Über den möglichen Abgang von Sheraldo Becker, der im Raum steht, aber bisher nicht konkret wird, hat Sebastian hier gestern schon geschrieben. Nachrichten dazu gibt es auch heute nicht, und auch sonst gibt es von Union an diesem Dienstagmorgen eine knappe Woche vor dem Pflichtspielauftakt kaum Neuigkeiten.
Also habe ich gerade noch ein bisschen darüber nachgedacht, was ein Wechsel von Becker für die Mannschaft bedeuten würde. Denn auch wenn wir wenig Konkretes dazu hören, fühlt es sich für mich so an, als sei das die weitaus wahrscheinlichere Option.
Becker war in der vergangenen Saison der auffälligste Einzelspieler von Union. Mit seinem sehr heißen Saisonstart und am Ende einer zweistelligen Zahl an Ligatoren war er der Fokuspunkt in der Offensive. Sein Tempo und seine Durchschlagskraft waren nicht nur die herausragendsten individuellen Qualitäten im Kader, sondern auch ein unabdingbares Element um den kollektiven Spielstil der Mannschaft funktionieren zu lassen. Denn auch und vor allem dank Becker konnte Union aus und neben der defensiven Stabilität offensiv Gefahr entwickeln.
Aber: Ich habe gerade nicht geschrieben, dass Becker Unions bester Spieler in der vergangenen Saison war. Denn für diese Auszeichnung kommen mindestens noch einige andere Spieler in Frage, allen voran Frederik Rønnow, aber auch Rani Khedira, Danilho Doekhi oder Robin Knoche. Deshalb hat Union auch Wege gefunden, sehr, sehr viele Spiele zu gewinnen, als Sheraldo Becker zwischen Oktober und März eine recht lange Phase hatte, in der seine Produktivität gemessen in Toren und Vorlagen fast komplett fehlte.
Über die Flaute von Becker haben wir zu dieser Zeit auch hier einige Male geschrieben und dabei betont, dass sie nicht unbedingt bedeutet hat, dass er in all diesen Spielen nicht gut gewesen wäre oder nichts zum Teamerfolg beigetragen hätte. Aber: diese Phase hat eben gezeigt, dass es in der Mannschaft und dem System von Union auch Potential zum Erfolg gibt, wenn es bei einem Spieler wie Becker nicht klickt.
Oder eben, vielleicht, wenn er nicht mehr Teil der Mannschaft sein sollte. Das Testspiel gegen Atalanta hat mir da tatsächlich viel Lust auf mehr gemacht. Nicht nur, weil sich David Datro Fofana dort exzellent präsentiert hat (darüber schreibt der Kurier). Sondern vor allem auch, weil er und Kevin Behrens aus dem Mittelfeld sehr sehr gut in Szene gesetzt wurden. Das sah außerordentlich vielversprechend aus.
Dabei ist interessant, dass Trainer Urs Fischer nach dem Spiel die Ballsicherheit im eigenen Aufbau noch als Manko identifiziert hat. „Spielstärke“, die sich in sicherem Ballbesitz oder Traumpässen zeigen kann, hat da offenbar verschiedene Facetten. Abgesehen davon, dass sie natürlich auch mit mannschaftlicher Eingespieltheit zu tun hat, an der naturgemäß noch zu arbeiten ist.
Die MOZ fasst noch einmal zusammen, was sich in Unions Kader in den nächsten drei Wochen sonst noch tun könnte.
Und Radioeins macht wieder eine „rot-weiße Sondersendung“ zum Saisonstart, die am 16. August im Stadion aufgezeichnet wird, wofür man sich per Mail anmelden kann, wenn man vor Ort dabei sein möchte.
Und sonst so
Zur Saisoneröffnung gibt es ein Fest der Fan- und Mitgliederabteilung von Union am 23. August:
Und die Union-Stiftung startet ein neues Projekt für Kinder im Rahmen der Initiative „Eisern statt Einsam“:
Ich hoffe Becker geht bald und bringt die Ablöse die wir in einen sehr guten linken “ Schienenspieler“ und einen IV mit Potential investieren können. Das sind die wichtigsten Baustellen. Dann am besten gleich Jordan mitnehmen. Die Tatsache das Union für ihn wohl nur 4 Mios aufruft, zeigt wie wenig ihm noch zugetraut wird. Das war Stand jetzt einer der Transfers die man sich in unserer Preisklasse nicht zu oft leisten sollte. Sollte Jordan auch gehen wäre sicher auch gehaltstechnisch noch Budget frei für einen weiteren Stürmer. Das Rad wird sich anfangen zu drehen wenn/ falls für Becker Mios fließen. Wir wissen nicht was da im Hintergrund läuft. Extrem schwierige Situation für Spieler und Verein. Union möchte ihn vielleicht sogar verkaufen, wohlwissend das sein Marktwert sicher nicht mehr signifikant steigen wird, sonst würde man ihm ein Topgehalt anbieten ( falls nicht bereits passiert).
Dieses jährliche Rumgeeier von Becker, wird aber sicher auch nicht nur Freude im Verein auslösen. Beckers Verhalten ist ebenfalls schwierig. Fakt ist das er ohne Union zu 99% nie CL spielen wird, was seinen sportlichen Ehrgeiz ja schon ausdrückt. Klar, er ist 28 und will irgendwo noch die richtig Fette Kohle sehen, aber es mangelt wohl auch etwas an Selbstvertrauen. Sonst würde er 1 Jahr verlängern, in der CL Leistung zeigen und unter Umständen noch interessantere Angebote im Winter bekommen. Es bleibt schwierig und birgt für beide Seiten Risiken, aber auch Chancen. u.n.v.e.u.
Ich weiß gar nicht wie so viele darauf kommen, dass sich Becker schwierig verhält?! Er kommuniziert klar, dass er bei einem passenden Angebot geht und Union will ihm keine Steine in den Weg legen. Ich habe bisher von niemandem gehört, dass er sich gehen lässt oder nicht engagiert dabei ist. Klar ist es ärgerlich, wenn zu Saisonbeginn noch nichts feststeht, aber ich habe das Gefühl alle Seiten gehen respektvoll miteinander um und jeder weiß woran er ist.
Sherry wartet wohl noch die CL-Auslosung ab, in der Hoffnung dass er in diesem Wettbewerb nicht gegen uns im falschen Trikot aufläuft. Dann geht der Wechsel über die Bühne – und er merkt erst danach, dass er mit seinem neuen Club Euro-oder Conference-Ligue spielen wird, wenn überhaupt….
Die Saudi Arabische Liga braucht sicher auch ein paar schnellere Jungs, die an den ganzen alten Herren vorbeilaufen. Das könnte er auch im mittlern speed dort zeigen.
Die CL Auslosung findet ca. 6 Stunden vor dem Schließen des Transferfensters statt. Darauf zu setzen wäre nicht so smart.
Ich denke einfach, dass er noch keine Angebote hat, die ihn überzeugen. Zu den Fulhams, Nottinghams oder Evertons der Premier League will er nicht, sondern sieht sich weiter oben in der Tabelle als gegen den Abstieg zu spielen.
Ich finde gar nicht das man das so negativ sehen muss (damit begeben wir uns auf das Niveau eines benachbarten Vereins). Becker will ein Gehalt das Union ihm nicht mehr bieten kann bzw. will. Aber wir können ihm einen Platz in einem für ihn funktionierendem Team, ordentlichem Gehalt und ontop die CL bieten. Letzen Endes muss er selbst entscheiden was ihm wirklich wichtiger ist. Es kann immer noch ein Gewinn für beide Seiten werden, wenn er wechselt und Union eine hohe Ablöse erzielt. Oder er bleibt und verdient nicht ganz so viel wie in der PL spielt dafür aber CL und Union behält einen Unterschiedspieler der seine Klasse bereits bei uns bewiesen hat. Bleibt die fehlende Planbarkeit bis zu seiner Entscheidung, aber damit sollte ein Profiverein umgehen können. Ich bin sehr sicher das Ruhnert dafür längst einen Plan B hat.
So viele Wechsel stehen in Abhängigkeit zueinander, bzw der Geldfluss sobald ein grosser Wechsel passiert:
Wenn zB Bayern Kane holt, holt Tottenham für viel Kohle einen Ersatz, und der Verein wieder einen, usw. Bis dahin kann jeder Verein aber nur sondieren und bestensfalls mit Spielern (bzw eher deren Beratern) vorverhandeln, aber kann eben noch nicht verbindlich werden. Dasselbe gilt für die Spieler, wenn die von Vereinen umworben werden für den Fall, dass dort ein anderer geht.
Das ist ein hochkomplexes und variables Feld (und sicher unfassbar stressig für die Trainer, Kaderplaner und Sportdirektoren), Da würde ich niemandem eine Hinhaltetaktik unterstellen ohne wirklich ganz genau die Umstände und etwaige Anfragen zu kennen.
Ich bin seit 1968 Unioner und bin grade damals durch ein Tal von Tränen gegangen. 1974 hat uns ein einziges Tor in Stralsund gefehlt um wieder in die Oberliga aufzusteigen.
Wir Unioner stehen noch heute zur Mannschaft,egal was passiert. Wir werden niemals untergehen. Es geht mir persönlich gar nicht darum, wo wir am Ende der Saison stehen, oder welche Spieler für uns auf Dauer aktiv sind. Es geht um meinen geliebten 1. FC Union Berlin. Was in den letzten Jahren passiert ist, unvorstellbar, aber ohne Oliver Ruhnert wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. Irgendwann wird die Kurve
auch mal nach unten zeigen und dann müssen wir da sein. Es geht nicht um Spieler, es geht um Union..
Wollte keinen belehren. Bin nur.dankbar wie es grade läuft.
UNVEU
Ich denke, das beste für beide Seiten wäre, ein Jahr mit ihm zu verlängern mit einer festgeschriebenen Ausstiegsklausel, die etwas unter den jetzt kolpotierten 15-17 Mio liegt (vielleicht rund 12Mio). Somit behält man Becker eine Saison länger, bietet ihm die Chance, sich in der CL bei größeren Vereinen als den genannten zu empfehlen und legt ihm mit der Klausel auch keine Steine in den Weg für einen Wechsel. Das hat man dann halt mit den 3-5 Mio Differenz zu einer jetzigen Ablöse bezahlt, aber würde damit immer noch besser dastehen als jetzt, da man jetzt denke ich sehr schwierig einen adäquaten Ersatz finden würde, der sich auf Anhieb in unsere Spielprinzipien und taktischen Anforderungen einfügen würde.
Wenn an Becker nur Mannschaften aus dem unteren Premierleague-Fach interessiert sind, die gegen den Abstieg spielen, dann evtl. auch weil diese Mannschaften aus einer massiven Abwehr auf Konterfussball setzen und er dafür perfekt passen würde. Alles was oben spielt würde ihn wohl nur in die zweite Reihe stellen. Da muss er sich erstmal durchsetzen. Geld vs. sportlicher Entwicklung für ihn. Sheraldo, verlänger Deinen Vertrag und schau nächstes Jahr weiter.
Was ein Chaos.
Rönnow kann sich Wechsel nach Italien vorstellen.
Die CL scheint ja für unsere absoluten Stammspieler nicht besonders reizvoll zu sein. Wenn das so passiert, angeblich 3-4 Mios, dann verstehe ich unsere Transferstrategie was die Torhüter betrifft ja noch viel weniger.