auf einem einstelligen Tabellenplatz einfinden will. Derzeit ist man punktgleich mit dem Neunten, markanterweise Dynamo Dresden. Vielleicht ist die Saison doch schon vorbei??

    @Steffi: Gespannt wie ein Flitzebogen auf den Podcast :)

  12. Steffi (mal wieder die andere)

    Liebe Steffi,

    vielen vielen Dank für diese Worte- nach dem Lesen von zu vielen Meinungen und Gedanken im Forum und bei Facebook tun sie richtig gut. Ich hab’s mir gemerkt und werde dich bei jeder sich bietenden Gelegenheit zitieren.
    Und nun: Mund abwischen, weitermachen, denn: „Ich gehe zum 1.FC Union Berlin, nicht zum 1. FC Nullachtfuffzehn“ ;-).

    Viele Grüße

    Steffi

  13. @Steffi (die andere) Ich habe zu danken!

  14. Danke Steffi.
    Seit ich davon gehört habe frage ich mich was zu tun ist.
    Ich denke es müssen mal ein paar Sachen in der Fanszene bei uns klargestellt werden.
    War es am Beginn der letzten oder vorletzten Saison, an dem auf der Waldseite ein riesiges Banner gehiesst wurde, auf dem die Regeln gegenüber unserer Mannschaft niedergeschrieben waren.
    Wir pfeifen nicht, wir gehen nicht früher… etc.
    Vielleicht sollte das mal wieder hervorheholt werden.
    Wir gehen zu Union nicht zum schönen Fußball, denn den gab es bei uns nur sehr, sehr selten.

    Ich bin immer noch ziemlich aufgebracht und das nicht auf Grund der Leistung der Mannschaft.

    Jan

  15. p.s. schöne Fotos

  16. Mit Gegenständen die (eigene) Mannschaft beworfen!?!
    Das hätte ich von Dresden erwartet- aber nicht bei der Gastmannschaft! Weia, und sowas nennt sich wahrscheinlich auch noch Ultra. :-(

    Schon Pfiffe (in zehn Jahren Union 3 mal gehört) finde ich erbärmlich. Die Schmeißer sollten sich vergegenwärtigen, daß wir keine Abstiegsangst kennen! Ein Unioner steigt niemals ab, er wechselt höchstens die Spielklasse!

    WEM AM VIERTEN TAG DIE NERVEN DURCHGEHEN, SOLL BITTE ERFOLGSFAN EINES ANDEREN VEREINS WERDEN! Als Unioner ist er nicht zu gebrauchen.

    „Die Jugend ist an die Jugend verschwendet.“

  17. P.S. Danke Steffi für deinen Beitrag! Dank auch an Sebastian und allen Podcast-Gästen. Ich lese und höre euch immer wieder gerne. :-)

  18. […] das Verhalten der Fans und das Verhältnis zwischen Mannschaft und Anhängern. Dazu nehmen wir die Frage von Philipp auf, ob sich vielleicht das Anspruchsdenken bei den Fans verschoben habe. Die Aussprache beim […]

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