Blog State of the Union

Ein guter Test, weil es Dinge gibt, an denen zu arbeiten ist

Das Test- (nicht: Freundschafts-) Spiel von Union gegen Girondins Bordeaux war für alle eine gute Gelegenheit, in die Nähe der Betriebstemperatur für die neue Saison zu kommen. Für die Spieler, die hin und wieder merken mussten, dass sie gegen einen Gegner spielen, der technisch etwas besser ist als man in der Zweiten Liga gewohnt ist. Und für die Zuschauer, die einige Szenen fanden, in denen sie sich über die Gäste aufregen konnten – sei es, weil einer von ihnen oder ein Unioner am Boden lag.

Aber auch rein sportlich war der Test durchaus aufschlussreich. So gab die Tatsache, dass Rafal Gikiewicz für 90 Minuten im Tor stand einen klaren Hinweis darauf, wie es in der Konkurrenz um den Stammplatz mit Jakob Busk steht. Sebastian Andersson schoss sein erstes Tor für Union und hinterließ insgesamt einen guten Eindruck, auch wenn Urs Fischer über ihn wie über die Mannschaft insgesamt sagte, dass zum Beispiel in unsauberen ersten Kontakten der fehlende Feinschliff nach dem Trainingslager zu sehen war.

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Sebastian Andersson traf und zeigte hin und wieder gute spielerische Anlagen, Photo: Union in Englisch/Football and Wildlife Media

Photos vom Spiel gibt es bei Union in Englisch die Berichte der Berliner Medien hier:

Der Trainer war nach dem Spiel zwar insgesamt einigermaßen zufrieden damit, wie das Spiel gelaufen war, kritisierte aber auch, dass man in der ersten Hälfte im Aufbau zu oft den Ball verlor und zu selten die Ruhe bewahrte. Das wurde etwas leichter, nachdem Grischa Prömel sich in Ballbesitz etwas tiefer eher neben Sechser Manuel Schmiedebach positionierte, statt wie zuvor oft in den Raum neben Marcel Hartel aufzurücken.

Allerdings trat Union gestern auch mit einer Innenverteidigung aus Manuel Friedrich und Lars Dietz an, die nicht als erste Option in der Kaderplanung steht. Dort fehlte (neben Lennard Maloney) Florian Hübner, der wie Felix Kroos auch für den letzten Test gegen Queens Park Rangers fraglich ist.

A propos QPR: für die hat Toni Leistner sein erstes Tor geschossen:

Noch deutlich länger wird Marc Torrejón fehlen, zu dessen Verletzung Urs Fischer nichts näheres sagen wollte – nicht mal, welches Körperteil betroffen ist. Das müsse Torrejón selbst sagen, wenn er denn wolle.

Etwas spezifischer wurde der neue Trainer, als er Berkan Taz für die schwungvollen Aktionen lobte, die der junge Angreifer zeigte, nach dem er in der Schlussphase eingewechselt wurde. Auch andere Spieler, die nicht in der Startformation waren, hatten gute Momente – vor allem Christopher Lenz und Eroll Zejnullahu. Was Urs Fischer über die Torwart Position sagte – „Ja, man kann vielleicht eine Tendenz ablesen, aber das heißt ja nicht, dass die sich nicht auch noch ändern kann“ – gilt auch auf anderen Positionen.

Auch rund um den Platz haben sich übrigens ein paar Dinge geändert: Es gibt Bier in größeren Bechern und Schotter auf dem Waldweg.

Und sonst so

Dass Fußball nicht glücklich macht, weil man sich über Siege der eigenen Mannschaft freut, ist für Unioner (und die Anhänger der meisten anderen Vereine) eher nichts neues. Britische Ökonomen meinen aber, das auch mit einer Studie belegen zu können. Fragt sich nur, was für rationale-Entscheidungs-Modelle daraus folgt, dass dieselben Fans trotzdem weiter zu Spielen ihrer Vereine gehen.

7 Kommentare zu “Ein guter Test, weil es Dinge gibt, an denen zu arbeiten ist

  1. sportanwalt

    Stimmt es, dass Toni Leistner nicht im regulären Kader der ersten Mannschaft von QPR steht?

  2. sportanwa

    Da isser ja zum Glück!!!!:) (vor einigen Tagen tauchte er da nich nicht auf…)

  3. Den Schotter auf dem Waldweg find ich unschön in puncto Laufgefühl. Vielleicht eher was, um mit nem Auto drüber zu fahren. Oder er muss noch festgetrampelt werden.

  4. Ich denke der Waldweg sieht schon eher nach Baustraße aus. Heißt das Baubeginn?

  5. Auch neu sind viele viele Fahrradständer an der Wuhleseite.

  6. Lars Dietz war für mich DIE die Entdeckung des Spiels. Nach dem er ja völlig in der Versenkung verschwunden war, so selbstbewusst aufzutreten, Respekt an den Jungen, hinten sicher, hat sogar nach vorne gute Aktionen gehabt, glaube da viel Potential gesehen zu haben…und ja, ich hatte meine Kontaktlinsen drin…

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