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„Wirklich Worte finde ich dafür auch nicht“

Mir geht es so wie Steven Skrzybski, der nach dem 0:1 gegen Braunschweig bei AFTV sagte: „Wirklich Worte finde ich dafür auch nicht.“ Es war gestern ungefähr die 70. Minute, als ich dachte: „Mir fällt zu dem Spiel echt nichts ein.“ Und die Mannschaft machte auf dem Rasen nicht den Eindruck, als würde es ihr anders als mir gehen.

Steven Skrzybski nach dem Spiel bei AFTV, Screenshot: AFTV

Natürlich bietet dieses Spiel Raum für bestimmte Erklärungsmuster. Eins davon wäre, dass jetzt vielen klar sein müsste, welchen Wert Felix Kroos für das Team hat. Diesen verfolgt beispielsweise der Kurier: „Ein möglicher Erklärungsansatz wurde in der Sperre von Kapitän Felix Kroos gefunden. Es haperte im Spielaufbau. ‚Wir haben viel von dem vermissen lassen, was wir letzte Woche in die Waagschale geworfen haben. Ich würde es nicht nur an dem Fehlen von Felix festmachen wollen, aber man hat heute deutlich gesehen, wie wertvoll er für uns ist‘, so Trainer Hofschneider.“

Ein weiterer wäre, dass die Mannschaft durch die Infekte innerhalb des Teams körperlich nicht auf der Höhe war. Dieses Thema nimmt der Tagesspiegel auf, der schreibt: „Die Berliner wirkten in Braunschweig aber lange Zeit, als wären sie gerade erst aus dem Krankenbett gestiegen.“

Mich lässt das Spiel rat- und irgendwie auch emotionslos zurück. Daniel versucht sich in einer Taktik-Analyse bei Eiserne Ketten, aber eigentlich hätte er auch einfach schreiben können: „Das war ein Scheiß-Spiel und alle Beteiligten wissen das.“

Hier noch die anderen Berichte der Berliner Medien:

Schick war die Auswärts-Choreo:

Wenn ihr Hinweise und Aspekte zum Spiel habt, über die wir unbedingt im Podcast reden müssen (die frühe Auswechslung von Stephan Fürstner beispielsweise), dann schreibt das bitte in den Kommentaren. Denn eigentlich will ich gar nicht so emotionslos auf das Spiel reagieren.

Und sonst so?

Eine schöne Geschichte gab es beim Spiel auf Schalke, als ein Schiedsrichter vom Publikum aus für den vierten Offiziellen einsprang. Aufgeschrieben hat die Story die WAZ: Stefan Tendyck: Von der Schalke-Kurve an den Spielfeldrand

29 Kommentare zu “„Wirklich Worte finde ich dafür auch nicht“

  1. Es ist doch eigentlich wie immer. Wir hätten einen wirklich großen Schritt nach vorne (auf Platz 5!) machen können, noch dazu gegen eine ebenfalls verunsicherte Mannschaft, und bringen eine der schlechtesten Saisonleistungen auf den Platz.
    Jetzt lass uns am Samstag noch gegen Sandhaufen verlieren, dann reden (und schreiben) die ersten wieder von Abstiegsgefahr…

  2. Das Spiel war für mich Arbeitsverweigerung. Ich glaube die Tage für Hofschneider sind gezählt.Zwar war das letzte Heimspiel klasse.Aber man keine Ansätze sehen, wo die Reise hin gehen soll. Für mich steht fest, kompletter Neuanfang mit Trainer, Spieler und Geschäftsführer Sport sind das beste.Und dann in 5-6 Jahren sollen sie es nochmal probieren AUFSTIEG.Aber nicht mit diesem Personal.Hofschneider holt aus den Jungs nichts raus.Traurig traurig traurig.Aber haltet alle an Munack und co fest.

  3. Gestern war ein gebrauchter Tag. Alles war immer wieder ein Mü zu spät, zu früh, zu unpräzise etc. p.p. Spieler treffen am Ball nicht die optimale Entscheidung, sehen den Passweg zu spät oder machen den halben Schritt zu viel, bevor sie den Ball spielen. Jeder der mal verantwortlich an der Seitenlinie gestanden hat, in einer Mannschaftssportart, kennt das. Du stehst draußen und könntest dir die Haare raufen. Manchmal gelingt es dir in der Halbzeitpause noch einmal durch Ansprache etwas zu verändern, aber oft klappt das auch nicht. Außerdem ist die Mannschaft mit der Art Fußball zu spielen, wie es der Gegner getan hat, von Anfang an nicht klar gekommen. Ist halt so und wird vor Ende der Saison nicht besser werden.

    Es gibt so Tage, wo nichts zusammen geht. Ich habe Mannschaften trainiert, die an einem Wochenende einen grandiosen Ball gespielt haben und Dinge mit dem Ding gemacht haben, die ich ihnen gar nicht zu getraut habe und am nächsten Wochenende hat man sich gefragt: „Haben die schon mal einen Ball gesehen und wenn ja wo war das?“ So ist das und wird sich nicht ändern, weil es eine Mannschaftssportart ist, eine Mannschaft funktioniert wie ein Netzwerk und wenn du an den falschen Stellen was raus ziehst, dann funktionieren an anderen Stellen plötzlich Dinge nicht mehr, mit denen du gar nicht gerechnet hast.

    Nichts daran macht mich emotionslos. Ganz im Gegenteil. Nichts daran

  4. Braunschweig hat gut verteidigt und sehr wenig zugelassen, das muss man neidlos anerkennen. Eine durch Grippe und Sperre geschwächte Mannschaft hat da von vornherein einen schweren Stand, das Ergebnis sollte man deswegen nicht überbewerten, auch wenn es schmerzt.

    Am meisten vermisst habe ich übrigens Marvin Friedrich, den ich sehr stark in den zwei Spielen zuvor gesehen habe. Den kann man sicherlich gut als Leistner-Nachfolger aufbauen, und das macht Mut.

  5. Man hat irgendwie den Eindruck es geht nur noch darum einzelne Spieler herauszupicken und bloßzustellen.
    Hatte es unter Keller bei Steven begonnen, hat man es bei Kreilach geschafft und nimmt sich nun wohl Fürstner vor.

    Hofschneider agiert arg unsouverän was seine Begründungen der Auswechslung angeht und der nicht erfolgten dritten Einwechslung z.b.eines Hosiner.
    So kann man die Mannschaft gegen sich stellen.

    Das schlimme ist das man diese Truppe noch ein paar mal ertragen muß.

  6. Christoph Grunert

    Ja, das war ein echter Zombie-Kick gestern. Andererseits war Trainer Hofschneider recht lebendig an der Seitenlinie, für seine Verhältnisse. Hat sogar ab und an mal was reingerufen wie: „Weiter!“. Aber was WEITER? Na ja, von den Spielern hat das auch keiner kapiert. Das war aber auch ein geiles Wetterchen! Wie letztes Jahr. Sonne satt, schöne Choreo, Leute da, Stimmung, einfach toll. Das Gegentor, tja, damit muss man rechnen auswärts. Ist auch kein riesen Aufreger. Dass die sich Chancen erspielen werden, war klar, damit musst du leben als Spieler, als Trainer, als Fan. Also beruhigt euch alle mal. Ach so, vielleicht könnt ihr darüber reden im Podcast – die Fans, wie es so aussieht in denen, was die umtreibt. Schönes Thema sind auch Kinder – Kinder der Fans, Kinder der Spieler, schöne Überleitung zur Jugendarbeit, die ganzen U‘s (gemeint sind nicht die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt) bis zur U19, da müsst ihr dann aber aus bekannten Gründen abbrechen. Das gestrige Spiel braucht ihr nicht zu erwähnen, gibt nichts her. Viele Grüße! Und niemals vergessen …

  7. Ich würde auch Felix Kroos als Gewinner dieses Spiels sehen. Und Marvin Friedrich, da bin ich bei Delong. Auch dass angesichts des Rückstands nicht mal Hosiner eingewechselt wird, ist merkwürdig, zumal die Offensivkräfte auf dem Platz ja wenig Werbung für sich gemacht haben.

    Klar, Braunschweig hat ganz passabel verteidigt. Und ja, Jan hat recht, es gibt einfach mal besch… Tage. Aber einer eigentlich so verunsicherten Truppe muss man als ambitionierteres Team von vornherein ganz anders begegnen, nämlich so wie vergangene Woche Düsseldorf. Voll in jeden Zweikampf und es immer wieder neu versuchen. So lassen sich auch Chancen erzwingen. Aber gegen Braunschweig kam einfach gar nichts. Wenn das am Grippe-Virus lag, dann müssen halt Ersatzleute spielen, die nicht krank waren – dafür sind sie ja da. Genau die gleiche Situation hatten wir ja auch schon gegen Bochum, Darmstadt, Kiel… Mannschaften, die nicht besonders gut drauf waren, denen wir aber trotzdem nicht den Schneid abkaufen konnten. Wenn sowas so gehäuft auftritt, hat es auch nichts mehr mit einem schlechten Tag zu tun.

    Dass man auch kein fußballerisches Konzept erkennt (unter Keller gab es eins, nur hat es nicht immer gleich gut funktioniert), ist da fast schon zweitrangig. Zunächst mal müssen Grundtugenden wie Einsatzbereitschaft und unbedingter Siegeswille auf den Platz gebracht werden. Wenn es schon daran mangelt, ist man Abstiegskandidat.

  8. Bei uns sind viele Spieler durch Infektionen geschwächt gewesen. Ich war auch nicht begeistert, aber es gab schon schlimmeres siehe in Sandhausen

  9. Mich würde mal interessieren, wie ihr, vor allem Daniel, dieses mittenlastige System Hofschneiders seht. Hedlund relativ zentral auf der 8 ist für mich eine groteske Verschwendung, weil seine Stärken auf der offensiven Aussenbahn besser zum Tragen kommen. Und warum sieht Hofschneiders 4-3-3 (nach der Umstellung in Halbzeit 2) so anders aus als Kellers? Liegt das nur am verringerten Gegenpressing? Lässt man sich vom eigenen Aufbauspiel einschläfern? Kann man innerhalb dieses bräsigen Ballbesitzfußballs überhaupt Akzente setzten? Die Mannschaft wirkte ein weiteres Mal völlig ratlos. Der Trainer nutzt wieder nicht das Wechselkontigent aus, obwohl ein Knipser noch auf der Bank sitzt. Auch das gut strukturierte Sandhausen, wird uns Probleme bereiten.

  10. Hmmm…ich habe eher die „schlimme“ Befürchtung, dass wir in Zukunft lange nicht mehr einer eigentlich so starken Truppe zuschauen dürfen. Aber hoffentlich werde ich vom Gegenteil überzeugt. Dieser Kader hätte es m. E. schaffen können, aber letztlich wurde nach außen viel zu viel vom Traum gequatscht, ohne dass die Mannschaft jemals diese so wichtige Aufstiegs-/Siegermentalität entwickelt hat. Ich denke da an zahlreiche Interviews, in denen es gar nicht mehr darum ging, wie man aufsteigt, sondern nur noch darum, was danach alles passieren würde. Tja…und wenn es dann nicht klappt, kommt der Druck, der in unserem Fall leider gar nicht leistungsfördernd war :(

  11. @PaderMike: „Es ist doch eigentlich wie immer. Wir hätten einen wirklich großen Schritt nach vorne (auf Platz 5!) machen können …“
    Wenn die Manschaft nach dem Trainerwechsel einfach nur so weiter gespielt hatte, wie die anderthalb Jahre davor, dann stünden wir jetzt imho auf Platz 3 (mindestens)

  12. Basti, es ist garantiert nicht der Siegeswille und ich sehe auch keine „Arbeitsverweigerung“, wie sie im Moment diagnostiziert wird.
    Wir haben keine Mittel gegen eine Spielweise, wie sie gestern an den Tag gelegt wurde. Seit Anfang der Saison nicht. Unter Keller hat das „hohe Pressing“ nicht funktioniert, gegen Mannschaften, die den Ball gar nicht haben wollen. Was willst du da „erpressen“? Die Idee, über den Ballbesitz, gegen solche Gegner zu spielen ist da richtig. Aber dafür muss dann die Passsicherheit, die Routine in den Laufwegen und die Selbstsicherheit am Ball stimmen (sehr schön zu sehen im Spiel der Bayern, mal völlig abgesehen von der Qualität der Spieler dort, so sind es Grundlagen des Fußballspieles, welches sich in den Spielprinzipien ausdrückt. Diese wiederum sind das, was man schon im Jugendtraining anwendet. Aus den Spielprinzipien leiten sich Techniken ab… Stop, ich doziere). Letztendlich ist auch im Profifußball nichts anderes als im Jugendfußball, nur mit einer höheren Geschwindigkeit. Die Grundlagen aber sind die selben. Diese Selbstverständlichkeit führt dazu, dass man dann auch Ideen entwickeln kann um zu Torchancen zu kommen. Bei Union ist es nun so, dass die Mannschaft sehr darauf konzentriert ist, den Ballbesitz aufrecht zu erhalten. Die Konzentration liegt auf diesen Abläufen und so kommt es nicht zur Anschlusshandlung, in den Strafraum zu gehen und den Torabschluss zu suchen.

    Gegen Mannschaften wie Düsseldorf tun wir uns leichter, weil das Mannschaften sind, die selber Fußball spielen wollen. Da funktioniert Pressing und dosierter Ballbesitz prima, da kann man über Zweikämpfe ins Spiel finden.

    Aber hier laufen genug Experten herum, die das alles noch viel besser erklären können.

    Eisern Jan

  13. @Jan: Von Arbeitsverweigerung würde ich auch nicht sprechen. Aber wenn man allein die Zweikampfführung und Aggressivität mit dem Düsseldorf-Spiel vergleicht, sieht man schon einen qualitativen Unterschied. Und ich glaube, das war auch der entscheidende. Düsseldorf hat ja auch nicht gerade mitgespielt, sondern einen ähnlich passiven Ansatz wie Braunschweig verfolgt. Die Grippewelle halte ich für eine zu billige Ausrede – oder war der komplette Kader krank? Wenn Trimbo und Toni noch nicht bei 100% sind, sollen sie sich halt schonen und jemand anderes spielen.

    Mir ist im Grunde auch wurscht, ob wir mit Pressing, Kontern oder Ballbesitz zum Erfolg kommen. Oder mit Standards oder Fernschüssen. Aber ich erwarte von Trainerteam und Mannschaft (insbesondere wenn man angeblich so gute Individualisten hat), dass man je nachdem, was einem der Gegner anbietet, auch einen Plan entwickelt und umsetzt, um sich zumindest Erfolgschancen zu erarbeiten. Wenn’s nicht klappt, weil man Chancen nicht nutzt, na gut. Aber gestern sah es nicht so aus, als gäbe es überhaupt einen Plan.

  14. Mir ist es auch schleierhaft wie man so schwach und ohne biss das Spiel in Braunschweig bestreiten konnte. Da gibt es keine Ausreden von wegen grippegeschwächt. Im Profisport ist man entweder zu 100% fit oder man lässt es. Alles andere wäre falscher Ehrgeiz!! Jetzt bin ich mir sicher, dass sich zu Jens Keller rein gar nichts geändert hat. Auch bei Andre Hofschneider schein sich Ratlosigkeit breit zu machen und auch er ist von vielen Spielern enttäuscht, das hatten wir bei Jens Keller auch schon!!! Ich glaube eine Intakte Mannschaft wäre in der Lage einen Ausfall von Felix Kroos locker zu kompensieren, da dieser in dieser Saison auch nicht gerade überragend spielt. Der einzige Lichtblick ist für mich Daniel Mesenhöler. Ich hoffe sehr, dass der Vorstand sein Potenzial erkennt und den auslaufenden Vertrag verlängert. Am Ende trägt Lutz Munack die Verantwortung.

  15. Kurz mal auf die Frage von Herrn Fiebrig: Mich als Laien würde interessieren, ob ihr eine Erklärung für die aus meiner Sicht massiven technischen Unzulänglichkeiten bei teilweise hochdekorierten Spielern unseres Kaders habt? Ich vermag nicht zu verstehen, wie ein Team mit unserer Klasse und dem Selbstvertrauen aus dem Düsseldorf Spiel so viele Mängel bei Ballannahmen, Pässen und Dribbling produzieren kann, wie wir gestern.
    Danke schon all fürs Thematisieren. LG Flipsen

  16. Musiclover

    Im Gegensatz zu @Basti erkenne ich ein fußballerisches Konzept unter Hofschneider, allerdings ist es in meinen Augen das Falsche. Tore entstehen in der Regel aus Fehlern des Gegners und nicht aus eigener fußballerischer Überlegenheit. Dieses Konzept funktioniert nur mit den Möglichkeiten der Bayern. Nicht ohne Grund wird von den Durchschnittsteams der 2. Liga kein Ballbesitzfußball gespielt, und schon gar nicht auswärts. Es hat mich also nicht wirklich verwundert, dass das Spiel gestern wieder wie zu Neuhaus-Zeiten oder beim Lewandowski-Auftritt in Braunschweig aussah. Ein wiederkehrendes Muster. Das Fehlen von Kroos würde ich auch nicht als Grund heranziehen wollen, schließlich sah das in den Spielen vor Düsseldorf mit Kroos auch nicht anders aus.
    Neulich hatte ich noch geschrieben, dass ich mir Leistner nicht rechts neben Torrejon in der Zentrale vorstellen kann. Jetzt kam es doch so und ich mir nicht so sicher, ob meine Voraussage stimmt, oder ob die beiden einfach nicht miteinander harmonieren!?

  17. Kreuzberger

    Bitte nen diesen Haufen nicht…..
    „Die Mannschaft“ – per Definition eine Gruppe mit gemeinsamem Ziel.
    Das spreche ich den Jungs ganz klar ab.
    Und am fehlen von Kroos kann es auch nicht liegen, der hat sein erstes gutes Spiel in dieser Saison gegen Düdo gezeigt, vorher war da auch nur mittelmäßiger Durchschnitt zu sehen.
    Und ich hoffe genau wie mein Vorredner das die Verantwortlichen das Potential von Daniel sehen. Und Hr. Munack sollte sich auch jetzt schon mal Hinterfragen ob er der richtige in diesem Job ist.

  18. @Bast @ Andreas
    wie ich schon versucht habe zu erklären vergleiche ich eine Mannschaft gern wie ein Netzwerk. Wenn du an einer Stelle zupfst, schlägt es an einer andere Stelle aus und manchmal an ganz unvermuteten, erst Recht, wenn dieses Netzwerk aus Menschen besteht.Wenn bestimmte Schnittstellen nicht funktionieren, kannst du es durch Umleitung kompensieren aber die Funktionalität ist dennoch eine andere. Der Wegfall von Kroos ist da meiner Meinung nach signifikant. Aber das sehen andere, garantiert wieder ganz anders. Ja man sollte bei unser Kaderqualität dies kompensieren können, können wir nicht, wie wir sehen.

    Gestern jedoch war es so, dass am und ohne Ball eine Menge suboptimaler Entscheidungen getroffen wurde. Ganz bezeichnend dafür war eine Szene auf der linken Seite, zweite Halbzeit, wo der Ball an der Linie in die Tiefe gespielt wird, aber der Spieler, den der Ball erreichen soll, geht dem Ballführenden erst einmal noch anderthalb Schritte entgegen um dann erst abzudrehen und in die Tiefe zu starten. Da konnte er den Ball aber nicht mehr erreichen. Solche kleinen „Fehlentscheidungen“ gab es viele. Häufen die sich, wird es ein sich selbstverstärkendes System, man wird vorsichtiger, die Entscheidungen werden schlechter.

    Es gab einen Plan von Hofi, doch der wollte nicht funktionieren, also hat er frühzeitig umgebaut. Das hat auch kurz einen stärkeren Impuls gegeben, welcher im Laufe des Spieles nicht gegriffen hat.

    Einzig Trimmel hat bei dem ganzen Quatsch nicht mitgemacht und durchgezogen, wie man ihn kennt. Ich hoffe wir kaufen ihn für immer und ewig. Er ist absolut großartig.

    Was ich noch nicht verstanden habe, warum Micha ausgewechselt wurde, dies hätte ich gern erklärt.

  19. @musiclover: Dass es mit dem Ballbesitzfußball einen neuen Ansatz gibt, sehe auch ich. Aber das allein ist ja noch kein Konzept. Ein solches sollte ja darauf abzielen, a) eigene Stärken besser auszuspielen, b) eigene Schwächen zu minimieren und c) gegnerische Schwächen auszunutzen. Nichts davon sehe ich bislang erfüllt. Vielleicht am ehesten noch b), weil wir etwas seltener in der Abwehr ins Schwimmen geraten. Aber immer noch oft genug für effektive Gegner. Die Stärke Schnelligkeit ist uns hingegen klar verlorengegangen, was man besonders an Hedlund sieht, der kaum mehr in gute Situationen kommt. Und das gute Einstellen auf einen Gegner war schon nicht Kellers Stärke, ist aber auch nicht besser geworden.

  20. Dein Nachbar

    Spielerisch und vom Auftreten ist wieder nichts gekommen . Trotzdem wären es mit einem Sieg gestern „nur“ noch 3 Punkte auf Platz 3 gewesen !

    Shit!

    Aber wir scheinen die Qualität dafür einfach nicht zu besitzen…

    Es ist masslos peinlich, dass ausgerechnet Union den Braunschweigern einen Heimsieg gönnt. Immerhin hatte Braunschweig das seit Oktober 2017 nicht.

    Wann versteht die Vereinsführung von Union endlich, dass Hofschneider auch nicht der richtige Trainer ist? Wenn das Thema genauso intensiv diskutiert werden würde, wie es bei Keller angeblich gewesen sein soll, dann Ist diese Erkenntnis langsam überfällig.

  21. Musiclover

    @Basti,
    kann ich alles so unterschreiben. Bezeichnend fand ich ja, dass sich gestern 2x Unioner gegenseitig im Weg standen, in vielversprechenden Situationen. Und das waren ganz unterschiedliche Spieler. Das deutet für mich darauf hin, dass der Trainer falsche Positionsvorgaben macht bzw. Positionsspiel keine große Rolle im Training spielt. Den Gegner auszukucken und taktisch darauf zu reagieren gehört definitiv nicht zu den Stärken von Hofschneider. Da ist er leider Trainer der „alten Garde“. Ich mag seine unkonventionelle Art eigentlich sehr gern, aber taktisch werden wir mit ihm wohl nicht oben angreifen können, befürchte ich.

  22. Ein wenig schimmert es auch hier in den Kommentaren durch und ich finde es ebenso ermüdend wie in den anderen sozialen Kanälen -„…der Trainerwechsel hat nichts gebracht und hätten wir noch Jens Keller…“ u.ä.m. Das ist alles müßig, da man Keller nicht zurück bekommen wird. „Hofi wechselt nicht genügend…“, ich erinnere mich an Diskussionen, daß man bei Keller die Uhr nach stellen könne, wann er wechselt, niemals vor der 65. Minute.
    Und Veränderungen hat es ja gebracht, je nach Sichtweise gute oder schlechte. Platz 10, aber mehr Ballbesitz, weniger Schnelligkeit, aber mehr Stabilität in der Defensive. Nach Braunschweig, und auch ich habe mit interaktiven Tabellen gespielt, sollte allen klar, es gilt, diese Saison anständig durchzuspielen und dann wird man sehen, wie der Verein sich für die nächste aufstellen wird. Sebastian hat es hier ja schon mehrfach angedeutet, einige werden uns verlassen, also ist entscheidend, wer neu kommen wird. und Marvin Friedrich deutet in dieser Hinsicht an, dass Union nicht in einem schwarzen Loch verschwinden wird. und gegen Sandhausen werde ich im Stadion sein – mit dem festen Gefühl, die ballern wir aus dem Stadion und wenn nicht, Scheibenkleister…

  23. dropkicknoer

    Man wird das Gefühl nicht los, dass einige Spieler kein Interesse daran haben Aufzusteigen. Weil sie dann entweder keine Sportliche Rolle mehr spielen oder wie in Toni L. seinem Fall nicht wechseln können. Selten wird einem der Aufstieg so auf dem Silbertablet präsentiert wie diese Saison. Das es bei uns Spieler gibt die nur nach außen hin Motivation zeigen wird am AF-TV Interview von Steve nach dem Spiel ab 50 Sek deutlich.
    Hofschneider würde ich schon bis zum Ende der Saison als Trainer behalten. Aus Respekt und Geld Gründen. Allerdings glaube ich nicht daran das es mit Ihm in die neue Saison geht. Eine Aufbruchsstimmung oder Begeisterung entfacht er für mich nämlich nicht.
    Eisern

  24. @Basti, es kann doch aber.nicht sein das wir von einer Person (Kroos) so abhängig zu sein scheinen. Zudem von einem von dem die Mehrheit (mich eingeschlossen) bisher enttäuscht ist aufgrund seiner Leistungen der letzten Monate.

  25. @Micha nun ich bin selten enttäuscht von ihm. Er ist ein ordnendes Element. Ja er könnte mehr, aber dafür hat er zu lange auf einer Position gespielt auf der ich ihn eher nicht so stark sehe. Aber da kann ich mich natürlich auch täuschen.
    Seine Qualität auf dem Platz sieht man immer erst dann, wenn er nicht auf dem Platz ist und er ist für mich eine entscheidende Schnittstelle im Gefüge. Abhängig sind wir nicht, aber dennoch haben wir kein System, welches ihn zu 100% ersetzen kann.

  26. @micha: Ich hab ja nur gesagt, dass ich Kroos als Gewinner sehe. Einfach weil es ohne ihn offenbar noch viel schlechter läuft als mit ihm. Ich bin da auch bei Jan: Man merkt, was man an ihm hat, wenn er weg ist. (Das ging mir übrigens früher auch bei Tusche so.) Und dass er nicht mehr so auffällig ist wie in seinem ersten halben Jahr bei Union, liegt sicher ein Stück weit an seiner defensiveren Ausrichtung. Er kommt seltener in Abschlusssituationen, macht auch kaum noch Standards – klar, dass er weniger auffällt. In den letzten Wochen habe ich aber auch einige schöne Tacklings von ihm gesehen. Hab den Eindruck, er ist da etwas robuster geworden und zielstrebiger, auch wenn er sicher noch nicht der ganz große Abräumer ist.

  27. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man nach so einem Spiel emotionslos sein kann. Sprachlos – ja, aber sicher nicht emotionslos. Ich habe mich gestern im Stadion so geärgert und so gelitten, dass selbst der Braunschweiger neben mir tröstend sein Bier anbot.

    Ich kann verstehen, dass man gebrauchte Tage erwischt, wo kein Pass ankommt, die Laufstrecken nicht stimmen und der Gegner einfach besser ist. Aber selbst an solchen Tagen kann man kämpfen und Einsatz zeigen. Auch ohne rosane Traditionsbrille erwarte ich das einfach von Fußballprofis auf dem Platz und dem Trainerstab (Stichwort verpasste dritte Auswechslung) daneben.

  28. Musiclover

    @cuttertom,
    die Diskussionen werden noch zunehmen, sollte Keller der neue Trainer in Wolfsburg werden. Hat sich unsere Führungsriege allerdings auch selbst zuzuschreiben, denn der Trainerwechsel war, unabhängig davon, ob es plausible Gründe dafür gab, kommunikativ ein Desaster.

  29. […] sportlicher Situation? Wenn ich mir anschaue, was die Berliner Medien schreiben und was die Vielzahl an Kommentatoren gestern im Blog nach dem 0:1 gegen Braunschweig schrieb, dann würde ich sagen, das Schwierige besteht darin, dass das Problem nicht greifbar ist. Es gibt […]

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