Blog State of the Union

Die Ablöse für Taiwo Awoniyi ist nicht so hoch wie zuerst berichtet

Ich habe mich vorgestern sehr schwer damit getan, an eine Wiederverpflichtung von Taiwo Awoniyi zu glauben, nachdem ich zum ersten Mal von Gerüchten darüber gelesen habe. Denn wie wir über den Sommer hier schon einige Male besprochen haben, schienen die finanziellen Vorstellungen von Liverpool für einen solchen Transfer und Unions Möglichkeiten einfach nicht zusammen zu passen. Aber offenbar geht das doch irgendwie, denn Union hat schon gestern Nachmittag den Vollzug des Transfers bekannt gegeben.

Angaben über eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro in englischen Medienberichten hat Oliver Ruhnert aber widersprochen (via Kicker, Bild). „Wir verpflichten keine Spieler, die 7,5 Millionen Euro Ablöse kosten“, wird Unions Manager dort zitiert.

Wir wissen nun natürlich nicht, wie der Transfer genau strukturiert ist und wie weit die tatsächliche Ablöse davon entfernt ist. Sicher dürfte sein, dass sie für Union trotzdem signifikant hoch ist.

Es ist also durchaus möglich, dass Union mit der Verpflichtung von Awoniyi schon zum zweiten Mal in dieser Saison den eigenen Transferrekord gebrochen hat: Zum ersten Mal war das (vielleicht) mit kolportierten 3,5 Millionen Euro für Tymoteusz Puchacz der Fall, nun eventuell mit Awoniyi, auch wenn die berichteten 7,5 Millionen falsch sind.

Damit ist Union tatsächlich der einzige Verein in der Bundesliga, der in diesem Sommer eine Rekordverpflichtung tätigen konnte. Aber zu diesem Bundesliga-Vergleich gehört natürlich auch, dass Union trotzdem immer noch auf Platz 15 der Liste der höchsten je gezahlten Ablösen liegt – nur Bochum, Bielefeld und Fürth, die alle in jüngerer Zeit weniger lange als Union jetzt in der Bundesliga gespielt haben, liegen deutlich hinter Union in dieser Hinsicht. Und natürlich ist es auch logisch, dass Union nun, da der Verein zum ersten Mal in der Bundesliga spielt und sich in der höchsten Spielklasse zumindest kurzfristig etabliert hat, auch deutlich höhere Transfersummen möglich und nötig sind, um die Mannschaft zu verstärken.

Taiwo Awoniyi für Union Berlin
Taiwo Awoniyi für Union Berlin. Photo: Stefanie Fiebrig

Trotzdem kann man sich natürlich fragen, wie sicher man sich ist, dass es eine gute Idee ist, so viel Geld in Taiwo Awoniyi zu investieren. Sebastian hat hier gestern schon ausgeführt, welche Faktoren in diese Überlegung aus Sicht von Union einfließen. Dass sich Union zu dieser Investition entschieden hat, zeigt jedenfalls, dass der Sport Vertrauen in das Potential von Taiwo Awoniyi und in die eigenen Fähigkeiten, es zu nutzen und auszuschöpfen, hat. In Taiwos Einsätzen für Union in der vergangenen Saison war ja sowohl zu sehen, in welchen Aspekten (saubere und verlässliche Technik, stabilerer Abschluss) er sich noch verbessern kann, als auch wie gut er der Mannschaft auch in seiner aktuellen Form schon tun kann und wie gute Anlagen er hat, wenn es noch eine Weiterentwicklung gibt.

Union im Trainingslager

Die Mannschaft scheint indessen im Trainingslager in Österreich Spaß …

… und auch allgemein eine gute Zeit zu haben:

Die Testspiele, die dort Ende der Woche anstehen, werden auch einige Zuschauende haben können:

Das sind die weiteren Medienberichte über die Transfers und das Trainingslager:

Union-Frauen

Die Ansetzungen für die Union-Frauen in der Hinrunde in der Regionalliga stehen fest:

Die Liga wird mit 17 Teams, aber nur einer einfachen Spielrunde ausgetragen.

Immer Unioner

Felix Kroos beendet seine aktive Karriere, wie er im Podcast Einfach mal Luppen mit seinem Bruder Toni bekannt gegeben hat.

In dem Podcast kündigt Kroos auch an, wieder in Berlin leben und etwas mit Fußball machen zu wollen. Mal schauen, was das heißen wird. Felix Kroos sagt, dass er sich sehr gut auch eine Tätigkeit bei Union vorstellen kann, aber noch nicht konkret feststeht, wie es genau für ihn weitergeht.

Mich freut jedenfalls sehr, dass Felix Kroos Union als eine seiner beiden fußballerischen Heimaten ansieht, nachdem er in seinen fünf Jahren hier nicht immer unumstritten war und nicht selten auch unfair kritisiert wurde – aber eben wichtig für die Entwicklung des Teams in dieser Zeit war und schlußendlich sehr viel erreicht hat.

Und sonst so

Max Kruse meldet sich aus Tokio von den Olympischen Spielen mit einem eindringlichen Appell für Engagement gegen Rassismus:

Der passende Union-Fanclub Grenzenlos Eisern, der auch dafür steht, hat jetzt auch eine eigene Webseite.

3 Kommentare zu “Die Ablöse für Taiwo Awoniyi ist nicht so hoch wie zuerst berichtet

  1. Naja, sicher alles ungewohnt hohe Beträge aber sicher kommt da auch noch einiges an Einnahmen, würde mich nicht wundern wenn am Ende sogar ein kleines Transferplus übrigbleibt.
    Und nicht zu vergessen wirken sich die Einkäufe nicht nur auf diese Saison sondern auch auf die nächste aus, und man muß am Saisonende nicht wieder die halbe Mannschaft ziehen lassen weil alle nur geliehen waren. Ein Basiskader über die Saison hinaus ist auch was wert.

  2. UnionerDirk

    Ich muss sagen das ich den letzten Satz absolut daneben finde. Es gibt auch genügend, wenn nicht alle anderen EUFC’s, die die Werte des 1. FC Union vertreten. Dafür bedarf es keinen UFC der es plakativ im Namen trägt. Es Sei denn man will sich als was besonderes darstellen. Da sind sie aber mitnichten. Am Ende zählen Taten und nicht Worte. Und zu Taten zähle ich auch was man wann und wie für den Verein macht. Es bringt auch nichts seine Webseite als Zentralorgan für alles und nichts zu nutzen.

    • @UnionerDirk Danke für das Feedback. Mit dem Satz sollte natürlich nicht gesagt sein, dass nur dieser Fanclub bei Union dafür stehen würde und andere EUFCs oder andere Gruppen/Orgs nicht. Insofern das so zu verstehen war, war es schlecht formuliert. Ich habe den Satz etwas umformuliert, finde aber auch nicht, dass er das vorher impliziert hat.

      Dieser Fanclub hat sich nun gerade neu formiert. Darauf hinzuweisen und Leuten, die sich dafür interessieren , die Gelegenheit zu geben, das zu verfolgen, finde ich nicht verwerflich und auch absolut im Rahmen dessen, wie wir hier aus unserer Perspektive über Union schreiben.

      Über deine Punkte, ob es so einen Fanclub braucht und wie man das einschätzt, kann man sicher unterschiedlicher Ansicht sein. Aber das ist hier vielleicht nicht die Stelle, das im Einzelnen auszudiskutieren.

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