Blog State of the Union

Eine Geschichte von Union in den letzten zehn Jahren

Union Aufstieg

Es gibt gerade sehr viel unschöneres, über das man nachdenken könnte, als die Entwicklung von Union in den letzten zehn Jahren. Da ist es sehr schön, dass Andrew Cherrie, einer der Gründer von Union in Englisch, dort einen Text über letzteres geschrieben hat.

Union Aufstieg
Der Aufstieg steht etwas außerhalb von Andrews Zeit in Union, ist aber auch die Krönung davon. Foto: Felix/Union in Englisch.

Genau genommen geht es dabei um die fünf Jahre, die Andrew in Berlin gelebt hat, und deren letztes Spiel das 3:1 gegen Bochum 2017/18 war. Aber Andrew erzählt auch, wie sich seine Beziehung zu Union davor und danach entwickelt hat:

I’ve been back twice in this Bundesliga season, and it still doesn’t quite feel real. It’s still Union, but it’s heightened somehow. There’s an extra level of intensity. Every chant is a few decibels higher, every poor refereeing decision is whistled a little bit louder. It all just matters a little bit more – and I like it.

Ich war für zwei Spiele in der Bundesliga wieder da, und es fühlt sich immer noch nicht ganz real an. Es ist immer noch Union, aber irgendwie auf einem höheren Level. Alles ist intensiver, jeder Gesang ein paar Dezibel lauter, jede falsche Schiedsrichter-Entscheidung wird mit etwas stärkeren Buhs und Pfiffen bedacht. Es geht in allem um ein bisschen mehr – und das gefällt mir.

Schon für den einleitenden Satz („Ich hatte noch nie zuvor versucht, eine riesige Tüte Gras durch die Flughafen-Kontrollen zu bekommen.“) lohnt es sich, diesen Text zu lesen.

Was mir übrigens nicht aufgefallen war, bis ich diesen Text gelesen habe: Die Minuten nach dem Abpfiff gegen Stuttgart waren nicht das erste Mal, dass ich an einem 27. Mai auf dem Feld im Stadion stand. Denn bei Union läuft war genau ein Jahr zuvor die Ziellinie irgendwo im linken Halbraum, wenn man auf die Waldseite zu spielt. Diese Union-Laufveranstaltung ist übrigens auch etwas, auf das ich mich freue, wenn sie wieder stattfindet.

Corona-Krise

Der Kicker berichtet aus der Sitzung der DFL in dieser Woche, dass viele Bundesliga-Vereine in der aktuellen Krise wirtschaftlich akut bedroht seien. In der Bundesliga könnte demnach ein Verein schon im Mai insolvent sein, drei weitere im Juni. In der zweiten Liga sind demnach insgesamt neun Vereine – also die halbe Liga – an diesem Punkt.

Es gehört nicht viel dystopische Phantasie dazu, auch Union nach den finanziellen Anstrengungen, um Aufsteigen zu können, und nicht mal einer ganzen Saison in der ersten Liga als davon möglicherweise betroffen zu sehen. Es bringt aber auch wenig, darüber zu spekulieren, ohne zu wissen, wie lange die aktuelle Krise noch dauert und Fußball unmöglich macht. Und auch, ob und welche Mechanismen es geben wird, um die Folgen davon zu verarbeiten, ist noch sehr unklar.

Es gibt aber weiterhin auch gute Initiativen rund um Union in dieser Zeit. So startet der Wirtschaftsrat in dieser Woche ein Webradio unter dem Titel „Wir – Union vereint“, das Geschichten rund um Union, aber auch Angebote in der aktuellen Lage liefern soll (Ankündigung auf Facebook). Los geht es am Dienstag um 19 Uhr mit einer Sendung mit dem Unioner, Programmierer (wie in: Stadionheft) und Fotografen Hajo Obuchoff.

Bei AFTV steht heute ein Dortmund-Themenabend auf dem Programm, und natürlich hat auch der virtuelle Wurst-und-Bier-Stand weiterhin geöffnet.

Aus der Wuhlheide berichtet derweil die Bild/BZ von einem Imker, dessen Bienen sich in der Umgebung des Stadions wohl fühlen.

Und sonst so

Heute in wichtigen Fußball-Grafiken:

10 Kommentare zu “Eine Geschichte von Union in den letzten zehn Jahren

  1. Musiclover

    Wo ich da gerade Mr. Darch auf dem Foto von Andrews Twitteraccount sehe, hat den mal jemand in letzter Zeit bei Union getroffen? Früher ist er mir ständig über den Weg gelaufen, seit einigen Monaten überhaupt nicht mehr?

  2. Hans-Martin

    Ich sehe ihn eigentlich regelmäßig vor den Spielen an der Tanke.

  3. Musiclover

    Ahh, das hört sich gut an. Ist zwar nicht mein normaler Anreiseweg, aber da werde ich – wenn es denn mal weitergeht – wieder vorbeischauen. Danke für die Info.

  4. Wir haben Jahre lang union geholfen (Bluten,Stadion Bauer,Werkzeug geliefert)da waren wir gut genug!!!!!!Und jetzt bekommen die Eintrittskarten die das meiste Geld haben !Und wir sind der letzte dreck ! 50 Jahre bin ich Unioner Dauerkarten Beisitzer! Für union machen wir kein Finger mehr krumm!Jetzt sollen wir wieder helfen mit uns nicht mehr!Fragt die die seit ein Jahr Mitglied sind!Jetzt is Schluss wir lassen uns nicht mehr Melken das wir hinterher wieder ein Ar…bekommen UNVEU

  5. @Unioner. Dann gib deine Dauerkarte ab und heul leise. Du hast nix verstanden. Geht dann wohl auch ohne dich.

  6. Wir von Eisern trotz Handicap schauen heute in unserer kleinen Sendung ab 20.30 Uhr bei einigen unserer Eisernen Handicaper und ihrem Betreuer-Team vorbei, dann gehts ab ins Stadion zum Berliner Derby am 5. Februar 2011. Uns allen nen schönen Sonntag

  7. @bogdan
    Das mit der sozialen Distanz kriegst Du ja schon ganz prima hin. Zum Kotzen so eine Niedermach-Mentalität. Wenn einer, der seit 50 Jahren dabei ist ein -zugegeben- hier nicht genau nachvollziehbares, aber wohl ernsthaftes Problem hat, dann sollte man vielleicht erst mal fragen: warum? Aber plattmachen ist natürlich leichter. Klar.

  8. @uli49,erwartest du ernsthaft noch auf dieses „nur die Reichsten kriegen noch Karten“ noch kostbare Empathie aufwende? Dann träum weiter. Dann soll er das Kind beim Namen nennen nicht auf so erbärmliche Weise rumopfern. Ist nicht meine Aufgabe, hier den Therapeuten zu geben.

  9. Eisernjuho

    @uli49
    Da muss ich Bogdan recht geben. Union hat wüst rumgemotzt, ohne zu schreiben um was es geht. Meines Wissens hat Union die Kartenpreise nicht erhöht, damit der Erwerb von Eintrittskarten nicht am Einkommen der Unioner scheitern soll. Wodurch sich Unioner in den Arschgetreten fühlt wird aus seinem Rumgemotze auch nicht ersichtlich. Dass jetzt Union durch Corona vor neue Herausforderungen gestellt wird kann man nun bei bestem Willen nicht Union anlasten. Aber ich bin sicher, dass unsere Unionfamilie solidarisch zusammenhalten wird und auch diese Herausforderung gemeinsam und eisern meistern wird.

  10. Ich gehe nun seit 45 Jahren zu unseren Verein und habe viele Höhen und Tiefen erlebt. Was mich in der jetzigen Zeit nervt ist dieser extreme Korpsgeist nach dem Motto: Ich/wir sind Unioner und Du/Ihr nicht. Wer legt das fest und nach welchen Maßstäben. Auch ich/wir haben über das Thema Dauerkarte/Auszahlung oder Spende diskutiert und und uns für eine Entscheidung pro Spende entschieden.

    Das war unsere Entscheidung! Da benötige ich keinen Aufruf der Wildauer Kicker. Da benötige ich auch kein „Unioner!“ in der ersten Zeile. Manch einer könnte bei dem Aufruf auf den Gedanken kommen, da spricht der Pressesprecher.

    Wir sind freie Menschen und sollten selbst entscheiden, was wir wollen und was wir nicht wollen. Geforderte Rechtfertigungen von Menschen, die meinen, hier die Meinungshoheit vertreten zu müssen empfinde ich persönlich als sehr übergriffig.

    Eiserne Grüsse

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