Blog State of the Union

„Das ist wieder mein Union“ heißt nicht, dass wir keinen Bock auf Aufstieg hätten

Ich saß gestern mit dem Computer auf dem Schoß vor dem Fernseher (können wir mal über 17.30 Uhr als Anstoßzeit reden!) und meine Bewegungen auf der Tastatur und dem Touchpad ähnelten ein wenig der Spielanlage von Union: Zerfahren. Ein paar Sekunden flüssig, dann wieder mit dem Kopf woanders und immer schön die Backspacetaste drücken zum Löschen. Letzteres konnte die Mannschaft leider nicht machen, als Rizzuto sehenswert zum 1:0 für Aue traf.

Was mich im Moment ein bisschen wundert, ist dass es sowohl gegen Nürnberg, als auch gegen Hannover und Aue nicht mehr so viele große Torchancen gab. Angriffe, die als Automatismus herausgespielt werden, konnte ich kaum mehr sehen. Und ich überlege, woran das liegt. Einerseits, und das hat auch schon Nürnberg sehr gut gemacht, wird die Mannschaft so gestellt, dass sie nicht aus dem Ballgewinn schnell nach vorne spielen und das Tempo mitnehmen kann.

Damit nimmt man gerade Steven Skrzybski und Simon Hedlund viele Stärken. Gegen Aue sahen die sich auch noch einer Fünferkette gegenüber, also einer permanenten Unterzahl. Und andererseits werden die Außenverteidiger so stark beschäftigt, dass sie kaum aufrücken können. Das reicht momentan vielleicht, um den Union-Motor zum Stocken zu bringen.

Update von 11.55 Uhr: Hier gibt es die taktische Analyse von Eiserne Ketten

Oder, aber ich weigere mich ein bisschen, das so zu sehen: Es fehlt jemand wie Stephan Fürstner, der Passwege zuläuft und das mögliche Konterspiel des Gegners erstickt. Warum ich das so nicht sehen will? Weil Fußball ein Mannschaftssport ist. Und Aue hat gestern auch Lücken im Zentrum gehabt, weil sie wunderbar die Innenverteidiger von Union nach außen gezogen haben und dann versucht haben, die Lücken zu bespielen. Das hat nicht sehr oft geklappt. Aber wenn war es super erfolgreich. Eine solcher Lücken hat ja auch Rizutto genutzt, auch wenn in dem Fall dort kein Innenverteidiger herausgezogen wurde, sondern Union sich auf den ballführenden Spieler orientierte und die andere Strafraumseite frei ließ.

Und was fangen wir nun damit an? Vielleicht einfach tatsächlich bei den Grundlagen: Die Nachrückbewegungen der gesamten Mannschaft müssen wieder funktionieren. Dann habe ich keinen Zweifel, dass auch der Motor wieder läuft.

Alles kann, nichts muss

Gibt es Grund zur Niedergeschlagenheit? Aus meiner Sicht nicht. In der Tabelle ist glücklicherweise allzu nicht viel passiert. Und vor allem gilt, was Campi in seinem Text zum Aue-Spiel schreibt: „Vergesst nicht Männer, für uns ist das Zugabe, der Rest da oben muss aufsteigen. Wir spielen die Saison wie Rainer Calmund ein Buffet. Alles kann, nichts muss!“ Das heißt nicht, dass der Aufstieg egal ist, wie vielleicht manche diese vielgesprochene Floskel „Das ist wieder mein Union“ interpretieren. Ich will ihn. Und ich bin mir ganz sicher, dass viele diese unerwartete Chance in dieser Saison nutzen wollen. Das Gefühl eines Aufstiegs ist einfach unbezahlbar.

Hier sind die Texte der Berliner Medien zum Spiel:

Fotos vom Spiel gibt es hier:

Union-Kinderbuch

Das Union-Kinderbuch gibt es ab jetzt auch online im Zeughaus zu bestellen. Einfach dem Link hier folgen.

Ebenfalls im Zeughaus gibt es Karten für die Partie gegen Sandhausen, weil der SV so entgegenkommend war, auf den Gästeblock zu verzichten und die wenigen Fans, die es am Freitagabend nach Berlin schaffen, auf die Haupttribüne dürfen (Hier die gesamte Meldung mit Link zum Zeughaus, wo ihr die Tickets auch online kaufen könnt). Ab 10 Uhr wird also der Gästeblock zum Heimblock. Das wird sicher eine interessante Atmosphäre und statt Wechselgesang könnte man dann mal einen Kanon im Stadion anstimmen.

Urlaub

Ab morgen wird Daniel für die Zeit unseres Urlaubs hier übernehmen. Seid lieb zu ihm ?. Einen Podcast zum Aue-Spiel wird es deswegen auch nicht geben. Aber vielleicht öffnet das Studio Friedrichshain nach dem Düsseldorfspiel.

6 Kommentare zu “„Das ist wieder mein Union“ heißt nicht, dass wir keinen Bock auf Aufstieg hätten

  1. „Mein Union“ ist eher jenes, das am Ende noch durch unbändigen Kampf einen Punktgewinn erzwingt. Ob es wirklich nur am Fürstner- Ausfall lag? Ich glaub eher, uns fehlt grad ein bisschen Spritzigkeit. Dazu kamen Gegner, die gut drauf sind. Eine ähnliche Phase gab’s schon Ende der Hinrunde. Ich hoffe, die Trainer finden darauf eine Antwort.

  2. Bronco Schmidutz

    Weniger Hacke Spitze 1,2,3 und den Gegner mit „Schönspielerei“ versuchen zu besiegen….lieber wieder die guten alten Uniontugenden wiederbeleben….Kämpfen und Siegen!!!
    Spiele gewinnt nur, wer auch mal aufs Tor schießt auch mal von 20 Meter ….gefühlte 2,5 Torschüsse in 180 Minuten ist zu wenig um Spiele zu gewinnen – geschweige denn aufzusteigen !!!
    Eisern Union ????

  3. In dieser Form: Aufstieg abhaken. Jedes Team hat einen Einbruch (O-Ton Keller), wir haben unseren wohl zur denkbar ungünstigsten Zeit. Wenn wir jetzt in Düsseldorf nicht gewinnen, wird es eher Platz 5 als Platz 2-3. Ich bin gespannt.

    Schönen Urlaub!

  4. War nicht Fürth jahrelang Abonnent von Platz 5? Bis es irgendwann dann doch zum Aufstieg gereicht hat. Manchmal dauert’s eben ein bisschen länger.

    Von mir auch schönen Urlaub!

  5. Schönen erholsamen Urlaub!

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