Blog State of the Union

Wie sich Unions spielerische Identität früh in der Saison schon wieder zeigt

Eine neue Saison, neue Spieler, ein Team, das sich erst noch zusammenfinden muss. Damit hat man es zu dieser Zeit des Jahres mit Blick auf die Bundesliga oft zu tun. Bei Union ist das in diesem Sommer aber fast gar nicht Thema, obwohl der Kader rein numerisch und personell ja wieder eine gehörige Umformung hinter sich hat. Aber trotzdem kann man schon wieder oder immer noch von typischen Union-Spielen reden. Das sagt sehr viel darüber aus, wie stringent und intern abgestimmt Unions sportliche Leitung arbeitet.

Union Fischer Ruhnert
Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer bauen zusammen immer wieder ihre Union-Mannschaft auf. Photo: Matze Koch

Im Kicker gibt es eine Analyse davon, wie Werder Bremen seinen aktiven Spielstil aus der zweiten in die erste Liga übernommen hat. Als Vergleichswert für viele Pressingaktionen in den vorderen Teilen des Feldes kommt dabei auch Union vor. Allerdings muss man dabei einerseits etwas genauer hinschauen, und andererseits vorsichtig beim Blick auf die Statistiken sein, weil die nach nur drei Spielen noch sehr stark rauschen können.

Mit diesen beiden Vorbehalten zeigt sich aber, dass Unions Charakteristika im Pressing im Vergleich zu den vergangenen Saisons bisher nicht verändert haben: Union ist immer noch sehr aktiv mit Druck auf gegnerische ballführende Spieler, aber immer noch nur in bestimmten Zonen. Das zeigt sich statistisch darin, dass Union wenig Pressing-Aktionen im eigenen Angriffsdrittel und viele im Mittelfeld hat.

Auf dem Feld sieht das so aus, dass Union in seiner defensiven Grundstruktur kurz vor der Mittellinie auf den Gegner wartet bzw dessen Aufbau zuzustellen versucht. Es gibt dann gelegentlich ein Vorrücken in höheres Pressing, dass aber auch nicht immer mit direktem Druck auf den Ball einher geht.

Was sich auch nicht geändert hat: Union spielt verglichen mit anderen Mannschaften relativ wenige Pässe, aber dafür wiederum mehr in den Strafraum. Das ist, was man mit einem „direkten“ Spielstil meint, und geht naturgemäß auch mit einer nicht allzu hohen Passquote einher. Allerdings sind Unions offensive expected goals Werte bisher recht schwach – gerade dafür gilt aber die Einschränkung der geringen Datengrundlage, aus der man noch nicht zu viele Schlüsse ziehen sollte.

Ein paar der Stilmittel von Union werden in diesem kurzen Analyse-Video gezeigt – auch wenn dafür das Spiel gegen Mainz herangezogen wurde, in dem das selten so richtig funktioniert hat.

Presseschau

In den Texten der Berliner Medien zu Union geht es heute um Frederik Rønnow:

Zieht endlich die Lose!

Dass Tableau der möglichen Gruppen-Gegner füllt sich weiter, gestern mit dem zweiten Teil der Champions-League-Playoffs. Dabei haben PSV, Bodo/Glimt und Trabzonspor verloren, sich also in die Europa League eingereiht. Das Feld ist damit nicht unbedingt attraktiver geworden, zumal Bodo/Glimt aus Norwegen im gleichen Lostopf ist und nicht in Frage kommt, und die Alternativen zu den anderen beiden Rangers und Kopenhagen gewesen wären.

Die Auslosung findet morgen Mittag statt, die Ansetzungen folgen dann vermutlich am Samstagvormittag.

Frauenfussball in der Berliner Medienlandschaft

Langsam sieht man auch in den Berliner Medien, dass dem Frauenfussball mehr Platz und Aufmerksamkeit gegeben wird. Ein Kommentar im Tagesspiegel ruft sein Publikum dazu auf, sich den lokalen Regionalliga-Teams zu widmen. Und ebenfalls im Tagesspiegel gab es schon vor ein paar Tagen einen Text über eine Nachwuchsspielerin bei Union und ihre sportlichen Ambitionen.

Über Viktoria und Union, die in einem Derby-plus-Spitzenspiel am Sonntag um 14 Uhr zum Saisonstart aufeinandertreffen, schreibt auch der RBB. Und Union stellt auf seiner Homepage den Staff hinter dem Frauen-Team vor.

Und sonst so

Vielleicht kann hier jemand beim Suchen und Finden helfen:

9 Kommentare zu “Wie sich Unions spielerische Identität früh in der Saison schon wieder zeigt

  1. Ich habe herausgefunden, dass auf dieser Webseite die Sätze im historischen Vergleich länger werden (gemessen: Wörter pro Satz). Dafür wird die Anzahl der Sätze pro Absatz reduziert. Mit allein 11 Absätzen, die je nur 2,5 Sätze enthalten, wurde heute ein neuer Tiefpunkt erreicht. Du liegst also voll im Trend.

    Ich persönlich kann mit diesem Trend wenig anfangen, weil die Stichprobengröße von 2 zufällig passenden Artikeln die inhaltliche Tiefe der Analyse nur kaschieren soll… :-)

    24.08.2022: Absätze 12; Sätze pro Absatz 4,1; Wörter pro Satz 9,6
    25.08.2022: Absätze 11; Sätze pro Absatz 2,5; Wörter pro Satz 20,8

    • Aber wie viele Silben haben denn die verwendeten Wörter? Und wie viele Kommata wurden verwendet? Jeder Plebs ist in der Lage, einen ausufernd langen Satz zu bilden, solange nur ausreichend viele Füllwörter zur Verfügung stehen. Die große Kunst ist das Verknüpfen der „Fleischwarenfachverkäuferin“ mit Kafkas Satzstrukturen und hier muss sich, da sind wir uns doch hoffentlich alle einig, die Textilvergehen-Schreiberzunft noch einiges an Arbeit aufwenden. Ich selbst habe jedoch die Hoffnung noch nicht aufgegeben und verbleibe demnach höchst erwartungsfroh.

  2. das ? soll ein lachsmiley sein ;-)

  3. Leute, Leute… Wie langweilig kann einem sein?

    Großen Dank weiterhin fürs nahezu tägliche und abwechslungsreiche SotU!

  4. Habt ihr keine anderen Sorgen? Immerhin opfern sie ihre Freizeit, damit wir faules Volk nicht selbst durch Medienlandschaft reisen müssen. Also bisschen mehr Empathie, Leute.

  5. @lars: Hast du das Augenzwinkern nicht verstanden? Oder gestern nicht mitgelesen!
    u.n.v.e.u.

  6. Herrlich, mein Augenzwinkern ist groß und der Lach-Smiley noch größer!
    Danke euch „Schreiberlingen“, auch Oliver!
    U. N. V. E. U.

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