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Mosquera – ein zweiter Younga-Mouhani?

Stefan macht sich in Glasgow Gedanken um Mosquera und zieht eine Parallele zur Situation von Younga-Mouhani vor einiger Zeit.

Schlägt man die Zeitungen auf, so findet man fast alle Nachrichten bezüglich des 1.FC Union in Zusammenhang mit unserem jungen Stürmer, John Jairo „Mosquito“ Mosquera.

Der Sturm – sage und schreibe fünf etatmäßige Stürmer sind bei Union im Kader (Sahin, Jahn, Benyamina, Biran und Mosquera). Letzterer hatte in den letzten Wochen das zweifelhafte Vergnügen als einzige Sturmspitze zu fungieren. Das er seit sieben Spielen nicht mehr getroffen hat, zeigt allerdings, dass das nicht immer die beste Idee war. Er macht gute Wege und ist viel unterwegs und ohne Zweifel reißt er Räume auf – aber für wen? Sicherlich sticht Mosquito nicht so, wie in den ersten Wochen, aber das kann passieren. Viel wichtiger ist es was der Verein aus dieser Situation macht.

Uwe Neuhaus stellt sich seit einiger Zeit schützend vor den jungen Stürmer und stellt ihn auch ohne zählbaren Erfolg immer wieder auf. Ein Trainer, der sonst bis zum letzten Tag vor dem Spiel alles im Training fordert, bevor er die Aufstellung bekannt gibt. Mosquera darf immer ran. Welches Signal sendet das an die vier anderen Stürmer, die auch Ihre Chancen haben wollen. Sich beweisen und dem Klub helfen wollen? Das, was Neuhaus vor Wochen als Schutzhandlung für den jungen Stürmer aufgebaut hat, um ihm den Druck abzunehmen, schlägt jetzt genau andersherum durch.

Wir haben einen sehr guten Spieler in unseren Reihen, der vor einiger Zeit bereits durch eine ähnliche Situation gegangen ist. Younga Mouhani wurde immer wieder aufgestellt, obwohl nicht alles zusammenlief. Und das wurde dann beim Publikum irgendwann nicht mehr gut aufgenommen. Gegen den eigenen Spieler gepfiffen, Auswechlung lautstark gefordert und später beklatscht. Das Spiel auf Zeit für den Trainer und Mosquera neigt sich dem Ende zu. In den letzten Spielen wurden bereits andere Stürmer lautstark gefordert und ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass sich dass positiv auf Mosquera auswirkt. Es können jetzt genau drei Dinge passieren:

Mosquera trifft und alle sind glücklich. Neuhaus setzt ihn auf die Bank und alle sind erstmal ruhig oder er bringt ihn und er trifft nicht – und dann hoffe ich auf gutes Ende und mehr Besonnenheit beim Publikum, als es damals bei Younga Mouhani der Fall war…

In diesem Atemzug will ich mal auf die Fantastischen Vier und den Song „Troy“ verweisen:

du hattest gute zeiten
wir waren mit dabei
wir werden dich begleiten
wir bleiben troy

du hattest schlechte zeiten
und wir war’n auch dabei
wir werden dich begleiten
wir bleiben troy

In diesem Sinne: Und niemals vergessen Eisern Union!


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5 Kommentare zu “Mosquera – ein zweiter Younga-Mouhani?

  1. Das mit Mac ist leicht missverständlich. Der musste sogar die „Ehrenrunde“ über die Zweite absolvieren, ehe er seinen Weg zurück in die Stammelf fand. Und das dann auch auf einer völlig veränderten Position. Nix offensiv, sondern als 6.

  2. So sehr ich die lautstarken Benyamina-Rufe von den Rängen hasse… es muß etwas passieren. Schutz schön und gut. Aber der Schutz kann auch manchmal darin bestehen einen glücklosen Spieler aus der Schusslinie zu nehmen.

    Gerade Benyamina hat mich in den paar Minuten, die er in den letzten Spielen ran durfte auch nicht wirklich überzeugt, ich würde da gerne mal sehen, ob er es besser kann.

    Was macht eigentlich Harun Isa gerade? Könnte man den nicht… also ich meine mit genug Geld… Nein? Nagut.

  3. Ich finde es gut und richtig, dass Neuhaus Mosquera gerade jetzt schützt, da die Kritik (durchaus berechtigterweise) lauter wird. Allerdings dürfte sich JJMs Selbstbewusstsein durch seine andauernde Erfolglosigkeit und seine weniger guten Leistungen nicht gerade verbessern, und der Druck auf ihn steigt mit jedem Spiel, was ihn ja auch offensichtlich verkrampfen lässt. UN scheint entschlossen, ihn die Krise durchstehen zu lassen, sicherlich mit dem Gedanken, danach einen reiferen und abgebrühteren Spieler zu haben. Und angesichts unserer im wesentlichen nach oben und unten ungefährdeten Tabellensituation kann man temporären Misserfolg ja durchaus mal in Kauf nehmen. 
    Ich frage mich nur, wie sich Karim Benyamina und Kenan Sahin fühlen, wenn ihnen der wenig torgefährliche (aber durchaus belebende) Frischling Chinedu Ede und eben der verunsicherte und zur Zeit schwache JJM vorgezogen werden, bzw. sie kaum Perspektiven auf einen Stammplatz haben. Ich vertraue prinzipiell auf UNs Mannschaftsleitung und Kommunikation, ich befürchte nur Schaden für’s Mannschaftsklima, wenn der Anschein einer leistungsunabhängigen Bevorzugung einzelner Spieler entsteht.

    Ich würde JJM aus der Startelf und damit auch ein wenig aus der Schusslinie nehmen und ihn frühzeitig als ersten Einwechsler bringen. Das ganze natürlich flankiert von glaubhaften Vertrauensbekundungen. 
    Den Umweg über die zweete muss man ihm ja nicht gleich anbieten.  

  4. Der Song „Troy“ ist natürlich auch was fürs Phrasenschwein, eine gereimte Nullnummer sozusagen.
    Aber auch , wenn ich mich inhaltlich darauf einlasse, dann war Mosquera nicht lange genug da, um mit ihm gute Zeiten zu verbinden, darüber hat er, als er noch getroffen hat, nicht gerade oft getroffen. Der Knipser war er noch nirgends.
    Darüber hinaus wäre es freilich auch nicht untroy, ihn auf der Bank zu lassen, außer man bricht ein Versprechen mit Werder Bremen.
    Andererseits gabs mit Benyamina richtig gute Zeiten, ein Knipser war er auch noch und wenn ich mit einem Spieler sowas wie Loyalität in guten wie in schlechten Zeiten erwarten kann, dann mit ihm im Sturm.

    Eine gute Frage allerdings ist die nach dem Signal, die anderen Stürmer betreffend, wenn er M immer bringt. In den letzte Spielen hat er nicht nur M immer gebracht, sondern neben ihm den „Vollblutstürmer“ Ede. Das Signal an die anderen Stürmer wurde so exponnentiell verstärkt. Kann schon sein, daß die Jungs schon im Training viel zu frustriert sind. Die dürfen sich sicherlich selbst ihere eigenen Psychologen sein.

  5. Stefan (aka Mycrosoft)

    @Bunki (alias bunkinho)
    Das hast du natürlich recht. Ich habe den Vergleich eigentlich mehr auf den Einfluss von den Rängen bezogen. Meiner Meinung ist Mosquera auch „nur“ unglücklich im Abschluss. Die Räume die er reißt und die Meter die er macht, sind immernoch gut. Bei Younga lief damals gar nichts mehr zusammen und selbst die Ball-Annahme wurde zum Problem. Da war es ganz wichtig Spielpraxis unter „einfacheren“ Bedingungen zurück zubekommen.

    @Robert
    Also zu Harun Isa sage ich jetzt mal nichts ;) Ich denke das Karim die paar Minuten, die er auf dem Platz war, richtig Betrieb gemacht hat. Leider hat auch er eine ganze Dicke Chance liegengelassen, aber das kommt wieder.

    @Keano
    Ich stimme Dir grundsätzlich zu, sehe aber diese Situation, in der Mosquera (gerechtfertigter weise) Kritik ausgesetzt ist, auch durch Neuhaus „provoziert“. Anderen Spielern hat er da schon mal viel schneller eine Denkpause gegeben.

    Ich denke das ein Blick auf die Vertragsvereinbarungen mit Werder Aufschluss bringen würden. So wie sich Younga’s „Bankdrücken“ teilweise durch den Vertrag erklärt, so wird es auch einen Grund geben warum Mosquera immer aufläuft. Bin ich mir ziemlich sicher…

    @Milan
    Natürlich ist „Troy“ fürs Phrasenschwein. Aber ich finde es immer witzig, wie sich die Union-Gemeinde darüber aufregt, wenn man sich von jemandem zu schnell verabschiedet. Sicherlich ist das bei verdienten Spielern und Trainern, etwas anderes, als in dieser Situation. Doch welchen Maßstab legt man denn dann an? Viele beschweren sich, dass Fußball-Mannschaften nur aus Legionären bestehen. Doch will man Spieler für immer für sich gewinnen und sie vielleicht sogar mit dem Union-Virus infizieren, dann muss man „troy“ bleiben – und vielleicht haben wir auch mit Mosquera erstmal „schlechte“ Zeiten und nächste Saison einen Super-Stürmer, der sich mit der Situation vertraut gemacht hat?! *Vielleicht, vielleicht, vielleicht…*

    Zur Motivationsfrage: Jeder der Sport im Team macht oder auf der Arbeit sieht, wie andere trotz schlechterer Leistung und „Beziehungen“ bevorzugt werden, der kann nachvollziehen wie es den Jungs auf der Bank gehen muss…

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