Ich bin gestern Abend hier in Frankfurt in eine Kneipe gegangen, um mir vor einem gewissen Ereignis am Donnerstagabend noch einmal in Ruhe ein interessantes Fußballspiel und andere Menschen, die emotional in dessen Ausgang involviert sind, anzuschauen. Das, dachte ich mir, wäre ein guter Weg, die eigene Aufgeregtheit noch ein bisschen im Zaum zu halten, bevor sie 48 Stunden später wie der im Hymnen-Prolog beschworene Durchhaltewille ins Unermessliche steigt. Auch wenn das Spiel von Frankfurt gegen Napoli dann auch ein bisschen eine Warnung für Unions Auftritt morgen Abend war.
Am Ende nur Union weiter.
— Peter Ahrens (@Peter_Ahrens) February 21, 2023
Denn die sahen sich (gegen die wahrscheinlich gerade wirklich beste Mannschaft der Welt) trotz aller Vorfreude und Euphorie und sogar eines guten Starts ins Spiel relativ schnell einer sportlichen Überlegenheit entgegen, die ein wenig die Luft aus dem sehr prallen Ballon von einem Spiel ließ. Nun ist Ajax (Stand jetzt) nicht Napoli (Stand jetzt). Aber Union braucht natürlich trotzdem auf dem Rasen und auf den Rängen volle Intensität, damit so ein Spielverlauf nicht passiert.
Napoli mit Michel-Behrens-Gedächtnistor oder voll die Nachmache?
— Sirius (@si_rius_) February 21, 2023
Die Qualität von Ajax hat Union im Hinspiel ja kaum einmal durchscheinen lassen. Ich bin mir aber sicher, dass Urs Fischer in der Pressekonferenz heute Mittag daran erinnern wird. Und Ajax wird sich auch vornehmen, mehr Dynamik und offenere Spielsituationen zu entwickeln als im Hinspiel, und mehr von der individuellen Qualität von Spielern wir Tadic, Berghuis oder Bergwijn zeigen zu können.
Um das zu verhindern, muss Union einmal mehr sein Spiel auf den Rasen bringen. Aber auch wenn sich an dieser Herangehensweise von Spiel zu Spiel im Großen und Ganzen nicht viel ändert, ist es eben immer wieder eine neue Aufgabe, diese Art Abwehr-Mechanismen auf den jeweiligen Gegner in der Planung anzupassen und vor allem, sie Meter für Meter, Zweikampf für Zweikampf und Übergabe für Übergabe auf dem Feld umzusetzen. Dass das nicht leicht ist, sollte man nie unterschätzen – und damit auch nicht die Leistung des (Trainer)-Teams Woche für Woche.
Presseschau
Natürlich wirft Ajax seine Schatten voraus, außerdem stand Aïssa Laïdouni der Presse Rede und Antwort:
- 1. FC Union: Mentalitätsmonster Aissa Laidouni ist jetzt plötzlich Euro-Star! (Kurier)
- Erst Ajax, dann die Bayern: Der 1. FC Union ist in besondere Sphären vorgestoßen (Berliner Zeitung)
- Unions Spielerkarussell – DER Schlüssel zum Erfolg? (BZ)
- Laidouni: „Ich glaube, wir können Großes erreichen“ (BZ)
- Aissa Laidouni ist für Unions Aufgaben genau der Richtige (Morgenpost)
- Laidouni träumt von Titeln mit Tunesien und den Eisernen (Kicker)
Außerdem gibt es vom Verein ein Gespräch mit Morten Thorsby:
Exclusive English interview with Morton Thorsby! We talk about his career, his activism, and the joy of being back on the pitch for Union. https://t.co/804syui3bt pic.twitter.com/0TMB8A5JIt
— 1. FC Union Berlin (English) (@fcunion_en) February 22, 2023
Ajax wird morgen so sicher wie das Amen in der Kirche besser sein als vorige Woche. Wenn wir weiterkommen wollen müssen auch unsere Spieler besser sein.
Und auf den Rängen brauchen wir Stuttgart reloaded.