Blog State of the Union

Ein viel schwierigerer ‚Pflichtsieg‘

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Für Union gilt es heute, den mit dem Sieg gegen Kaiserslautern wieder ins Positive gekehrten Trend zu bestätigen. Obwohl diese Aufgabe deutlich schwieriger wird als die am letzten Montag, kann sich Union einen Punktverlust im Erzgebirge nicht viel mehr leisten als gegen Lautern, wenn es Kontakt zur Spitze wieder herstellen möchte.

Spielplan

Aue ist eine gute und interessante Mannschaft. Aber nicht nur das, sondern auch eine, die gerade in der Begegnung mit Union an vielen Stellen auf dem Feld spannende Sub-duelle produzieren könnte.

Die Erzgebirgler spielen wie in ihrer starken Rückrunde unter Domenico Tedesco in einem 343/361 System, das sie sehr diszipliniert ausführen. Ein wesentlicher Mechanismus ist dabei, dass die Dreierkette mit ihrer Spieleröffnung die Flügelverteidiger anspielen, die danach versuchen, die zurückfallenden Halbstürmer (Bertram und Köpke) im Zehnerraum anzuspielen. Wie variabel Aue dabei ist, hängt nicht zuletzt davon ab, ob in der Zentrale wieder Mario Kvesic spielen darf.

Gerade diese Halbstürmer (und auch die eigentliche Spitze Nazarov, die sich ebenfalls hin und wieder tiefer anbietet) werden Unions Sechser vor eine komplexe Aufgabe stellen, in der sie vielleicht ihre Rolle im Pressing ändern müssen. Denn in der Regel rückt dabei mindestens einer von ihnen mit auf, doch gegen Aue könnte das gefährlich sein. Denn Aue ist recht gut darin, die Bälle auf die Außen auch unter Druck zu spielen. Wenn danach regelmäßig einer der Angreifer frei steht, ist das ein Problem.

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Dimitrij Nazarov, Köpke und Bertram werden Union auch heute herausfordern, Photo: Matthias Koch

Eine mögliche Lösung dazu wäre, dass die Außenverteidiger recht aggressiv auf die Auer Flügelverteidiger herausrücken um diese daran zu hindern, die Bälle ins Zentrum zu spielen. Das öffnet natürlich Räume auf Unions defensiven Flügeln. Es bleibt abzuwarten, ob Aue diese Räume nutzen kann.

Andersrum könnte der Schlüssel für Union sein, Aues defensives Mittelfeld zu überladen. Dazu müsste Union einerseits schnell genug umschalten, dass 3-gegen-2 im Mittelfeld auszuspielen, könnte andererseits aber auch Skrzybski und Hedlund in ihrer bereits gewohnten Weise recht weit hinten und zentral einsetzen. Sie hätten im Auer 343 nicht unbedingt direkte Gegenspieler. Sandhausen konnte dieses Problem mit ähnlichem System lösen, spielt aber auch mit defensiveren Flügelverteidigern. In jedem Fall werden die offensiven Mittelfeldzonen auf beiden Seiten nicht nur räumlich zentral und spannend zu beobachten sein.

In den Vorberichten der Berliner Medien gibt es unter anderem einen selbstbewussten und -kritischen Jakob Busk zu lesen:

Und sonst so

In gewisser Hinsicht handelt es sich bei Aue-Union um ein Kellerduell:

Grischa Prömel sagt im Spieltags-Miniinterview nichts allzu überraschendes, stellt aber wenigstens nochmal klar, dass sein Name tatsächlich mit langem ö und einem m ausgesprochen wird. Aber das wussten wir ja eigentlich auch schon

Und Marcel Hartel darf wieder zur U21 Nationalmannschaft fahren: